Die falsche Braut für Ewan? (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
144 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4953-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die falsche Braut für Ewan? - Deborah Hale
Systemvoraussetzungen
2,49 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Überzeugt, dass ihre Schwester auf einen Mitgiftjäger hereingefallen ist, versucht Claire, die Hochzeit zu verhindern. Ein schwieriges Unterfangen! Erst recht, als sie erfährt, dass ihr zukünftiger Schwager der Highlander Ewan Geddes ist, den sie schon als junges Mädchen unwiderstehlich fand!



Deborah Hale konnte es nie richtig glauben, wenn ihre Eltern erzählten, sie hätte schon mit sieben Monaten zu sprechen begonnen. Aber wie auch immer, eines ist sicher: Deborah liebt es, Geschichten zu erzählen, seit sie denken kann. In ihrer Jugend las sie unendlich viele Romane über das Meer und schrieb auch mit einer Freundin zusammen ein Buch über Piraten, als sie beide dreizehn Jahre alt waren. Auf den Geschmack gekommen, schrieben beide einzeln weiter und lasen ihre Werke gegenseitig, nur um sich zu bestätigen, welch brilliante Autorinnen sie beide seien. Nun, damals war das ganz sicher noch nicht so. Ein großes Steckenpferd von Deborah war Familiengeschichte; zehn Jahre lang dauerte es, bis sie alles lückenlos beisammen hatte und wusste, dass ihre Vorfahren im 18. Jahrhundert aus Britannien nach Kanada ausgewandert waren. Dieses interessante Hobby von Deborah Hale brachte ihr nützliches Wissen über die Gesellschaft der damaligen Zeit. Dieses Wissen konnte sie ab 1992 besonders intensiv nutzen, als sie ihren ersten historischen Liebesroman schrieb. Diesen überarbeitete sie zwei Jahre später noch einmal, als sie von der Organisation der Romance Writers of America erfuhr. Aber ihre Bemühungen wurden nicht sofort mit Erfolg gekrönt. Erst als weitere unzählige Verbesserungen und Kritiken das Werk geformt hatten, war es soweit: Deborah Hale gewann 1997 den Golden Hearts Award der Romance Writers of America für die beste historische Romance. Dadurch war sie in die Topliga ihrer großen Vorbilder aufgestiegen und überglücklich. Außerdem bedeutete der Preis ein riesen Sprungbrett für ihre Karriere; sie wurde von einer Agentur unter Vertrag genommen und begann, für Harlequin Enterprises Canada zu schreiben. Sie bekam endlich die große Unterstützung, auf die sie die ganze Zeit gehofft hatte. Deborah Hale ist seit siebzehn Jahren verheiratet. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren vier Kindern in Nova Scotia - zwischen der geschichtsträchtigen ehemaligen Garnisonsstadt Halifax und dem romantischen Annapolis Valley.

2. KAPITEL

Nur gut, dass ich auf einem Ball bin und dass ein Orchester spielt, dachte Ewan Geddes. So konnte er durch den Raum tanzen, ohne dabei auszusehen wie ein Vollidiot!

Zehn Jahre lang hatte er gearbeitet und gekämpft, um dorthin zu gelangen, wo er jetzt war – mit Tessa Talbot in seinen Armen und niemandem, der die Macht hatte, sie ihm wieder wegzunehmen. Das Schicksal musste einfach gewollt haben, dass sie zusammen waren, egal wie unwahrscheinlich eine solche Verbindung früher einmal erschienen war. Wenn man bedachte, wie weit er es in der Welt gebracht hatte, wusste Ewan, dass für einen Mann, der an sich selbst glaubte und mutig genug war, entschieden zu handeln, wenn sich eine günstige Gelegenheit bot, nichts unmöglich war.

Die Musik verstummte, doch er wirbelte Tessa weiter über das Parkett und wich nur knapp einigen anderen Paaren aus, die warteten, bis das Orchester weiterspielte.

„Ewan!“, quiekte Tessa. „Was machst du da? Wir können doch nicht ohne Musik tanzen!“

„Ach, aber in meinem Herzen ist Musik, Mädchen.“ Als er in ihre riesigen türkisfarbenen Augen hinunterblickte, fielen all die Jahre von ihm ab, und er war wieder achtzehn – ein hitziger Bursche, der zum ersten und einzigen Mal verliebt war. „Kannst du sie nicht hören? Da spielt eine wilde, süße Melodie, seit dem Moment, in dem ich dich wiedergesehen habe.“

Tessa senkte sittsam den Blick und biss sich auf die volle Unterlippe.

Dieser Blick weckte in Ewan den Wunsch, sie zu küssen, aber das würde er nicht tun, bevor sie nicht versprochen hatte, seine Frau zu werden. Und dieses Versprechen konnte sie nicht geben, bevor sie ihre momentane Verlobung gelöst hatte.

Sie sah plötzlich wieder zu ihm hoch, und ihre Augen waren voller ausgelassener Freude. „Seit ich dich wiedergesehen habe, summe ich Tag und Nacht ein Lied.“

„Du summst im Schlaf?“, neckte Ewan, umfasste sie enger und verlangsamte den musiklosen Walzer, bis das Ganze kaum noch mehr war als eine Ausrede, um sie in aller Öffentlichkeit zu umarmen.

„Natürlich nicht, du Dummerchen!“ Ihr Lachen brachte die hoch aufgetürmten goldenen Löckchen auf ihrem Kopf dazu, einen eigenen, vibrierenden Tanz aufzuführen. „Aber die Melodie setzt sich in meinen Träumen fort.“

„Ich weiß, was du meinst.“ Ewan liebkoste ihr Gesicht mit seinen Blicken. „Der Klang deiner Stimme und deines Lachens geistert seit Jahren durch meine Träume.“

Und das Gefühl, wie sie an jenem letzten Abend in seinen Armen gelegen hatte.

Es war Ewans Glück, dass die Musik wieder einsetzte – ein schwungvoller Straußwalzer, der seine berauschenden Glücksgefühle perfekt zum Ausdruck brachte. Ansonsten hätte er möglicherweise sein Versprechen an sich selbst gebrochen und einen handfesten Skandal in der Londoner Gesellschaft ausgelöst, indem er die Verlobte eines anderen Mannes mitten im Ballsaal der Fortescues küsste.

Tessa seufzte atemlos. „Es ist so romantisch, dass du all die Jahre an mich gedacht hast, als du in Amerika warst und hart gearbeitet hast, um etwas aus dir zu machen.“

Kurz nach seiner Ankunft in Pennsylvania war es ihm nicht sehr romantisch vorgekommen, als er ein Junge von achtzehn Jahren gewesen war, der frisch aus den Highlands kam und keinen Penny in der Tasche hatte. Aber in ihm hatte ein Feuer gelodert, das von Ungerechtigkeit und durchkreuzter wahrer Liebe angefacht worden war. Dieses Feuer hatte seinen raschen Aufstieg angeheizt.

„Ich habe das alles nur für dich getan, Tessa Talbot. Um deiner Aufmerksamkeit und deiner Gesellschaft würdig zu sein.“

Nun, jedenfalls fast alles, versicherte Ewan seinem lästigen Gewissen. Es mochte vielleicht stimmen, dass er in jenen ersten Jahren mindestens ebenso versessen darauf gewesen war, sich irgendwie an ihrem Vater zu rächen, der ihn ohne jede Empfehlung hinausgeworfen hatte. Mit der Zeit jedoch hatte er die Herausforderung, sein Glück zu machen, um ihrer selbst willen schätzen gelernt. Als er erst die nötigen Ressourcen gehabt hatte, um seinen ursprünglichen Plan in die Tat umzusetzen, war er davon ausgegangen, dass Tessa schon längst mit jemand anderem verheiratet sein musste.

Dann war ihm ein Exemplar der London Times in die Hände gefallen. Ewan schwor sich, dieses wertvolle Schriftstück vergolden und rahmen zu lassen, denn es hatte ihn davon in Kenntnis gesetzt, dass die Ehrenwerte Miss Tessa Talbot, Tochter von Lady Lydiard und ihrem verstorbenen Gatten, verlobt war.

Nur verlobt!

All die alten, fast vergessenen Gefühle für sie waren wieder zum Leben erwacht, und Ewan hatte eine Überfahrt auf dem schnellsten Dampfschiff über den Atlantischen Ozean gebucht.

„Würdig? Was für ein Unsinn!“ Tessa gab ihm mit der Hand, die auf seiner Schulter ruhte, einen sanften Klaps. „Du weißt genau, dass ich echte Menschen, die für ihren Lebensunterhalt arbeiten, stets mehr geschätzt habe als nutzlose Aristokraten.“

Ihre leidenschaftliche Erklärung hätte ihn unendlich freuen sollen, aber aus Gründen, die Ewan nicht recht greifen konnte, fühlte er sich stattdessen seltsam beunruhigt. Er ermahnte sich, nicht so dumm zu sein. Alles, was er je gewollt hatte, war nun in greifbarer Nähe. Nichts und niemand konnte ihn jetzt noch aufhalten, und am allerwenigsten irgendeine vage Vorahnung, die er noch nicht einmal in Worte fassen konnte.

Es war wie das Gefühl, das er früher manchmal bekommen hatte, wenn er in den Hügeln über Strathandrew auf der Pirsch gewesen war. Wenn er sich langsam umgedreht hatte, um festzustellen, dass ein Paar wilder, wachsamer Augen ihn beobachtete. Sosehr er es auch versuchte, es gelang ihm nicht, das Gefühl abzuschütteln.

Als die letzten Takte des Walzers verklangen, verbeugte er sich vor Tessa. „Wollen wir etwas zu trinken holen und uns dann ein ruhiges Plätzchen suchen, wo wir uns hinsetzen und reden können?“

Während er auf ihre Antwort wartete, schweifte sein Blick durch den Ballsaal der Fortescues.

Dort! Neben dem Podest, auf dem das Orchester stand. Eine große, elegant wirkende Frau beobachtete ihn.

Die Farbe ihres Haars, die biegsame Anmut ihrer Gestalt und die länglichen, feinen Gesichtszüge erinnerten ihn an ein Reh. Aber die unerbittliche Intensität ihres Blickes passte besser zu einer Wildkatze, die ihre Jungen verteidigt.

Kannte er die Frau? Ewan vermutete es. Aber woher?

Dann erinnerte er sich wieder.

Die ältere Miss Talbot. Wie hieß sie noch? Catherine? Charlotte?

Egal wie sie hieß, es war kein Wunder, dass sie ihn ansah, als wollte sie ihn mit ihren Blicken töten. Die Dame hatte ihn in den Sommern, in denen Lord Lydiard seine Familie auf sein schottisches Jagdgut im Norden gebracht hatte, stets verspottet und immer etwas an ihm auszusetzen gehabt.

Besonders seine offensichtliche Vorliebe für ihre Halbschwester hatte sie missbilligt. Ewan fragte sich, ob sie es möglicherweise gewesen war, die dem alten Lord Lydiard von seinem mitternächtlichen Treffen mit Tessa berichtet hatte, damals vor zehn Jahren in der letzten Nacht der Talbots in Schottland.

Nun, sie würde die Quittung dafür bekommen, wenn er Tessa zu seiner Braut machte!

Ewan hatte schon vor langer Zeit herausgefunden, dass nichts die ältere Miss Talbot so sehr in Rage brachte, wie wenn er so tat, als könnte sie ihn mit ihren Bosheiten nicht ärgern. Jetzt schenkte er ihr ein breites Grinsen, um freundschaftliches Erkennen zu signalisieren, und nur ein kleines bisschen Spott funkelte dabei in seinen Augen. Er wusste, dass das bei ihr einen Sturm der Entrüstung auslösen würde. Nach all den Jahren genoss er immer noch den Gedanken, sie zu reizen.

Miss Talbot durchquerte den Ballsaal mit schnellen, zielgerichteten Schritten. Ein Mann folgte ihr.

„Claire!“ rief Tessa, als sie ihre Schwester sah. „Was machst du hier? Du gehst doch abends nie aus.“

Die beiden Frauen fassten sich bei den Händen und küssten sich mit echter Zuneigung gegenseitig auf die Wangen.

Ewan hatte sich oft darüber gewundert, wie nah sie sich standen. Schließlich waren sie nur Halbschwestern und so gegensätzlich, wie man nur sein konnte. Außerdem hatte jede reichlich Grund, auf die andere neidisch zu sein. Tessa hätte Claire um ihren Reichtum und die Stellung der älteren Schwester innerhalb der Familie beneiden können, Claire ihre jüngere Schwester um deren Schönheit und Charme.

Claire Talbot strich mit einer beinahe mütterlichen Geste eine Locke aus Tessas Stirn. „Ich schätze, es ist höchste Zeit, dass ich mich öfter in die Gesellschaft wage. Schon allein um ein Auge darauf zu haben, was du anstellst, während der arme Spencer fort ist. Schließlich wollen wir doch nicht, dass irgendwelches dummes Geschwätz eure Hochzeitspläne gefährdet, oder?“

Obwohl sie mit Tessa sprach, erkannte Ewan, dass Miss Talbots Warnung in Wahrheit ihm galt. Dachte sie, er wäre zu dumm, um von Tessas Verlobung zu wissen?

Claires sanfte Zurechtweisung schien Tessa durcheinander zu bringen, was Ewan auf die lange Liste der Dinge setzte, die er ihr übel nahm.

„Über all das reden wir ein anderes Mal, Claire.“ Tessa sah zu Ewan hinüber, und sofort leuchtete ihr Gesicht wieder. „Du kommst nie darauf, wer nach all den Jahren nach London gekommen ist!“

„Meine Fähigkeiten, die richtigen Schlüsse zu ziehen, sind besser, als du vielleicht denkst, Liebes.“ Claire wandte sich Ewan zu und hielt ihm die Hand hin. „Mr. Geddes, wenn ich nicht irre?“

...

Erscheint lt. Verlag 18.12.2020
Reihe/Serie Historical Herzensbrecher
Historical Herzensbrecher
Historical Herzensbrecher
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Highland Rogue
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Wintersale
ISBN-10 3-7337-4953-7 / 3733749537
ISBN-13 978-3-7337-4953-8 / 9783733749538
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 911 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99
Historischer Roman

von Ken Follett

eBook Download (2023)
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
24,99