Perlen für die Braut (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4960-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Perlen für die Braut - Kat Martin
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Auf der Flucht vor ihrem Stiefvater, dem brutalen Baron Harwood, kommen die hübschen Schwestern Victoria und Claire nach London. Sie haben Glück: Der gut aussehende Cordell Easton, Earl of Brant, sucht für sein Stadthaus eine Haushälterin und ein Zimmermädchen. Wohlweislich verschweigt die lebenstüchtige Victoria ihm ihre eigene adelige Herkunft. Aber dann erfährt Cordell, dass Baron Harwood nach den Schwestern sucht: Sie haben ihm eine wertvolle Perlenkette gestohlen. Cordell verspricht, Victoria direkt nach einer wichtigen Seereise zu helfen. Als er jedoch zu seinem Segelschiff kommt, ahnt er nicht, dass sich dort bereits zwei reizende blinde Passagierinnen eingeschlichen haben ...



Ihre Arbeit im Immobiliengeschäft führte die New York Times Bestseller- Autorin Kat Martin auf den Weg ins Glück. Durch ihre Tätigkeit als Maklerin lernte sie den perfekten Partner kennen - ihren Ehemann, den Western-Autor Jay Martin. 'Wir standen uns als potenzielle Verkäufer und Käufer gegenüber', erinnert sie sich. Kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten, fragte Larry sie, ob sie ein unveröffentlichtes Manuskript eines historischen Westerns, das er verfasst hatte, lesen wolle. Sie verliebte sich sofort in den Roman - und den Autor! 'Es war eine ziemlich romantische Geschichte', gesteht sie. Nachdem sie den Text ihres zukünftigen Ehemanns ein wenig bearbeitet hatte, beschoss sie, es selbst einmal mit dem Schreiben zu versuchen. Kat machte sich auf, Bestseller-Autorin von mehr als 30 historischen und zeitgenössischen Romanen zu werden. Bis heute wurden 10 Millionen Exemplare ihrer Romane gedruckt und auf der ganzen Welt - inklusive Deutschland, Norwegen Schweden, China, Korea, England und vielen anderen Ländern - veröffentlicht. Wenn sie nicht schreibt, fährt sie gern Ski und geht auf Reisen, bevorzugt in Europa. Derzeit ist sie intensiv damit beschäftgt, ihr nächstes Buch zu verfassen.

1. KAPITEL

London, zwei Monate später

Vielleicht lag es an der Kette. Tory hatte nie an den Fluch geglaubt, aber jeder im Umkreis des kleinen Dorfes Harwood wusste von der Legende, die sich um die Perlenkette rankte. Nur hinter vorgehaltener Hand sprachen die Leute davon. Das wunderbare Schmuckstück, das im dreizehnten Jahrhundert für die Braut Lord Fallons angefertigt worden war, wurde zugleich verehrt und gefürchtet. Man erzählte sich, dass die Brautkette ihrer Trägerin entweder unaussprechliches Glück oder unerträgliches Leid bringe.

Das hatte Tory jedoch nicht davon abgehalten, die Kette zu stehlen und sie dann einem Geldverleiher in Dartfield zu verkaufen, damit sie und Claire genügend Geld für ihre Flucht hatten.

Seitdem waren zwei Monate vergangen, und die lächerlich geringe Summe, die Tory für das wertvolle Schmuckstück erhalten hatte, war fast aufgebraucht.

Zunächst war sie noch zuversichtlich gewesen, dass sie rasch eine Stelle als Gouvernante in einer netten und respektablen Familie finden würde. Bislang hatte sie allerdings keinen Erfolg gehabt. Die wenigen Kleider, die sie und Claire auf ihrer Flucht hatten mitnehmen können, entsprachen zwar der Londoner Mode, aber Torys Manschetten begannen langsam abgestoßen auszusehen, und am Saum von Claires aprikosenfarbenem Musselinkleid zeigten sich die ersten Flecken. Obwohl ihre Fähigkeiten und Aussprache erkennen ließen, dass sie beide aus besseren Kreisen kamen, konnte Tory kein einziges Empfehlungsschreiben vorzeigen und wurde deshalb immer wieder abgewiesen.

Fast war sie wieder so verzweifelt, wie sie es vor ihrer Flucht aus Harwood Hall gewesen war.

„Was sollen wir nur tun, Tory?“ Die Stimme ihrer Schwester riss sie aus ihrem Selbstmitleid. „Mr. Jennings hat gesagt, dass er uns hinauswirft, wenn wir die Miete nicht bis Ende dieser Woche gezahlt haben.“

Tory erschauderte bei dem Gedanken. Sie hatte in London Dinge gesehen, die sie sich kaum vorzustellen vermocht hatte, obdachlose Kinder, die Essensreste aus der Gosse klaubten, Frauen, die ihre ausgezehrten Körper für so wenig Geld anboten, dass es kaum zum Überleben reichte. Der bloße Gedanke, dass sie nun ihre letzte Zuflucht, eine kleine Dachkammer über dem Laden eines Hutmachers, verlieren sollten, war mehr, als Tory ertragen konnte.

„Mach dir keine Sorgen“, beruhigte sie dennoch ihre Schwester und versuchte, zuversichtlich zu klingen. „Bislang haben wir immer eine Lösung gefunden.“

Claire lächelte schwach. „Ich weiß, dass dir etwas einfallen wird. Dir fällt immer etwas ein.“ Mit ihren siebzehn Jahren war Claire Whiting zwar zwei Jahre jünger, aber dafür etwas größer als ihre Schwester, die eher zierlich war. Beide Mädchen hatten ein ansprechendes Äußeres, doch es war Claire, die das atemberaubend gute Aussehen ihrer Mutter geerbt hatte.

Sie hatte leicht gewelltes, silberblondes Haar, das ihr fast bis zur Taille reichte, eine Haut, die so hell und durchsichtig schien wie Alabaster, und das Blau ihrer Augen leuchtete wie der klare Himmel über Kent. Ein Engel in einem aprikosenfarbenen Musselinkleid und einem warmen Umhang sähe genauso aus wie Claire Whiting.

Tory schätzte sich selbst weitaus irdischer ein mit ihrem schweren, kastanienbraunen Haar, das sich meist auch noch gegen ihren Willen lockte, ihren grünen Augen und Sommersprossen. Aber nicht nur äußerlich waren die Schwestern grundverschieden.

Claire war einfach anders. Sie lebte in ihrer eigenen Welt, und sie war ihrer Schwester schon immer als ätherisch erschienen, wie ein Mädchen, das mit Elfen spielte und sich mit Trollen unterhielt.

Natürlich tat sie das nicht echt – doch sie machte den Eindruck, als ob sie es jederzeit tun könnte.

Was Claire hingegen gar nicht konnte, war, sich um sich selbst zu kümmern. Deshalb übernahm Tory das für sie.

Und das war nun auch der Grund, weshalb sie vor ihrem Stiefvater hatten flüchten müssen, sich nach London durchgeschlagen hatten und jetzt kurz davor standen, auf der Straße zu landen. Ganz zu schweigen davon, dass sie wegen Diebstahls gesucht wurden – und vielleicht sogar wegen Mordes.

Cordell Easton, der fünfte Earl of Brant, lehnte sich entspannt gegen die reich verzierte Kopfblende eines geräumigen Himmelbettes. Auf einem Stuhl ihm gegenüber saß die gänzlich unbekleidete Olivia Landers, Viscountess Westland, vor ihrem Spiegel und fuhr sich mit einer versilberten Bürste andächtig durch ihr langes, rabenschwarzes Haar.

„Warum kommst du denn nicht einfach wieder ins Bett?“, fragte Cord nun träge. „Danach wirst du dich ohnehin wieder kämmen müssen.“

Olivia drehte sich um und ein verführerisches Lächeln umspielte ihre rubinroten Lippen. „Ich habe nicht vermutet, dass dein Interesse so schnell wieder zu wecken wäre.“ Sie ließ ihren Blick von seiner muskulösen Brust abwärts wandern. „Erstaunlich, wie sehr ich mich doch irren konnte.“

Sie erhob sich von ihrem Stuhl und kam langsam auf ihn zu. Ihr hinreißender Körper wurde nur teilweise von den glatten Haaren bedeckt, die im Kerzenlicht schimmerten, und Cord bemerkte, wie seine Erregung mit jedem Augenblick zunahm.

Olivia war eine sehr junge und zugleich sehr sinnliche Witwe, mit der er sich seit einigen Monaten traf. Leider war sie auch verwöhnt und egoistisch und schien ihm allmählich mehr Aufwand als Vergnügen. Er dachte bereits darüber nach, die Affäre zu beenden.

Aber noch nicht heute.

Heute hatte er dringend einer Ablenkung bedurft und war für einige Stunden vor den Aktenbergen auf seinem Schreibtisch geflüchtet. Für derlei kurzweilige Vergnügungen, wenn schon für nichts anderes, war Livy bestens geeignet.

Sie warf ihre dunklen Haare zurück, als sie zu ihm auf die weiche Daunenmatratze kam. „Ich will oben sein“, schnurrte sie aufreizend. „Ich will sehen, wie du dich unter mir aufbäumst.“

Ihre ungestümen Vorlieben waren Cord nicht neu, und an diesem Tag kamen sie seinen Bedürfnissen sehr entgegen. Nur danach fühlte er sich immer seltsam leer und unbefriedigt. Vielleicht war es wirklich an der Zeit, dass er sich nach neuer weiblicher Begleitung umsah. Bislang hatte die Aussicht auf ein frisches Abenteuer stets seine Stimmung gehoben – unter anderem. Sein Jagdinstinkt schien allerdings nachzulassen.

„Cord, du hörst mir nicht zu.“ Spielerisch kitzelte Olivia seine muskulöse Brust.

„Tut mir leid, meine Süße.“ Aber er empfand kein Bedauern, da er überzeugt war, dass ihre Worte ihn nicht im Geringsten interessieren würden. „Deine überaus entzückenden Brüste haben mich abgelenkt.“ Um eine Brustknospe schloss er nun seine Lippen, während er Olivia auf sich setzte und spürte, wie ihr wundervoller Körper ihn ganz in sich aufnahm.

Seine Gespielin stöhnte, und sobald sie begann, sich zu bewegen, überließ Cord sich völlig den Reizen, die sie zu bieten hatte. Livy erreichte zuerst den Höhepunkt, Cord folgte ihr, doch dann ließ das Glücksgefühl bereits nach, und es war ihm, als hätte es nie existiert.

Nachdem Olivia aus dem Bett geklettert war, kam ihm nicht zum ersten Mal der Gedanke, dass das nicht alles sein konnte.

Cord schob diesen beunruhigen Gedanken beiseite und wandte sich wieder den vielen anderen Problemen zu, mit denen er sich seit dem Tode seines Vaters, der ihm Titel und Vermögen vererbt hatte, konfrontiert sah. Er verließ gleichfalls das Bett und begann, sich anzuziehen. Noch so viel war zu erledigen: Neue Investitionen mussten getätigt und die Konten durchgesehen werden, es gab Beschwerden von Pächtern und jede Menge Rechnungen.

Und zu allem kam noch seine anhaltende Sorge um seinen Cousin. Ethan Sharpe war seit über einem Jahr verschollen, und Cord war fest entschlossen, ihn zu finden.

Aber ganz gleich, wie beschäftigt er auch immer sein mochte, für sein einziges großes Laster – Frauen – fand er trotzdem Zeit.

Überzeugt davon, dass eine neue Geliebte ihn von seinen Grübeleien ablenken würde, nahm er sich vor, sofort mit der Suche zu beginnen.

„Vielleicht zeigt der Fluch ja schon seine Wirkung.“ Claire sah Tory aus ihren großen blauen Augen besorgt an. „Du weißt doch, was die Leute sich erzählen … Mama sagte auch, dass die Kette ihrem Besitzer großes Leid einzubringen vermag.“

„Sei nicht albern, Claire. Es gibt keinen Fluch. Und zudem besitzen wir die Kette nicht, sondern haben sie uns nur für eine Weile geborgt.“

Für ihren Stiefvater war sie tatsächlich ein böses Omen gewesen. Tory dachte wieder an den Baron und erinnerte sich, wie er in Claires Zimmer in seinem Blut gelegen hatte. Inständig hoffte sie, ihn nicht getötet zu haben.

Wenngleich er es für seine Untaten nun wahrlich verdient hätte!

„Die Legende erzählt im Übrigen auch“, fügte Tory hinzu, „dass die Kette dem Besitzer großes Glück bringen kann.“

„Nur wenn diese Person reinen Herzens ist“, wandte Claire ein.

„Das stimmt allerdings.“

„Wir haben sie gestohlen, Tory. Das ist eine Sünde. Und nun sieh, was mit uns geschieht. Wir haben kaum noch Geld, sie werden uns aus unserem Zimmer werfen, und bald werden wir uns kein Essen mehr leisten können.“

„Wir haben im Moment ein wenig Pech, aber das hat nichts mit einem Fluch zu tun. In Kürze finden wir sicherlich eine Anstellung.“

Claire sah sie besorgt an. „Glaubst du?“

„Es wird keine Stelle sein, wie wir sie uns erhofft haben, trotzdem werden wir etwas finden. Davon bin...

Erscheint lt. Verlag 15.12.2020
Reihe/Serie Historical Victoria
Historical Victoria
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel The Bride's Necklace
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Victoria • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-4960-X / 373374960X
ISBN-13 978-3-7337-4960-6 / 9783733749606
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