G. F. Unger Sonder-Edition Collection 21 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
400 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0660-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Sonder-Edition Collection 21 - G. F. Unger
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5 spannende Westernromane von G. F. Unger lesen, nur 4 bezahlen!

G. F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 101 bis 105 der G.F. Unger Sonder-Edition:


Folge 101: Die Canons - Der Niedergang
Folge 102: Bannisters letzte Jagd
Folge 103: Keine Chance in Jericho
Folge 104: River Cat und River-Wolf
Folge 105: Verlorener Mann

In Nestern wie diesen gab es immer Bullen, die jedem Neuen auf die Zehen treten mussten – weil auch sie sich ständig beweisen mussten, was für Kerle sie waren.

Da musste es einfach zu Streit kommen.

Der Unterschied war stets der, dass die ansässigen Bullen zuverlässige Freunde hatten – ich aber allein war. Deshalb musste die Sache am Ende von ihnen gewonnen werden.

Ich hatte das längst begriffen, dennoch juckte es mich immer wieder entgegen aller Vernunft.

Vielleicht würde ich eines Tages vernünftig werden, ich, Stapp Ballangher vom Brazos River in Texas.

Als ich damals an jenem schwülen Abend nach Sundown City ritt, war ich auf den Tag genau sechsundzwanzig Jahre alt. Es war mein Geburtstag. Ich war einsneunzig groß und wog neunzig Kilo. Dass ich so groß war, konnte ich als glücklichen Umstand ansehen, denn sonst hätten mich viele Leute für einen als Weißen verkleideten Comanchen gehalten. Doch große Comanchen gab es nicht, sie waren höchstens mittelgroß und von gedrungener Figur.

Meine Geschichte fängt damit an, dass ich gegen Mitternacht dazu gezwungen wurde, einem großspurigen Hombre meine Linke auf die Leber zu setzen und ihm die Rechte als kurzen, trockenen Haken auf Kinnwinkel und Ohr zu knallen.

Als er dann zu meinen Füßen lag, dicht beim Schanktisch auf den mit Sägemehl bestreuten Dielen des Sundown Saloons, war die Sache noch längst nicht vorbei.

Der Hombre hatte einige Freunde, und diese Burschen konnten ihn nicht verlieren sehen. Sie machten sich daran, mir zu zeigen, dass auf irgendeine Art in ihrer miesen Town noch jeder Fremde klein gemacht werden konnte.

Und sie machten mich klein!

Doch es fiel ihnen nicht leicht.

Ich kam danach sogar noch bis hinaus auf die Straße und zu meinem Pferd. Aber als ich mich in den Sattel zog, fiel ich auf der anderen Seite wieder hinunter. Dann schwanden meine Sinne.

Das Erwachen kam mir vertraut und bekannt vor. Schon viele Male war ich auf ähnliche Art erwacht – nämlich in einer Zelle.

Die frühe Morgensonne blinzelte durch ein kleines Gitterfenster. Drüben im Office brach das Schnarchen des Nachtmarshals ab. Er hatte sich wohl nach seiner letzten Runde auf das Feldbett gelegt.

Ich hörte eine Tür schlagen. Es war also jemand von der Straße ins Office gekommen. Eine harte Stimme fragte: »Frank, was war das heute Nacht?«

Die Stimme des Nachtmarshals erwiderte gähnend: »Ach, da war so ein texanischer Toro – ein zweibeiniger Kampfstier, der wie ein zu groß geratener Comanche aussieht. Er bekam mit unseren Jungs Streit und verprügelte sie. Dabei ging der Saloon fast völlig in Trümmer. Danach wollte er aufsitzen und fortreiten, dieser Comanche vom Brazos. Aber er fiel auf der anderen Seite vom Pferd. So konnte ich ihn mühelos aufsammeln und in die Zelle schaffen lassen. Sein Geld wird für den Schadenersatz nicht ganz ausreichen. Aber wenn wir sein Pferd und seinen Sattel verkaufen, wird es wohl einigermaßen hinkommen.«

Ich hörte das alles und noch ein paar Dinge mehr.

Dabei bewegte ich mich vorsichtig und betastete meinen Körper.

Aber alle Schmerzen waren nicht so schlimm wie die Vorwürfe, die ich mir selber machte.

Es war wieder einmal alles zum Teufel gegangen, was ich mir während der vergangenen Monate anschaffte und wofür ich harte und gefährliche Arbeit geleistet hatte.

Das Pferd war hin.

Mein Zweihundertdollar-Sattel ebenfalls. Außerdem hatte ich fast zweihundert Dollar in der Tasche.

Alles war hin.

Als Erinnerung würde ich ein paar Narben mehr in meinem braunen Gesicht behalten – verheilte Risse, die einem erfahrenen Mann deutlich sagen würden, dass ich ein unbeherrschter Dummkopf war, der sich mit anderen Dummköpfen prügelte.

Ich schwor mir an diesem bitteren Morgen, dass ich ein neues Leben anfangen würde. Ganz bestimmt! Das schwor ich mir.

Dann traten die beiden Marshals in den Zellenraum und besichtigten mich.

Der Tagesmarshal sagte: »Mann, auf solche Komiker wie dich warten wir hier in Sundown City nur. Für euch ist dies hier der richtige Ort, um rasiert zu werden. Hier bekommen alle ihre Lektion.«

»Jawohl«, sagte ich, »so muss das auch sein, wenn diese feine Stadt etwas auf sich hält. Und wie ist es mit einem Frühstück, Sir?«

Sie zuckten beide zusammen, als wären sie gestochen worden. Dann bekamen sie schmale Augen und verkniffene Lippen.

Wortlos gingen sie hinaus.

Ich aber legte mich wieder auf die harte Holzpritsche zurück. Wenn ich nichts zum Frühstück bekam, musste ich mich vor Anstrengungen hüten.

Einige Stunden vergingen ohne besondere Ereignisse. Ich pflegte mich, so gut ich konnte, bediente mich aus dem Wasserkrug, um zu trinken und um die Schwellungen in meinem Gesicht zu kühlen.

Zwischendurch schlief ich ein Stündchen.

Wenn ich wach war, dachte ich über mich nach.

Vor etwa zwei Jahren war ich aus der Kriegsgefangenschaft entlassen worden. Einige Monate war ich drüben in Mexiko und gehörte zu einer Gringo-Revolvermannschaft, die sich ein reicher Haziendero hielt, um sich vor Banditen zu schützen.

Später schmuggelte ich Silber, weil es in Mexiko billiger war als bei uns in den Staaten. Schließlich schloss ich mich mit einigen Jungens zusammen und fing Mavericks, ungebrannte Rinder, denen man sein eigenes Brandzeichen aufdrücken konnte. Das gab natürlich Reibereien mit einigen Ranchern, die alle Mavericks für sich beanspruchten. Etwas später hörte ich von dem geplanten Bahnbau im Norden und machte mich mit meinem Gewinn aus dem Rindergeschäft auf den Weg.

Ich sagte mir, dass es dort, wo man eine Bahn durch den Kontinent bauen wollte, für mich eine ganze Menge Chancen geben musste.

Auf diesem Weg war ich nun bis Sundown City gekommen, nachdem ich schon da und dort meine Zeichen hinterlassen hatte.

Aber jetzt saß ich in der Klemme. Auf ehrenwerte Art würde ich mich wohl kaum da herauswinden können.

Ich musste mir etwas einfallen lassen. Doch was?

Wenn mir nichts einfiel, würden sie mich zu Fuß und ohne Ausrüstung aus der Stadt schicken. Ich würde dann auf der tiefsten Stufe angelangt sein, auf die ein Bursche aus Texas, der schon reiten konnte, bevor er laufen lernte, hinabsteigen kann.

Ich würde nicht mal mehr ein Satteltramp sein, sondern ein Landstreicher, der zu Fuß durch den Staub schleicht.

Ich würde mir etwas stehlen müssen.

Wie sollte ich sonst zu einem Pferd, einem Sattel und einem Revolver kommen, zu jenen drei Dingen, die ein Texaner haben muss, um sich als Mensch zu fühlen?

Am späten Mittag bekam ich mexikanische Bohnen. Sie hatten dabei nicht mit Gewürzen gespart.

Ich aß das Zeug, denn ich wusste, dass ich nichts anderes bekommen würde. Aber ich musste einigermaßen bei Kräften bleiben. Sonst war ich bald ganz verloren.

Etwas später brachte mir der Marshal eine Liste, die ich unterschreiben musste. Es war eine Anerkennung des angerichteten Schadens im Saloon. Es wäre dumm von mir gewesen, nicht zu unterschreiben. Sie würden mich schon irgendwann weich bekommen haben.

Als ich unterschrieben hatte, war ich alles los, was irgendwelchen Wert besaß. Der Marshal sagte, dass sie mein Pferd, meinen Sattel, meinen Revolver, meine Nickeluhr und die Silbersporen versteigern würden. Wenn die Summe größer wäre als der angerichtete Schaden, würde ich noch etwas rausbekommen, sozusagen als Zehrgeld. Aber wenn ich wollte, könnte er mich schon nach Anbruch der Dunkelheit laufen lassen.

Ich müsste höllisch schnell aus dem Stadtbereich verschwinden.

Das wollte ich.

Ich wusste, dass ich hier in Sundown City nur noch mehr Verdruss bekommen konnte, nichts anderes als Verdruss. Da war es besser, zu Fuß davonzuschleichen.

I

Ich kam zu Fuß genau eine Meile weit nach Norden. Dabei hielt ich mich am Rand der Wagenstraße.

Eine Idee, wie ich meine Situation verbessern konnte, war mir immer noch nicht gekommen. Einmal hielt ich an und blickte zu einem Haus hinüber, dessen Licht friedlich und warm in die Nacht leuchtete.

Mir wurde deutlich bewusst, wie wenig ich in meinem Leben von freundlicher und häuslicher Wärme mitbekommen hatte – von jener Wärme, die man innerhalb einer Familie findet, in einem Heim und an einem festen Platz.

Ich überlegte, ob ich zu diesem Haus hinübergehen sollte, um einen Job zu erbitten oder ein Pferd zu stehlen.

Doch dann ließ ich es und ging weiter.

Wie schon gesagt, ich kam eine Meile weit.

Dann geriet ich an eine Gabelung der Wagenstraße. Unter einer mächtigen Burreiche, in deren Schatten eine kleine Siedlung Platz gefunden hätte, standen einige Pferde und lungerten einige Reiter herum, deren Zigaretten wie rote Punkte unter dem Baum aufglühten.

Ich hatte jenes komische Gefühl in der Magengegend, das mich stets warnte, wenn ich wieder dabei war, meinen Skalp in Gefahr zu bringen.

Ich hielt es deshalb für besser, ruhig und bescheiden vorbeizugehen.

Aber da sagte eine Stimme: »Nun komm schon her! Du glaubst doch wohl nicht, dass wir dich so einfach ziehen lassen?«

Ich kannte die Stimme, obwohl sie etwas undeutlicher war als in der vergangenen Nacht. Doch inzwischen hatte der Sprecher einige Zähne verloren. Weil ich das einkalkulierte, erkannte ich die Stimme.

Sie gehörte Bob King. Das war der Bursche, mit dem ich gestern den Streit hatte. Bob King war der Bulle im Corral, der es mir zeigen wollte.

Als er es nicht...

Erscheint lt. Verlag 15.12.2020
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Westernromane • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-0660-7 / 3751706607
ISBN-13 978-3-7517-0660-5 / 9783751706605
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