Dr. Stefan Frank 2582 (eBook)

Verlobung unterm Christbaum

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0646-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dr. Stefan Frank 2582 - Stefan Frank
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Es ist Heiligabend. Heute wird Aurelia im Kreise ihrer Familie die Verlobung mit ihrem Traummann Justin feiern. Während die traditionelle Weihnachtsgans schon im Ofen brutzelt, richtet Aurelia die Zimtsterne auf einem Teller an, und Justin entzündet die Kerzen an der prächtigen Nordmanntanne. Wunder-wunderschön ...
Pünktlich klingelt es an der Tür. Aurelia öffnet, und aufgeregt schnatternd spaziert die ganze Familienbande herein. Die junge Frau ist glücklich wie nie, als sie das Tablett mit den Sektgläsern aus der Küche holt.
Da bricht nebenan plötzlich panisches Geschrei los. Aurelia stürzt ins Wohnzimmer zurück. Der Christbaum brennt lichterloh - und droht auf ihren kleinen Neffen Felix zu kippen. Aurelia setzt zu einem Sprung an, packt den Zweijährigen und wirft sich schützend über ihn. Im selben Augenblick fällt der Baum um und begräbt sie unter den Flammen ...


Verlobung unterm Christbaum

Ihr besonderer Abend endet in
der Notaufnahme

Es ist Heiligabend. Heute wird Aurelia im Kreise ihrer Familie die Verlobung mit ihrem Traummann Justin feiern. Während die traditionelle Weihnachtsgans schon im Ofen brutzelt, richtet Aurelia die Zimtsterne auf einem Teller an, und Justin entzündet die Kerzen an der prächtigen Nordmanntanne. Wunder-wunderschön ...

Pünktlich klingelt es an der Tür. Aurelia öffnet, und aufgeregt schnatternd spaziert die ganze Familienbande herein. Die junge Frau ist glücklich wie nie, als sie das Tablett mit den Sektgläsern aus der Küche holt.

Da bricht nebenan plötzlich panisches Geschrei los. Aurelia stürzt ins Wohnzimmer zurück. Der Christbaum brennt lichterloh – und droht auf ihren kleinen Neffen Felix zu kippen. Aurelia setzt zu einem Sprung an, packt den Zweijährigen und wirft sich schützend über ihn. Im selben Augenblick fällt der Baum um und begräbt sie unter den Flammen ...

Was bin ich nur für ein unglaublicher Glückspilz, durchfuhr es Aurelia Hentschel, als sie sich in ihrem frisch eröffneten Geschäft umsah. Sie hätte es lauthals herausrufen wollen: Ich bin die glücklichste Frau in ganz München, ach was, die glücklichste Frau auf der ganzen Welt!

Von ihrer ureigenen kleinen Kunstgewerbehandlung, in der es allerlei zauberhafte Dinge gab, die man zwar nicht unbedingt brauchte, die dem Leben aber ein wenig Schönheit, Charme und Magie verliehen, hatte Aurelia geträumt, solange sie denken konnte. Von klein auf hatte sie liebend gern gebastelt, geklebt und geschnitzt und war außerdem eine begeisterte Sammlerin aller erdenklich schönen Dinge gewesen.

»Unsere Aurelia hat ein Auge für das Besondere«, hatte ihr Vater immer gesagt, wenn sie in einem Geschäft, in dem Aurelia und ihre beiden älteren Brüder sich etwas hatten aussuchen dürfen, zielstrebig auf einen bestimmten Gegenstand zugelaufen waren. Martin und Bertram, die Brüder, hatten sich unter dem Spielzeugangebot nie entscheiden können, aber Aurelia wusste sofort, was sie wollte: eine Schneekugel, eine Spieluhr im Miniaturformat, eine von Hand getöpferte Duftlampe ... All diese Gegenstände erzählten Geschichten, und für diese Geschichten liebte Amelie jeden einzelnen von ihnen.

Trotz ihrer Begeisterung für die schönen Dinge hatte sie nach dem Schulabschluss mit einer soliden Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau begonnen. Sie trat ihre erste Stellung in einer Schreibwarenhandlung an, war recht zufrieden damit und hatte nie im Leben damit gerechnet, dass ihr großer Traum doch noch Wirklichkeit würde.

Zur Eröffnung eines eigenen Geschäfts brauchte man nun einmal eine Menge Geld, und Aurelia besaß keines und würde wohl auch nie welches besitzen. Von ihrem Einkommen konnte sie gut leben und auch ein wenig für Urlaubsreisen oder Notfälle sparen, aber große Sprünge ließen sich davon nicht machen. Ihr Vater war Postbeamter, während ihre Mutter sich als Hausfrau um die drei Kinder gekümmert hatte. Sie hatten nie viel Geld, aber immer ein Haus voller Liebe und Fröhlichkeit gehabt.

Ich habe im Leben doch schon so viel Glück gehabt, hatte Aurelia sich gesagt: eine wunderbare harmonische Familie, liebe Freunde, eine solide Ausbildung, eine gute Stellung – was wollte man mehr?

Von ihrer Kunstgewerbehandlung träumte sie eben nachts vor dem Einschlafen – das war auch schön, wenn es sich nicht erfüllte.

Dann aber war jener dicke, amtlich aussehende Brief aus den Vereinigten Staaten eingetroffen, auf dem als Adressat ihr Name stand. Aurelia hatte ihn aufgerissen und nicht fassen können, was sie dort las: Frau Kunigunde Brauer, die höchst abenteuerlustige Cousine ihrer Mutter, die vor zwanzig Jahren in die Welt hinaus gewandert war und sich nie wieder gemeldet hatte, war in Los Angeles verstorben.

Was kein Mitglied der Familie gewusst hatte: Als Drehbuchautorin und Produzentin hatte Tante Kunigunde es in Hollywood zu einem kleinen Vermögen gebracht. Und da Aurelia ihre Patentochter war, hatte sie ihren gesamten verbleibenden Besitz ihr als Alleinerbin hinterlassen.

Als Kind war Aurelia manchmal traurig gewesen, weil ihre Brüder jeder zwei Taufpaten hatten, die sich liebevoll um sie kümmerten, während sie nur ihren geliebten Onkel Kurt und eine unbekannte, verschollene Tante hatte. Nun aber stand sie dank dieser Tante völlig unverhofft als reiche Frau da.

Nun gut, »reich« war vermutlich ein wenig übertrieben. Aber das Geld, das Tante Kunigunde ihr hinterlassen hatte, reichte, um ein wunderschönes, altes Haus in einem bunten, lebendigen Viertel Münchens kaufen zu können und sich den Traum doch noch zu erfüllen: Im Untergeschoss richtete Aurelia sich einen Kunstgewerbeladen ein, genauso verspielt und verwunschen, wie sie ihn sich immer ausgemalt hatte. Das obere Stockwerk mit seinen prächtigen Dachschrägen hingegen baute sie zu einer Wohnung aus, die ohne Zweifel die schönste von ganz München sein musste.

Zu ihrem Haus gehörte auch ein kleiner Garten mit wildem Wein und wuchernden Rosensträuchern. Jetzt, im Winter, konnte sie diesen zwar nicht nutzen, doch sobald es Frühling wurde, würde sie ein paar kleine Tische und Stühle aufstellen, an denen ihre Kunden zwischen Einkäufen etwas trinken und selbst gebackenen Kuchen essen konnten. Sie wünschte sich, dass Aurelias Schatzkästchen, wie sie ihr Geschäft genannt hatte, sich zu einem Treffpunkt für die Anwohner des Viertels entwickeln würde, zu einem Ort, an den man Zeit mitbrachte, mit Nachbarn schwatzte und sich einfach wohlfühlte.

Das Geld der Tante reichte außerdem, um einen Grundstock an Waren einzukaufen, die alle etwas Besonderes waren. Die Jahreszeit, in der sie das Geschäft eröffnen wollte, kam ihr zugute: Dezember. Advent. Nie wünschten Menschen sich so sehr schöne, kunstvolle Gegenstände, die ihre nüchternen Zimmer verzauberten, wie in den Wochen vor Weihnachten.

Monatelang hatte Aurelia Tag und Nacht geschuftet, um alles fertigzustellen. Und dann war ausgerechnet in dieser Zeit, in der sie sich ohnehin schon vom Glück überschüttet fühlte, noch etwas geschehen: Sie hatte Justin Reulmann kennengelernt.

An ihrer ersten Begegnung war im Grunde nichts Romantisches gewesen: Justin war mit seinem silbernen Sportwagen in ihre kleine Straße gebogen, als Aurelia gerade den Gartenzaun gestrichen hatte, hatte angehalten und nach dem Weg zum Einkaufszentrum gefragt.

»Mein Navi ist ausgefallen, und in diesem Gewirr von winzigen Straßen habe ich mich leider völlig verfranzt«, hatte er mit einem Lächeln gesagt, das Aurelias Herz auf der Stelle zum Schmelzen brachte.

Justin musste der bestaussehende Mann sein, der in der ganzen Stadt herumlief. Er war groß, schlank und breitschultrig, hatte volles, blondes, leicht gewelltes Haar und strahlend blaue Augen. Mit Sicherheit lagen ihm Scharen von Frauen zu Füßen, zumal sein Charme mit seinem guten Aussehen locker mithalten konnte. Aurelia hegte nicht die geringste Hoffnung, dass er sich ausgerechnet für eine unscheinbare junge Frau im mit Farbflecken beklecksten Overall interessieren würde. Sie erklärte ihm freundlich den Weg und erwartete dann, dass er in sein umwerfendes Auto steigen und weiterfahren würde.

Stattdessen blieb Justin jedoch am Zaun stehen.

»Dürfte ich Sie noch etwas fragen?«, erkundigte er sich und sandte ihr von Neuem das unwiderstehliche Lächeln.

»Aber gern«, versicherte Aurelia. »Wenn ich Ihnen helfen kann. Sehr lange wohne ich allerdings selbst noch nicht hier und kenne mich nicht sonderlich gut aus.«

»Ich wollte Sie nicht nach einer weiteren Wegbeschreibung fragen«, sagte Justin mit seiner rauchigen Stimme. »Ich wollte wissen, ob Sie heute Abend schon etwas vorhaben. Und wenn nicht, ob Sie Lust haben, mit mir auszugehen?«

So hatte es zwischen ihnen angefangen, und nun waren sie bereits seit vier Monaten ein Paar. Justin sah aus wie ein Model und besaß die passende Ausstrahlung, doch in Wahrheit war er ein ehrgeiziger junger Unternehmensgründer, der sich auf dem Gebiet der Computersoftware selbstständig gemacht hatte.

»In meiner Branche gibt es natürlich Einsteiger wie Sand am Meer«, hatte er Aurelia erklärt. »Da muss man einen langen Atem, doch vor allem das gewisse Etwas mitbringen, um aus der Masse hervorzustechen und die ganz großen Aufträge einzuheimsen.«

»Na, am gewissen Etwas fehlt es dir ja nicht, mein Liebling«, hatte Aurelia lachend gesagt und ihn geküsst.

Sie fand es schön: Sie waren beide selbstständig, beide mit der Erfüllung ihrer beruflichen Ideen beschäftigt, und doch träumten sie beide auch von einer gemeinsamen Zukunft, von Ehe, Familie und Kindern.

Aurelia hatte sich schon immer eine so glückliche Familie gewünscht wie die, in der sie selbst aufgewachsen war, und mindestens drei Kinder sollten dazugehören. Sie hatte angenommen, dass Justin, dessen Geschäftsaufbau nicht von heute auf morgen vonstatten gehen würde, damit noch ein wenig warten wollte. Umso überraschter war sie gewesen, als er am letzten Samstag, nach der...

Erscheint lt. Verlag 15.12.2020
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bergdoktor • Bestseller • Bianca • Chefarzt • Cora • Deutsch • Doktor • dr daniel • dr laurin • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • Fortsetzungsroman • Frauen romane • Frauenromane • für Frauen • Großdruck • große-schrift • Happy End • Happy-End • Hedwig Courths Mahler • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Julia • kaipurgay • Kelter • Kindle • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesroman • liebesroman arzt • Liebesromane • liebesroman kindle deutsch romantisch • Liebesroman Reihe • liebesroman serien • Medizin • Mira • Modern • Notarzt • Patient • Praxis • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-7517-0646-1 / 3751706461
ISBN-13 978-3-7517-0646-9 / 9783751706469
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49
Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit …

von Rita Falk

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99