Berg and Breakfast

Ein Panorama der touristischen Sehnsüchte und Ernüchterungen
Buch | Softcover
229 Seiten
2021 | 21002 A. 2. Auflage, Nachdruck
Edition Raetia (Verlag)
978-88-7283-770-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Berg and Breakfast - Selma Mahlknecht
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Auf, in die Alpen! Genüsslich wandern, wellnessen, Ski fahren oder Gipfel erklimmen: Es könnte so schön sein, wenn nicht überall Touristen wären. Entlegene Berggebiete wiederum leben von ihnen.Mahlknecht stellt sich in ihrem Essay diesem Dilemma. Sie analysiert die unstillbare Sehnsucht nach dem Reisen - ohne erhobenen Zeigefinger: Welchen Widrigkeiten des Alltags versuchen wir zu entfliehen? Wie geht es denen, die dort leben, wo andere Urlaub machen? Lässt sich heute noch ethisch vertretbar reisen?Es liegt an uns, den Tourismus der Zukunft mitzugestalten!» amüsant, pointiert, anregend» erhellende Einsichten, kluge Denkanstöße» notwendige Reflexionen, die uns alle betreffen

Mahlknecht, SelmaGeboren 1979 in Meran. Studium Drehbuch und Dramaturgie an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Theater: Schultheaterprojekte mit der Theatergruppe "Krawall" der Academia Engiadin: 2015 "Du lebst nur keinmal". 2014 "Move!". 2013 "Salem". Mit KWer-Theater: 2014 das gesellschaftskritische Stück "Unser schrecklich schöner Krieg". 2013 die Komödie "Die Prinzessin in der Krise". 2012 gesellschaftskritische Komödie "Die Glückskekse". 2011 Tragödie "Korea" über die unheilbare Krankheit Chorea Huntington. 2010 sozialkritisches Jugendstück "Eingeklemmt - eine Generation zwischen den Fronten". Ebenfalls 2010 inszeniert die Theatergruppe Kortsch Mahlknechts satirisches Lustspiel "xunthait" über die Wunderheilerin Petra Oberperfler alias "Enguana". 2009 inszeniert Mahlknecht das Singspiel "Mein Tirol" in Naturns, 2008 Neuinszenierung des Shakespeare-Stücks "Othello", in welchem die Frauen im Vordergrund stehen, im Stadttheater Bruneck; 2004 Uraufführung der Komödie "EX" als Koproduktion der Vereinigten Bühnen Bozen und des Theaters in der Altstadt Meran; Drehbuch zur Spielfilmserie "Von hier bis zum Mond" mit Karl Prossliner für RAI Südtirol. Wohnhaft in Zernez (Schweiz). Barducci, ArminGeboren 1976. Der ausgebildete Comiczeichner leitet unter anderem Workshops für Kinder und Jugendliche und ist sozial im Jugendzentrum "Charlie Brown" engagiert. Daneben tritt er als Live-Performer mit Geschichtenerzählern auf. Als maßgeblicher Ideator und Organisator des Bozner Comicfestivals "ArtMaySound" hat er dazu beigetragen, eine Plattform für junge Comic-Künstler zu schaffen. Er hat seine Illustrationen in ganz Europa ausgestellt. Auf seinen Reisen dokumentiert er die Orte, die er besucht, künstlerisch in vielfältigen Formen gezeichneter Reisetagebücher.

In fünf Kapiteln analysiert Mahlknecht mit spitzer Feder, was Menschen in die Berge treibt, wohin das führt und wie der Tourismus nach Corona aussehen könnte.
Frankfurter Allgemeine Zeitung

Ich komme aus den Bergen. Wie viele, die aus den Bergen kommen, bin ich ein Heimweh-Mensch. „Ihr Südtiroler, ihr habt ein ganz besonderes Heimweh“, hat einmal ein Wiener Mitstudent zu mir gesagt. Vielleicht ist es aber gar nicht Südtirol, wonach wir Heimweh haben. Vielleicht sind es einfach die Berge. Denn Heimweh, das können auch die Menschen in Graubünden, wo ich seit vielen Jahren lebe, sehr gut. „Heimweh-Bündner“, das ist ein Wort, das in der ganzen Schweiz verstanden wird. Wir Heimweh-Bergler gelten als besonders sesshaft, tief verwurzelt, bodenständig – im günstigen Fall. Die Kehrseite ist eine gewisse Unflexibilität, Starrköpfigkeit, Rückwärtsgewandtheit, die uns nachgesagt wird. Wir stehen mit beiden Beinen fest im heimischen Misthaufen, wortwörtlich und im übertragenen Sinn, so stellen sich das viele vor. Dabei wird eines übersehen: Wer in den Bergen lebt, muss sich bewegen. Von einem Dorf zum nächsten, von einem Tal ins nächste, hin zu den Städten, wo die Bildungseinrichtungen, die Arbeitsplätze, die Krankenhäuser sind. Das romantische Bild vom knorrigen Hutzelmännchen, das auf dem Balkon seines Bergbauernhöfchens sitzt und Pfeife schmauchend ins Alpenglühn schaut, ist nicht von vorgestern, sondern von vorvorgestern und hat wahrscheinlich sogar damals nicht immer gestimmt. Als Kind aus Plaus, in den Achtzigerjahren ein 300-Seelen-Dörfchen, musste ich mich früh ans Wandern gewöhnen. Der Bus brachte uns Kinder zuerst nach Naturns, dann nach Meran in die Schule. Die Universität besuchte ich in Wien. Das Wieder-Heimkommen dauerte länger und länger. Das Ankommen gelang irgendwann nicht mehr. Empfand ich mich als Migrantin? Nein, denn jeden Aufenthalt, sogar den über mehrere Jahre, verbuchte ich als „vorläufiges Nicht-zu-Hause-Sein“.

Erscheinungsdatum
Illustrationen Armin Barducci
Verlagsort Bozen
Sprache deutsch
Maße 134 x 207 mm
Gewicht 316 g
Themenwelt Literatur Essays / Feuilleton
Reisen Reiseberichte
Reisen Reiseführer Europa
Sozialwissenschaften
Schlagworte Alpen • Alpinismus • Denkanstöße • der Alpentourismus der Zukunft • Dilemma Tourismus • Dolomiten • Fremdenverkehr • Gipfelsturm • Massentourismus • Massentourismus Alpen • Massentourismus Berge • Massentourismus Fluch oder Segen • Mythos Berg • Overturism • Piefke Saga • Qualitätstourismus • Reflexion • Sanfter Tourismus • Schnäppchen • Südtirol • tirol tourismus kritik • Tourismus der Zukunft • Tourismuskritik • tourismus kritik buch • Tourismus und Nachhaltigkeit
ISBN-10 88-7283-770-7 / 8872837707
ISBN-13 978-88-7283-770-2 / 9788872837702
Zustand Neuware
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