Die Duchess und der sündige Bastard (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
400 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4870-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Duchess und der sündige Bastard - Lorraine Heath
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Langsam und sinnlich verführt Aiden sie, bis sie vor Lust vergeht - seine Raffinesse macht Selena atemlos vor Verlangen. Aber auch vor Angst! Zwar hat die jüngst verwitwete Duchess den skandalösen Elysium Club für Damen aufgesucht, um Aiden Trewlove für sich zu gewinnen und mit ihm das Bett zu teilen. Doch von heftigen Gefühlen war dabei nie die Rede! Sie wollte nur schnellstens guter Hoffnung sein, um das Erbe ihres verstorbenen Mannes zu retten. Aber ihre erwachende Liebe für Aiden ist gefährlich: Soll Selena ihn belügen und kaltherzig ihre materielle Zukunft ohne ihn planen - oder sich zu ihm bekennen und auf Titel und Vermögen verzichten?



Lorraine Heath wurde in England geboren, zog jedoch als Kind mit ihren Eltern in die USA. Geblieben ist ihr eine tiefe Zuneigung zu beiden Ländern. Die Charaktere in ihren erfolgreichen Romanen werden oft als besonders lebensnah bezeichnet, was die New-York-Times-Bestseller-Autorin auf ihre im Psychologiestudium erworbenen Kenntnisse zurückführt. Lorraine Heath lebt mit ihrem Mann in Texas. Noch mehr über die Autorin erfahren Sie auf ihrer Homepage: www.lorraineheath.com

1. KAPITEL

London

Anfang März 1872

Sie wollte einen Mann. Nicht irgendeinen Mann, sie hatte einen ganz bestimmten im Sinn.

Selena Sheffield, Duchess of Lushing, stand in einer dunklen Ecke des Elysium Clubs, eines exklusiven Spielsalons ausschließlich für Damen, und beobachtete den Eigentümer des Etablissements, der mit bedächtigen Schritten seine Runde drehte. Er erinnerte sie an einen großen, sich geschmeidig bewegenden Löwen, raubtierhaft und gefährlich. Der maßgeschneiderte schwarze Gehrock liebkoste seine breiten Schultern – wie es vermutlich auch schon viele Frauen getan hatten. Die schwarze Brokatweste schmiegte sich an seine Brust, das weiße Hemd und die ebenfalls schneeweiße Krawatte bildeten einen starken Kontrast zu seiner tief gebräunten Haut. Er wirkte nicht wie ein Mann, der seine Zeit ausschließlich im Haus verbrachte.

Sie hatte ihn zum ersten Mal im vergangenen Sommer gesehen, auf der Hochzeit von Lady Aslyn Hastings, als die Tochter des verstorbenen Earl of Eames und Mündel des Duke of Hedley Mick Trewlove das Ja-Wort gab. Bis zu jenem Tag hatte Selena noch nie etwas von den Trewloves gehört, schnappte dann aber von den tuschelnden Gästen pikante Details über diese verrufene Familie auf, die ausschließlich aus Bastarden bestand.

Dann vermählte sich der Duke of Thornley mit Gillie Trewlove – ausgerechnet einer Schankwirtin, um Gottes willen! – und aus dem Getuschel wurde ein Sturm der Entrüstung. Und dann heiratete kürzlich auch noch einer der Trewlove-Brüder die Schwester des Earl of Collinsworth, Lady Lavinia Kent, und plötzlich gab es offenbar kein anderes Thema mehr als die Trewlove-Bastarde, die allmählich eine Schneise durch die gehobene Gesellschaft schlugen wie die Horden des Dschingis Khan und das eroberten, was sich einst für uneinnehmbar gehalten hatte.

Sie selbst glaubte sich gegen den Reiz der Trewloves gefeit, musste aber zugeben, dass Aiden Trewlove sie faszinierte, seit sie ihn zum ersten Mal am Altar neben seinem Bruder erblickte, der so ganz anders aussah als er – aber schließlich wusste nur Gott, wer die beiden gezeugt und wer sie zur Welt gebracht hatte. Doch es lag nicht nur am Bartschatten auf Aidens Kinn und der Patriziernase über den vollen, sinnlichen Lippen, die es ihr unmöglich machten, den Blick von ihm zu wenden. Noch mehr beeindruckte sie, dass ihn die ganze Angelegenheit ziemlich zu amüsieren schien. Er musterte die Leute, die sich in den Kirchenbänken drängten und unbedingt mit ansehen wollten, wie eine Dame aus so vornehmer Familie einem Mann von derart skandalöser Herkunft das Jawort gab, abschätzig unter halb gesenkten Lidern, als sollten sie nicht merken, für wie bedeutungslos er sie hielt.

Als dann jedoch Lady Aslyn über den Mittelgang auf den Altar zuschritt, ließ sein aufrichtig warmes Lächeln keinen Zweifel daran, wie herzlich er sie in seiner Familie willkommen hieß – und dass er im Grunde ein freundlicher, nahbarer Mensch war.

Selena brauchte einen Mann, der beide Eigenschaften in sich vereinte, um ihre flatternden Nerven zu beruhigen und die Schuldgefühle zu verdrängen, die an ihrer Entschlossenheit nagten. Schließlich war sie nur deshalb hier, an einem Ort, an dem sie nicht hätte sein dürfen – mit dem Rücken an die Wand gelehnt, in einem königsblauen Abendkleid und farblich passender Maske vor den Augen –, weil Aiden Trewlove Frauen Sünden und Verschwiegenheit zugleich bot. Nicht alle Anwesenden trugen Maske, die Mutigen ließen sie weg und auch jene, die nichts zu verlieren hatten. Selena malte sich aus, wie frei man sich fühlen musste, wenn man unmaskiert durch diese Räume schlenderte, wie furchtlos und emanzipiert. Dennoch durfte niemand je von ihrem Besuch in diesen skandalösen Mauern erfahren, die Aiden Trewlove allen Frauen zur Verfügung stellte.

Er hatte für seine weiblichen Gäste einen Himmel geschaffen, in dem die Götter sich verschworen und die köstlichsten Mysterien enthüllten; einen Club, über den die Besucherinnen untereinander tuschelten, einen Ort, der Vätern, Brüdern und Ehemännern unbekannt war. Ein Reich, in dem die Frauen herrschten und das taten, was sie wollten. Innerhalb der grauen Schatten Londons hatte Aiden ihnen ein Paradies geschenkt, das ihnen und nur ihnen allein gehörte. Er hatte gewusst, was sie sich wünschten und was sie brauchten. Und er hatte es ihnen gegeben.

Jemand, der all das hier erschaffen konnte, jemand, der Frauen so gut verstand und wusste, nach welchen Vergnügungen sie sich sehnten, saß bestimmt nicht über sie zu Gericht. Ein solcher Mann wusste vielmehr genau, wie man einen sicheren Hafen gestaltete, wo sie tun konnten, was sie eigentlich nicht tun sollten, ohne Angst haben zu müssen, dass andere davon erfuhren.

Sie beobachtete, wie er einer Dame etwas ins Ohr flüsterte und sie damit zum Lachen brachte, während seine Worte eine andere dazu brachten, den Kopf zu senken und scheu lächelnd zu erröten. Anderen nickte er grinsend zu – und dieses Grinsen wirkte jedes Mal so verführerisch, als sei die Adressatin die einzige Frau im Raum, die ihm etwas bedeutete. Er legte einer Dame die Hand an den Unterarm, um sie davon abzuhalten, einen Stapel hölzerner Jetons in die Mitte des Roulettetischs zu schieben, bedachte sie mit einem Augenzwinkern, das ihr zweifellos den Atem verschlug, und nahm dann einen einzigen Jeton, um ihn auf den Tisch zu werfen.

Dann schlenderte er weiter aufs Geratewohl durch sein Reich …

Nein, nicht aufs Geratewohl. Er kam auf sie zu. Geradewegs.

Ihr Herzschlag beschleunigte sich, und in den Handschuhen wurden ihre Handflächen feucht. Sie war noch nicht bereit, aus dem Schatten in das goldene Licht der Kronleuchter zu treten. Sie war noch nicht darauf vorbereitet, mit diesem Mann zu sprechen, der sich vielleicht als ihre Rettung erweisen würde – sofern sie nicht vorher der Mut verließ.

Es war nicht nur sein gutes Aussehen, das sie so aus der Fassung brachte. Sondern auch die Art, wie er sich bewegte; so als zielte jede seiner Bewegungen darauf ab, Aufmerksamkeit zu erregen, während er gleichzeitig den Eindruck vermittelte, als wünschte er genau das Gegenteil. Die Art, wie er alles und jeden um sich herum ganz genau beobachtete, als würden sich ihm dadurch sämtliche Geheimnisse erschließen.

Ihn auszuwählen, konnte sich als kolossaler Fehler erweisen, denn sie hatte Geheimnisse, die sie für sich behalten musste. Wäre sie klug gewesen, hätte sie nun auf schnellstem Weg die Flucht ergriffen. Doch sie war nicht vor den Umständen ihrer Heirat geflüchtet, und sie würde auch jetzt nicht davonlaufen, nur weil sein eindringlicher Blick sie zutiefst verwirrte. Kein Mann hatte sie je so angesehen, als wäre sie ein besonders köstliches Konfekt.

Er trat vom Licht in den Schatten und lehnte sich lässig mit der Schulter an die dunkel- und hellrot gemusterte Wand. Im dämmrigen Licht konnte sie zwar seine Augenfarbe nicht richtig erkennen, wohl aber sein offenkundiges Interesse an ihr und den Anflug eines Lächelns. „Sie sind neu hier.“

Seine Sprechweise war gewählter, als sie erwartet hatte, nicht ganz aristokratisch, aber nahe daran. Sie fragte sich, ob sein Vater dafür gesorgt hatte, dass er gut erzogen wurde. Dass er gebildet war, würde sie nicht von ihrem Vorhaben abbringen, trotzdem war sie schrecklich nervös. Tief in ihrem Innern fand sie jedoch die Kraft, ihm in selbstbewusstem Ton zu antworten. „Das können Sie unmöglich wissen, schließlich bin ich maskiert.“

„Ich erkenne alle Damen wieder, die hierher kommen, ob sie nun eine Maske tragen oder nicht. Schließlich erkennt man die Menschen nicht nur am Gesicht wieder.“ Er ließ den Blick langsam über sie gleiten; nicht auf eine beleidigende, lüsterne Weise, sondern eher voller Anerkennung. Ein wohliger Schauer überlief sie. „Wie heißen Sie, Liebste?“ Er schaute ihr wieder in die Augen.

Sie wollte gar nicht daran denken, wie sehr sie sich einst danach gesehnt hatte, für jemanden die Liebste zu sein und geflüsterte Koseworte zu hören statt Entschuldigungen. „Lena.“ Eine Version ihres Namens, mit der sie niemand in Verbindung bringen konnte, da sie diese Kurzform ansonsten nie benutzte.

Er neigte den Kopf zur Seite und betrachtete sie erneut prüfend. „Das glaube ich nicht. Das wäre ein viel zu einfacher Name für eine so vielschichtige Frau, da gehe ich jede Wette ein. Helena, vielleicht. Helena von Troja. Oder etwas noch Ausgefalleneres.“

Sie befeuchtete ihre Lippen und schaute sich nervös um. Sie merkte, dass sie die Aufmerksamkeit mehrerer unmaskierter Damen auf sich gezogen hatte, die sie kannte. Das hieß, dass auch sie sie wiedererkannt hatten, und wahrscheinlich ein paar der Maskierten ebenfalls. Sie wollte sich die Peinlichkeit und die Schande gar nicht ausmalen, wenn ihre Anwesenheit hier sich herumsprach. „Ich möchte nicht, dass andere meinen Namen hören.“

„Er bleibt ganz unter uns“, murmelte er mit so leiser, verführerischer Stimme, dass ihr ganz warm wurde und sie das Bedürfnis verspürte, ihm in allem voll und ganz zu vertrauen – aber so töricht war sie nun auch wieder nicht.

„Selena“, erwiderte sie flüsternd und dachte gleichzeitig, dass sich kein Wort aus ihrem Mund auch nur annähernd so sinnlich anhörte wie nur eine einzige Silbe aus seinem.

„Selena“, wiederholte er mit noch leiserer Stimme; eine einzige samtige Liebkosung, die sie beinahe dazu gebracht hätte, sich diesen Lippen, über die so wunderbare Laute kamen, noch weiter zu nähern. „Ich heiße Aiden.“

...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2020
Reihe/Serie Historical Gold Extra
Historical Gold Extra
Übersetzer Andrea Härtel
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Duchess In His Bed, The
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-4870-0 / 3733748700
ISBN-13 978-3-7337-4870-8 / 9783733748708
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