Blutroter Schatten (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
405 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-9416-0 (ISBN)

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Blutroter Schatten - Patricia Walter
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Deinem Schatten kannst du nicht entkommen

Innerhalb weniger Tage werden in München mehrere Leichen gefunden, bei denen jeweils ein Zettel liegt: 'Mit den besten Empfehlungen von Thomas Rohde.' Die Polizei steht vor einem Rätsel. Denn der verurteilte Serienmörder Rohde sitzt seit Jahren im Hochsicherheitstrakt der Psychiatrie. Weiß er, wer der Täter ist? Rohde ist bereit zu sprechen - aber nur mit einer einzigen Person: seiner Tochter Sam. Obwohl sie den Kontakt zu ihrem Vater vor langer Zeit abgebrochen hat, willigt Sam ein - und gerät bald selbst ins Visier des Killers ...

Der neue Psychothriller von Patricia Walter - jetzt als eBook bei beTHRILLED. Mörderisch gute Unterhaltung.




<p><strong>Patricia Walter</strong>, geboren 1974, studierte in München Statistik und arbeitet in der Versicherungsbranche. In ihrer Freizeit betreibt sie neben dem Schreiben Kampfsport, insbesondere Judo und Kung Fu. In Judo hat sie den zweiten Schwarzgurt und ist ehrenamtlich als Trainerin tätig. "Blutroter Schatten" ist nach "Kalte Erinnerung", "Dunkle Vergangenheit" und "Tote Asche" ihr vierter Psychothriller.<br></p>

Patricia Walter, geboren 1974, studierte in München Statistik und arbeitet in der Versicherungsbranche. In ihrer Freizeit betreibt sie neben dem Schreiben Kampfsport, insbesondere Judo und Kung Fu. In Judo hat sie den zweiten Schwarzgurt und ist ehrenamtlich als Trainerin tätig. "Blutroter Schatten" ist nach "Kalte Erinnerung", "Dunkle Vergangenheit" und "Tote Asche" ihr vierter Psychothriller.

Kapitel 1


Zehn Jahre später

Sonntag, 24. November

Nadine Herfurth hielt an der Polizeiabsperrung, zeigte ihren Ausweis dem diensthabenden Beamten, der sie durchließ, und stellte ihren Dienstwagen, einen schwarzen 5er-BMW, am Straßenrand ab. Sie stieg aus und atmete die frische Novemberluft ein. Es war kalt geworden, die Temperaturen näherten sich allmählich dem Gefrierpunkt. Der dichte Nebel vom Morgen hatte sich mittlerweile gelichtet, wenngleich noch einzelne Schwaden in der Luft hingen.

Sie schaute zu dem Mehrfamilienhaus hinüber, dessen Eingang von zwei Beamten bewacht wurde. Direkt vor dem Haus parkte der weiße Van der Kriminaltechnik, daneben ein Krankenwagen, flankiert von mehreren Streifenwagen mit flackerndem Blaulicht. Hinter den Fenstern im Haus versuchten Anwohner, ihre Neugierde zu befriedigen. Einige hatten sich hinter den Vorhängen versteckt, andere hingegen die Fenster geöffnet, um besser sehen zu können. Nadine hatte sich im Laufe ihrer sechzehn Dienstjahre an derartige Anblicke gewöhnt, sodass es ihr nicht einmal mehr ein Augenrollen abrang.

Sie wollte gerade auf den Eingang zugehen, als jemand hinter ihr rief: »Nadine, auf ein Wort bitte.«

Beim Klang der Stimme griff sie sich automatisch ans linke Schlüsselbein, an die Stelle, an der damals die Kugel ein- und auf dem Rücken über dem Schulterblatt wieder ausgetreten war.

Christian Kehl. Dieser Schmierfink fehlt mir jetzt gerade noch!

Betont langsam drehte sie sich um und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Mann war Anfang vierzig, mit kurzen hellbraunen Haaren und stahlblauen Augen, die sie selbst aus der Entfernung vor Sensationsgier blitzen sehen konnte.

Wie war der schon wieder durch die Absperrung gekommen?

»Für Sie Kriminalhauptkommissarin Herfurth«, sagte sie, als er sie erreicht hatte. »Ich glaube, das habe ich Ihnen schon öfter gesagt.«

»Und hab ich Ihnen schon gesagt, dass Sie schöne Augen haben?«

Nadine bedachte ihn mit einem gelangweilten Blick. Sie hatte die mandelförmigen Augen von ihrer Mutter, einer Thailänderin, geerbt, im Gegensatz zu ihren vier älteren Brüdern, die nach ihrem deutschen Vater kamen.

»Heute nur die Augen?«, fragte sie höhnisch. »Kein Kommentar zu meiner schicken Kurzhaarfrisur, die farblich perfekt zu meinen«, sie grinste übertrieben, »mokkabraunen Pupillen passt? Sie lassen nach, Herr Kehl.«

»Ich will ja nicht abgedroschen klingen.«

»Seit wann das?« Sie zog die Brauen hoch und sah ihn herausfordernd an.

Christian Kehl war Reporter beim Boulevardblatt Blitz, das sich in den letzten Jahren zur ernsthaften Konkurrenz der BILD-Zeitung entwickelt hatte. Er hatte ein Talent dafür, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein – oder vielmehr einen Informanten bei der Polizei, den er entsprechend bezahlte, vermutete Nadine. Was mitunter zu gefährlichen Situationen führen konnte, so wie vor drei Jahren.

Sie hatte damals in einem Doppelmord im rechten Milieu ermittelt. Zusammen mit ihrem Partner fuhr sie zu einem Zeugen, dem sie ein paar Fragen stellen wollten. Kehl traf kurz vor ihnen ein. Sie forderte ihn auf, sofort zu verschwinden.

Doch er filmte den Zeugen mit seinem Smartphone. »Ich weiß, dass Sie mit den Kessler-Morden in Verbindung stehen. Was können ...?«

Weiter kam er nicht, denn im nächsten Moment zog der Mann eine Waffe und schoss. Die Kugel traf Nadine über dem Schlüsselbein. Sie ging zu Boden, genau wie ihr Partner, der einen lebensgefährlichen Bauchschuss erlitt. Bevor der Mann auf Kehl zielen konnte, gab sie mehrere Schüsse auf ihn ab und traf ihn tödlich. Kehl hatte alles auf Video aufgenommen und die Dreistigkeit besessen, weiterhin zu filmen und ihr Fragen zu stellen, während sie, selbst stark blutend, ihre Jacke auf die Wunde ihres Partners gepresst und ihm damit das Leben gerettet hatte.

Jetzt holte Kehl ein Diktiergerät aus der Tasche und hielt es ihr entgegen. »Hat der Schlitzer erneut zugeschlagen?«

Sie ignorierte seine Frage und betrachtete belustigt das Aufnahmegerät. »Kein Handy? Haben Sie Angst, dass wir es Ihnen wieder wegnehmen?«

Der Reporter hatte damals versucht, sich vor der eintreffenden Verstärkung aus dem Staub zu machen, doch sie hatten ihn noch vor dem Haus abgefangen und ihm das Smartphone mit dem Video als Beweismittel abgenommen. Er war vor Gericht gezogen, um es zurückzuerhalten, stattdessen war er wegen Behinderung eines Polizeieinsatzes und Widerstand gegen die Staatsgewalt zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

Nadine registrierte das kurze hasserfüllte Aufblitzen in seinen Augen.

»Sie wissen genau, dass Sie mir damals die Karriere versaut haben«, sagte er. »Es wäre mein Sprungbrett zum Fernsehen gewesen.«

»Mit Sicherheit«, entgegnete sie und drehte sich zu den beiden Schutzpolizisten um, die sicherstellten, dass nur Mitarbeiter der Mordkommission Zutritt zum Tatort hatten. Bevor sie ihnen ein Zeichen geben konnte, Kehl wegzuschaffen, ergriff der erneut das Wort.

»Aber Sie können es wiedergutmachen. Und ich kann Ihnen helfen. Ist bestimmt von Vorteil, wenn Sie Erste Kriminalhauptkommissarin werden wollen.«

Nadine fuhr herum. »Okay, Herr Kehl, jetzt reicht's! Sie verschwinden auf der Stelle von hier. Und wenn ich Sie noch einmal unbefugt an einem Tatort antreffe, werde ich persönlich dafür sorgen, dass Sie in Zukunft höchstens noch für eine Schülerzeitung schreiben. Haben Sie mich verstanden?«

»Wollen Sie mir drohen?«

»Das können Sie auffassen, wie Sie wollen.«

Sie winkte einen der Beamten herbei, der den protestierenden Reporter hinter die Absperrung schob.

Was für eine Nervensäge!

Sie überquerte die Straße und ging zum Haus hinüber, wo sie sich erneut auswies und vor der Wohnung im ersten Stock einen Ganzkörperschutzanzug anzog.

Ihr Vorgesetzter, Erster Kriminalhauptkommissar Frank Krüger, war bereits vor Ort und hatte sie telefonisch über den Leichenfund informiert. Wie immer verspürte sie ein gewisses Unbehagen, wenn sie einen Tatort betrat. Es war nicht der Anblick eines Toten, damit konnte sie professionell umgehen, sofern die Person nicht besonders bestialisch getötet oder zerstückelt worden war. Vielmehr war es die Vorstellung des damit verbundenen Leids für die Angehörigen und Freunde des Opfers, der Schmerz und die Fassungslosigkeit, wenn sie ihnen mitteilen musste, was passiert war.

Nadine straffte sich, konzentrierte sich auf die Arbeit, die vor ihnen lag, und trat über die Schwelle. Krüger, der ebenfalls in einem weißen Overall steckte, sprach im Flur mit einem der Kriminaltechniker. Als er sie bemerkte, entschuldigte er sich und kam auf sie zu.

»Wieder der Schlitzer?«, wollte sie wissen.

»Sieh es dir am besten selber an«, entgegnete er.

Er führte sie ins Schlafzimmer. Der stechende Geruch nach getrocknetem Blut ließ sie für eine Sekunde lang den Atem anhalten. Sie erkannte sofort, dass sie es mit einem weiteren Opfer des »Schlitzers« zu tun hatten, dem vierten innerhalb von neun Tagen.

Auf dem Bett lag eine Frau mit schulterlangen, schmutzverklebten blonden Haaren. Eine tiefe Wunde klaffte an ihrer Kehle, die Ohren fehlten. Die Bettdecke war zurückgeschlagen und legte das blutdurchtränkte Laken und Nachthemd frei. Ihre Hände waren auf dem Bauch gefaltet und hielten ein Stück laminiertes rotes Papier in der Größe einer Visitenkarte. Die Schrift war von den Fingern verdeckt, aber Nadine wusste auch so, was darauf geschrieben stand.

»Wir haben die Leiche noch nicht abtransportieren lassen«, sagte Krüger. »Ich wollte, dass du dir zuerst selbst ein Bild machst. Vier Augen sehen mehr als zwei.«

»Wer ist sie?«

»Stefanie Reichart, fünfundvierzig Jahre alt, ledig, Angestellte bei einer Versicherung. Ihr gehört die Wohnung. Ihre Mutter, die einen Zweitschlüssel besitzt, hat sie gefunden, nachdem sie nicht geöffnet hat. Sie waren zum Frühstück verabredet.«

»Hast du schon mit ihr gesprochen?«

Krüger schüttelte den Kopf. »Sie hat einen Nervenzusammenbruch erlitten und ist ins Krankenhaus eingeliefert worden. Regner fährt nachher zu ihr, um ihre Aussage aufzunehmen.«

Nadine ließ ihren Blick durch das ordentlich aufgeräumte Zimmer schweifen. Ein großer weißer Kleiderschrank an der Wandseite gegenüber dem Bett, in der Ecke eine silberfarbene Wäschetonne und ein Nachttisch, auf dem neben einem samtüberzogenen Schmuckkästchen ein Buch lag – Todesmal von Andreas Gruber. Sie hatte den Krimi über den eigenwilligen Profiler Maarten S. Sneijder erst kürzlich selbst gelesen.

Wie Sneijder die Szene hier wohl deuten würde?

»Keine Spuren eines Kampfes«, sagte sie zu Krüger. »Selbst das Bettlaken ist relativ glatt. Er hat sie vermutlich im Schlaf überrascht.«

»Ja. Eingedrungen ist er über die Balkontür im Wohnzimmer. Hat sie einfach aufgehebelt. Hochgeklettert ist er an der Regenrinne.«

»Irgendwelche Zeugen?«

»Bis jetzt...

Erscheint lt. Verlag 21.12.2020
Reihe/Serie Pageturner-Thriller von Patricia Walter
Pageturner-Thriller von Patricia Walter
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • astrid korten • B. C. Schiller • Brutal • brutal,Schweigen der Lämmer • Catherine Shepherd • Daniela Arnold • Deutsch • Deutschland • Dunkle Vergangenheit • eboo • Ermittlung • Fitzek • Gedächtnis • Helen Fields • Kalte Erinnerung • Kindle • Mörder • München • Polizistin • Psychothriller • Rachel Cane • Schweigen der Lämmer • Serienkiller • Serienmord • Spannung • Tatort Deutschland • Tess Gerritsen • Thriller • Tote Asche • Tremayne • weibliche Ermittlerin
ISBN-10 3-7325-9416-5 / 3732594165
ISBN-13 978-3-7325-9416-0 / 9783732594160
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