Die Spur der Pilgerväter (eBook)

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2020 | 1. Auflage
432 Seiten
Harpercollins (Verlag)
978-3-7499-5032-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Spur der Pilgerväter -  Jeroen Windmeijer
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Das jahrhundertealteGeheimnis derPilgerväter

Der Großmeister der Leidener Freimaurer liegt in einem Kegel aus Licht und einer Lache aus Blut: erschlagen, seine Ritualinsignien Winkelmaß und Zirkel wurden ihm durch Hände und Brust getrieben. Anthropologe Peter de Haan ist entsetzt, hatte er doch kurz zuvor noch mit dem Großmeister der Ishtar-Loge gesprochen. Für die Polizei ist Peter daher der Hauptverdächtige. Um sich von dem Verdacht freizusprechen, macht er sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Und kommt dabei einem Geheimnis auf die Spur, das bis zu den Pilgervätern von der Mayflower und ihrer Zeit in Leiden zurückreicht.

Packender Verschwörungsthriller für alleDan-Brown-Fans



Der Anthropologe Jeroen Windmeijer schreibt Thriller, in denen römische und biblische Geschichte mit der Historie seiner Heimatstadt Leiden verwoben sind. Sein erstes Buch wurde von der Presse und dem Buchhandel in den Niederlanden mit offenen Armen empfangen. Mit »Das Paulus-Labyrinth« etabliert er sich endgültig als großer Geschichtenerzähler. Seine Thriller sind handlungsreich, klug und unglaublich originell.

»Ein vielfach lohnender Lesespaß für alle, die religiöse Verschwörungsthriller schätzen und historisch interessiert sind.«
(ekz.bibliotheksservice GmbH, KW 01/2021)

1

Peter de Haan legte die Hand auf die Klinke der Tür, die zum Versammlungsraum führte, den die Freimaurer als Werkstatt oder Tempel bezeichneten. Nach dem Gästeabend, an dem der »Meister vom Stuhl«, der Vorsitzende Coen Zoutman, den Gästen von seiner Loge Ishtar erzählt hatte, hatte es unten im Foyer noch einen Umtrunk gegeben. Der Meister selbst war oben im Tempel zurückgeblieben, um Fragen von Interessierten zu beantworten. Schließlich war es für Außenstehende eine einzigartige Chance gewesen, einmal einen Einblick in das Gebäude an der Steenschuur zu erhalten, das auf viele einen geheimnisvollen Eindruck machte.

Peter und seine Freundin Fay Spežamor wollten allmählich nach Hause, doch nicht ohne sich vorher noch von Coen zu verabschieden. Seit der Gründung 2014 war Fay Mitglied der Ishtar-Loge, die auch Frauen aufnahm, was insofern etwas ganz Besonderes war, weil bis vor Kurzem die Freimaurerlogen ausschließlich Männern vorbehalten gewesen waren.

Auf einmal überkam Peter eine unheilvolle Vorahnung, und er ließ die Hand unschlüssig auf der Klinke liegen.

Fay hatte nicht damit gerechnet, dass er stehen blieb, und stieß von hinten gegen ihn. »Was ist?«, fragte sie erstaunt.

»Ich weiß nicht«, antwortete Peter, bevor er langsam die Klinke herunterdrückte und die Tür öffnete.

Die Lampen im Tempel waren ausgeschaltet. Nur ein Spot brannte.

Peter und Fay folgten mit ihren Blicken dem immer breiter werdenden Lichtstrahl.

Ihnen stockte im selben Augenblick der Atem, als wären sie zusammen in das Wasser eines eiskalten Flusses gesprungen.

Auf den schwarz-weißen Bodenfliesen lag, perfekt ausgeleuchtet, der Meister vom Stuhl, wie ein geschlagener König auf einem Schachbrett.

Fay stieß einen Schrei aus und schlug die Hand vor den Mund.

Mit wenigen großen Schritten war Peter bei dem Opfer, dessen Kopf von einer Blutlache umgeben war. Auf dem Boden lag ein Hammer, an dem Haare und Blut klebten. Aus der Brust des Meisters ragte ein Winkelmaß hervor, das offenbar mit großer Kraft dort hineingetrieben worden war. Das Bizarrste war jedoch der Zirkel, der die beiden gefalteten Hände durchbohrte.

Obwohl Peter wusste, dass es eigentlich keinen Sinn hatte, legte er Zeige- und Mittelfinger seiner rechten Hand an den Hals des Meisters, aber wie befürchtet spürte er kein Lebenszeichen mehr.

Peter drehte sich zu Fay um, die reglos in der Tür stand und zusah, die Augen weit aufgerissen und die Hand noch immer vor dem Mund. Fassungslos schüttelte er den Kopf; dann stand er auf, zog sein Handy aus der Tasche und wählte die 112.

Sollte er die Polizei oder einen Krankenwagen rufen?

Das Display leuchtete auf, während er die Notrufnummer eingab. Praktisch unverzüglich meldete sich eine freundliche, aber energische Stimme: »Notruf Leiden, wollen Sie die Polizei, die Feuerwehr oder einen Rettungswagen anfordern?«

»Die Polizei«, antwortete Peter.

Er wurde sofort verbunden.

»Polizei Leiden«, meldete sich nach wenigen Sekunden eine Frau. »Was ist passiert?«

»Hallo, hier spricht Peter de Haan«, sagte er nach kurzem Zögern. »Ich, äh … Es ist jemand ermordet worden … Ich …«

»Wie bitte?«

Peter riss sich zusammen. »Wir brauchen die Polizei und einen Krankenwagen, glaube ich, obwohl das Opfer bereits tot ist.«

»Bitte nennen Sie mir Ihren Standort.«

»Ich bin … Wir sind in Leiden, an der Steenschuur. Steenschuur Nummer sechs.«

»Einen Augenblick, ich gebe das sofort weiter. In spätestens zehn Minuten sind die Kollegen bei Ihnen.«

Eine kurze Stille trat ein.

»Was ist passiert?«, wiederholte die Frau.

»Wir sind hier im Gebäude der Freimaurer. Heute hat ein offener Gästeabend stattgefunden. Meine Freundin und ich befinden uns im sogenannten Tempel; der Meister der Loge liegt reglos auf dem Boden; es sieht so aus, als wäre er mit einem Hammer niedergeschlagen worden.«

»Sind Sie sicher, dass er nicht mehr lebt?«

»Ja, ich habe an seiner Halsschlagader gefühlt und keinen Puls mehr gespürt.«

Peter blickte hinunter auf den Mann, der sich gerade eben noch mit liebenswürdigem Blick im Saal umgesehen hatte. Er zog sich langsam zurück zu Fay, den Blick starr auf den Toten geheftet.

»Können Sie mir den Namen des Opfers nennen?«

Inzwischen hatte Peter Fay erreicht, die ihre Hand auf seinen Rücken legte.

»Coen …« Fragend schaute er Fay an.

»Zoutman«, ergänzte sie.

»Zoutman«, sagte Peter. »Coen Zoutman. Coen mit ›C‹.«

Man hörte eine Tastatur klappern.

»Die Kollegen sind gleich bei Ihnen, Meneer de Haan«, sagte die Frau. »Bitte fassen Sie nichts an, und sorgen Sie dafür, dass niemand den Raum betritt. Haben Sie mich verstanden?«

»Ja, ja«, antwortete Peter wie betäubt.

»Es ist auch ein Krankenwagen unterwegs«, sagte die Frau am Telefon. »Nochmals: Fassen Sie nichts an, und lassen Sie niemanden in den Raum. Haben Sie das verstanden?«

»Ja, habe ich.«

»Sobald Hilfe eingetroffen ist, lege ich auf. Haben Sie das auch verstanden?«

»Ja.«

»Ist die Nummer, die ich auf dem Display sehe, die Ihres Handys?«

»Ja.«

Sie fragte ihn nach seiner Adresse, und er nannte sie ihr.

»Könnten Sie auch dafür sorgen, dass niemand das Gebäude verlässt?«, fügte sie noch rasch hinzu.

»Es sind schon viele Leute gegangen«, erwiderte Peter. »Aber ich kümmere mich darum.«

Es blieb so lange still in der Leitung, dass Peter sich fragte, ob die Frau noch da war.

»Ich habe gerade die Meldung erhalten, dass die Kollegen vor dem Gebäude Steenschuur Nummer sechs stehen«, sagte sie dann. »Sie werden von jetzt an übernehmen.« Sie verabschiedete sich und legte auf.

Peter stand mit dem Handy in der Hand da und starrte es ausdruckslos an, als erwarte er, dass der Apparat all seine Fragen beantworten würde. »Komm«, sagte er zu Fay, die noch immer kein Wort gesagt hatte.

Sie suchte mit einer Hand Halt an Peters Rücken, auch nachdem sie den Tempel verlassen hatten, als würde sie umkippen, sobald sie losließe.

Genau in dem Moment, als Peter die Tür hinter sich schloss, klingelte es an der Eingangstür.

»Komm, lass uns runtergehen«, sagte Peter.

Fay nickte und ließ ihn los.

Die warme Stelle, auf der ihre Hand gelegen hatte, kühlte augenblicklich ab.

»Peter?«, sagte sie.

Als er sich umdrehte, umarmte sie ihn kurz. »Das ist doch Wahnsinn«, brachte sie mühsam hervor.

Sie lösten sich voneinander und gingen die Treppe hinunter.

Es klingelte noch einmal, hartnäckiger als zuvor.

Peter öffnete.

Zwei junge Uniformierte, ein Mann und eine Frau, standen vor der Tür. Die Anspannung war ihnen deutlich anzusehen.

»Guten Abend«, sagte die Frau. »Dijkstra, Polizei Leiden. Meneer de Haan?«

»Ja.«

»Sie haben gemeldet, dass Sie das Opfer eines Überfalls gefunden hätten. Wo ist es?«

»Oben im Tempel.«

Die Beamten traten ein.

»Van Hal«, stellte sich der Mann vor und reichte Peter höflich die Hand.

Sie gingen die Treppe hinauf.

»Ich komme gleich!«, rief Peter ihnen nach. »Ich bringe nur schnell meine Freundin in den großen Saal.«

Die Beamten reagierten nicht.

Fay war stocksteif stehen geblieben. Sie regte sich erst wieder, als Peter sie sanft berührte. Geistesabwesend lächelte sie ihm zu, als müsse sie sich erst wieder daran erinnern, wer er war.

Gemeinsam betraten sie den Saal, wobei Peter seinen Arm fest um Fay geschlungen hielt. Die Anwesenden drehten sich alle wie auf Kommando zu ihnen um, als spürten sie, dass etwas passiert war. Es war, als hätte jemand mit einer Fernbedienung den Ton ausgeschaltet, so abrupt rissen die Gespräche ab.

Nachdem Peter Fay behutsam auf einen Stuhl gesetzt hatte, holte er ihr ein Glas Wasser, das sie in kleinen Schlucken austrank. Dann wandte er sich zu der Gruppe, die sich in einem Halbkreis um sie geschart hatte. »Meine Damen und Herren«, sagte er, »ich bin Peter de Haan, der Partner von Fay. Es ist etwas Furchtbares geschehen. Fay und ich sind nach oben gegangen, um uns vom Meister zu verabschieden, und als wir ankamen, lag er auf dem Boden. Er ist tot.«

Entsetzte Schreie gellten durch den Raum; einige Leute fingen an zu weinen.

»Ich habe den Notruf gewählt. Inzwischen sind zwei Polizisten oben. Ich gehe jetzt zu ihnen, aber Sie müssen bitte vorerst alle hierbleiben.«

Peter drehte sich noch einmal zu Fay um, aber sie schien in guten Händen zu sein. Ein paar ihrer Brüder und Schwestern umringten sie wie ein Schutzschild.

Oben im Tempel blieb er zögernd an der Türschwelle stehen.

Die Polizistin hockte neben der Leiche von Coen Zoutman und stand auf, als sie Peter sah. Ihr Kollege sprach in ein Funkgerät.

»Sie haben also das Opfer gefunden?«, fragte die Frau, während sie auf ihn zuging.

Ihre blauen Schuhüberzieher raschelten.

»Richtig«, sagte Peter. »Zusammen mit meiner Partnerin, der Frau, die eben bei mir war. Ihr Name ist Fay Spežamor. Ich habe sie begleitet; heute fand ein offener Gästeabend statt. Der Meister der Loge hat einen Vortrag gehalten, eine Einführung in die Freimaurerei. Danach sind wir hinuntergegangen. Das muss so gegen zehn gewesen sein. Es gab noch einen Umtrunk;...

Erscheint lt. Verlag 24.11.2020
Reihe/Serie Ein Peter-de-Haan-Thriller
Übersetzer Stefanie Schäfer
Sprache deutsch
Original-Titel Het Pilgrim Fathers Complot
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte action thriller • Actionthriller • Das Paulus-Labyrinth • Freimaurer • Geheimbund • geheimbund thriller • gute Thriller • Historischer Thriller • krimi und thriller • Leiden • Mayflower • Mystery • Mystery Thriller • mystery thriller bücher • Thriller • Thriller Buch • Thriller Krimi • Thriller Roman • thriller und krimi • Verschwörung Thriller
ISBN-10 3-7499-5032-6 / 3749950326
ISBN-13 978-3-7499-5032-4 / 9783749950324
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