Lulu Brentano

Eine "curiose" Lebensgeschichte erzählt in Briefen
Buch | Softcover
224 Seiten
2021
Waldemar Kramer ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-0489-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lulu Brentano - Walter Scharwies
26,00 inkl. MwSt
Sie hieß eigentlich Ludovica, nannte sich selbst Lulu, und führte die Ehenamen Jordis und Des Bordes. Bekannter ist sie als Lulu Brentano. Im Freien Deutschen Hochstift/Frankfurter Goethehaus, in der Preußischen Staatsbibliothek zu Berlin und in weiteren Archiven liegen Autographen, geschrieben vom 10. Lebensjahr (1797) bis wenige Wochen vor ihrem Tod (1854). Sie dokumentieren eine Lebensgeschichte, die ihr Bruder Clemens als »curios« bezeichnete. Bankiersgattin mit Kontakten in die allerhöchsten Kreise, gute Bekannte der Brüder Grimm, mit 25 Jahren Todessehnsucht, als Witwe erfolgreiche Unternehmerin in Paris, von Eichendorff hoch gelobte Schriftstellerin bilden einige Merkmale ihres bislang wenig beachteten, von Brüchen begleiteten Lebensweges. In ihr vereinigen sich erfolgreicher Brentanoscher Kaufmannsgeist und musisches Talent der Mutter La Roche, Schutz und Halt suchende Verbindung zu den Geschwistern und zur eigenen Familie, aber auch auf der Religion ruhendes soziales Engagement zu einer interessanten Persönlichkeit. Walter Scharwies hat ihre großenteils unveröffentlichten Briefe übertragen.

Walter Scharwies, Regierungsdirektor a. D. und ehem. Bürgermeister, veröffentlichte Bücher und Aufsätze zur Geschichte des Raumes Alzenau/Aschaffenburg. Er ist ferner Beiträger zu den Bänden Die Brentanos – Eine romantische Familie und Romantik an Rhein und Main. Seine Forschungen beschäftigen sich mit den Persönlichkeiten auf dem vor den Toren Frankfurts gelegenen Schloss Wasserlos. Lulu Brentano zählt zu den prominenten Schlossherrschaften.

InhaltVorwort Das Elternhaus: Reicher Handelsherr, jüngere Mutter und viele Geschwister.Als Waisenkind im klösterlichen Internat und bei der Großmutter"Jordis heist er und wenn er küst so beist er""Lustig Leben" in Kassel am Hofe von König Jerome, Bekanntschaft mit den Brüdern Grimm und Skandal um den Bruder Clemens."Meine größte Hoffnung ist der Tod.""[...] habe ich noch ein ganzes Hauß voll alte wilder Banquiers""Der Goethe ist hier und hat mich gestern 3mahl geküßt und doch bin ich gar nicht mehr so liebenswurdig als sonst" "Wir armen Brentanos können uns nicht verläugnen und ich glaube der Himmel hat uns zerstreüt damit doch jedes Land etwas gutes geniese.""Meine Schwester Luise in Paris hat keine Kinder und ist sehr reich, sie gieng dort ins Findelhaus, sich ein Töchterchen zu erbitten, [...]""Die Heirat der Lulu ist entschieden, sie spricht in ihren Briefen von geistlicher Bestätigung durch Vermittelung hoher Personen." Lulu gewinnt den Rechtsstreit um das Erbe des verstorbenen Ehemannes und führt dessen Geschäfte in Frankreich fort.Frankfurt wird der neue Lebensmittelpunkt, die Geschäfte in Paris laufen weiter.Brief an Clemens: "Auch mögte ich wissen, ob du für deinen armen Doctor etwas Geld wünschst [...].""Loulou hat nun ein großes Guth in dem Bayerischen in der Nähe von Hanau gekauft, es heißt Wasserlos, war früherhin eine Fürstliche Besitzung und hat viele Annehmlichkeiten [...]""3/4 meines Vermögens sind fort [...] Gott seie Dank es wird noch genuch übrig bleiben, [...]" Lulus "Geistliche Lieder" begeistern Eichendorff und finden Gefallen beim Würzburg Bischof.[...] die Zeit ist für mich gekommen, wo alle Empfindungen den Schleier der Wehmuth übergeworfen haben, [...]""Alles was Sie anrührte und besaß ist mir wie ein Heiligthum [...]."Siglen, Abbildungsnachweis

Näher wird man der Familie Brentano kaum kommen. Scharwies moderiert die Briefzitate zurückhaltend, gelegentlich auch humorvoll und verknüpft sie geschickt mit Ergebnissen aus der Forschung. Entstanden ist ein unterhaltsamer, reich illustrierter Text, der eine spannende Grundlage bildet für Literaturwissenschaft, Romantik-, Biografie- und Heimatforschung. Schönere Heimat All diese Nuancen eines vielseitigen Charakters, der in mehrfacher und bedeutender Weise mit seiner Zeit verbunden war, lassen sich nun nachlesen in der von Walter Scharwies verfassten Biographie in Briefen, die in gleich vielerlei Hinsicht eine Lücke schließt. Sie erzählt die Lebensgeschichte Lulus nicht nur in ihren eigenen Briefen, sondern auch in solchen ihrer berühmten Angehörigen und Zeitgenossen. Auf diese Weise ergibt sich das Bild eines Netzwerks der Familienmitglieder und Freunde der Brentanos, was so noch nicht zu lesen war. Mit seiner Pionierarbeit eröffnet Scharwies jedoch auch eine Perspektive auf eine Edition des Briefnetzwerks der Brentano-Schwestern im Dienst der Erforschung einer Konstellation, deren Zeugnisse damit der Wissenschaft und nicht zuletzt dem Lesevergnügen endlich zugänglich würden. Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde Wir erleben sie in ihren Lebenszeugnissen als energische und erfolgreiche Geschäftsfrau. Doch gibt es daneben auch jene zunehmend religiöse Einfärbung ihrer Äußerungen in späteren Jahren, die sich bisweilen in kurioser Weise mit ihrem Geschäftssinn verbindet. All diese Nuancen eines vielseitigen Charakters, der in mehrfacher und bedeutender Weise mit seiner Zeit verbunden war, lassen sich nun nachlesen in der von Walter Scharnier verfassten Biografie in Briefen. Brüder Grimm Journal

Näher wird man der Familie Brentano kaum kommen. Scharwies moderiert die Briefzitate zurückhaltend, gelegentlich auch humorvoll und verknüpft sie geschickt mit Ergebnissen aus der Forschung. Entstanden ist ein unterhaltsamer, reich illustrierter Text, der eine spannende Grundlage bildet für Literaturwissenschaft, Romantik-, Biografie- und Heimatforschung.
Schönere Heimat

All diese Nuancen eines vielseitigen Charakters, der in mehrfacher und bedeutender Weise mit seiner Zeit verbunden war, lassen sich nun nachlesen in der von Walter Scharwies verfassten Biographie in Briefen, die in gleich vielerlei Hinsicht eine Lücke schließt. Sie erzählt die Lebensgeschichte Lulus nicht nur in ihren eigenen Briefen, sondern auch in solchen ihrer berühmten Angehörigen und Zeitgenossen. Auf diese Weise ergibt sich das Bild eines Netzwerks der Familienmitglieder und Freunde der Brentanos, was so noch nicht zu lesen war. Mit seiner Pionierarbeit eröffnet Scharwies jedoch auch eine Perspektive auf eine Edition des Briefnetzwerks der Brentano-Schwestern im Dienst der Erforschung einer Konstellation, deren Zeugnisse damit der Wissenschaft und nicht zuletzt dem Lesevergnügen endlich zugänglich würden.
Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde

Wir erleben sie in ihren Lebenszeugnissen als energische und erfolgreiche Geschäftsfrau. Doch gibt es daneben auch jene zunehmend religiöse Einfärbung ihrer Äußerungen in späteren Jahren, die sich bisweilen in kurioser Weise mit ihrem Geschäftssinn verbindet. All diese Nuancen eines vielseitigen Charakters, der in mehrfacher und bedeutender Weise mit seiner Zeit verbunden war, lassen sich nun nachlesen in der von Walter Scharnier verfassten Biografie in Briefen.
Brüder Grimm Journal

"Jordis heist er und wenn er küst so beist er"Friedrich Karl von Savigny weilte zu einem längeren Studienaufenthalt in Paris. Gunda begleitete ihn als junge Ehefrau und werdende Mutter.Die 16jährige Schwester Meline ging mit in die französische Hauptstadt und unterstützte Gunda im Haushalt. In diese Zeit fällt ein Brief, den Lulu wenige Wochen nach ihrem 18. Geburtstag an Gunda verfasste.Brief von Lulu an Gunda von Savigny in Paris Frankfurt am 29. Januar 1805 Frankfurt den 29 JännerHast du vergessen, Liebste Gunda, wie sehr du mir ans Herz gewachsen, daß du uns gar nichts von dir hören läst? Zwar das beste was du mir hättest sagen können, habe ich doch erfahren, und wünschte nun doppelt und dreyfach bei dir zu sein, im Grunde finde ich daß ich meine ganze Tendens verfehle, indem ich dich mein bestes Gut,nicht hegen, und pflegen, ja nicht einmal sehen soll, wenn ich es am meisten wünschte.Ich kann dir gar nicht beschreiben, welche große Sehnsucht mich zuweilen befällt, eüch wieder zu sehen, und wenn ich denn denken muß, daß ihr mich vielleicht ganz vergessen habt, macht es michrecht traurig. Wenn ich wieder etwas von eüch gehört, und weiß daß es eüch freüen kann, will ich die interressanten Fata meines bis herigen Lebensumständlich erzählen, denn es hing nur an einer Kleinigkeit, und die Verzweiflung über deine Vergessenheit hätte mich weit geführt, (klarnicht zu dir) du mußt dich aber nur bei mir nach meinen angelegenheiten erkundigen denn außer mir, und noch ein paar leüten, kennt sie kein Mensch.Was macht die Vortrefliche Melina wird sie mich bald mit einem leichtfüssigen Liebens würdigen Schwager erfreüen, oder mit Neid erfüllen, Grüsse und küsse sie Tausendmal, von mir.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 707 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Literatur Briefe / Tagebücher
Schlagworte 18. Jh. • 19. Jh • Bettina von Arnim • Biografie • Biographie • Briefe • Brüder Grimm • Clemens Brentano • Frankfurt • Freies Deutsches Hochstift • Gesellschaft • Goethe • Goethehaus • Hessen • Hof • Joseph von Eichendorff • Klassik • Kultur • Lebensgeschichte • Napoleonische Epoche • Romantik • Salon • Salondame • Sophie de La Roche
ISBN-10 3-7374-0489-5 / 3737404895
ISBN-13 978-3-7374-0489-1 / 9783737404891
Zustand Neuware
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