Professor Zamorra 1214 (eBook)

Die Gärten der Finsternis
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0725-1 (ISBN)

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Professor Zamorra 1214 - Thilo Schwichtenberg
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Man sagt, LUZIFER persönlich habe sie erschaffen: Die Blume der Finsternis.
Aus seinen kranken Träumen formte er die allerschwärzeste Verlockung, und der große Lucifuge Rofocale persönlich habe sie vom HÖLLENKAISER zur Versuchung erhalten.
Man sagt, dass Lucifuge Rofocale nicht der Versuchung erlag, weil er LUZIFER mehr liebte als dessen versuchte Verblendung, doch verwahrte er sie gut.
Sie war eine Waffe unvorstellbaren Ausmaßes, konnte sie doch jeden bezwingen, der LUZIFER nur zum Schein liebte.
Man sagt, sogar das Chaos des Untergangs der Hölle habe einen Bogen um sie geschlagen und dass sie noch immer existiere: In den Dunklen Gärten der Königin Berith wird sie von den blinden Muhls persönlich beschützt.

Auftakt des packenden Zweiteilers!


Die Gärten
der Finsternis

von Thilo Schwichtenberg

Man sagt, LUZIFER persönlich habe sie erschaffen: Die Blume der Verdammnis.

Aus seinen kranken Träumen formte er die allerschwärzeste Verlockung, und der große Lucifuge Rofocale persönlich habe sie vom HÖLLENKAISER zur Versuchung erhalten.

Man sagt, dass Lucifuge Rofocale nicht der Versuchung erlag, weil er LUZIFER mehr liebte als dessen versuchte Verblendung, doch verwahrte er sie gut.

Sie war eine Waffe unvorstellbaren Ausmaßes, konnte sie doch jeden bezwingen, der LUZIFER nur zum Schein liebte.

Man sagt, sogar das Chaos des Untergangs der Hölle habe einen Bogen um sie geschlagen und dass sie noch immer existiere: In den Dunklen Gärten der Königin Berith wird sie von den blinden Muhls persönlich beschützt.

Sibirien

Im Südosten der Taiga, Thronhalle des Erlik Khan

Die Höhlenwände glommen bronzefarben. Am Boden schien das Leuchten stärker, nach oben hin nahm es ab. Dunkle Bereiche, mal grob und mal fein gemasert, gewannen die Oberhand. Von der Decke hingen prächtige Tropfsteine, bestanden sie doch nicht aus Kalk, sondern aus purem Gold. Schwer und dunkel glänzten die metallenen Kostbarkeiten.

In der Mitte der Halle führten feuerrot glimmende Stufen zu einer Empore, auf der ein mannshoher Klumpen Gold thronte. Lehne und Sitzfläche waren grob herausgearbeitet. Davor stand Erlik Khan, der Herr der Unterwelt, des Großfeuers, des Bodens und der Bodenschätze. Lange schwarze Haare umflossen die muskulösen Schultern, die schlitzförmigen schwarzen Augen glommen düster im bronzefarbenen Gesicht. Der buschige Oberlippenbart zwirbelte sich an den Mundwinkeln zur Seite, und der geflochtene Kinnbart stach ihm bis vor die Brust. Er trug einen goldenen Stirnreif, eine nachtblaue Leinenhose und ein lilafarbenes Oberhemd mit goldenem Kragen, das durch eine goldene Kordel gerafft wurde.

Aus den Stufen vor ihm loderten safrangelbe Flammen. Darin war das ausgemergelte und faltenübersäte Gesicht einer Greisin erschienen. Die Haut schien aus Pergament und spannte sich rissig über den Wangen. Schlohweiße Haare umrahmten das Antlitz, doch die kleinen Augen blickten noch immer stechend und klar.

»Es ist so weit.« Khans Stimme donnerte dröhnend durch die Halle.

»Lass die Effekte«, knurrte die Alte. »Hier sind nur wir zwei. Sag, was du zu sagen hast, ich habe nicht mehr viel Zeit.«

»LEGION muss die Energiebahnen verlassen.« Die Stimme des Herrschers war nun ein angenehmer Bass.

»Das habe ich befürchtet. Natürlich passiert es im unrechten Augenblick.« Die Alte hustete. Schwarze Schlieren durchsetzten die gelben Flammen. »Ich bin bereits zu schwach. Meine Regeneration steht an. Du weißt, dass ich bald in mir selbst wiedergeboren werde.«

Der Herrscher der Bolschaja Semjorka, der Großen Sieben, winkte ab. »Dann regeneriere dich sofort in Broceliande, wie du es schon einmal getan hast.«

Die Baba Yaga schüttelte unmerklich das Haupt. »Dieser Weg steht mir nicht zur Verfügung.«

»Du willst nicht«, stellte Erlik Khan fest. Nur noch mühsam konnte er seine Wut unterdrücken. »Du bist gar nicht schwach, du spielt uns das nur vor!«

Das Gesicht der Alten zeigte keine Regung.

»LEGION muss da raus! Der Vorschlag, dass wir ihn bannen, kam von dir. Jetzt sieh zu, dass er wieder freigesetzt wird.«

»Schon gut.« Die Alte nickte. »Ich sende euch Ersatz in meinem Namen.« Die safrangelben Flammen fielen in sich zusammen. Das Gesicht existierte nicht mehr.

Erlik Khan drehte sich um und stieß mit der Faust in den mannshohen Goldklumpen. Als er die Faust zurückzog, hatte sich eine Delle gebildet. »Sie schickt Fremde in meinen Thronsaal, wo sie doch weiß, wie ich das hasse!«

Doch es half alles nichts. LEGION musste den Gefängniskokon, den die Knoten-Elementare vor einem halben Jahreslauf mittels der Energiebahnen magisch um den Super-Dämon gesponnen hatten, so schnell wie möglich verlassen. Er fing langsam an, die Energiebahnen mit seinem Gift zu verseuchen!

Erlik Khan klatschte in die Hände. Eine Gruppe Gnome löste sich von den Wänden und trat auf den Herrscher zu. »Bringt mir Leder und Münzen und das nicht zu knapp!«, blaffte er sie an. »Ich muss mich abreagieren. Ich muss jetzt irgendetwas putzen.«

Die Gnome entfernten sich rückwärtsgehend in gebeugter Haltung und brachten dem Herrscher das Gewünschte.

Wie doch das Putzen von Gold entspannte!

Am nächsten Morgen ging es dem Herrn der Unterwelt schon etwas besser. Er war nun durchaus gespannt, welches ähnlich starke Wesen ihm die Yaga senden würde.

Ähnlich stark, grübelte er. Wer war in der Lage, den Großen Sieben ebenbürtig zu sein?

Es gab nur eine Antwort darauf. Niemand! Sie waren einzigartig!

Bevor er mit der Faust erneut den Thron beschädigte, ließ sich Erlik Khan neue Münzen heranschaffen.

Frankreich

Château Montagne

Wann hatte er hier zum letzten Mal gestanden? Der Schlossherr lächelte. Vielleicht musste es auch heißen: War er überhaupt schon einmal an diesem Ort gewesen?

Professor Zamorra zuckte mit der Schulter, zog einen langen, schwarzweiß marmorierten Seidenschal aus der Tasche und wand ihn sich mehrmals um den Hals. Schon spürte er die Wärme, die sich an Kehlkopf und Nacken und an den Seiten ausbreitete. Er zog die weichen Lederhandschuhe über, öffnete das oberste Fenster des Nordturms und atmete aus. Der Wind riss ihm die weißen Wölkchen sofort von den Lippen.

Wie oft war er in der Hölle gewesen? Wie oft durch den Weltraum geflogen? Und wie oft war er hier, auf der Spitze seines eigenen Zuhauses, gewesen?

Vor ihm ergoss sich in epischer Weite seine Heimat. Nun, nicht die Heimat aus Kindertagen, aber ein Zuhause, das für ihn immerhin schon sechsundvierzig erfüllte Lebensjahre darstellte. Hier lebte er mit seiner Gefährtin, mit seiner immerwährenden Liebe. Hier empfing er all die Freunde, die sich ihnen im Laufe der letzten Jahrzehnte angeschlossen hatten. Und manchmal gewährte er einigen von ihnen sogar Asyl oder bot ihnen regelrecht eine neue Heimat an.

Er dachte an Fooly, den Jungdrachen, dessen Elter durch die Unsichtbaren umgekommen war und der allein nicht ins Drachenland zurückkehren konnte und somit von William kurzerhand adaptiert worden war. Er dachte an Lady Patricia und den kleinen Rhett Saris ap Llewellyn, von Nicole liebevoll Lord Zwerg genannt. Als Bryont Saris gestorben und seine Seele auf den nächsten Erbfolger Rhett übergegangen war und das Neugeborene naturgemäß seine magischen Kräfte nicht einsetzen konnte, hatte Zamorra Lady Patricia, den kleinen Rhett und Butler William zur Sicherheit zu sich ins Château geholt und ihnen eine neue Heimat gegeben. Im tollpatschigen Fooly hatte Rhett später einen wunderbaren Spielkumpan gefunden, mit dem es weiß Gott nie langweilig geworden war. Doch Lady Patricia lebte nicht mehr, Rhett hatte sich vorerst in ein normales Leben zurückgezogen, und Fooly, der mittlerweile den Namen Nastrodir trug, genoss die Wunder des Drachenlandes ...

Er dachte an Carrie Bird und musste unwillkürlich seufzen, an Nele Großkreutz oder Dylan McMour.

Und nun, er blickte über die Dächer des Gemäuers, war zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder mehrfaches Leben eingezogen.

Begonnen hatte es jedoch ... mit einem Gedanken.

Zamorra ging mittlerweile straff auf die achtzig zu. Nicole und er hatten in den letzten fast fünf Lebensjahrzehnten so viel Wissen im Kampf gegen die Mächte der Finsternis angesammelt, dass dieses Wissen eine ganze Datenbank füllte. Unwillkürlich musste er schmunzeln. Wäre sein Leben eine Spannungsromanserie, nun, tausend Bände hätte er locker damit füllen können, vielleicht sogar tausendzweihundert.

Allein, das Wissen steckte nur in elektronischen Dateien. Doch Zamorra war eben auch Professor für Parapsychologie. Da lag es nahe, sein Wissen an Schüler, an Studenten weiterzugeben. Doch dies, war schon seit Langem nicht mehr erfolgt, sah man mal von einigen Vorlesungen als Gastdozent an verschiedenen Universitäten ab.

Sicher, Nici und er waren durch den Genuss des Wassers aus der Quelle des Lebens relativ unsterblich geworden, was aber auch bedeutete, dass sie durch Fremdeinwirkung sehr wohl sterben konnten.

Und dann? Was blieb dann von ihnen außer Erinnerungen und eine prall gefüllte Datenbank?

Heftromane. Abermals lachte er auf.

Der Zufall hatte ihm in die Hände gespielt. Der Zufall? Oder war alles, was im Multiversum vor sich ging, nicht doch ein zusammenhängendes, aufbauendes und ineinandergreifendes Schicksal?

Egal, begonnen hatte es mit Gyungo Tensöng. Sein ehemaliger tibetischer Lehrmeister hatte beim gemeinsamen Kampf gegen einen Hungergeist nicht nur alle ihm unterstehenden Mönche der Klosters verloren, nein, auch das Kloster selbst war in einem magischen Feuer vernichtet worden. Der Lama stand vor dem Nichts. Und Zamorra hatte ihm eine zweite Heimat angeboten. Gyungo...

Erscheint lt. Verlag 8.12.2020
Reihe/Serie Professor Zamorra
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • Deutsch • eBook • eBooks • Extrem • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • Horror-Thriller • john Sinclair • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • Lovecraft • Männer • Neuerscheinung • Neuerscheinungen • Paranomal • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony Ballard • Top • Walking Dead
ISBN-10 3-7517-0725-5 / 3751707255
ISBN-13 978-3-7517-0725-1 / 9783751707251
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