Zur Krönung: Mord (eBook)

Band 4

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2020 | 1. Auflage
dp Verlag
978-3-96087-926-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Zur Krönung: Mord -  Rhys Bowen
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Georgie und Darcy möchten heiraten – aber vorher muss der künftige Familienname reingewaschen werden
Die Cosy-Krimi-Reihe von New-York-Times-Bestsellerautorin Rhys Bowen geht weiter

Lady Georgiana Rannoch und ihr geliebter Darcy O‘Mara sind fest entschlossen zu heiraten und dabei ein paar königliche Regeln zu umgehen. Nichts wird sie von ihrem Plan abhalten – außer vielleicht die Nachricht, dass Georgies zukünftiger Schwiegervater wegen Mordes an eben dem reichen Amerikaner verhaftet wurde, der gerade das Schloss der Familie gekauft hat. Das Durchbrennen muss also warten und die beiden machen sich stattdessen auf den Weg nach Irland, wo der Verdächtige auf seine Unschuld pocht. Nun liegt es an Georgie und Darcy, den wahren Mörder zu finden …

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Erste Leserstimmen
„Endlich ein neuer Fall mit Lady Georgie, und mal wieder in jeder Hinsicht unterhaltsam.“
„Junge Liebe, Mord und adelige Familienverschwörungen – alles, was mich als Leser begeistert.“
„mitreißend, lustig und skurril“
„Ein wunderbar rasanter Krimi mit sehr liebenswerten Protagonisten.“



Rhys Bowen wurde in Bath, England, geboren, studierte an der London University, heiratete in eine Familie mit historischen königlichen Verbindungen und verbringt nun ihre Zeit im Norden von Californien und Arizona. Zunächst schrieb sie Kinderbücher, doch auf einer Reise in ihre malerische walisische Heimat fand sie die Inspiration für ihre Constable-Evans-Krimis. Diese Kriminalgeschichten sind mittlerweile Kult und wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.

Kapitel 1


In finsterer Nacht, Donnerstag, 29. November 1934

Unterwegs Richtung Norden in einem Armstrong Siddeley mit dem hochwohlgeborenen Darcy O’Mara.

Ich habe keine Ahnung, wohin wir fahren, aber Darcy ist bei mir, also ist alles gut.

Ich saß neben Darcy in einem Automobil und wir fuhren nordwärts, heraus aus London. Er hatte mich einige Stunden zuvor entführt, nachdem wir beide der Hochzeit zwischen Prinzessin Marina und dem Duke of Kent beigewohnt hatten. Zunächst hatte ich angenommen, dass ich unterwegs zu einem romantischen Dinner wäre. Dann, als wir die Straßen Londons hinter uns gelassen hatten, beschlich mich der Verdacht, dass wir nicht zum Dinner fuhren, sondern zu einem Hotel in einem lasterhaften Ort wie Brighton. Aber wir fuhren in nördlicher Richtung, nicht nach Süden, und mir fielen keine lasterhaften Orte ein, die nördlich von London lagen. Man fuhr doch nicht in die rußigen, schmutzigen Industriegebiete der Midlands, um dem Laster zu frönen? In gewisser Weise war ich wohl erleichtert. So gern ich die Nacht mit Darcy verbringen wollte, und wir hatten weiß Gott lange genug gewartet, machte ich mir doch Sorgen um die Konsequenzen.

Darcy gab sich während der Fahrt geheimnisvoll, trug ein selbstzufriedenen Grinsen zur Schau und beantwortete meine Fragen nicht. Schließlich redete ich mir ein, dass wir wahrscheinlich auf dem Weg zu einer Hausgesellschaft irgendwo auf dem Land waren, deren Gastgeber einer seiner zahlreichen Freunde war. Das war zwar eine vollkommen rechtschaffene Unternehmung, aber weitaus weniger aufregend als eine Nacht in einem Hotel in Brighton als Mr und Mrs Smith. Doch als Londons Lichter verblassten und wir in die völlige Dunkelheit hineinfuhren, hielt ich es keine Minute länger aus.

„Darcy, wohin fahren wir?“, wollte ich wissen.

Er starrte immer noch geradeaus in die Nacht. „Gretna Green“, antwortete er.

„Gretna Green? Ist das dein Ernst?“, stieß ich quietschend aus. „Aber das ist in Schottland. Und man fährt dorthin, um zu –“

„Um gemeinsam durchzubrennen und zu heiraten. Ganz genau.“

Ich warf ihm einen Seitenblick zu. Er grinste noch immer zufrieden. „Ich kenne dich zu gut, Georgie“, erwiderte er. „Du bist von Grund auf überaus anständig. Du hast zu viel von deiner Urgroßmutter.“ (Die, falls ihr es nicht wusstet, Königin Victoria war.) „Du willst den nächsten Schritt nicht tun, bevor du einen Ring am Finger trägst, und das respektiere ich. Also ist es mir ein Anliegen, diese Sache zu beheben. Wenn wir die Nacht durchfahren, wirst du bereits morgen Mrs Darcy O’Mara sein und ich kann guten Gewissens mit dir ins Bett gehen.“

„Allmächtiger“, erwiderte ich. Nicht gerade die schlagfertigste Antwort, ich weiß, aber ich war überrumpelt. Ich merkte, dass ich ebenfalls grinste. Mrs Darcy O’Mara. Nicht ganz so hochtrabend wie Lady Georgiana Rannoch, aber unendlich befriedigender. Ich konnte es nicht erwarten, das Gesicht meiner Schwägerin Fig zu sehen, wenn ich nach London zurückkehrte und ihr meinen Ringfinger unter die Nase hielt. Der Gedanke an Fig führte mich zu praktischeren Überlegungen. Darcy war ein junger Mann ohne feste Bleibe. Er hatte einen makellosen Stammbaum und war wie ich in einem Schloss aufgewachsen. Eines Tages würde er einen Adelstitel erben. Aber er war ebenso mittellos wie ich. Er schlug sich mehr schlecht als recht durch und nahm geheime Aufträge an, über die er nicht sprechen durfte. Er schlief bei Freunden auf dem Sofa oder passte auf ihre Londoner Stadthäuser auf, wenn sie auf ihren Jachten oder an der Riviera weilten. Dieser Lebensstil mochte für einen ungebundenen Mann angehen, aber ich konnte schließlich nicht ein Sofa in der Wohnung eines befreundeten Junggesellen mit ihm teilen, oder?

Behutsam brachte ich dieses Thema zur Sprache. „Also, Darcy, ich will ja nicht nachbohren, aber welchen Wohnort hattest du für uns vorgesehen?“

„Gar keinen“, sagte er. „Du gehst zurück zu deinem Bruder und ich gehe, wohin auch immer mich mein nächster Auftrag führt. Alles Geld, das ich verdiene, spare ich und wenn ich genug für einen Umzug in eine angemessen respektable Residenz habe, machen wir unsere Ehe publik. Gretna Green ist nur für den Fall, dass etwas Unziemliches passieren würde und du“ – er hielt inne und hüstelte – „in andere Umstände kämst. Dann könnten wir unsere Heiratsurkunde vorzeigen, alles wäre geregelt und deine Ehre intakt.“

Das brachte mich zum Lachen. Ich glaube, ich kicherte sogar nervös, denn es war sehr aufregend, diese Dinge mit einem Mann zu besprechen.

„Und was glaubst du, wie lange es dauern wird, bis wir uns ein eigenes Heim leisten können?“, fragte ich.

„Hoffentlich nicht allzu lange.“ Er seufzte. „Wenn mein Vater nur nicht sein gesamtes Vermögen verloren hätte … Wäre er nicht gezwungen gewesen, das Schloss und den Rennstall zu verkaufen, hätten wir meinen Stammsitz beziehen können. Kilhenny Castle hätte dir gefallen. Es ist weniger wild und abgelegen als Castle Rannoch. Sogar ziemlich zivilisiert.“

„Dein Vater lebt noch immer in der Wildhüterhütte, nicht wahr?“

„Ja, und er bezieht Lohn dafür, dass er den Rennstall für den Amerikaner, der das Schloss mit allem Drum und Dran gekauft hat, betreibt. Er ist nun die bezahlte Hilfskraft auf dem Anwesen, das unserer Familie über Jahrhunderte gehört hat. Ich kann nicht einmal in die Nähe. Zu schmerzhaft.“ Erneut hielt er inne. „Mein Vater würde mich ohnehin nicht sehen wollen. Er mag mich nicht besonders.“

„Ihm sagt dein Lebenswandel nicht zu?“

Darcy schnaubte. „Von seiner Warte aus kann er mich nicht gerade verurteilen, was? Ich bin nicht derjenige, der das Familienerbe verkauft hat. Nein, es ist einfacher als das. Er hat mir nie vergeben, dass ich überlebt habe.“

„Was?“ Ruckartig drehte ich den Kopf zu ihm. Sein Mund war zu einem geraden Strich zusammengepresst.

„Als uns die Spanische Grippe 1920 erreichte, war ich fort, auf der Grundschule in England. Meine Mutter und meine beiden jüngeren Brüder wurden krank und starben. In meiner Schule war es so eisig kalt und trübselig, dass nicht einmal die Grippe dort überdauerte, also überlebte ich. Einmal, nachdem er zu tief ins Glas geschaut hatte, sagte mein Vater, dass mein Anblick ihn jedes Mal daran erinnert, dass meine Mutter starb und ich lebe.“

„Das ist wohl kaum deine Schuld“, sagte ich wütend.

„Mein Vater war noch nie besonders vernünftig. Fuhr immer sehr leicht aus der Haut und war stets nachtragend. Aber lass uns nicht von ihm sprechen. Wir brechen zu einem neuen Abenteuer auf, zum Teufel mit unseren Familien.“

„Ganz recht“, sagte ich und berührte seine Hand, die das Lenkrad umklammerte. „Da sie uns nicht unterstützen, geht es sie nichts an, ob wir heiraten oder nicht.“

Lichter rasten aus der anderen Richtung an uns vorüber und erleuchteten das Innere unseres Wagens für einen Augenblick, bevor uns die Dunkelheit erneut umfing. Ich malte mir aus, wie ich meiner Familie erzählen würde, dass Darcy und ich geheiratet hatten. Binky, mein Bruder, würde sich für mich freuen. Fig würde es missbilligen, weil Darcy mittellos und außerdem römisch-katholisch war und …

„Allmächtiger“, sagte ich erneut und setzte mich mit einem Ruck aufrecht hin. Darcy drehte den Kopf zu mir. „Ich kann dich nicht heiraten, Darcy“, sagte ich. „Ich hatte es völlig vergessen, aber ich habe keine Erlaubnis dafür. Ich bin immer noch Teil der Thronfolge und wir dürfen keine Katholiken heiraten.“

„Ich dachte, wir hätten beschlossen, dass du einfach auf deinen Thronanspruch verzichten kannst, dann wird alles gutgehen“, sagte er. Er sah mich mit einem zaghaften Lächeln an. „Es sei denn, natürlich, du würdest lieber auf die Gelegenheit verzichten, mich zu heiraten, nur für den Fall, dass du eines Tages Königin wirst.“

Ich schmunzelte. „Da ich momentan in der Erbfolge an fünfunddreißigster Stelle stehe, wäre ein weiterer Besuch des Schwarzen Tods nötig, um die Personen zwischen mir und dem Thron auszulöschen“, sagte ich. „Und warum sollte ich je Königin werden wollen? Selbstverständlich möchte ich dich heiraten, aber ich finde, dass es offiziell sein muss. Ich muss meine Bitte dem König vortragen und ich glaube, das Parlament muss sie anhören. Also kehren wir besser um und fahren zurück, bevor wir zu weit gehen.“

Darcy schüttelte den Kopf. „Ich werde nicht umkehren. Wir fahren nach Schottland und heiraten. Wir werden es keinem erzählen und zu gegebener Zeit kannst du auf deine königlichen Verwandten zugehen und um Erlaubnis bitten, mich zu heiraten. Dann können wir eine richtige Hochzeit in einer standesgemäßen Kirche mit Brautschleier und Brautjungfern feiern und niemand außer uns muss je wissen, dass wir bereits verheiratet sind.“

„Dürfen wir das denn?“, fragte ich.

„Wer sollte davon erfahren?“

„Was, wenn der König und die Königin meine Bitte abschlagen?“

„Warum sollten sie das tun? Und wenn sie das täten, würde ich meiner Religion abschwören, wenn ich dich nur so heiraten kann.“

Ich bekam einen Kloß im Hals. „Darcy, das würde ich nie von dir verlangen. Deine Religion bedeutet dir sehr viel.“

„Ich weiß, dass meine Familie viele Jahrhunderte dafür gekämpft hat, aber wie ich schon sagte, wenn ich dich nur so heiraten kann, soll es so sein. Es wäre nicht so schlimm, Anglikaner zu sein … nur eine verwässerte Form des Katholizismus.“

Nun lachte ich erleichtert auf. Darcy liebte mich so sehr, dass er bereit war, alles für mich aufzugeben. Ich kann euch nicht...

Erscheint lt. Verlag 10.12.2020
Reihe/Serie Im Auftrag Ihrer Majestät-Reihe
Im Auftrag Ihrer Majestät-Reihe Staffel 2
Übersetzer Sarah Schemske
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Britis-c-h-englis-brit-crime • klassisch-Who-done-it • könig-lich-e Majestät • Krimi-nal-roman-fall • Spannung-s-roman • Spion-in-ier-en • Tod-es-mord-fall-tat-ort-opfer-ermittlung-en-kommissar
ISBN-10 3-96087-926-1 / 3960879261
ISBN-13 978-3-96087-926-8 / 9783960879268
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