Taxi, Tod und Teufel -Toter Hering auf drei Uhr (eBook)

Nordsee-Krimi

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
183 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7517-0004-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Taxi, Tod und Teufel -Toter Hering auf drei Uhr - Lena Karmann
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Folge 5: Zwei mysteriöse Todesfälle erschüttern Palinghuus. Angeblich waren es Selbstmorde. Aber wer hat den beiden zuvor mit der Post einen toten Hering zugeschickt? Und warum? Sarah Teufel ist fest entschlossen, das Rätsel um die Heringe zu lösen. Ihre Suche führt sie schon bald zu Principalia Praveen. Die seltsame Frau gibt sich als Lebensberaterin aus und betreibt ihr Institut auf einem abgelegenen Hof. Zusammen mit ihrer besten Freundin Britta schleicht Sarah sich undercover in das Institut ein. Und tatsächlich: Irgendetwas stinkt dort wie verdorbener Fisch bis zum Himmel ...

Über die Serie: Palinghuus in Ostfriesland: Zwischen weitem Land und Wattenmeer lebt Sarah Teufel mit ihrem amerikanischen Ex-Mann James in einer Windmühle. Gemeinsam betreiben sie das einzige Taxiunternehmen weit und breit - mit einem Original New Yorker Yellow Cab! Bei ihren Fahrten bekommt Sarah so einiges mit. Und da die nächste Polizeistation weit weg ist, ist doch klar, dass Sarah selbst nachforscht, wenn etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Denn hier im hohen Norden wird nicht gesabbelt, sondern ermittelt!

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




1. Kapitel


»Sehr geehrte Frau Kerstenbach, begann Britta mit strahlender Miene vorzulesen, »nach gründlicher Prüfung des Vorgangs kann ich Ihnen nun mitteilen ...«

»Juhuu, seid ihr hier?«, wurde sie von einer lauten Stimme unterbrochen, dann ging auch schon die Tür zum Büro von James Todds Werkstatt auf, und der Fährmann Achim Asmussen kam hereingestürmt und sah in die Runde, die sich aus zwei strahlenden und zwei neugierigen Mienen zusammensetzte. Die beiden strahlenden Mienen gehörten Britta Kerstenbach und dem Journalisten Carsten Halberg, die neugierigen Anwesenden waren James und seine Ex-Frau Sarah Teufel, die das einzige Taxiunternehmen in Palinghuus betrieb. »Was steht ihr hier so rum und kiekt so gut gelaunt vor euch hin?«, fragte Achim, während er seine Kapitänsmütze abnahm und den Reißverschluss seiner wetterfesten Jacke aufzog. »Hat hier einer im Lotto gewonnen?«

»Nicht ganz, Achim«, antwortete Britta und deutete auf den Brief, den sie in der Hand hielt. »Du hast doch mitbekommen, dass mir der Mietvertrag für mein Yoga-Studio gekündigt wurde, weil ich angeblich das alte Fabrikgebäude mehr verändern wollte, als es bei einem denkmalgeschützten Gebäude zulässig ist.«

Der Fährmann nickte und lehnte sich gegen die Fensterbank eines der zum Hof weisenden Fenster, sodass er durch den alten Heizkörper darunter ein wenig gewärmt wurde. »Ja, ihr habt doch rausgekriegt, dass da ein Fitnesscenter reinkommen sollte, nich?«

»Ein Fitnesscenter, das seltsamerweise schon einen Mietvertrag in der Tasche hatte, bevor man Britta rausgeschmissen hat«, warf Sarah ein. »Dass da was faul war, ließ sich dann natürlich nich mehr leugnen.«

»Wenn ihr zwei so strahlt«, meinte Achim an Britta und Carsten gerichtet, »dann muss ja was Gutes bei rausgekommen sein. Also?«

Britta hielt den Brief hoch und konnte ihre Freude kaum bändigen, dann las sie weiter vor: »... kann ich Ihnen nun mitteilen, dass es verwaltungsintern eine Reihe von Kommunikationsstörungen mit den für Sie unerfreulichen Folgen gegeben hat. Die Abstimmung der verschiedenen Behörden untereinander hat in Ihrem Fall ganz offenbar so komplett versagt, dass wir derzeit noch mit der Aufarbeitung beschäftigt sind. Ich bitte um Ihr Verständnis, dass ich Ihnen auch nach abschließender Prüfung keinen Bericht werde liefern können, da es sich um verwaltungsinterne Vorgänge handelt. Ich bin jedoch der festen Überzeugung, dass es für Sie weitaus wichtiger ist zu erfahren, dass die von uns irrtümlich erklärte Kündigung zurückgenommen wird. Entsprechend werden auch sämtliche damit verbundenen Bescheide aufgehoben, womit der Zustand vor der Kündigung wiederhergestellt wurde. Ich entschuldige mich im Namen aller Kollegen für diesen unglücklichen Vorgang und wünsche Ihnen alles Gute mit Ihrem Unternehmen, das Sie jetzt endgültig in Angriff nehmen können. Mit freundlichen Grüßen ...« Sie sah in die Runde: »Und jetzt ratet mal, von wem das Schreiben kommt.«

»Garantiert von unserem ganz speziellen Freund Feegers«, sagte Sarah, die zwar Achims fragenden Blick bemerkte, aber ihm keine Erklärung gab, weil außer James, Britta und seit Kurzem auch Carsten niemand etwas davon wusste, dass Feegers der Beamte war, der ihre Windmühle rückwirkend zum Denkmal erklärt hatte, was sich für sie und James zu einer mittleren Katastrophe entwickelt hatte, da zugleich mehrere Steuerbescheide nachträglich geändert worden waren. Damit hatten sie nicht nur eine ruinöse Nachzahlung am Hals, sondern auch noch die Kosten für die Wiederherstellung des Originalzustands ihrer Mühle. Sarah dachte am liebsten gar nicht an dieses Dilemma, da es untrennbar mit ihrer längst nicht mehr nachvollziehbaren Entscheidung verbunden war, sich von James scheiden zu lassen. Etwas, was sie lieber heute als morgen rückgängig machen würde. Achim war so wenig wie irgendwer sonst im Dorf in diese Sache eingeweiht, von der sie beide nicht wussten, wie sie da je wieder rauskommen sollten.

Allerdings hatte sich nach ihrer Begegnung mit Carsten in dessen Funktion als Reporter der Nordpost ein erster schwacher Hoffnungsschimmer ergeben, da sich Hinweise auf ein abgekartetes Spiel zu ihren Ungunsten ergeben hatten. Inwieweit daraus mehr werden konnte, hing ganz von den Recherchen ab, die Carsten unauffällig betreiben musste, um die Beteiligten nicht vorzuwarnen.

»Dann is wieder alles in Butter?«, fragte Achim. »Du kannst dein Yoga-Studio aufmachen?«

»Ja, und das verdanke ich nur meinem Schatz!«, rief Britta, fiel dem Reporter um den Hals und küsste ihn.

»›Meinem Schatz‹?«, wiederholte der Fährmann erstaunt. »Hab ich 'ne Episode verpasst, oder was?« Er zog die Augenbrauen hoch und sah Sarah fragend an.

»Die Episode und offenbar auch die Rückblende in der nächsten Episode«, meinte James und grinste breit. »Wie heißt es bei uns im Fernsehen so schön? Previously on House of Herrings.«

»House of Herrings?«, fragte Sarah ungläubig. »Das klingt fast nach einer echten Fernsehserie.«

»Wer weiß?«, gab er todernst zurück. »Vielleicht läuft die schon als Stream bei Flixnetsomething.«

Lachend wandte sie sich wieder zu Achim um. »Herr Asmussen«, sagte sie dann zu ihm. »Du hast das Gleiche verpasst wie wir. Britta hat sich letzte Woche von ihrem ›Schatz‹ zu einem Kurzurlaub nach Sylt mitnehmen lassen, und als sie zurückkamen, waren die zwei auf einmal ein Paar.«

Achim zuckte mit den Schultern. »Kann passieren, Frau Teufel«, kommentierte er beiläufig, dann rief er den beiden zu: »Hey, ihr Turteltäubchen. Wenn ihr wisst, wann ihr in die Flitterwochen fahrt, sagt mir Bescheid. Die Fahrt nach Baltrum geht dann aufs Haus. Oder auf die Fähre, ganz wie ihr wollt.«

»Flitterwochen auf Baltrum?«, erkundigte sich Carsten verwundert. »Ist das nicht etwas zu ... extravagant?«

»Wofür bist du eigentlich hergekommen?«, fragte auf einmal James. »Ein Problem mit deinem Wagen?«

»Ich?«, erwiderte der Fährmann und erhob abwehrend die Hände. »Nein, nein, mein Auto läuft wie 'n ... Dings ... na, du weißt schon.« Er hielt kurz inne und kratzte sich nachdenklich am Ohr: »Was wollt' ich denn überhaupt?«

»Unsere gute Laune hat dich aus dem Konzept gebracht«, versuchte Britta ihm auf die Sprünge zu helfen. »Also liegt der Gedanke nahe, dass es nichts so Gutes war.«

Achim stöhnte auf und klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. »Verdammmich, wie kann mir denn so was entfallen. Ich hab heut Morgen den Dressler aus dem Wasser gefischt.«

»Tot?«

»So tot wie 'n Fisch auf'm Trockenen«, bestätigte er. »Ich kam grade von Baltrum zurück, da trieb er in der Fahrrinne. Zum Glück hatte ich keine Passagiere, sonst wären jetzt längst Fotos von dem armen Kerl im Internet zu finden.«

»Und was is mit ihm passiert?«, wollte Sarah wissen, die sich zwingen musste, nicht gleich vom Schlimmsten auszugehen, obwohl das fast schon zu erwarten war, seit sie im Januar das erste Mal einen Mordfall aufgeklärt hatte, der wie ein Unfall hatte aussehen sollen. Weitere scheinbare Unglücke, die sich ebenfalls als heimtückische Morde entpuppt hatten, waren für sie Anlass genug gewesen, die Detektei Teufel, Tod & Partner zu gründen.

»Ertrunken is er«, antwortete der Fährmann. »Die Jakobi hat ihn untersucht, und so wie es aussieht, is er einfach ertrunken. Kein Schlag auf den Kopf, auch nich tot ins Wasser geworfen.«

»Vielleicht ist er im Hafen unglücklich gestolpert und ins Wasser gefallen«, gab Britta zu bedenken.

Achim schüttelte nachdrücklich den Kopf. »So weit draußen, wie ich ihn entdeckt habe, kann er nich von irgendeiner Strömung mitgezogen worden sein.«

»Dann kann er doch nur über Bord gegangen sein«, überlegte James. »Hat die Polizei keine Vermisstenmeldung vorliegen?«

»Doktor Jakobi hat rumtelefoniert, aber er wurde nirgends vermisst«, sagte Achim und fügte hinzu: »Das Seltsame is, dass er keine Schuhe und keine Jacke anhatte.«

»Ein bisschen kalt, um ohne Schuhe und ohne Jacke aus dem Haus zu gehen«, fand Britta. »Vielleicht ist er wirklich auf irgendeinem Boot oder Schiff unterwegs gewesen, wo es warm genug war, um beides auszuziehen.«

»Aber dann müsste ihn jemand vermissen«, folgerte Sarah, fügte aber nach kurzem Zögern an: »Es sei denn ... er wurde über Bord gegangen, und deshalb vermisst ihn niemand.«

»Du meinst, er wurde ins Wasser geworfen?«, fragte der Fährmann erschrocken. »Aber wer sollte den so was machen?«

Sie zuckte mit den Schultern. »Dafür kann's tausend Gründe geben. Ich glaube, keiner von uns kannte Henning Dressler gut genug, um sagen zu können, mit wem er Umgang...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2020
Reihe/Serie Mord auf Friesisch
Mord auf Friesisch
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Cosy Crime • friesland krimi • Gisa Pauly • Klaus Peter Wolf • Krimis • Küstenkrimi • Ostfriesenkrimi • Ostfriesland
ISBN-10 3-7517-0004-8 / 3751700048
ISBN-13 978-3-7517-0004-7 / 9783751700047
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Psychothriller

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2022)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99
Krimi

von Jens Waschke

eBook Download (2023)
Lehmanns Media (Verlag)
9,99
Psychothriller | SPIEGEL Bestseller | Der musikalische Psychothriller …

von Sebastian Fitzek

eBook Download (2021)
Verlagsgruppe Droemer Knaur
9,99