Kloster, Mord und Dolce Vita - Gruß aus dem Jenseits (eBook)

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2020 | 1. Aufl. 2020
132 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-8778-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kloster, Mord und Dolce Vita - Gruß aus dem Jenseits - Valentina Morelli
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Folge 6: Santa Caterina feiert das Fest seiner Namenspatronin. Als zum Höhepunkt die Reliquie der Heiligen Katharina - ihr Zeigefinger - enthüllt werden soll, offenbart sich Schreckliches: Der eigentlich knochige Finger besteht aus Fleisch und Blut! Zeichen Gottes oder schlimmes Verbrechen?

Als bald darauf eine Leiche auftaucht, wird klar, woher der Finger stammt. Doch was steckt hinter der Tat? Isabella und Matteo sind ratlos. Allerdings scheint Don Francesco, der Pfarrer von Santa Caterina, etwas zu verbergen ...

Über die Serie: Benvenuto a Santa Caterina! In dem malerischen Dorf im Herzen der Toskana lebt, arbeitet und betet Kloster-Schwester Isabella. Doch wie aus heiterem Himmel muss sie plötzlich in einem Mordfall ermitteln! Von da an macht es sich die neugierige Nonne zur Lebensaufgabe, die großen und kleinen Verbrechen der Dorfbewohner aufzuklären. Carabiniere Matteo ist froh über diese himmlische Hilfe, denn schließlich hat er als einziger Polizist von Santa Caterina alle Hände voll zu tun ...

Mit Witz, Charme und dem Blick fürs Menschliche ermitteln Isabella und Matteo in der Toskana. Klar, dass dabei auch die italienische Lebensfreude nicht zu kurz kommen darf!

Kloster, Mord und Dolce Vita - eine Krimi-Serie wie ein Urlaub unter der Sonne Italiens.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung




<p>Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.<br></p>

Valentina Morelli schreibt seit vielen Jahren Romane. Mit "Kloster, Mord und Dolce Vita" setzt sie der Heimat ihres Herzens ein Denkmal und fängt das unvergleichliche Lebensgefühl der Toskana ein. Krimis sind für sie ein Mittel, zutiefst menschliche Geschichten zu erzählen.

1


Andächtig schob sich die Prozession durch die engen Straßen Santa Caterinas. An der Spitze wandelte Pfarrer Don Francesco de Santis, der das Kirchenkreuz zur Erinnerung an den Leidensweg Jesu in ehrfürchtigem Schweigen vor sich hertrug. Flankiert wurde er von Äbtissin Filomena, die sich zum feierlichen Anlass in ihr prächtigstes Klostergewand geworfen hatte.

Zu seiner Rechten schlurfte Bürgermeister Duccio Lenzi gleichauf. Jeder einzelne seiner Schritte wurde von einem leisen Stöhnen begleitet. Auf der Rückenpartie seines himmelblauen Jacketts zeichnete sich ein großer dunkler Schweißfleck ab, der die Form von Sardinien hatte. Die Halbglatze glänzte in der Sonne wie eingewachst.

Dicht hinter dem Trio folgte eine Traube Fahnen schwingender Messdiener in wallenden weiß-roten Gewändern, denen vor Anstrengung der Schweiß in den Gesichtern stand. Hinter den Dienern der Kirche folgten die Frauen Gottes, die sich trotz der Schwüle in ihre Schleier gehüllt hatten.

Es war ein ungewöhnlich warmer fünfundzwanzigster November. Es war der Tag der Heiligen Katharina und neben Ostern und Weihnachten der wichtigste Festtag des kleinen toskanischen Dörfchens.

Das Wetter machte auch Isabella zu schaffen. In den letzten Tagen hatte es stark geregnet, entsprechend hoch war die Luftfeuchtigkeit. Die Schwester wünschte sich aus der prallen Sonne hinaus. Trotz der Schatten spendenden Häuser, die die Gasse umrahmten, war der Boden aufgeheizt.

Sie war froh über ihren Entschluss, den Bernhardiner Caesar im Kloster gelassen zu haben. Bei diesem Wetter jagte man keinen Hund vor die Tür.

Doch sie wollte sich nicht beschweren und ertrug die Bürde mit Demut. Schließlich hätte es regnen oder stürmen können. Andere Menschen traf dieses Wetter außerdem ungleich härter. Den kurz vor der Auflösung stehenden Bürgermeister zum Beispiel, der kaum mehr einen Fuß vor den anderen gehoben bekam, ohne sich mit einem Stofftuch über die Stirn zu wischen.

Oder Matteo, der einige Schritte hinter ihr an der Prozession teilnahm und von Lenzi auferlegt bekommen hatte, die Dienstuniform zu tragen – an seinem freien Tag. Doch den Carabiniere störte das offenbar nicht weiter. Immer wieder hörte sie abwechselnd ihn oder Nina leise aufkichern. Sie schienen sich in der Gefolgschaft des halben Dorfes, das am kirchlichen Festumzug teilnahm, prächtig zu unterhalten.

Isabella war froh, dass die beiden Verliebten wieder zueinandergefunden hatten. Allem Anschein nach hatte die Tochter des Bürgermeisters Matteo die schmähliche Ungeschicklichkeit verziehen, dass er bei einem Rendezvous vor ihren Augen, zwischen Vorspeise und Hauptgang, eingeschlafen war.

Schwerfällig hob Isabella den Kopf und rückte sich den Velan zurecht, unter dem sich die Hitze staute. Keine einzige Wolke stand am Himmel. Wie konnte es im November bloß so drückend sein? Gut, sie kannte die Antwort. Laut Wetterbericht war ein aus Afrika kommendes Hoch daran schuld.

Sie seufzte ergeben. Wenigstens war es gleich vorbei. Sie sah bereits den Marktplatz. Somit stand der Umzug, der seinen würdigen Abschluss bei einer feierlichen Freiluftmesse fand, unmittelbar vor dem Höhepunkt. Eigens hierfür hatte man das Altarretabel aus der Pfarrkirche San Giuseppe transportiert und auf dem Marktplatz wiederaufgebaut.

Die neben ihr geradezu dahingleitende Schwester Agnieszka reckte suchend den Kopf. »Gleich sind wir da, aber wo ist denn nur der Bischof? Hat ihn schon jemand gesehen?«

Verneinendes Gemurmel drang aus den Mündern der Schwestern.

Das ist wirklich merkwürdig, dachte Isabella. Eigens zu diesem ehrenvollen Tag hatte sich Filippo Gambino in Santa Caterina zu Besuch angekündigt. Entsprechend groß war die Aufregung bei den Schwestern gewesen, als sie davon erfahren hatten. Denn Gambino war nicht nur Bischof, sondern auch Mitglied des päpstlichen Rates im Vatikan. Solch hohen geistlichen Besuch hatte es in Santa Caterina lange nicht gegeben.

Schwester Hildegard hatte den gesamten gestrigen Tag mit Vorbereitungen verbracht, um dem Bischof sein Lieblingsessen auftischen zu können: Coda alla vaccinara. Ein traditionelles Schmorgericht der römischen Küche – Ochsenschwanz in Tomatensoße. Damit das Fleisch besonders zart wurde, musste es stundenlang bei geringer Temperatur gebacken werden. Für die perfekte Tomatensoße hatte Schwester Hildegard drei Anläufe gebraucht, bis sie den für dieses Gericht so typischen kräftigen und leicht süßlich-sauren Geschmack zu ihrer Zufriedenheit getroffen hatte.

Die Äbtissin hatte derweil dafür gesorgt, dass das gesamte Kloster auf Hochglanz poliert worden war. Sogar die Gärten hatten sie auf Vordermann gebracht, und die notwendigsten Schönheitsreparaturen durchgeführt. Zumindest provisorisch.

Die Äbtissin hatte aus dem Weinkeller die besten Flaschen des klostereigenen Chianti hochbringen lassen. Denn es war allgemein bekannt, dass Gambino ein Freund von toskanischen Weinen war.

Isabella und Agnieszka hatte sie dazu verdonnert, die schönste Gästestube des Klosters herzurichten. Zwar waren im Convento di Nostra Regina della Pace alle gleich, aber einen derart hochdekorierten Gast wollte man dennoch verwöhnen. Immerhin war Gambino als Ratsmitglied des Vatikans eine einflussreiche Person. Da konnte es nicht schaden, wenn er den bestmöglichen Eindruck vom Schwesternkonvent im beschaulichen Herzen der Toskana mit nach Rom trug.

Aus dem Grund des unpassend hohen Besuches hatte die Äbtissin ein Staatsgeheimnis gemacht. Klar aber war, dass ihm als Bischof die heutige Ehre gebührte, den Bewohnern Santa Caterinas die heilige Reliquie zu präsentieren, wie es seit Jahrhunderten am Tag der heiligen Katharina Tradition war.

Das sakrale Relikt war in jeder Hinsicht etwas Besonderes. Während viele andere Pfarrkirchen sich mit einem Holzsplitter vom Kreuz Christi oder einem getragenen Kleidungsstück eines verdienten Geistlichen zufriedengeben mussten, wurde im Altar von San Giuseppe ein Teil des Leichnams einer wahrhaften Lichtgestalt aufbewahrt: der rechte Zeigefinger der heiligen Katharina.

Niemand wusste mehr genau, wie diese Reliquie den Weg in die San-Giuseppe-Kirche gefunden hatte, doch wurde sie seit vielen Generationen gehütet, als wäre sie der Augapfel des heiligen Herrn.

»Womöglich wartet der Bischof im Schatten des Podiums«, vermutete Immacolata. »Er soll ja nicht mehr der Jüngste sein.« Sie sagte es ohne Hohn, obwohl sie selbst längst die achtzig überschritten hatte und es sich nicht hatte nehmen lassen, am feierlichen Umzug teilzunehmen.

Isabella bewunderte sie einmal mehr für ihre Robustheit.

»Aber ich sehe ihn nirgends«, erwiderte Schwester Agnieszka, die sich wieder auf ihre Zehenspitzen gestellt hatte.

Die am Marktplatz wartende Dorfkapelle spielte einen feierlichen Marsch auf. Als der Pfarrer schließlich den Altaraufbau erreicht hatte, kam nach und nach die Prozession zum Stillstand. Würdevoll das Weihrauchfass schwenkend trat der Obermessdiener auf die Treppenstufen des gezimmerten Holzpodiums.

Don Francesco de Santis folgte ihm mit würdevollen Schritten und platzierte das Kreuz der Pfarrkirche in der Mitte des Altars, der mit bunten Herbstblumen und hohen Kerzen dekoriert war. Den Sockel schmückte ein Hochrelief, das die heilige Katharina darstellte.

»Liebe Gemeinde«, donnerte de Santis mit einer Stimme, die klang, als wäre er es gewohnt, zu großen Menschenmengen zu sprechen. »Wir haben uns heute, an diesem wundervollen Tage des fünfundzwanzigsten Novembers vor dem Herrn zusammengefunden, um der heiligen Katharina zu gedenken und sie zu ehren.«

Isabella blickte sich um, hielt Ausschau nach dem Bischof. Nun wäre die Zeit, aus dem Schatten zu treten und die Gemeinde zu begrüßen. Doch nirgends sah sie eine Gestalt in schwarzer Soutane, mit violetter Schärpe und der farblich passenden Kappe auf dem Haupt.

»Sie ist nicht nur Namensgeberin unseres beschaulichen Ortes«, sprach de Santis über Isabellas Gedanken hinweg, »sondern Märtyrerin und eine der vierzehn heiligen Nothelfer. Die heilige Katharina ist Schutzpatronin der Schulen, der philosophischen Fakultäten.« Er nahm einen tiefen Atemzug und ließ seinen feierlichen Blick über die Zuschauer schweifen. »Und nicht zuletzt ist sie die geliebte Patronin unserer Heimat.«

Die Musikkapelle spielte einen stimmungsvollen Ton, und die Menge klatschte Beifall. Auf die Züge des Pfarrers legte sich ein wohlwollendes Lächeln.

Neben Isabella fächerte Schwester Hildegard sich mit der Hand Luft zu. »Was soll das?«, fragte sie verwirrt. »Wo ist der Bischof?«

Isabella schüttelte den Kopf. Sie verstand es ebenso wenig. »Hat die Äbtissin denn nichts gesagt?«

Schwester Immacolata lachte rau auf. »Uns? Träum weiter!«

Auf dem Podium hob de Santis die Arme auf Schulterhöhe und drehte sich langsam um. Isabella beobachtete ihn dabei, wie er andächtig auf den Altar zuschritt und den kleinen, mit sakralen Symbolen verzierten Flügelschrank aufzog, um eine in Gold eingefasste Holzschatulle zum Vorschein zu bringen. Er drehte sich wieder um, hielt sie sich vor die Brust und trat ebenso andächtig an den Rand des Podiums.

Augenblicklich kehrte Ruhe ein, jedwedes Gemurmel verstummte. Räuspernd stimmte de Santis einen Psalm an. Seine hohe Stimme erhob sich über die Köpfe der Prozessionsteilnehmer hinweg und erfüllte den Marktplatz.

Nun trat auch die Äbtissin auf das Podest und stellte sich neben den Pfarrer. Sie fiel inbrünstig in de Santis’ Singsang ein. Das schwere silberne Brustkreuz um ihren Hals funkelte im grellen...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2020
Reihe/Serie Schwester Isabella ermittelt
Schwester Isabella ermittelt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Geheimnis • Italien • Italienische Krimis • Italien Krimis • Krimis • Mario Giordano • Mord • Reliquie • Tante Poldi
ISBN-10 3-7325-8778-9 / 3732587789
ISBN-13 978-3-7325-8778-0 / 9783732587780
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