Lassiter Sammelband 1818 (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
192 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7325-9153-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lassiter Sammelband 1818 - Jack Slade
Systemvoraussetzungen
4,49 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Seit über 30 Jahren reitet Lassiter schon als Agent der 'Brigade Sieben' durch den amerikanischen Westen und mit über 2000 Folgen, mehr als 200 Taschenbüchern, zeitweilig drei Auflagen parallel und einer Gesamtauflage von über 200 Millionen Exemplaren gilt Lassiter damit heute nicht nur als DER erotische Western, sondern auch als eine der erfolgreichsten Western-Serien überhaupt.

Dieser Sammelband enthält die Folgen 2335, 2336 und 2337.

Sitzen Sie auf und erleben Sie die ebenso spannenden wie erotischen Abenteuer um Lassiter, den härtesten Mann seiner Zeit!

2335: Die Tochter des Skalpjägers
Die Krieger tauchten aus dem Dunst der Morgendämmerung, der über der Prärie lag, auf wie Gespenster in einem Fiebertraum. Sie näherten sich den Palisaden des Forts bis auf einen Steinwurf, und ihre bemalten Gesichter sprachen eine eindeutige Sprache. Doch es war der reglose, blutüberströmte Körper des weißen Mannes, von zwei Komantschen unter den Schultern gepackt wie ein erlegtes Tier, der die Frau neben Colonel Milton Penn erbleichen ließ.
'Kennen Sie den Mann etwa, Miss Shoemaker?', fragte der Colonel leise und sah sie beunruhigt von der Seite an.
Ihre Lippen zitterten, und sie musste sich an der Brüstung abstützen, bevor sie antworten konnte. 'Das ist... das war mein Vater.'

2336: Am seidenen Faden
Das glühende Abendrot über der Monument Mesa war zu einem bläulichen Silberschimmer geschrumpft, als sich Richard Baines nach getaner Arbeit die Pfeife ansteckte. Der Besitzer der Junction Stables hatte die meisten Pferde allein gefüttert, weil sein Nichtsnutz von einem Stallknecht schon bei Anbruch der Dämmerung zu betrunken dafür gewesen war.
Baines seufzte und schüttelte den Kopf. Die guten Zeiten in Grand Junction waren vorüber, und wenn ein alter Haudegen wie er nicht aufpasste, würde man ihn aufs Abstellgleis schieben. Der Tod schonte niemanden. Schon gar nicht einen, der Woche für Woche den Buckel krumm machte. Noch ahnte Baines nicht, dass er damit recht behalten würde...

2337: Stoppt Lassiter um jeden Preis!
Der Tod lag in der Luft. Kurt Higgins konnte ihn förmlich riechen. Trotzdem machte er mit seiner Arbeit weiter und rammte seine Axt kraftvoll in den Stamm eines Hickory-Baums. Es gab noch eine Menge an Wald zu roden, und Higgins sah keinen Sinn darin, die Männer im Holzfällercamp unnötig zu beunruhigen.
Nach einer Weile jedoch hielt er inne. Sein Gefühl einer drohenden Gefahr hatte sich derart verstärkt, dass er es nicht mehr ignorieren konnte. Er legte seine Axt beiseite, verengte die Augen und blickte über die Ebene aus Baumstümpfen hinweg.
Schlagartig griff eisiges Entsetzen nach seinem Herzen...

Colonel Penn nickte einem seiner Männer zu. »Bringen Sie Miss Shoemaker bitte nach unten, Davis.«

Widerstandslos und wie in Trance ließ sich Frieda Shoemaker die steilen Stufen hinunterführen, und Milton Penns wettergegerbte Gesichtszüge verzogen sich zu einer grimmigen Miene, während seine eisblauen Augen dabei zusahen, wie die Indianer den Körper des Farmers langsam in das reiffeuchte Gras vor dem Tor sinken ließen.

»Wir sind bereit zum Feuern, Sir«, stieß Corporal Dennis Fisher zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er und drei weitere Uniformierte standen neben ihm auf dem Turm und hatten ihre Gewehre auf die Indianer angelegt.

»Halten Sie ihren Abzugsfinger still, Fisher«, raunte der Colonel, ohne den Kopf zu wenden. »Da, wo diese Männer herkommen, gibt es noch mehr von Ihnen. Und ich habe keine Lust, nur ein paar Tage, bevor wir Fort Rykard aufgeben wollen, einen ausgewachsenen Krieg vom Zaun zu brechen.«

»Bei allem Respekt, Sir«, entgegnete der Corporal neben ihm und presste die Lippen unter dem Schnauzbart zusammen. »Aber ich habe den Eindruck, dass die Indsmen da unten Ihnen diese Entscheidung bereits abgenommen haben.«

Wie zur Bestätigung hob einer der Komantschen, ein stämmiger Krieger mit einem halben Dutzend Adlerfedern im schwarz glänzenden, schulterlangen Haar, seinen Tomahawk in den Himmel und stieß ein markerschütterndes Geheul aus. Er schwenkte das Kriegsbeil hin und her, und Penn sah das Blut auf der Klinge, das im fahlen Licht der aufgehenden Sonne matt glänzte.

»Sir? Ich habe den Bastard genau im Visier«, ließ sich Fisher neben ihm vernehmen. Die Stimme des Soldaten vibrierte vor Erregung.

Penn zögerte einen Moment. Dann legte er die Hand auf den Lauf von Fishers Karabiner. »Nein.«

Der Anführer der Indianer schien ihn eindringlich zu mustern, und Penn erwiderte den Blick des Kriegers ohne eine Regung. Nur wenige Sekunden verstrichen, dann wandten die Indianer sich um und waren kurz darauf im Dunst über der Ebene verschwunden.

»Tausend Teufel!« Fisher sah zum Colonel auf, und sein Gesicht war von hilfloser Wut verzerrt. Er erhob sich und trat dabei einen Schritt vor, sodass er Penn mit seinem hervorspringenden Bauch fast berührte. »Sir, diese dreckigen Rothäute haben uns gerade einen Farmer vor das Tor gelegt wie eine Katze ihre Beute. Und Sie lassen die Hurensöhne einfach so ziehen?«

Milton Penn enthielt sich einer Antwort und deutete stattdessen hinunter auf den leblosen Körper, der vom kniehohen Gras fast vollständig verborgen wurde. »Schaffen Sie den Leichnam herein, Soldat«, knurrte er und stieg ohne ein weiteres Wort die Treppe hinunter.

Fisher sah ihm nach, und ein Hauch von Verachtung zog über sein Gesicht. Dann wandte er sich zu den anderen Soldaten um und schüttelte ungläubig den Kopf. »Also los, Männer. Ihr habt den Colonel gehört.«

Penn schritt über den Exerzierplatz des Forts an zwei Fuhrwerken vorbei, die mannshoch mit Koffern und Kisten der wenigen im Fort verbliebenen Menschen beladen waren. Er begegnete dabei zahlreichen fragenden Blicken, verlor aber kein Wort der Erklärung an die Soldaten und Zivilisten, während er an den Stallungen vorbei auf das zweistöckige Gebäude zuging, in dem sich sein Büro befand.

Der Grund dafür war einfach. Er hatte keine.

Fort Rykard, dessen Kommando er vor einem halben Jahr übernommen hatte, war ein einsamer Außenposten nur ein paar Meilen vor der Grenze zu Mexiko, der sich nach dem Friedensvertrag mit den Stämmen der Komantschen, der Mescalero-Apatschen und ein paar anderen Stämmen, den der Präsident nach langen Verhandlungen im vergangenen Frühjahr unterzeichnet hatte, überflüssig geworden war. Sämtliche Häuptlinge der ansässigen Indianervölker hatten dem Abkommen zugestimmt, und in Washington war man deshalb davon ausgegangen, dass das Fort nicht mehr gebraucht wurde.

Penn war daher für die Abwicklung des Stützpunktes abkommandiert worden; ein Verwaltungsjob, der nicht als Belohnung gedacht gewesen war, sondern als Demütigung. Man hatte ihm, dem hochdekorierten Bürgerkriegsveteranen, damit zu verstehen geben wollen, dass eigensinnige Soldaten wie er, die in den Indianerkriegen nie mit Kritik an der Generalität gespart hatten, damit an ihrer eigenen Karriereleiter gesägt hatten.

Ihn hierher ans Ende der Welt zu versetzen, war die elegante Art seiner Vorgesetzten gewesen, Penn, der hinter vorgehaltener Hand immer verächtlich als »Mama der Rothäute« tituliert wurde, zu zeigen, was man von ihm hielt.

Dabei hatte er es in den Kämpfen gegen die Ureinwohner weder an Härte noch an Tapferkeit fehlen lassen. In der verlustreichen Schlacht gegen die Sioux am Little Big Horn war er ganz vorn an der Front gewesen und schwer verletzt worden. Das hatte ihm eine Tapferkeitsmedaille und eine tückische Verletzung am rechten Bein eingetragen, die seinen Schritten immer noch ein wenig an Geschwindigkeit nahm.

Doch Little Big Horn war auch der Zeitpunkt gewesen, der ihn zum Umdenken gebracht hatte. Denn inmitten des Gefechts war ihm der Grund für die Tapferkeit der Sioux aufgegangen, die sich unbeugsam und todesmutig den weißen Männern mit all ihren Feuerwaffen und ihrer strategischen Überlegenheit entgegengestellt und der US-Armee damit eine blutige Niederlage beigebracht hatten.

Er hatte allmählich verstanden, dass diese Indianer um ihre nackte Existenz kämpften. Der weiße Mann hatte sie soweit zurückgetrieben, dass sie buchstäblich mit dem Rücken zur Wand standen und ihnen kaum Luft zum Atmen blieb. Tal für Tal, Ebene für Ebene hatten sie abtreten müssen an die Eindringlinge, die rücksichtslos den Kontinent in Besitz nahmen und dabei keinen Gedanken verschwendeten an die Menschen, die seit Jahrhunderten auf diesem Grund lebten und ihn Heimat nannten.

Die Siedler hatten die Büffel zu Tausenden getötet, sodass es hier unten in Texas nun nur noch vereinzelte Herden gab, die stetig kleiner wurden. Die Eisenbahngesellschaften hatten oben im Norden von Texas mit ihren Stahlrossen, wie die Indianer die Lokomotiven nannten, die einsame Prärie durchschnitten, Wälder gerodet oder gefällt und die Wasserquellen in Besitz genommen, bis kaum noch etwas übrig blieb für die Völker, die seit Anbeginn der Zeit hier im Einklang mit der Natur gelebt hatten.

Als die Bundesregierung im vergangenen Jahr ein Einsehen hatte und den Stämmen des Südens ein Angebot machte, gab es nicht viel, was der Weiße Mann den Indianern noch übrig ließ, damit sie die Waffen niederlegten. Doch auch die Komantschen, Kiowa und Mescalero-Apatschen waren nach all den Jahren kriegsmüde und gaben sich schweren Herzens geschlagen.

Bis zu diesem Morgen.

Penn ging mit schweren Schritten die Stufen zum Hauptgebäude empor und stieß die Tür zu seinem Büro auf.

Sein Adjutant Lou Barlow hob überrascht den Kopf und sah ihm entgegen. Der junge, breitschultrige Mann mit den widerspenstigen blonden Locken erhob sich hastig und salutierte.

Colonel Penn ignorierte den militärischen Gruß und ließ sich schwer auf den Stuhl hinter seinem Schreibtisch fallen. Sein Blick ging ins Leere, während er seinen Hut abnahm und ihn auf die Platte des Tisches fallen ließ. Er fuhr sich durch die Haare, die zunehmend grauer und dünner wurden. Kurz ging ihm der Gedanke durch den Kopf, dass seine früh verstorbene Frau Martha ihn nun, nach all den Jahren, vielleicht nicht mehr wiedererkennen würde.

Der Blick von Barlow war beunruhigt, doch er behielt Haltung, bis ein zerstreutes Winken seines Vorgesetzten ihm erlaubte, sich zu entspannen.

»Die Bestandslisten sind vollständig, Sir«, begann sein Adjutant sofort mit der Berichterstattung. »Ich habe mich gestern Abend noch um die Untersuchung der Pferde gekümmert und freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass alle Tiere in bestem Zustand sind. Wir sind daher voll im Plan und können innerhalb der nächsten zwei Tage das Fort verlassen. Sir.«

Der Colonel hob den Kopf und warf seinem Untergebenen einen rätselhaften Blick zu, bevor er langsam den Kopf schüttelte. »Das glaube ich nicht, Corporal.«

Er deutete mit einer müden Bewegung in Richtung der Fenster, und Barlow trat ein paar Schritte vor, um auf den Platz hinausblicken zu können.

Das große Haupttor war geöffnet worden, und zwei Soldaten schleppten einen leblosen Zivilisten unter den Wachtürmen hindurch in das Fort, während ein halbes Dutzend Uniformierter mit erhobenen Gewehren und wachsamen Blicken am Eingang stand.

Barlow stand der Mund offen, als die Soldaten den Toten über den Platz in Richtung des Lazaretts trugen. Hinter ihnen beeilten sich die Kameraden, das Tor wieder zu schließen, während sich auf dem Platz Soldaten und Zivilisten zu erregten Gesprächen zusammenfanden.

»Was ist passiert?« Barlows entgeisterte Miene bewog seinen Vorgesetzten lediglich dazu, ratlos mit den Achseln zu zucken.

»Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, es wird How-Chahka gewesen sein, der Sohn des alten Atta-Chee«, antwortete Penn schließlich resigniert und griff nach einer halb aufgerauchten Zigarre, die vor ihm im Aschenbecher lag. Er steckte sich den Stummel zwischen die Lippen, zog ein Schwefelholz hervor und fuhr damit an der Tischkante entlang. Es zischte leise, bevor die Flamme aufloderte und er sie an den Stumpen halten konnte.

Penn inhalierte den Tabakqualm und stieß ihn bedächtig wieder aus. Der Rauch zog in trägen Schwaden durch das Büro.

Barlows Blick war ebenso verblüfft wie ungläubig. »Warum sollten sie so etwas tun, Sir? Atta-Chee hat den Vertrag mit eigener Hand unterschrieben, und das ist...

Erscheint lt. Verlag 24.11.2020
Reihe/Serie Lassiter Sammelband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • Abenteurer • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • erotisch • Erwachsene • erwachsene Romantik • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Großband • Indianer • jack-slade • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • lucky-luke • Männer • martin-wachter • Nackt • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Sexy • sonder-edition • Staffel • Unger • Western • Western-Erotik • Western-roman • Westernromane • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-9153-0 / 3732591530
ISBN-13 978-3-7325-9153-4 / 9783732591534
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49
Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit …

von Rita Falk

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99