Das Herz der stolzen Highland-Prinzessin (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4927-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Herz der stolzen Highland-Prinzessin - Karen Ranney
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'Was machen Sie denn hier?' Fassungslos flüstert Eleanor es dem Dinnergast im Haus ihrer Verwandten zu. Nie hätte sie gedacht, dass sie den attraktiven Schotten in London wiedersieht! Vor wenigen Wochen hat er ihr in ihren geliebten Highlands einen skandalösen Kuss geraubt. Sie hielt ihn für einen Schäfer - doch tatsächlich ist Logan McKnight der Ziehsohn des Premiers. Ein erbitterter politischer Feind des Earls, mit dem Ellie verlobt ist! Sie sollte Logan meiden, aber das Verlangen zwischen ihnen brennt lichterloh. Mit jeder heimlichen Liebesstunde in seinen Armen wird der Gedanke unerträglicher, schon bald dem Earl das Ja-Wort zu geben ...



Schon als Fünfjährige wollte Karen Ranney unbedingt Autorin werden. Viele Anregungen dafür erhielt sie bei Auslandsaufenthalten in Japan, Italien und Frankreich. Viele ihrer historischen Liebesromane, die ihre Fans weltweit begeistern, spielen in den schottischen Highlands.Die 2020 verstorbene Bestsellerautorin lebte im amerikanischen Bundesstaat Texas.

1. KAPITEL

Hearthmere, Schottland,

September 1868

Wenn es dir lieber ist, fahre ich nicht. Wenn du Angst hast, ganz allein auf Hearthmere zu bleiben, kann ich den Besuch verschieben.“

Eleanor Craig maß ihren Vetter mit einem prüfenden Blick. Meinte er sein Angebot ernst? Jeremy gehörte nicht zu den Menschen, die auch nur irgendetwas aus Uneigennützigkeit taten.

Sie schüttelte den Kopf. „Ich habe keine Angst, Jeremy. Abgesehen davon bin ich hier von fünfundzwanzig Leuten umgeben. Ich wäre nicht allein, selbst wenn ich es wollte.“

„Ja, aber es sind Diener.“

Eleanor verbiss sich eine scharfe Erwiderung. Ihr Cousin betrachtete Diener nicht als Menschen. Was im Grunde genommen nicht ihm anzulasten war, sondern ihrer Tante. Diese vertrat eine solche Ansicht und gab sie bei jeder Gelegenheit zum Besten.

Sie sind nicht wie wir. Eleanor seufzte innerlich. Wie oft hatte sie sich die Bemerkung schon anhören müssen?

„Es sind Angestellte, die auf Hearthmere arbeiten.“ Sie gab sich Mühe, nicht gereizt zu klingen. „Sie waren meinem und deinem Vater treu ergeben.“

„Warum auch nicht? Sie können sich schließlich einiges herausnehmen. Es ist niemand da, der ihnen vorschreibt, was sie zu tun haben.“

„Mrs. Willett leistet großartige Arbeit.“

„Mrs. Willett ist nur die Haushälterin.“

Jeremy hatte keine Lust gehabt, sie nach Schottland zu begleiten; eine Tatsache, die er nun, ein paar Stunden nach ihrer Ankunft, kaum mehr zu verbergen vermochte. Als er verkündet hatte, dass er nach Edinburgh fahren wollte, hatte sie ihr Glück kaum fassen können. Wenigstens würde er ihr nicht mehr ständig in den Ohren liegen wegen irgendwelcher Kleinigkeiten.

„Ich finde, du solltest fahren“, sagte sie fest. „Deine Freunde besuchen. Wie lange würdest du fortbleiben?“

„Eine Woche. Vielleicht zwei.“

Zwei Wochen ohne Jeremy. Was für ein Segen!

Hearthmere war ein Schmuckstück von einem Haus, doch ihm fehlte die luxuriöse Ausstattung, die ihr Cousin gewohnt war.

„Ich bestehe darauf, dass du fährst“, setzte sie ermunternd hinzu.

„Mutter wäre nicht begeistert, wenn ich dich hier zurückließe. Allein.“

Er sah sie abwartend an, fast so, als rechne er damit, dass sie ihrer Tante postwendend schreiben und sie davon in Kenntnis setzen würde, dass er die ihm auferlegte Beschützerrolle schnöde fallen gelassen hatte und seinem Vergnügen nachgegangen war.

Eleanor lächelte. „Ich bin nicht allein, Jeremy. Und mir ginge es viel besser, wenn ich wüsste, dass du genauso viel Spaß hast wie ich. Ich werde Tante Deborah kein Wort davon sagen.“

Er schüttelte den Kopf. „Wie du es in diesem morschen alten Kasten aushalten kannst, ist mir ein Rätsel.“

Abermals verbiss sie sich eine scharfe Erwiderung. Hearthmere war vierhundert Jahre lang das Heim der Familie Craig gewesen, und als ein Craig sollte Jeremy eigentlich mehr Verständnis zeigen, auch wenn er gern so tat, als hätte er nicht ebenfalls schottisches Blut in den Adern.

Zugegeben, es gab einiges, das repariert werden musste, doch das Haus atmete Geschichte. Man musste nur die Stammeshalle betreten, um vom Geist lang verblichener Craigs umgeben zu sein. Oder die Gärten, die vor Hunderten von Jahren geplant und angelegt worden waren. Und die Ringmauer, Teil der ursprünglichen Burg, die als Schutzwall vor feindlichen Clans wie auch den Engländern errichtet worden war und heutzutage den Burghof vor den eisigen Westwinden schützte.

Eleanor freute sich schon Monate im Voraus auf ihren jährlichen Besuch in Schottland. Sie kam nicht nur hierher, um nach dem Haus und der Dienerschaft zu sehen, sondern vielmehr, um ihre Seele zu erfreuen. Sie träumte davon, wieder auf Hearthmere zu wohnen, so wie seinerzeit, ehe ihre Tante alles auf den Kopf gestellt hatte und mit ihren Kindern und ihr nach London umgezogen war.

„Es bleibt unter uns“, beruhigte sie Jeremy noch einmal. „Niemand sonst wird davon erfahren.“

„Bist du sicher?“ Jeremy war praktisch schon auf dem Weg aus dem Salon.

Sie nickte. „Mach dir um mich keine Sorgen. Mir geht es gut.“

Mit ein bisschen Glück hatte er nicht bemerkt, wie erleichtert sie war. Vom Temperament her glich Jeremy seiner Mutter. Er fand immer etwas zu bemängeln und auszusetzen, sowohl an den Verhältnissen als auch an den Menschen. Genau wie seine Mutter schien er es zu genießen, wenn er sich beschweren konnte, ohne auch nur zu ahnen, wie ermüdend es war, ihm zuzuhören.

Sie würde froh sein, wenn er fort war. Je länger, je lieber.

„Dann bin ich also in zwei Wochen zurück.“ Er straffte sich. „Rechtzeitig, um dich nach Hause zu bringen, Eleanor.“

Nach Hause? In England hatte sie sich nie heimisch gefühlt und in London schon gar nicht. Doch das behielt sie für sich. Mit den Jahren hatte sie gelernt, wann es besser war zu schweigen.

„Fährst du morgen früh?“

„Lieber schon heute Nachmittag. Das Wetter ist gut, obwohl man in Schottland keine Prognosen wagen kann. Einen Moment ist es sonnig, im nächsten wird man nass bis auf die Knochen.“

Genauso kam ihr das englische Wetter vor, doch auch das behielt sie für sich.

Jeremy ging gern darüber hinweg, dass sein Vater hier aufgewachsen war. Seit sie nach England gezogen waren und erst recht nachdem seine Mutter wieder geheiratet hatte, schien er entschlossen, seine Abstammung zu vergessen.

Hamilton Richards, sein Stiefvater, war ein Industrieller, der sein Vermögen in der Seifenherstellung verdiente; Seifen jeder Sorte und Art, die er in alle Welt exportierte. Er war kinderlos und hatte sie alle freundlich und großzügig bei sich aufgenommen. Seitdem distanzierten Jeremy und seine Schwester Daphne sich immer nachdrücklicher von ihren schottischen Wurzeln.

Eleanor sah ihrem Cousin hinterher, als er den Salon verließ. Wahrscheinlich hatte er längst Anweisung gegeben, sein Gepäck in der Kutsche zu verstauen. Die Unterhaltung mit ihr war nur ein Alibi. Jeremy hatte keine Skrupel, sie allein zu lassen. Sein Vergnügen war ihm wichtiger als das Wohlergehen der Menschen in seiner Umgebung.

Jeremys Leben hätte vielleicht anders ausgesehen, wäre Hamilton nicht so reich gewesen. In seinem Alter würde er vielleicht irgendeiner Art von Beschäftigung nachgehen, statt den größten Teil seiner Zeit mit Glücksspiel und Trinkgelagen zu verbringen. Leider hatte Hamilton nichts dagegen, Jeremys Ausschweifungen zu finanzieren.

Daphnes Ehemann war nicht annähernd so reich wie Hamilton, und so kam es immer wieder vor, dass sie der imposanten Londoner Stadtresidenz einen Besuch abstattete, Hamilton zu einem Vieraugengespräch in seine Bibliothek bat und das Haus mit einem selbstgefälligen Lächeln verließ. Wenn alles gut ging, würde Hamiltons Vermögen sich als größer erweisen als die Gier der Craig-Kinder.

Auch Eleanor hatte von Hamiltons Großzügigkeit profitiert. Ihre Tante war sehr dafür gewesen, ihr die Reise nach Schottland zu verbieten. Erst Hamilton hatte Deborah überreden können, Eleanor die Erlaubnis zu geben.

„Lass sie das Anwesen besuchen“, hatte er begütigend gesagt. „Immerhin wird sie bald ihren eigenen Haushalt gründen.“

Eleanor war ihm dankbar. Sein Eingreifen hatte es ihr erspart, ihren Anwalt einzuschalten, der seinerzeit auf der Abmachung bestanden hatte.

„Sie ist Schottin, Mrs. Craig“, hatte er ihrer Tante in Erinnerung gerufen. „Wenn Sie nicht bereit sind, auf Hearthmere zu bleiben, wie es die Verträge mit Ihrem Gatten vorsahen, muss Miss Craig die Möglichkeit haben, in regelmäßigen Abständen ihr Elternhaus besuchen zu können.“

Ihre Tante hatte sich echauffiert, und nach einer Weile war ihr der Anwalt ins Wort gefallen.

„Wenn Sie Ihrer Nichte nicht gestatten, Hearthmere einmal im Jahr für vier Wochen zu besuchen, entfällt die Grundlage für das Jahresgehalt, das bis zu Miss Craigs Volljährigkeit an Sie überwiesen wird. Es geht um einen Monat pro Jahr. Wo also liegt das Problem?“

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Eleanor nicht gewusst, dass ihre Tante und ihr Onkel dafür bezahlt worden waren, sich um sie zu kümmern. Die letzten vier Jahre hatte sie Schottland jeweils für einen Monat besuchen dürfen, auch nachdem Deborah wieder geheiratet hatte. Jedenfalls bis zu diesem Jahr, in dem der Aufenthalt von einem Monat auf lediglich zwei Wochen verkürzt worden war.

Die Zeit in Schottland hatte immer etwas Bittersüßes, weil sie am Ende wieder nach England zurückkehren musste.

„Du kannst dort nicht bleiben, Eleanor“, pflegte ihre Tante bei ihrer Rückkehr zu sagen. „Dein Lebensmittelpunkt ist hier, in London.“

Nur weil sie keine Wahl hatte in dieser Angelegenheit.

Es war jedes Mal dasselbe, wenn Eleanor wieder nach Hearthmere kam, ob in Begleitung von Jeremy oder mit ihrer Tante und deren Gatten. Dann wünschte sie sich sehnlichst, allein gelassen zu werden, um es genießen zu können, wie das Haus und sie sich aufs Neue aneinander gewöhnten, wie es sie willkommen hieß nach elfmonatiger Abwesenheit.

Sie hatte noch nie ein Gespenst gesehen, obwohl es von Gespenstern in den schottischen Sagen nur so wimmelte. Die Idee, dass es auf Hearthmere spukte, gefiel ihr, und erst recht die Vorstellung, dass ihr Vater einer der Geister war. Oft malte sie sich aus, dass sie wieder zu seinen Füßen saß wie als Kind, als er ihr die Legenden von ihren Vorfahren...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2020
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Übersetzer Gisela Grätz
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel To Bed The Bride
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7337-4927-8 / 3733749278
ISBN-13 978-3-7337-4927-9 / 9783733749279
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