Cherringham - Eine tödliche Rezeptur (eBook)

Landluft kann tödlich sein
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
151 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-6537-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Cherringham - Eine tödliche Rezeptur - Matthew Costello, Neil Richards
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Folge 38 der britischen Erfolgsserie

Ein Mitarbeiter der weltberühmten Cherringham Gin Company wird eines Morgens tot in der Brennerei aufgefunden. Doch war es wirklich ein Unfall, wie alle zunächst glauben? Ein alter Freund von Jack und Sarah bezweifelt das und bittet sie, die Sache zu untersuchen. Bald entdecken die beiden Hinweise darauf, dass der Tote Arnold Pettifer das exzentrische Genie hinter dem berühmten Gin war - und dass es eine Menge Leute mit einem Mordmotiv gibt ...

Über die Serie: 'Cherringham - Landluft kann tödlich sein' ist unsere erfolgreichste Cosy-Crime-Serie. Jede Folge ist unabhängig lesbar und geeignet, in die Welt von Cherringham einzusteigen. Cherringham ist ein beschauliches Dorf in den englischen Cotswolds. Doch mysteriöse Vorfälle, eigenartige Verbrechen und ungeklärte Morde halten die Bewohner auf Trab. Zum Glück bekommt die örtliche Polizei tatkräftige Unterstützung von Sarah und Jack. Die alleinerziehende Mutter und der ehemalige Cop aus New York lösen jeden noch so verzwickten Fall. Und geraten das ein oder andere Mal selbst in die Schusslinie ...

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!



2. Alte Freunde


Sarah nahm zwei Stufen auf einmal, als sie die Treppe hinuntereilte, und bahnte sich ihren Weg durch den Flur zur Küche an einem Haufen Rucksäcke und Taschen vorbei. Chloe war bereits am Tresen, aß Cornflakes und ging irgendwas auf ihrem Handy durch.

»Tee?«, fragte Sarah und schaltete den Wasserkocher ein.

»Nein danke, Mum«, antwortete ihre Tochter, ohne aufzusehen.

Sarah nahm Joghurt aus dem Kühlschrank, einiges Obst aus der Schale und begann zu schnippeln.

»Also habe ich das letzte Nacht nicht geträumt«, sagte sie.

Nun blickte Chloe verwirrt auf. »Was geträumt?«

Sarah nickte zu den Taschen. »Mein wunderschöner Sohn, dein allerliebster Bruder, ist von seinen Reisen zurückgekehrt?«

»Ach so, ja, Daniel.« Chloe benahm sich, als wäre seine Heimkehr keine große Sache.

»Hat er dich begrüßt? Es muss gegen drei Uhr gewesen sein, nicht?«

Chloe lachte. »Er ist nicht so blöd, das zu wagen!«

Sarah grinste. Chloe und Daniel waren sich sehr nahe, trotzdem behandelte Chloe ihren Bruder immer noch, als wäre er zehn Jahre jünger als sie – und keine drei.

»Bist du wieder beim Obst?«, fragte Chloe.

»Oh ja. Zu viele Arbeitsessen«, antwortete Sarah, die Apfel- und Pfirsichstücke sowie Trauben aß. »Nur noch drei Monate bis zum Spenden-Halbmarathon, und ich muss einige Pfunde loswerden, wenn ich meine Zeit verbessern will.«

»Na, viel Glück damit.«

»Es fühlt sich gesund an, und das ist die Hauptsache. Ich meine, Joghurt und Obst sind lecker, also ist es keine Qual.«

»Klar«, sagte Chloe, die aufstand und ihre Frühstücksschale ausspülte. »Oh, übrigens ein kleiner Tipp: Ich würde nicht nach oben ins Fernsehzimmer gehen. Da schläft irgendein Typ.«

Sarah sah ihre Tochter an. Interessant.

»Wirklich?«, fragte sie. »Ist ja toll. Jemand, den wir kennen?«

»Ich schätze mal, angesichts der Tatsache, dass zwei Rucksäcke im Flur stehen, muss es jemand sein, den Daniel in Thailand kennengelernt hat.«

»Oder ein sehr müder Einbrecher«, sagte Sarah.

»Nee, kein Einbrecher. Halte dich an die Beweise, Mum. Dem Geruch nach – ich würde sagen, mehrere Wochen ohne Dusche – ist es eindeutig ein Freund von Daniel.«

»Daran müssen wir uns wohl gewöhnen, wenn er eine Weile zu Hause ist. Wobei die Sache mit der Dusche leicht zu korrigieren ist.«

»Solange er dir – und nicht mir – seine Wäsche aufbrummt, habe ich nichts dagegen. Ach, und Mum, nächsten Samstag bei meinem Geburtstagsessen hätte ich lieber keine ungeladenen Hausgäste hier. Können er und Daniel dann vielleicht irgendwo essen gehen?«

»Ah, stimmt«, sagte Sarah, die sich wieder daran erinnerte, wie die beiden als Teenager gewesen waren: die endlosen Streitereien, Deals, Übereinkünfte, Kompromisse.

Und ich habe gedacht, das wäre vorbei.

Doch Daniel zu Haus zu haben – beide Kinder hier – fühlte sich irgendwie an, als wäre es das wert.

»Ich bin so weit«, sagte Chloe und trocknete sich die Hände. »Soll ich auf dich warten? Es ist Samstagmorgen, also wird das Parken im Dorf ein Albtraum sein.«

»Oh nein! Ist es schon so spät?«, rief Sarah und stürzte ihren Tee herunter. »Ja, ich bin gleich da!«

Seit Chloe in Sarahs Web-Agentur angefangen hatte – was sich bisher als erfolgreiches Experiment erwies –, versuchten sie, möglichst nicht mit zwei Autos zu fahren.

Sarah stellte rasch ihren Teller in die Spüle und zog ihr Handy vom Ladekabel. In dem Augenblick klingelte es.

Sie blickte aufs Display: Tony Standish.

Tony war Sarahs Anwalt, ein alter Freund der Familie und ihrer Meinung nach einer der letzten wahren Gentlemen. Sie ließ es nie zu, dass seine Anrufe zur Mailbox weitergeleitet wurden.

Irgendwie gelang es ihr, das Handy zwischen Kinn und Schulter einzuklemmen, während sie das Gespräch entgegennahm, sich ihre Arbeitssachen schnappte und zur Haustür eilte, nur wenige Schritte hinter Chloe.

»Hi, Tony! Ein früher Anruf für einen Samstag. Ist irgendwas?«

»Guten Morgen, Sarah«, erklang seine ruhige, warme Stimme. »Ja, ich glaube schon.«

Tony neigte nicht zu Übertreibungen oder Alarmismus. Wenn er sich sorgte, gab es einen Grund dafür.

»Okay, ich bin gerade auf dem Weg zum Büro. Kann ich dich von da zurückrufen?«

Sie schloss die Tür hinter sich, warf einen flüchtigen Blick zum blauen Himmel und ahnte, dass ihnen wieder ein heißer Tag bevorstand.

Chloe wendete bereits ihren kleinen Wagen in der Einfahrt vorm Cottage. Sie fuhr vor und zurück, wieder vor und zurück – und eine Spur zu schnell.

»Ach, keine Eile. Wie wäre es, wenn du später rüberkommst?«, fragte Tony. »Sagen wir elf Uhr? Ich habe Jack schon angerufen.«

Jack …

Also hatte es nichts mit ihrer Arbeit zu tun – oder ihrer Familie. Tony rief Jack und Sarah nur gemeinsam zu sich in seine Kanzlei, wenn er etwas besprechen wollte, das sich recht oft als ein Fall entpuppte.

Jack Brennan, ein ehemaliger NYPD-Detective, der sich vor Jahren entschieden hatte, seinen Ruhestand in Cherringham zu verbringen, war Sarahs »Komplize«.

Oder genauer gesagt: Sie klärten gemeinsam Verbrechen auf.

Wenn Jack nicht gerade seinen alten Kahn, die Grey Goose, auf dem Fluss über Wasser hielt, pflegten sie beide ihre sehr enge Freundschaft, auch wenn sie diesen Ausdruck nicht direkt benutzten oder überhaupt klärten, was für eine Beziehung sie eigentlich hatten.

Was es auch sein mochte, Sarah war überglücklich, dass der New Yorker Teil ihres Lebens war.

»Elf Uhr, alles klar«, sagte sie. Was immer für die Zeit in ihrem Kalender eingetragen war – sie würde es verschieben müssen. »Kannst du mir schon einen kleinen Hinweis geben, worum es geht?«

Tony zögerte. »Ich denke, es ist besser, wenn wir warten, bis ihr beide hier seid. Dann können wir uns in Ruhe bei einem Tee und Keksen unterhalten, einverstanden?«

»Ich freue mich drauf«, antwortete Sarah, stieg in den Wagen und schnallte sich an.

Jack schlängelte sich zwischen den Marktständen hindurch. Unter seinem Arm trug er einen Einkaufskorb, der bereits bis oben hin gefüllt war: mit frischem Brot, einer Käseauswahl, Salami und anderen Wurstwaren und – warum nicht? – einer Tüte voller grüner und roter Tomaten für einen schnellen Salat.

Auf Cherringhams wöchentlichem Bauernmarkt war es stets gerappelt voll, erst recht in den Sommermonaten, wenn die Touristenscharen hier umherschlenderten. Trotzdem war es lohnenswert, sich ins Gedrängel zu stürzen, denn das Obst und Gemüse kostete auf dem Markt halb so viel wie in den örtlichen »Hofläden«.

Und Jack konnte obendrein mit den Standbetreibern plaudern, von denen er die meisten inzwischen gut kannte. Für ihn war es wie ein Ritual: Es erinnerte ihn an seine Kindheit in Brooklyn, wo er seiner Mutter hinterhergetrottet war, wenn sie bei den Metzgern und Bäckern einkaufte, in jenen kleinen Geschäften, die heutzutage so gut wie verschwunden waren.

Seine schönsten Erinnerungen waren natürlich die an jene Male, wenn sie beide noch bei der italienischen Eisdiele haltmachten oder er die unglaublich leckeren Kekse von Entenmann’s Bakery bekam.

Kommt mir vor wie gestern, dachte er.

»Jack! Come stai?«, ertönte eine Stimme von einem der Stände.

Seine liebsten Olivenhändler, Debbie und Agy, waren allzeit für ein Schwätzchen zu haben. Ihr Stand duftete nach dem alten Italien, und Agys sizilianischer Akzent katapultierte Jack verlässlich zurück in seine New Yorker Kindheit.

»Va bene, Agy!«, antwortete er und machte sich gleich daran, die Oliven fürs Wochenende auszusuchen. Die großen Nocellara vielleicht? Oder die mit Chili gefüllten? Warum eigentlich nicht beide?

»Beeil dich lieber, Jack«, hörte er Sarah plötzlich sagen, die wie aus dem Nichts neben ihm auftauchte und eine Hand auf seinen Arm legte. Er blickte zu ihr auf. Sie hatte ihr Haar hübsch mit einem Schal nach oben gebunden und lächelte ihn strahlend an. »Wir dürfen Tony nicht warten lassen.«

»Oh, ist es schon so weit?«, fragte er.

Er blickte zur Turmuhr, die zwei Minuten vor elf zeigte. Dann wandte er sich zu Agy um. »Signore, könnte ich vielleicht meine Einkäufe bei euch lassen? Wie es aussieht, muss ich zu einem Meeting.«

»Sicher doch, Jack. Ich packe Ihnen noch ein paar von den Artischocken ein – die gehen aufs Haus«, sagte Agy und nahm den Einkaufskorb entgegen.

»Zu freundlich! Wir quatschen später. Ciao!«, verabschiedete sich Jack und ging mit Sarah weg.

Tonys Kanzlei war nur wenige Meter entfernt; sie befand sich direkt gegenüber dem Marktplatz.

»Du bist solch ein Charmeur, Jack. Gibt es eigentlich noch jemanden in Cherringham, den du nicht kennst?«, fragte Sarah.

Er tat, als müsste er überlegen. »Nein, ich glaube nicht«, antwortete er grinsend.

Charles Rawlinson, der im Sitzungszimmer von Standish Associates neben Tony stand, als Sarah und Jack von der Sekretärin Mary hineingeführt wurden, kannte er allerdings nicht.

Sarah hingegen erkannte ihn sofort wieder. Ihr Vater hatte sie vor Jahren dem Inhaber der Cherringham Gin Company vorgestellt, als sie ihre Web-Agentur gegründet hatte und auf der Suche nach Kunden war.

»Ein netter Kerl«, hatte ihr Vater gesagt. »Engagiert sich sehr für das Dorf und hat das Herz am rechten Fleck. Noch dazu macht er einen verteufelt...

Erscheint lt. Verlag 27.11.2020
Reihe/Serie Ein Fall für Jack und Sarah
Ein Fall für Jack und Sarah
Übersetzer Sabine Schilasky
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 20. - 21. Jahrhundert • Dedektiv • Detektiv • Deutsche Krimis • England / Großbritannien • Ermittler • Komissar • Kommisar • Kommissar • Krimi • Krimi Bestseller • Kriminalroman • Krimis • Landhauskrimi • Mord • Mörder • Polizei • Polizist • Spannung • Spannungsroman • Tatort • Thriller • Verbrechen
ISBN-10 3-7325-6537-8 / 3732565378
ISBN-13 978-3-7325-6537-5 / 9783732565375
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