Der Notarzt 383 (eBook)

Vor ihren Augen ...

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0582-0 (ISBN)

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Der Notarzt 383 - Karin Graf
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Erst vor einem halben Jahr haben sich die Rechtsanwaltsgehilfin Nelia Riemann und der Medizinstudent Laurin Schäfer kennengelernt. Damals war es bei beiden Liebe auf den ersten Blick. Nur drei Monate später haben sie gemeinsam eine kleine Wohnung gemietet und beschlossen, für immer zusammenzubleiben. Ihr Plan ist es gewesen, erst einmal beruflich fußzufassen, sich finanziell so gut es geht abzusichern, dann zu heiraten und eine richtige Familie zu gründen.
Doch seit ein paar Wochen ist Nelia nicht mehr ganz sicher, ob sie das auch wirklich will. Wenn sie Laurin sieht, dann bekommt sie noch immer weiche Knie, aber seine ganze Art stört sie zunehmend. Ihr Chef, zum Beispiel, der angesehene Rechtsanwalt Dr. Marcel Kainz, der ist ein Mann, der weiß, was er will. Er ist zielstrebig, ehrgeizig, vermögend. Daneben wirkt Laurin in Nelias Augen wie ein unreifer Junge.
Ausgerechnet ein schon länger geplanter Kurzurlaub der beiden öffnet Nelia endgültig die Augen. Doch gerade als sie ihrem Freund gestehen will, wie sie inzwischen empfindet, passiert etwas Unvorhergesehenes - und mit einem Mal schwebt Laurin in allergrößter Gefahr ...


Vor ihren Augen ...

Bei einer Wanderung gerät Laurin in höchste Gefahr

Karin Graf

Erst vor einem halben Jahr haben sich die Rechtsanwaltsgehilfin Nelia Riemann und der Medizinstudent Laurin Schäfer kennengelernt. Damals war es bei beiden Liebe auf den ersten Blick. Nur drei Monate später haben sie gemeinsam eine kleine Wohnung gemietet und beschlossen, für immer zusammenzubleiben. Ihr Plan ist es gewesen, erst einmal beruflich fußzufassen, sich finanziell, so gut es geht, abzusichern, dann zu heiraten und eine richtige Familie zu gründen.

Doch seit ein paar Wochen ist Nelia nicht mehr ganz sicher, ob sie das auch wirklich will. Wenn sie Laurin sieht, dann bekommt sie noch immer weiche Knie, aber seine ganze Art stört sie zunehmend. Ihr Chef, zum Beispiel, der angesehene Rechtsanwalt Dr. Marcel Kainz, der ist ein Mann, der weiß, was er will. Er ist zielstrebig, ehrgeizig, vermögend. Daneben wirkt Laurin in Nelias Augen wie ein unreifer Junge.

Ausgerechnet ein schon länger geplanter Kurzurlaub der beiden öffnet Nelia endgültig die Augen. Doch gerade als sie ihrem Freund gestehen will, wie sie inzwischen empfindet, passiert etwas Unvorhergesehenes – und mit einem Mal schwebt Laurin in allergrößter Gefahr ...

»Er kommt!« Mit dieser Nachricht stürmte Marianne Hoppe, die Sekretärin des Chefarztes der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, am Freitagmorgen in das Büro ihres Chefs. Und zwar ohne vorher anzuklopfen.

Prof. Lutz Weidner erschrak so heftig, dass ihm die Brieftasche, in der er gerade nach ein bisschen Kleingeld für den Kaffeeautomaten gesucht hatte, aus der Hand fiel und die Münzen in alle Richtungen davon rollten.

»Herrgott, Marianne!«

»Ersterer kann Ihnen eventuell helfen, ich aber nicht«, erwiderte die vollschlanke Mittfünfzigerin mit den bordeauxroten Ringellöckchen schnippisch.

»Wieso? Wer kommt denn? Der Sensenmann?«, scherzte der Chefarzt.

»Würde ich dann so ein Theater machen?«, konterte Lutz Weidners Sekretärin mit einer Gegenfrage. »Der wäre ja vergleichsweise harmlos.« Als sie sah, wie der Klinikchef sich dazu anschickte, sich zu bücken, um unter seinen Schreibtisch zu kriechen, wo die meisten Münzen gelandet waren, schob sie ihn beiseite. »Lassen Sie nur, ich mache das schon.«

Sie holte ihren Regenschirm, den sie für alle Fälle immer im Schirmständer hinter der Tür ihres Büros stehen hatte, ging in die Hocke und angelte – den Haltegriff voran – die Münzen unter dem Tisch hervor.

»Wofür brauchen Sie die denn überhaupt?«, wollte sie dann wissen.

»Um mir einen Kaffee vom Automaten zu holen.«

»Warum haben Sie denn nicht gesagt, dass Sie einen Kaffee wollen?«

»Warum hätte ich das tun sollen?« Prof. Weidner runzelte die Stirn.

»Weil ich Ihnen dann einen gekocht hätte. Einen richtigen Kaffee. Einen guten. Nicht so eine fade Plörre mit chemischem Milchpulver wie das Zeug aus dem Automaten.«

»Marianne!« Der Chefarzt verdrehte seufzend die Augen. Er hatte es längst aufgegeben, seine Sekretärin um einen Kaffee zu bitten. Dann bekam er nämlich immer einen Vortrag über Gleichberechtigung und Emanzipation zu hören. Und darüber, dass sie eine umfassend ausgebildete Sekretärin und keine dumme kleine Kaffeeschubse sei.

All das wollte er ihr gerade vorhalten, als er den unendlich mitleidigen Blick bemerkte, mit dem sie ihn anschaute. Er stutzte.

»Warum sind Sie denn auf einmal so ungewohnt fürsorglich und nett zu mir? Sie benehmen sich ja fast so, als ob mein letztes Stündchen geschlagen hätte. Wen oder was wollten Sie mir denn vorhin ankündigen?«

»Direktor Rohrmoser natürlich! Wen sonst?« Sie schaute ihn kopfschüttelnd und zungenschnalzend an, als ob es keinen Zweifel daran geben könnte, dass ein Besuch von Direktor Rohrmoser das Schlimmste war, was einem passieren konnte.

»Und?« Lutz Weidner zuckte schmunzelnd mit den Schultern. »Deswegen tun Sie so, als ob die Welt untergehen würde?«

Marianne schnaubte verächtlich durch die Nase.

»Na ja, das hätte ich mir ja eigentlich denken können, dass Sie keine Ahnung haben, in was für gefährlichen Zeiten wir uns gerade befinden. Das liegt daran, dass Sie keine Sekretärin, sondern bloß Chefarzt sind.«

»Ich bin untröstlich, dass ich es im Leben nicht weiter als bloß bis zum Chefarzt gebracht habe.« Prof. Weidner lachte. »Gefährliche Zeiten?«, hakte er nach. »Sprechen Sie von der zurzeit ziemlich chaotischen Weltlage?«

»Ach, wen interessiert das denn?«, winkte Frau Hoppe ungeduldig ab. »Ich spreche davon, dass wir gerade – wie alle drei Jahre – die gesetzlich vorgeschriebene Inventur durchführen. Und Sie wissen ja, wie unser lieber Verwaltungsdirektor reagiert, wenn auch nur ein einzelnes Heftpflaster nicht ordnungsgemäß eingetragen ist.«

»Ich weiß. Er ist eben sehr sparsam. Das ist natürlich mitunter recht lästig, aber es ist auch der Grund dafür, dass wir eine der wenigen Kliniken sind, die es unbeschadet durch jede noch so schiefe Wirtschaftslage schafft. Und im Übrigen ich habe mir nichts zuschulden kommen lassen.«

»Ha! Das hat sich vorhin am Telefon, als er gefragt hat, ob Sie hier sind, aber ganz anders angehört.«

»Was hat er denn gesagt?«

»Er wollte wissen, ob Sie schon von der Morgenvisite zurück sind und ein paar Minuten Zeit haben.«

»Nun, das ist ja nicht weiter schlimm. Hat er denn sehr wütend geklungen?«

»Aber hallo!« Die stämmige Mittfünfzigerin nickte so deutlich, dass ihre bordeauxroten Ringellöckchen wie betrunkene Regenwürmer durcheinander tanzten. »Er war völlig außer sich. Ich habe mir vorher sogar überlegt, ob man mit dreißig und ein bisschen was schon die Frührente beantragen kann. Nur für den Fall, dass Sie fristlos entlassen werden. Man sagt ja, dass selten etwas Besseres nachkommt.«

Lutz Weidner musste lachen.

»Ich nehme das mal als ein Kompliment, Marianne. Vielen Dank dafür. Aber Sie können sich schon mal auf weitere fünf bis zehn Dienstjahre an meiner Seite einstellen. Dreißig Jahre nach Ihrer Zeitrechnung. Herr Rohrmoser wird mir schon nicht den Kopf abreißen.«

»Gott bewahre Ihnen Ihren naiven Kinderglauben«, erwiderte Marianne Hoppe mit hochgezogenen Augenbrauen.

»Wann kommt er denn überhaupt?«

»Er ist schon da!«, tönte es in diesem Augenblick von draußen herein. Ungewohnt langsam und mit unsicheren Schritten näherte sich der schwergewichtige Verwaltungsdirektor Lutz Weidners Büro.

»Das bedeutet nichts Gutes, wenn er so langsam dahinschlurft«, mutmaßte Marianne leise. »Also, ich bringe Ihnen dann gleich ein leckeres Käffchen«, fügte sie laut hinzu.

»Das können Sie sich sparen!«, rief Emil, der die paar Schritte durch das Vorzimmer noch immer nicht bewältigt hatte. »Ich gebe dem alten Zausel einen aus. Kommen Sie lieber her und nehmen Sie mir das da ab, bevor noch ein Malheur passiert.«

Marianne hätte sich sehr darüber gewundert, wenn Direktor Rohrmoser dem Chefarzt einen Automatenkaffee für fünfzig Cent spendiert hätte. Herr Rohrmoser spendierte nämlich niemals irgendjemandem irgendetwas. Zumindest dann nicht, wenn es etwas kostete. Und ohne zwingende Notwendigkeit fünfzig Cent auszugeben, das war ganz und gar gegen seine Natur.

Umso überraschter war die Sekretärin, als sie das Tablett sah, das der Direktor auf beiden Händen balancierte. Zwei große Kaffeebecher aus der Cafeteria standen darauf, in denen sich die Schlagsahne hoch auftürmte.

»Nicht glotzen, helfen!« Im gleichen Maße wie die Kaffeebecher auf dem Tablett, schwankte auch Emil in dem verzweifelten Versuch, die teure Pracht vor dem Absturz zu bewahren, hin und her.

»Okay, geben Sie her.« Marianne nahm ihm das Tablett aus den Händen und eilte damit in Prof. Weidners Büro zurück. »Wir sind erledigt!«, raunte sie dem Chefarzt zu, während Emil draußen noch rasch den Waschraum aufsuchte, weil seine Finger ein bisschen Sahne abbekommen hatten. »Unser armes Krankenhaus ist bankrott.«

»Hat er das gesagt?«

»Nein. Aber wenn er sich dermaßen in Unkosten stürzt, muss er vor Verzweiflung völlig von Sinnen sein. Das ist Frau Rosis spezieller Karamellkaffee. Der kostet sechs Euro pro Becher.«

»Streuen Sie doch nicht auch noch Salz in meine Wunden!« Der Verwaltungsdirektor betrat das Büro, nickte dem Chefarzt grüßend zu und ließ sich dann auf die Couch in der Besucherecke fallen.

Der Holzrahmen der schwarzen Ledercouch ächzte unter Emils Übergewicht.

»Zwölf Euro für zwei Kaffee!«, stöhnte er. »Für diesen Wucherpreis hat man in meiner Jugendzeit schon ein gutes Fahrrad bekommen. Wenn das so weitergeht, muss man wohl bald einen Kredit beantragen, wenn man sich mal ein neues Paar Socken kaufen...

Erscheint lt. Verlag 24.11.2020
Reihe/Serie Der Notarzt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-0582-1 / 3751705821
ISBN-13 978-3-7517-0582-0 / 9783751705820
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