Jerry Cotton 3310 (eBook)

Aufs Kreuz gelegt

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0566-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jerry Cotton 3310 - Jerry Cotton
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Gregory Abkarian gehörte das größte Onlinereisebu?ro der Ostküste. Dass seine Firma gleichzeitig eine bestens funktionierende Drogendrehscheibe war, wussten nur wenige. Wir vom FBI hatten den gerissenen Unternehmer, der das Rauschgift mithilfe von Kurieren, die als Touristen getarnt waren, aus allen Ländern der Welt einfliegen ließ, schon seit Längerem auf dem Radar. Doch bevor Phil und ich ihm auf die Pelle rücken konnten, schoss ihm jemand drei Kugeln ins Gesicht. Um seine Nachfolge entbrannte daraufhin ein erbitterter Gangsterkrieg, den wir schnellstens beenden mussten!


Aufs Kreuz gelegt

Sie war noch nie von Mörderhänden gestreichelt worden. Es war eine ungemein sinnliche, erregende, prickelnde, atemberaubende Erfahrung ... Sie hatte so intensive Gefühle niemals zuvor erlebt.

»Du machst mich verrückt, Bella!«, keuchte er.

Sie lächelte zufrieden. Wohlige Schauer rieselten über ihren wohlgeformten Körper. Sie hätte beinahe die Kontrolle über das lustvolle Geschehen verloren, löste sich im letzten Moment von ihm und flüsterte: »Du musst jetzt gehen, Bill.«

Er wollte mehr, und sie versprach ihm mehr – danach. Nicht jetzt. Er musste sich die Belohnung erst verdienen.

»Geh!«, sagte sie, wieder Herrin über ihre aufgewühlten Gefühle. »Geh! Leg ihn um und komm wieder! Dann kriegst du alles.«

Und Bill Serkis, der Auftragskiller aus Dallas, ging ...

Der Hit war sorgfältig, bis ins kleinste Detail geplant. Bella hatte nichts dem Zufall überlassen. Sie hatte Serkis vom Haus seines Opfers einen Zweitschlüssel gegeben und gesagt: »Du gehst hinein, jagst Gregory Abkarian drei Kugeln ins Gesicht und verschwindest wieder.«

»Eine leichte Übung.«

»Ich habe nicht gesagt, dass es schwierig sein wird.«

»Wieso holst du dafür einen Profi aus Dallas nach New York?«

»Ich habe meine Gründe.«

»Zwanzig Riesen. Bar auf die Kralle.«

»Wie abgemacht.«

Das war der Deal. So leicht hatte sich Bill Serkis noch nie sein Geld verdient. Es war ein feucht kühler Abend. Serkis näherte sich dem Haus seines Opfers.

Im Erdgeschoss brannte in allen Räumen Licht. Er schraubte kaltblütig einen Schalldämpfer auf seine Pistole. Er trug Handschuhe aus schwarzem Nappaleder. Die Straße war menschenleer.

Unter einem roten koreanischen SUV catchten und kreischten zwei Kater. Keiner wollte dem anderen das Revier kampflos überlassen. Sie heulten bisweilen wie Babys in nassen Windeln. Serkis erreichte die Haustür, schloss auf und trat ein. Er war zum ersten Mal hier, fand sich aber dennoch sofort zurecht, denn Bella hatte ihm Fotos gezeigt und die Räumlichkeiten für ihn fast maßstabgetreu skizziert.

Serkis hörte Stimmen. Er stutzte. Verdammt, Abkarian war nicht allein. Eine Frau war bei ihm. Damit hatte er nicht gerechnet.

Bella hatte ihm versichert, dass niemand bei Gregory Abkarian sein würde. Hatte er unverhofft Besuch bekommen?

»Warum hast du das getan?«, schluchzte die Frau.

»Es ist passiert«, rechtfertigte sich der Mann zerknirscht. »Ich wollte das nicht. Ehrlich nicht. Ich liebe dich doch. Ich war betrunken. Wir hatten diesen hässlichen Streit. Ich dachte, es wäre aus zwischen uns, glaubte, ich hätte dich verloren. Und da war ... Susannah ...«

»Meine beste Freundin«, sagte sie vorwurfsvoll.

»Es tut mir ...«

»Wie konntest du nur ...? Wie konntet ihr nur ...? Ich habe niemandem so sehr vertraut wie euch ...«

»Ich war so verzweifelt ... Susannah hat mich mit so viel Wärme und Mitgefühl getröstet ... Und ... und ... und da ist es ... passiert. Ohne unser Zutun. Ohne jede Absicht ... Einfach ... einfach so ...«

Leise Musik setzte ein, sanfte Geigenklänge schwebten durch das Haus, und Serkis begriff, dass die Stimmen aus der Soundbar eines Fernsehapparats kamen. Völlig unverfälscht. Total realistisch.

Er ist allein, dachte Bill Serkis zufrieden. Wie Bella es vorhergesagt hat.

Er ging der Musik und den Stimmen entgegen. Man hätte das TV-Gerät, vor dem Abkarian auf einer weißen Ledercouch saß, für eine Public-Viewing-Veranstaltung nutzen können. Es war riesig. Ein monströses Hightechgerät. Serkis' Blick war starr auf sein Opfer gerichtet. Sein Herz schlug kein bisschen schneller. Er machte so etwas schließlich nicht zum ersten Mal, hatte genug Routine, um den Ablauf des Geschehens voll unter Kontrolle zu behalten.

Während es im Fernsehen zur großen, kitschüberfrachteten Versöhnung kam – untermalt von den aufwühlenden Klängen eines emotional total entfesselten Orchesters –, trat Bill Serkis zwischen Gregory Abkarian und die Liebenden und hob seelenruhig seine Waffe.

Abkarian wurde leichenblass und riss entsetzt die Augen auf. Er wollte aufspringen, doch das ließ Serkis nicht zu. Er drückte eiskalt dreimal ab und seine Kugeln zerstörten, wie von Bella gewünscht, das Gesicht des Opfers.

Warum ihr das so wichtig war, wusste er nicht. Es interessierte ihn aber auch nicht besonders. Sie würde dafür schon ihre Gründe haben.

Die Geschosse stießen den Kopf des Opfers brutal zurück, der Auftrag war damit erledigt. Aus. Fertig. Halleluja. Serkis holte sein Smartphone hervor, fotografierte den Toten von allen Seiten, drehte die TV-Seifenoper ab, schraubte den Schalldämpfer vom Pistolenlauf und löschte im Vorbeigehen mehrere Lichter. So unbemerkt, wie er gekommen war, verließ er das Haus wieder. Fünf Straßen vom Tatort entfernt bestieg er ein Taxi.

Der Fahrer, ein junger Mexikaner, begrüßte ihn freundlich. »Wohin, Sir?«

Bill Serkis nannte die Adresse des Apartments, in dem Bella auf ihn wartete.

Der Cab Driver fuhr los. »Fremd in der Stadt, Sir?«, erkundigte er sich.

»Ich war vor sieben Jahren schon mal hier.«

»Geschäftlich?«

»Ja.«

»Möchten Sie etwas Aufregendes erleben?«, erkundigte sich der Mexikaner augenzwinkernd. »Ich kenne ein paar Nachtklubs ... Da geht voll die Post ab.«

Serkis schüttelte den Kopf. »Kein Interesse.«

»Wenn Sie lieber zu zweit allein sein möchten ... Ich habe auch ein paar Telefonnummern extrem heißer Ladys parat, die für jeden Spaß zu haben sind. Sie brauchen mir nur zu verraten, was Sie bevorzugen ... Blond, schwarz, braun, rot ... Schlank, mollig, Super Size ... Und welche Hautfarbe ... Den Rest kann ich für Sie managen.«

Serkis griente. »Ich finde es fast schade, dass ich Ihr verlockendes Angebot nicht annehmen kann ...«

»Sind Sie knapp bei Kasse?«, fragte der geschäftstüchtige Mexikaner. »Es gibt auch preiswerte Mädchen ...«

Bill Serkis zog die Brauen hoch. »Mich erwartet am Ende dieser Fahrt eine Wahnsinnsfrau ...«

»Und die macht's auch noch umsonst.«

»Nicht umsonst, aber gratis.«

»Alles klar, Sir«, sagte der Mexikaner verständnisvoll und ließ seinen Fahrgast danach in Ruhe.

Zehn Minuten später klingelte Serkis bei Bella. Sie öffnete sofort und strahlte ihn erwartungsvoll an. »Und? Wie war's?«

»Ein Kinderspiel.« Er trat ein. »Das hättest du von so manchem New Yorker Hitman für sehr viel weniger Geld haben können.«

Sie schloss die Tür. »Aber ich wollte, dass du es tust.«

Er zeigte ihr die Fotos, die er von der Leiche gemacht hatte.

»Sehr gut«, sagte sie zufrieden. »Saubere Arbeit. Wenn man ein Ass anheuert, weiß man, was man bekommt. Du hast noch niemanden enttäuscht. Das ist bekannt.« Sie lächelte. »Ich habe inzwischen dein Geld geholt. Es liegt dort auf dem Tisch. Und der Champagner ist kalt gestellt.«

Er schlang seinen Arm um ihre schmale Taille, zog sie zu sich und presste sich fest gegen sie. »Zuerst möchte ich etwas Heißes, Süßes.«

»Du kannst haben, was immer du möchtest«, säuselte sie. »Das hast du dir verdient.«

Er küsste sie grob, und sie entzündete sich an seiner flammenden Leidenschaft. Ihr Körper bog sich ihm verlangend entgegen. Er zog sie hastig aus. Sie ließ ihn gewähren, wollte das alles genauso wie er ...

Nachdem sie dieses zügellose Zusammensein wie im Fieberwahn bis zur totalen Erschöpfung und ohne jede Reue genossen hatten, lief Bella nackt in die Küche und kam mit dem Champagner und zwei funkelnden Gläsern wieder. Sie leerten die Flasche, tranken zynisch auf Gregory Abkarians Tod. Doch irgendwann war plötzlich Schluss mit lustig.

Bill Serkis begann zu husten. Sein Gesicht verfärbte sich und lief rot an. Heftige Schweißausbrüche setzten bei ihm ein. Er begriff zuerst nicht, was mit ihm los war, und als es ihm klar wurde, war der Zug für ihn bereits abgefahren.

»Verdammt, Bella, was ...?«, röchelte er.

»Was ist denn?«, fragte sie erstaunt. »Was hast du, Bill?«

Er krümmte sich.

»Verträgst du etwa keinen Champagner?«, fragte Bella. »O mein Gott!«, stieß sie schuldbewusst hervor. »Wenn ich das geahnt hätte ... Warum hast du mir das nicht gesagt?«

»Du Hexe ... hast mir was ... ins Glas getan ...«

»Nun ja, ein bisschen Arsen«, gestand sie. »Aber wirklich nur eine ganz kleine Prise.« Sie zeigte die ungefähre Menge mit Daumen und Zeigefinger. »Man hat mir gesagt, das sei der männlichen Potenz sehr...

Erscheint lt. Verlag 24.11.2020
Reihe/Serie Jerry Cotton
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • Action Abenteuer • action romane • action thriller • action thriller deutsch • alfred-bekker • Bastei • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bestseller • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • erste fälle • Fall • gman • G-Man • Hamburg • Heft • Heftchen • Heftroman • heftromane bastei • Kindle • Krimi • Krimiautoren • Krimi deutsch • krimi ebook • Krimi kindle • Kriminalfälle • Kriminalgeschichte • Kriminalgeschichten • Kriminalroman • Kriminalromane • kriminalromane 2018 • kriminalromane deutsch • Krimi Reihe • Krimireihen • krimi romane • Krimis • krimis&thriller • krimis und thriller kindle • Krimi Urlaub • letzte fälle • martin-barkawitz • Polizeiroman • Romanheft • Roman-Heft • schwerste fälle • Serie • Soko-Hamburg • spannend • spannende Krimis • spannende Thriller • Spannungsroman • Stefan Wollschläger • Tatort • Terror • thomas-herzberg • Thriller • Wegner
ISBN-10 3-7517-0566-X / 375170566X
ISBN-13 978-3-7517-0566-0 / 9783751705660
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