Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du (eBook)

Spiegel-Bestseller
Thriller.Der Spiegel-Bestseller von Englands Thrillerkönigin
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
512 Seiten
Penguin Verlag
978-3-641-25034-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Beste Freundin - Niemand lügt so gut wie du -  Claire Douglas
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Mit ihren Thrillern stürmt sie regelmäßig die Bestsellerlisten. Unfassbar atmosphärisch, unvergleichlich spannend - Erfolgsautorin Claire Douglas ist ein Garant für Pageturner erster Güte.
Sie war deine beste Freundin. Jetzt ist sie eine Mörderin.

Als Kinder waren Jess und Heather die allerbesten Freundinnen. Sie teilten alles miteinander. Bis ein einziger Tag ihre Freundschaft unwiderruflich zerstörte. Jahre später kehrt Jess in ihre idyllische Heimatstadt an der Küste Englands zurück. Dort soll sie die Berichterstattung zu einem brutalen Doppelmord übernehmen. Doch als Jess erfährt, dass Heather die Hauptverdächtige ist, ist sie fassungslos. Kann ihre beste Freundin von damals eine eiskalte Mörderin sein? Jess beginnt zu recherchieren und stellt mit Grauen fest, dass alle Hinweise zu dem Tag führen, den sie für immer aus ihrem Leben streichen wollte. Der Tag, an dem Heathers Schwester spurlos verschwand und sie alle ins Unglück stürzte ...

Claire Douglas arbeitete 15 Jahre lang als Journalistin, bevor sich ihr Kindheitstraum, Schriftstellerin zu werden, erfüllte. Ihre packenden Thriller Missing, Still Alive, Vergessen, Beste Freundin und Schönes Mädchen waren in England und Deutschland ein riesiger Erfolg und machten sie zur gefeierten Bestsellerautorin. Mit Liebste Tochter und Girls Night schaffte sie es zuletzt bis an die Spitze der SPIEGEL-Bestsellerliste. Claire Douglas lebt mit ihrem Ehemann und ihren beiden Kindern in Bath, England.

1
Jess

BRISTOL & SOMMERSET HERALD

Dienstag, 13. März 2012

DOPPELMORD ERSCHÜTTERT VERSCHLAFENEN KÜSTENORT

von Jessica Fox

Mordermittlungen nach dem Fund zweier Leichen in einem Cottage in Tilby, Somerset.

Gestern früh um kurz nach sieben Uhr wurde die Polizei zu einem Strandhaus in der Shackleton Road gerufen. Beim Betreten fanden die Beamten zwei Tote vor, bei denen es sich um den Geschäftsmann Clive Wilson (58) sowie seine Mutter, Deirdre Wilson (76), handelte. Beide wurden augenscheinlich erschossen. Das Anwesen wurde umgehend abgeriegelt. Polizei wie Forensiker brachten den gesamten Tag am Tatort zu.

Eine dritte Person, die 32-jährige Heather Underwood, wurde kaum eine halbe Meile entfernt bewusstlos auf dem Gelände eines Wohnmobilparks aufgefunden. Sie hatte sich selbst eine Schusswunde in die Brust zugefügt und befindet sich zurzeit in kritischem Zustand im Krankenhaus.

Detective Chief Inspector Gary Ruthgow, leitender Ermittler der Avon & Sommerset Police, teilte mit, die Beamten seien von Rettungssanitätern zu dem Strandhaus gerufen worden. Er bestätigte, dass die Polizei bezüglich der Todesfälle nach keiner weiteren Person suche. »Dies hier ist eine kleine Stadt«, sagte er, »und ich möchte jeden, der über zweckdienliche Informationen verfügt, die uns bei den Ermittlungen weiterhelfen könnten, dringend darum bitten, sich bei uns zu melden.«

Die Anwohner des gut situierten Straßenzugs, der aus einem exklusiven Boutique-Hotel, festen Wohnsitzen sowie Feriendomizilen besteht, zeigen sich schockiert und betrübt ob der schrecklichen Morde.

Ich lehne mich in meinem Sessel zurück und lese den Artikel noch einmal durch. Redaktionsschluss ist in zwanzig Minuten. Ich habe beinahe eine Stunde gebraucht, um nur fünf Absätze zu schreiben. Wenn ich den Text nicht bald abschicke, wird er es nicht auf die morgige Titelseite schaffen, und mein Nachrichtenredakteur Ted wird mir »eigenhändig die Rübe abreißen« (einer seiner Lieblingssprüche und immer nur im Spaß geäußert).

Ich blicke aus dem Fenster auf die Dächer von Bristol. Von hier oben kann ich sowohl die Turmspitze der Kathedrale als auch die herrschaftlichen Gebäude sehen, die sich um die weitläufige Rasenfläche des College Green gruppieren. Das Meer aus bunten Schirmen, welche die Bürgersteige bedecken und sich wie ein großes Ganzes zu bewegen scheinen, zeigt mir unmissverständlich, dass es regnet. Der Verkehr schiebt sich stockend über die Park Street, und ein Doppeldeckerbus stößt eine dichte Qualmwolke aus, während er sich wie ein unfitter Läufer den Hügel hochquält.

Seit ich mich heute Vormittag mit DCI Ruthgow unterhalten habe, kriege ich das Interview nicht mehr aus dem Kopf. Seine Worte nagen unentwegt an mir. Ich lechze förmlich nach einer Zigarette, aber ich traue mich nicht, den Schreibtisch zu verlassen, bevor ich diese Story nicht abgegeben habe. Ich blicke zu Jack, meinem Rauchkumpanen, rüber. Er ist über seinen Computer gebeugt und hackt auf seine Tastatur ein, den Telefonhörer zwischen Schulter und Kinn geklemmt. Als er meinen Blick spürt, hebt er den Kopf und zieht eine alberne Grimasse, während er in beschwichtigendem Tonfall in den Hörer sagt: »Ja, doch, das verstehe ich durchaus, Madam. Nein, mir war nicht bewusst, dass sie dieses Foto Ihres Katers benutzen würde … Da stimme ich Ihnen zu, äußerst unangemessen angesichts seines viel zu frühen Ablebens … Mhmm, ja, zugegebenermaßen nicht unbedingt Fluffys Schokoladenseite, aber … Nein, ich fand nicht, dass er darauf dick aussah.«

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, dann wende ich mich meinem PC zu und gehe die Worte auf dem Bildschirm noch einmal durch, wobei ich versuche, den Gedanken zu verdrängen, der mich nicht loslässt, seit ich vorhin mit DCI Ruthgow gesprochen habe. Doch er will nicht weichen.

Ist das meine Heather?

Tilby ist ein kleiner Ort – ich muss es wissen, ich bin schließlich dort aufgewachsen. Und diese Heather Underwood ist im selben Alter wie die Heather, mit der ich zur Schule ging. Die Heather, die mal meine beste Freundin war. Wir verloren uns aus den Augen, als wir die Schule verließen, aber eine Zeit lang – gute zwei Jahre tatsächlich – waren wir unzertrennlich gewesen. Soweit ich mich erinnere, gab es nur einen Wohnmobilpark in Tilby, und der gehörte Heathers Familie. Der Nachname ist ein anderer – damals war sie noch eine Powell –, doch es wäre ein zu großer Zufall, wenn es eine andere Heather wäre, wenn auch nicht ausgeschlossen. Heather ist kein besonders ungewöhnlicher Name. Ich blättere in meinem Notizbuch zurück, versuche, meine Steno zu entziffern. Ja, in unserem Interview bestätigt Ruthgow, dass Heather Underwood, nachdem sie zwei Menschen umgebracht hatte, zu ihrem Campingplatz zurückkehrte, wo sie auch mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn wohnte, und versuchte, sich das Leben zu nehmen.

Heather wollte Tilby immer verlassen. War es möglich, dass sie nach all den Jahren noch an derselben Adresse wohnte?

»Hast du das denn immer noch nicht fertig, Jess?«

Ich drehe mich um und sehe Ted, der sich über mich beugt; sein Atem riecht nach Kaffee und Zigaretten, überdeckt von einem schwachen Hauch Minze. Er fährt sich mit einer Hand über den Bart, der die Farbe eines Tabakflecks hat, dieselbe wie sein Haupthaar.

»Doch. Ich wollte es gerade abschicken.«

»Gut.« Er späht auf meinen Bildschirm. »Bist du nicht in Tilby zur Schule gegangen?«

»Ja schon.« Ich kann mich zwar nicht erinnern, es ihm erzählt zu haben, aber natürlich steht es in meinem Lebenslauf. Der Mann ist wie ein Bluthund.

»Du bist ungefähr im gleichen Alter, oder? Hast du das Mädchen gekannt?«

Ich hole Luft. »Ich … Tatsächlich bin ich mir nicht ganz sicher. Ich war zwar mal mit einer Heather befreundet, aber …« Aber die Heather, die ich kannte, wäre niemals zu so etwas in der Lage gewesen, möchte ich sagen. Die Heather, die ich kannte, war lieb, ruhig, nett. Sie nahm sich immer so viel Zeit für andere Menschen. So wie für die alte, etwas demente Dame, der wir regelmäßig im Tante-Emma-Laden ums Eck begegneten: Heather half ihr immer nach Hause, wenn klar war, dass sie sich gerade nicht mehr an den Weg erinnern konnte. Oder sie stibitzte Decken von zu Hause, um sie dem obdachlosen Mann zu schenken, der in der Unterführung schlief, wenn es kalt war. Sie war immer höflich und wohlerzogen, dachte daran, sich bei den Busfahrern und Ladenbesitzern zu bedanken, während ich es in meinem Eifer, die Süßigkeiten zu verputzen oder an mein Ziel zu gelangen, gerne vergaß.

Und doch hatte sie auch eine andere Seite an sich. Ich erinnere mich noch an das letzte Mal, als ich sie sah: die grünen Augen lodernd, die Fäuste an ihren Seiten geballt. Es war das einzige Mal überhaupt, dass ich sie zornig sah. Ich hatte Angst vor ihrer urplötzlichen Unvorhersehbarkeit, wie vor einem Pferd, das ich für sanftmütig gehalten hatte und das nun bockte und drohte, sich aufzubäumen. Aber das war gegen Ende unserer Freundschaft, als alles komplett schieflief und sie wütend auf die Welt war. Auf mich. Und es war nur verständlich.

Ich habe die letzten Jahre versucht, nicht über Heather nachzudenken, doch nun steigt ein Bild von ihr in meinem Kopf auf wie eine Spiegelung im Wasser, die allmählich klarer wird und an Schärfe gewinnt. In einem langen wallenden Rock und Doc-Martens-Stiefeln auf dem Rasen herumwirbelnd und zu »Charlotte Sometimes« von The Cure mitsingend … das Klimpern zahlloser Armreife, die von ihren Handgelenken baumeln … im Galopp auf ihrem schwarzen Pony Lucky, wobei ihr langes dunkles Haar über ihrem Rücken flattert.

Ich nehme einen tiefen Atemzug. Ich brauche echt eine Kippe.

Ted gibt ein Schmatzen von sich, während er auf Höhe meines Ohrs auf seinem Kaugummi herumkaut, und erinnert mich so daran, dass er immer noch neben mir steht. »Tja, dann schwingst du deinen Hintern wohl besser nach Tilby«, sagt er mit seinem Essexer Akzent. Er lebt schon seit Jahren in Bristol, hat es jedoch nie geschafft, sich den West-Country-Tonfall anzueignen. Obwohl er mich, wenn er ein paar Drinks zu viel intus hat, gerne mit meinem aufzieht. »Und nimm Jack mit. Check ab, ob es die Heather ist, die du von der Schule kanntest. Sie ist nicht bei Bewusstsein, daher kann die Polizei sie noch nicht unter Anklage stellen.«

Mit anderen Worten: Wir können drucken, was wir wollen, bis sie das Heft in die Hand nehmen.

Ted zeigt nicht oft Anzeichen von Aufregung oder guter Laune – und auch keine andere Emotion, abgesehen von seiner chronischen Grummeligkeit. Außer er hatte ein paar Bier zu viel, dann schimmert sein Humor durch wie ein schwacher Sonnenstrahl unter einer grauen Wolke. Meistens trägt er eine gehetzte Miene zur Schau, und wenn er nicht gerade raucht oder Kaffee trinkt, kaut er hektisch Kaugummi, wobei sein Kinn auf Hochtouren mahlt. Doch nun erstrahlen seine kleinen blauen Augen in einem seltenen Anflug von Vorfreude, als wäre er ein Pitbull, dem eine dicke Scheibe Fleisch winkt.

»Ich wollte gerade in das Wählerverzeichnis schauen, um herauszufinden, ob sie immer noch bei Margot und Leo wohnt.«

»Mach dir darum jetzt mal keinen Kopf. Selbst wenn sie nicht die Heather ist, die du kanntest, musst du trotzdem vor Ort sein. Alle interviewen, mit denen sie zusammengewohnt hat. Beschreiben, wo genau sie sich erschossen hat. Alles schön untermalen. Du kennst ja das Programm.«

In der Tat, das tue ich. Ich könnte es im Schlaf...

Erscheint lt. Verlag 13.4.2021
Sprache deutsch
Original-Titel Then She Vanishes
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte beste Freundinnen • eBooks • England • Geheimnis • Großbritannien • Harlan Coben • Megan Miranda • Missing • Mord • Neuerscheinungen 2022 • psychologische Spannung • Psychothriller • Somerset • SPIEGEL-Bestseller • spurlos verschwunden • Still Alive • Thriller • Thriller Neuheiten 2022 • Vergessen
ISBN-10 3-641-25034-X / 364125034X
ISBN-13 978-3-641-25034-8 / 9783641250348
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