Heimat-Roman Treueband 20 (eBook)

5 Romane in einem Band
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
320 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7325-9251-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Heimat-Roman Treueband 20 - Rosi Wallner, Marianne Burger, Andreas Kufsteiner, Verena Kufsteiner
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Lesen, was glücklich macht. Und das zum Sparpreis!

Seit Jahrzehnten erfreut sich das Genre des Heimat-Bergromans sehr großer Beliebtheit. Je hektischer unser Alltag ist, umso größer wird unsere Sehnsucht nach dem einfachen Leben, wo nur das Plätschern des Brunnens und der Gesang der Amsel die Feierabendstille unterbrechen.

Zwischenmenschliche Konflikte sind ebenso Thema wie Tradition, Bauernstolz und romantische heimliche Abenteuer. Ob es die schöne Magd ist oder der erfolgreiche Großbauer - die Liebe dieser Menschen wird von unseren beliebtesten und erfolgreichsten Autoren mit Gefühl und viel dramatischem Empfinden in Szene gesetzt.

Alle Geschichten werden mit solcher Intensität erzählt, dass sie niemanden unberührt lassen. Reisen Sie mit unseren Helden und Heldinnen in eine herrliche Bergwelt, die sich ihren Zauber bewahrt hat.

Dieser Sammelband enthält die folgenden Romane:

Alpengold 178: Die Bettelhochzeit
Bergkristall 259: Sie durften einander nicht lieben
Der Bergdoktor 1713: Die vollen Tage des Lebens
Der Bergdoktor 1714: Geduldig trug sie ihr Leid
Das Berghotel 115: Ein kleiner Wirbelwind in St. Christoph

Der Inhalt dieses Sammelbands entspricht ca. 320 Taschenbuchseiten.
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»Liebes Tagebuch, ich bin furchtbar müde. Nina sagt, das kommt davon, wenn man morgens um vier aufsteht, um noch Vokabeln für den Lateintest zu lernen. Aber was hätte ich sonst machen sollen? Ich wollte gestern Abend lernen, aber dann hat eine der Kühe gekalbt, und ich musste bei ihr bleiben. Vielleicht war es doch keine gute Idee, die Matura an der Fernschule nachzumachen. Mark findet das auch. Er sagt, dass ich zum Stallausmisten kein Abschlusszeugnis brauche. Das stimmt auch, aber ich möchte es trotzdem brennend gern schaffen. Das ist mein größter Wunsch. Irgendwie werde ich es schon hinbekommen. Zumindest hoffe ich das. Jetzt brauche ich aber erst einmal einen großen Becher mit Kaffee. Liebe Grüße, Lissi«

»Ich bin am Verhungern!« Schwungvoll warf Mark die Wohnungstür hinter sich zu und hängte seinen Janker an den Haken. »Ist das Essen bald fertig?«

Erschrocken klappte Lissi Helminger ihr Tagebuch zu und sprang auf. Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht bemerkt hatte, wie die Zeit vergangen war. Offenbar war es später, als sie angenommen hatte, weil ihr Freund schon daheim war.

»Mark! Da bist du ja!«

»Grüß dich, Schatzerl.« Mark überragte sie gut um Haupteslänge und musste den Kopf senken, als er ihr ein Busserl mitten auf die roten Lippen gab.

Er war Knecht und arbeitete ebenso wie Lissi auf dem Hof des Bürgermeisters. Seine Haut war gebräunt von der Arbeit im Freien, und seine blonden Locken waren von der Sonne gebleicht. In seiner Freizeit ging er gern klettern. Das sah man seiner muskulösen Statur auch an. Bei ihm fühlte sich Lissi beschützt. Mark und sie waren seit anderthalb Jahren ein Paar und teilten sich seit drei Monaten eine Wohnung am Rand ihres Heimatdorfes.

»Mei, bin ich erledigt!«, stöhnte er. »Bei dieser Hitze kommt man sich auf den Wiesen vor wie in einer Sauna. Heute hab ich stundenlang das Heu gewendet und dabei geschwitzt wie ein …« Mark winkte ab und fasste nach Lissis Händen.

Sie musste an sich halten, um ihre Finger nicht zurückzuziehen und hinter ihrem Rücken zu verstecken. So, wie sie es in den Monaten nach dem Brand getan hatte. Damals hatte sie unliebsamen Fragen und mitleidigen Blicken aus dem Weg gehen wollen.

Mittlerweile hatte sie ein dickeres Fell, aber das Unbehagen war geblieben. Würde sie sich je an die Brandnarben gewöhnen? Wohl eher nicht. Die roten Male erinnerten sie an die schrecklichste Zeit in ihrem Leben, die sie vermutlich niemals aus ihrem Gedächtnis löschen konnte.

Lissi zwang sich, den Händedruck ihres Freundes zu erwidern. Mark hatte sie noch nie wegen der Narben an ihren Händen schief angesehen. Auch nicht mitleidig. Das war eines der vielen Dinge, die sie an ihm liebte. Er nahm sie so, wie sie nun einmal war. Mit den Zeichen der Vergangenheit und den Albträumen, die sie immer noch verfolgten, wenn auch nicht mehr so oft wie früher.

Ihre Wohnung lag am Rand von St. Christoph, einen Steinwurf vom Gehöft des Bürgermeisters entfernt. Die zwei Zimmer waren klein, aber überaus behaglich eingerichtet: mit rustikalen Bauernmöbeln und vielen Pflanzen. Es gab sogar einen Balkon, von dem aus sie direkt auf die Gipfel der Berge blicken konnten, die selbst im Sommer verschneit waren. Außerdem gingen die Fenster auf den Stall ihres Arbeitgebers hinaus. Wenn der Wind von Norden wehte, roch es auch entsprechend, aber daran hatten sie sich längst gewöhnt.

»Sag mal, hast du das Abendessen noch gar net fertig?« Mark schaute sich entgeistert in der Küche um. »Ich dachte, du hast seit drei Stunden Feierabend.«

»Das stimmt auch, aber ich musste noch lernen. Nächste Woche steht eine Klausur an, und ich bekomme diese verflixten chemischen Gleichungen net in den Kopf.«

»Du und deine Flausen!« Mark runzelte die Stirn.

»Das sind keine Flausen!«

»Doch. Du hast eine gute Arbeitsstelle als Magd. Außerdem wollen wir bald eine Familie gründen und Kinder haben. Wozu, um alles in der Welt, brauchst du die Matura?«

Lissi senkte den Kopf. Als sie vierzehn gewesen war, war ihre Familie bei einem Brand ums Leben gekommen. Nur sie selbst hatte mit schwersten Verletzungen überlebt.

Als sie aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte man sie von einer Pflegefamilie in die nächste geschickt. Das stille, verzweifelte Madel, das jede Nacht schreiend aus Albträumen aufwachte, hatte nirgendwo hineingepasst.

Lissi hatte sich abgekapselt, war im Unterricht abgerutscht und hatte schließlich die Schule abgebrochen. Als sie achtzehn geworden war und endlich auf eigenen Beinen stehen durfte, hatte sie sich eine Wohnung und eine Stelle als Magd auf dem Hof des Bürgermeisters gesucht. Und hier hatte sie Mark kennengelernt.

Die alten Wunden begannen endlich zu heilen, und Lissi sehnte sich danach, die Vergangenheit zu überwinden und sich eine Zukunft aufzubauen. Dazu gehörte auch, ihren Schulabschluss nachzuholen. Das war ihr Ziel, das sie nicht aus den Augen ließ und für das sie hart arbeitete.

»Lissi?«, hakte ihr Freund nach. »Wozu quälst du dich mit der Paukerei?«

»Ich möchte die Matura machen. Und Dr. Burger sagt, ich kann es schaffen.«

»Er muss aber auch net mit schmutzigen Hemden herumlaufen und Hunger schieben, weil du dich hinter deinen Büchern vergräbst und dabei alles andere vergisst.«

»Ich hatte gehofft, du würdest heute das Essen machen.«

»Ich? Spinnst du? Ich hab einen langen Tag hinter mir und bin völlig erledigt.«

»Das bin ich auch.«

»Aber du hast net den ganzen Tag in der glühend heißen Sonne geschuftet. Ehrlich, Lissi, du solltest den Bücherkram hinschmeißen. Das bringt nix als Anstrengung und Kosten.«

»Mein Abschluss ist mir aber wichtig«, beharrte sie.

»Offensichtlich wichtiger als ich«, murmelte ihr Freund verdrossen.

»Das stimmt net. Ich möchte nur net ewig Magd bleiben. Versteh das doch! Ich hab Pläne für die Zukunft.«

»Die hab ich auch. Was genau schwebt dir denn vor?«

»Zuallererst natürlich mein Abschluss. Außerdem …« Sie zögerte, weil sie sich schon denken konnte, dass ihrem Freund ihre nächsten Worte nicht gefallen würden. »Außerdem hab ich mir überlegt, mich bei der Freiwilligen Feuerwehr zu bewerben.«

»Du hast … was?« Mark starrte sie so entgeistert an, als hätte sie ihm soeben einen Schlag auf den Kopf versetzt.

»Das geht mir schon lange im Kopf herum, und ich denke, jetzt ist ein guter Zeitpunkt, um meinen Plan umzusetzen. Ich möchte mithelfen, dass andere Familien net dasselbe Leid erleben müssen wie ich.«

»Das ist viel zu gefährlich. Schlag dir das aus dem Kopf, Lissi! Das werde ich auf keinen Fall erlauben.«

»Ich muss das aber tun, Mark.«

»Schmarrn! Du musst gar nix. Außerdem hast du jetzt schon keine Freizeit. Wie willst du auch noch die Einsätze für die Feuerwehr in deinem Tagesablauf unterbringen, hm?«

»Das wird sich schon einrichten lassen.«

»Ach ja? Und wir beide sehen uns dann nur noch zum Frühstück, oder wie? Und wenn ich Pech hab, dann gar nimmer?«

»Mark, sei bitte net so …«

»Wie denn? Du musst schon entschuldigen, dass es mich aufregt, wenn meine Freundin mir sagt, dass sie mich in Zukunft nimmer sehen will.«

»Das hab ich nie behauptet.«

»Aber darauf läuft es hinaus.« Bitter presste er die Lippen zusammen. Sein Blick verdunkelte sich wie der Himmel vor einem Unwetter.

Lissi sank das Herz. Die Arbeit bei der Feuerwehr bedeutete ihr viel. Nach allem, was sie erlebt hatte, wollte sie anderen dasselbe Schicksal ersparen. Warum verstand Mark das denn nicht?

»Lissi.« Er stieß einen tiefen Atemzug aus. »Ich liebe dich, und ich möchte so viel Zeit wie möglich mit dir verbringen. Ist das denn wirklich so falsch?«

»Natürlich net. Das möchte ich auch …«

»Dann schlag dir diesen Unsinn mit der Feuerwehr aus dem Kopf! Hm?«

»Ich … werde noch einmal darüber nachdenken«, gab sie widerstrebend nach. »Und jetzt sollte ich nachschauen, was wir in der Tiefkühltruhe haben, und …« Weiter kam sie nicht, weil unerwartet jemand an der Wohnungstür klingelte.

Sie eilte hinaus in den Flur, öffnete und stand im nächsten Augenblick Zenzi Bachhuber gegenüber. Die Wirtschafterin des Bergdoktors war seit dem Brand wie eine liebe Patentante für sie. Mit ihrer resoluten Art und ihrem großen Herzen hatte sie Lissi schon über so manche trübe Stunde hinweggeholfen.

»Ich hab dir ein paar Vorräte eingepackt«, erklärte die Mittsechzigerin nun und drückte Lissi einen Korb in die Hand, der mit einem Tuch abgedeckt war. »Da drin sind kalter Braten, frischgebackenes Bauernbrot und etwas von dem frischen Almkäse, den du so magst. Ein Apfelstrudel ist auch dabei.«

»Mei, Zenzi, dich schickt der Himmel!«

»Eher unser Doktor«, gab Zenzi schmunzelnd zurück. »Aber manchmal kommt das auf dasselbe raus, stimmt’s?«

»Stimmt.« Lissi nickte versonnen. Dr. Burger hatte nach dem Brand viel für sie getan und immer ein offenes Ohr für ihre Sorgen.

»Er hat mich daran erinnert, dass du neben dem Lernen und deiner Arbeit bestimmt net viel Zeit zum Kochen hast.«

»Das ist wahr. Vielen, vielen Dank, Tante Zenzi. Ich weiß gar net, wie ich das wiedergutmachen soll.« Lissis Augen brannten vor Dankbarkeit.

»Du musst nix gutmachen«, winkte ihre Besucherin ab. »Das...

Erscheint lt. Verlag 3.11.2020
Reihe/Serie Heimat-Roman Treueband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • 2019 • Alpen • Alpen-Krimi • alpen-roman • Anthologie • Arzt • Arztroman • Arztromane • Bastei • Bergdoktor • Berge • Berg-Hütte • Bergpfarrer • Bergroman • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Cora • Deutsch • Doktor • Dr. • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Familiensaga • feelgood • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Gefühle • Großband • Großdruck • große-schrift • Hans Ernst • Happy End • Heimat • Heimatbuch • Heimatkinder • Heimatromane • hermann-broch • Herzschmerz • Hüttenwirt • Kelter • Kindle • Klassiker • Landarzt • Liebe • Liebesgeschichte • Liebesromane • Magd • Medizin • Mira • Modern • Paket • Patient • Reihe • Romance • Roman-Heft • romanhefte heimat • romantisch • Romanze • Sammelband • Sammlung • Schicksalsroman • Schmonzette • Schwarzwald • Serie • spannend • Staffel • steingruber • Toni-Hüttenwirt • wohlfühlen
ISBN-10 3-7325-9251-0 / 3732592510
ISBN-13 978-3-7325-9251-7 / 9783732592517
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