Blutzeit (eBook)

Das Böse wartet auf dich!

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
430 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-9869-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Blutzeit - Doris Litz
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Die erfolgreiche Staatsanwältin Lina Saint-George fängt von vorne an: Sie trennt sich von ihrem Mann und kehrt zurück in ihre Heimat, den Westerwald. Doch kaum dort angekommen, erschüttert eine Reihe von bestialischen Morden die ländliche Region. Unter den Opfern sind auch alte Bekannte Linas. Eigenmächtig schaltet sie sich in die Ermittlungen des Teams um Kriminalhauptkommissar Manfred Neuer ein. Damit macht sie sich Feinde bei der Polizei - und gerät selbst ins Visier des Killers ...

Der erste Fall für Staatsanwältin Lina Saint-George: ein spannender Thriller von Doris Litz!

STIMMEN UNSERER LESERINNEN ZUM BUCH:

'Schon von der ersten Seite an war ich gefesselt, das Buch ist der absolute Wahnsinn.' (Lola19, Lesejury)

'Spannender Pageturner! Der Spannungsbogen ist gleichbleibend hoch und ich bin sehr froh, das Buch an einem Wochenende gelesen zu haben, da ich es ansonsten heimlich auf der Arbeit hätte lesen müssen. Man kann einfach nicht damit aufhören.' (Smilingkatinka, Lesejury)

'Dieser Krimi ist nichts für schwache Nerven!' (Piatra, Lesejury)

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.



<p>Doris Litz wusste schon als Kind, dass sie Bücher schreiben will. Zuerst arbeitete sie allerdings viele Jahre als Journalistin, heute als Pressesprecherin. Dabei lernte sie viel über das Leben und die Menschen. Dieses Wissen und die Frage nach der Motivation menschlichen Handelns bilden die Grundlage für ihre Thriller. Auch ihre Heimat, der Westerwald, fließt in die Romane ein. Doris Litz ist verheiratet und lebt in Neuwied am Rhein.</p> <p><br></p>

Doris Litz wusste schon als Kind, dass sie Bücher schreiben will. Zuerst arbeitete sie allerdings viele Jahre als Journalistin, heute als Pressesprecherin. Dabei lernte sie viel über das Leben und die Menschen. Dieses Wissen und die Frage nach der Motivation menschlichen Handelns bilden die Grundlage für ihre Thriller. Auch ihre Heimat, der Westerwald, fließt in die Romane ein. Doris Litz ist verheiratet und lebt in Neuwied am Rhein.

3


Der Anruf kam um kurz nach halb sieben. Lina war gerade aus dem Bad gekommen und hatte sich mit einer Tasse Tee an die Theke gesetzt, die Küche und Esszimmer voneinander trennte.

»Ja?«

Es war ihr Diensthandy. Die streng vertrauliche Nummer kannten nur wenige Menschen, die allesamt mit ihrer Arbeit zu tun hatten.

»Hier ist Melanie Weber.« Die junge Frau klang unsicher. »Ich hoffe, ich störe Sie nicht. Es ist etwas geschehen, und weil Sie ja über alles sofort informiert werden wollen …«

»Schon gut, Frau Weber. Ich wollte ohnehin gleich losfahren. In einer knappen Stunde bin ich in Koblenz.«

»Deshalb rufe ich an. Es wurde ein Tötungsdelikt gemeldet. In Mudenbach. Ein Kollege vom K 11 ist bereits unterwegs. Falls Sie also lieber direkt dorthin fahren möchten …«

»Haben die Kollegen vom K 11 Sie informiert?«

Melanie Weber zögerte. »Nein, nicht direkt. Ich kenne jemanden im Kriminaldauerdienst. Der hat mir den Tipp gegeben.«

Lina spürte einen Anflug von Zorn. Was hatte Kriminalrat Sommerfeld nicht verstanden, als sie ihm am Vortag erklärt hatte, dass sie über jeden ungewöhnlichen Todesfall sofort informiert werden wollte? Sich einen potenziellen Tatort persönlich anzuschauen, gehörte zu ihren Prinzipien. So hatte sie es schon in Köln gehalten. Dann fiel ihr ein, wie lange es in der Domstadt gedauert hatte, bis die Kripokollegen sich an diese Art staatsanwaltlicher Präsenz gewöhnt hatten. Ohne Harald wäre es zweifellos noch schwieriger gewesen. Und hier gab es keinen Harald. Vielleicht sollte sie also geduldiger sein.

»Das ist sehr umsichtig von Ihnen, Frau Weber. Ich werde direkt nach Mudenbach fahren. Können Sie mir die Adresse schicken?«

»Ist schon unterwegs.«

»Das haben Sie gut gemacht, Frau Weber.«

»Danke.« Melanie Weber hatte offenkundig etwas auf dem Herzen.

»Was gibt es sonst noch?«

Ihre Sekretärin zögerte. »Ich denke, die Kollegen werden nicht begeistert sein, wenn die Oberstaatsanwältin am Tatort auftaucht. Das ist bei uns eigentlich nicht üblich …«

»Natürlich sind sie nicht begeistert.« Lina musste schmunzeln. »Aber wissen Sie was, Frau Weber? Die werden sich daran gewöhnen.«

*

Das Haus lag fast schon außerhalb von Mudenbach am Ende einer kleinen asphaltierten Straße, die jenseits der imposanten Auffahrt zur riesigen Garage in einen unbefestigten Feldweg überging. Beeindruckend war auch alles andere an dem Anwesen: das riesige, eineinhalbgeschossige Haus, der parkähnlich angelegte Garten, dessen hinteres Ende Lina nur ahnen konnte, und die schmiedeeiserne Zaunanlage, die die Front des Grundstücks prägte, jedoch eher Schmuck als Schutz zu sein schien. Das Baujahr des Gebäudes schätzte Lina auf Anfang der 1970er-Jahre. Augenscheinlich war das Haus stetig renoviert worden und machte wie alles andere auch einen mehr als gepflegten Eindruck. Zurzeit wurde der exklusive Anblick allerdings durch eine Vielzahl von Einsatzfahrzeugen und das typische rot-weiße Absperrband beeinträchtigt, das jeden Tatort prägte.

Ihren Dienstausweis hatte sie bereits an der Straßensperre vorzeigen müssen, die kurz hinter dem letzten Nachbargrundstück eingerichtet worden war. Zumindest war es relativ einfach, Journalisten und Schaulustige fernzuhalten. Die Tatsache, dass das nächste Gebäude rund 300 Meter entfernt war, ließ allerdings die Hoffnung schwinden, dass irgendjemandem etwas Ungewöhnliches aufgefallen sein könnte.

Sie fuhr durch eine schmale Lücke zwischen zwei Streifenwagen und parkte ihren dunkelgrünen Mini-Clubman unmittelbar vor der Garage. Sie war gerade ausgestiegen, als ein weiterer Wagen neben ihr zum Stehen kam. Der BMW war deutlich breiter als ihr Auto, weshalb Lina sich wunderte, dass der Fahrer es überhaupt an den Einsatzfahrzeugen vorbeigeschafft hatte. Der Fahrer entpuppte sich als eine überaus attraktive Frau in ihrem Alter, die sie beinahe um Haupteslänge überragte. Das lange blonde Haar fiel der Riesin in großzügigen Wellen bis auf die Hüfte, die dunkelblauen, geschickt geschminkten Augen waren von reizvollen kleinen Fältchen eingerahmt, die sich verstärkten, als die Frau sie anlächelte.

»Oberstaatsanwältin Saint-George, nehme ich an.« Es hörte sich nicht an wie eine Frage.

Linas Augenbrauen hoben sich zur Andeutung eines Schmunzelns, während sie die sympathische Fremde erwartungsvoll anschaute. Die kam lachend auf sie zu und reichte ihr die Hand.

»Klara Kochhäuser, ich bin die Rechtsmedizinerin. Und ich habe Sie gegoogelt. Immerhin werden wir künftig recht häufig miteinander zu tun haben. Vor allem, da Sie eine Vorliebe für Tatortbegehungen zu haben scheinen.«

»Und da wollten Sie gern wissen, was auf Sie zukommt.« Lina lachte nun ebenfalls. »Ich hoffe, Sie sind nicht allzu schockiert.«

»Keineswegs«, beteuerte die Rechtsmedizinerin, während sie sich Richtung Hauseingang bewegten. »Ich war sogar richtig neugierig auf Sie und freue mich, dass wir uns so schnell kennenlernen.« Sie hielt inne und sah einen Moment erschrocken aus. »Oh Gott, das meine ich natürlich nicht so, wie es sich vielleicht anhört. Ein Verbrechen ist immer eine Tragödie, und ich hasse den Zynismus, den viele meiner Kollegen sich zulegen, um das alles ertragen zu können.«

»Machen Sie sich keine Sorgen. Ich weiß, was Sie meinen. Und ich denke, wir werden gut miteinander auskommen.«

Klara Kochhäuser lächelte nun wieder. »Ja, das denke ich auch.« Dann beugte sie sich verschwörerisch zu Lina hinüber. »Das wird auch nötig sein. Der Rest des Teams ist nämlich mitunter ein wenig sperrig.«

Ihr Blick wanderte zur Seite, von wo ein Mann auf sie zustürmte, der auf Lina den starken Eindruck machte, als sei er, zumindest was seine bevorzugte Kleidung betraf, in den 80er-Jahren steckengeblieben. Wenn sie sich nicht täuschte, trug er eine verwaschene Levis 501 zum angegrauten weißen Baumwollhemd, eine abgewetzte braune Lederjacke und – tatsächlich – Cowboystiefel. Mit den markanten wettergegerbten Zügen und dem graumelierten schulterlangen Haar, das er streng zurückgekämmt hatte, hätte er sie vor 30 Jahren möglicherweise beeindrucken können. Um das Klischee abzurunden, umwehte ihn eine starke Tabakfahne, die selbst an der frischen Luft bereits auf mehrere Meter Entfernung zu riechen war. Auf jeden Fall bildete seine Erscheinung einen interessanten Kontrast zum extravaganten glänzenden Gehrock, den engen Jeans und den kniehohen Lederstiefeln der Rechtsmedizinerin.

»Kriminalhauptkommissar Manfred Neuer. Freunde dürfen ihn Manni nennen. Also so gut wie niemand. Er ist ein Kotzbrocken, aber nicht ganz so schlimm, wie es zunächst scheint«, raunte Klara Kochhäuser ihr zu. »Außerdem sind Sie ja der Boss.«

Lina bezweifelte, dass Neuer das genauso sah. Darauf ließ jedenfalls die kaum verhüllte Wut schließen, die sich auf seinem Gesicht abzeichnete, als er die beiden Frauen an der Haustür abfing und sich ihnen demonstrativ in den Weg stellte.

»Was soll das? Das hier ist ein Tatort, kein Jahrmarkt, auf dem jeder mal vorbeischauen kann.«

Klara Kochhäuser schaute ihn mit gespielter Ehrfurcht an, legte die gespreizten Finger auf ihr Dekolleté und klimperte gekonnt mit den schön geschwungenen, dichten Wimpern. »Also wirklich, Kommissar Neuer, ich bin doch die Rechtsmedizinerin. Das ist sozusagen mein Tatort.«

Neuer kniff die Augen leicht zusammen und strafte sie mit einem verächtlichen Blick, bevor er sich Lina zuwandte. »Sie haben da drin jedenfalls nichts zu suchen.«

Lina musterte den aufgebrachten Mann neugierig. Sie hatte keinen Zweifel, dass er genau wusste, wer sie war, und das nötigte ihr einen gewissen Respekt ab. Mumm hatte er jedenfalls. Auch wenn er sich alle Mühe gab, ein Arschloch zu sein. Ohne seinen Blick loszulassen streckte Sie ihm die Hand entgegen.

»Ich bin Lina Saint-George, die neue Leiterin der Staatsanwaltschaft«, fügte sie mit einem Lächeln hinzu. »Wir haben uns noch nicht kennengelernt.«

In Neuers Zügen lief ein ganzer Film ab. Seine Kiefermuskeln zuckten verdächtig, als er schließlich Linas Hand ergriff und eine Spur zu fest drückte. »Ich weiß, wer Sie sind. Am Tatort haben Sie trotzdem nichts zu suchen.«

»Meint wer?« Lina lächelte ihn weiterhin freundlich an.

»Das meine ich. Und wie es aussieht, leite ich die Ermittlungen. Also fahren Sie am besten nach Koblenz und warten in Ihrem Büro auf meinen Bericht.«

»Seien Sie nicht albern, KHK Neuer. Wir wissen beide, dass ich diese Ermittlungen leite. Also: Was können Sie mir zu der Sache sagen, bevor wir hineingehen und uns den Tatort anschauen?«

Neuer schwankte, war aber nicht bereit, so leicht aufzugeben. »Es ist nicht üblich …«

»Ja, das weiß ich. Bislang war es nicht üblich, dass die Leitende Oberstaatsanwältin einen Tatort persönlich in Augenschein nimmt. Das ist ab sofort anders. Ich bin hier, und ich werde dort hineingehen. Und bei allen anderen verdächtigen Todesfällen, die in meine Zuständigkeit fallen, werden wir es ab jetzt genauso machen. Sie werden sich daran gewöhnen.«

Neuer schien das zu bezweifeln, gab ihr jedoch zähneknirschend den Weg frei. »Das ist kein schöner Anblick.«

Lina hörte den Anflug von Schadenfreude aus seinen gebrummten Worten. Während sie sich mit den vorgeschriebenen Schutzanzügen vermummten, gab Neuer ihnen die gewünschten Informationen.

»Das Opfer heißt Elisabeth Bungert, 92 Jahre alt. Die alte Dame lebt seit über 50 Jahren in diesem Haus. Ihr Mann ist vor achtzehn Jahren gestorben, vor etwa fünf Jahren sind ihre Tochter und ihr Schwiegersohn zu ihr gezogen. Die beiden sind vorgestern für drei Wochen in ihr...

Erscheint lt. Verlag 1.12.2020
Reihe/Serie Lina Saint-George
Lina Saint-George
Lina Saint-George
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Ermittler • Frauen • Killer • Koblenz • mehrere Täter • Mord • Mörder • Mordserie • Psychopath • Sadist • Serienkiller • Serienmörder • Soziopath • Staatsanwalt • Thriller • Tierquälerei • Westerwald • Zweite Lebenshälfte
ISBN-10 3-7325-9869-1 / 3732598691
ISBN-13 978-3-7325-9869-4 / 9783732598694
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