Mörderfinder - Die Spur der Mädchen (eBook)
352 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491268-4 (ISBN)
Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.
Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.
Nach einem eindrucksvollen Showdown im Königsforst entlässt Strobel seine Leser mit einem Wow-Gefühl - und der Vorfreude auf den nächsten Bischoff-Fall.
Arno Strobel versteht es wie kein Zweiter Angst in Literatur zu verwandeln.
ein krachender Auftakt einer vielversprechenden Reihe
Spannend!
Der fordernde und aufregende Thriller zeigt zudem, wie sehr man sich in Menschen täuschen kann – und welche fatalen Folgen das haben kann.
Nach den ersten Sätzen rieselt bereits vielen im Publikum kalter Schauder über den Rücken.
ein großartiger, spannender Thriller, der unter die Haut geht und einen um den Schlaf bringt. Die Thematik ist nichts für Zartbesaitete.
Strobel zeigt sehr drastisch, was Psychopathen nicht nur im Krimi, sondern auch tatsächlich Kindern antun
Ganz schön raffiniert, was Strobel in seiner neuen Reihe auf Papier bringt.
2
»In Deutschland gibt es lediglich rund einhundert offizielle Fallanalytikerinnen und -analytiker, die vor allem in den Medien gern als Profiler bezeichnet werden. Sie werden aber feststellen, dass der Begriff Fallanalytiker zutreffender ist, denn eine Profilerstellung erfolgt immer auf der Grundlage einer Fallanalyse. Ein verschwindend geringer Teil dieser einhundert Spezialisten sind Psychologen, der Rest sind Polizistinnen und Polizisten mit einer entsprechenden Zusatzausbildung.«
Max Bischoff machte eine rhetorische Pause, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, und ließ dabei seinen Blick durch den Hörsaal schweifen, bevor er ihn wieder auf die Polizeischülerin richtete, die die Frage gestellt hatte.
»Wenn Sie Fallanalytikerin werden möchten, sind Sie als Polizistin also schon mal auf dem richtigen Weg, müssen sich aber klarmachen, dass es sehr lange dauert und schwierig werden wird, an eine offizielle Planstelle zu kommen.«
Erneut ließ er einige Sekunden verstreichen, bevor er grinsend hinzufügte: »Aber wer sagt, dass Sie sich nicht auch als normale Ermittlerin mit der Fallanalyse beschäftigen können?
Ich wünsche Ihnen allen einen schönen Nachmittag und hoffe, wir sehen uns am kommenden Montag wieder.«
Sofort brandete Gemurmel auf, und die meisten der rund vierzig angehenden Polizistinnen und Polizisten erhoben sich und verließen den Hörsaal.
Max war damit beschäftigt, seine Unterlagen in der Ledertasche zu verstauen, als die junge Frau, deren Frage er gerade beantwortet hatte, vor ihm stehen blieb und ihn anlächelte, während sie sich eine Strähne ihrer schulterlangen blonden Haare zurückstrich. Max schätzte sie auf Anfang zwanzig. »Sie haben das selbst genau so gemacht, wie Sie es gerade gesagt haben, nicht wahr? Sie waren als Ermittler bei der Kripo Düsseldorf und haben mit den Techniken der Fallanalyse gearbeitet.«
Ein roter Schimmer überzog ihre Wangen, als sie hinzufügte: »Sie wundern sich vielleicht, dass ich das weiß … Ich bin ein großer Fan von Ihnen. Ich habe alles über Sie gelesen, Herr Bischoff.«
Max erwiderte ihr Lächeln, während er seine Tasche zuklappte. »Na ja, viel wurde ja Gott sei Dank bisher nicht über mich geschrieben, aber trotzdem – danke schön. Wie ich eben schon sagte, spricht nichts dagegen, wenn Sie das genauso angehen, Frau … Entschuldigen Sie bitte, ich brauche immer zwei, drei Vorlesungen, bis ich mir die Namen meiner Studentinnen und Studenten gemerkt habe.«
»Brosius. Jana Brosius.«
Max legte sich den Trageriemen der Tasche über die Schulter. »Der Besuch meiner Vorlesungen ist freiwillig, Jana, und die Tatsache, dass Sie hier sind, ist doch schon mal ein guter Anfang.«
»Ja, das finde ich auch.« Sie streckte Max die Hand entgegen und strahlte ihn dabei an. »Danke.«
Er ergriff die Hand. »Danke wofür?«
»Dass wir von Ihrer Erfahrung lernen dürfen.« Damit wandte sie sich ab und verließ den Raum.
Max blickte noch eine Weile auf die geöffnete Tür und wünschte Jana Brosius, nicht alle Erfahrungen machen zu müssen, die er hinter sich hatte.
Als er kurz darauf ebenfalls den Hörsaal verlassen wollte, stieß er an der Tür fast mit einem Mann zusammen, der gerade im Begriff war, den Raum zu betreten.
Er mochte Mitte vierzig sein, war schlank und hatte kurze rotblonde Haare. Unter seinen Augen zeichneten sich dunkle Schatten ab, als hätte er längere Zeit nicht geschlafen.
»Tut mir leid«, stieß der Mann aus und hob entschuldigend eine Hand. »Ich habe nicht gesehen, dass Sie … Ich wollte …« Er atmete tief durch und schloss dabei für einen Moment die Augen. »Sind Sie Max Bischoff?«
»Ja, der bin ich. Und wer sind Sie?«
»Mein Name ist Benz. Robert Benz.« Er reichte Max eine Visitenkarte, die er schon in der Hand gehalten haben musste.
Max nahm sie und steckte sie nach einem kurzen Blick darauf in die Gesäßtasche seiner Jeans. »Und wo wollten Sie hin, Herr Benz?«
»Zu Ihnen.« Robert Benz blickte sich um, und es war ihm deutlich anzusehen, dass er sich unwohl fühlte. »Ich habe hier vor der Tür gewartet, bis Ihre Vorlesung vorbei war und die Studenten den Raum verlassen haben, damit ich mit Ihnen reden kann.«
Max zuckte mit den Schultern. »Hier bin ich. Was kann ich für Sie tun?«
»Ich … ich brauche Ihre Hilfe.«
»Wobei?«
Erneut blickte Robert Benz sich um, bevor er antwortete. Mittlerweile war der Flur fast menschenleer. Nur noch einige wenige Studierende verließen ihre Hörsäle und machten sich auf den Weg nach draußen. »Sie waren doch Polizist, und wenn es stimmt, was ich gehört habe, waren Sie ein sehr guter Ermittler. So was wie ein Profiler, der die Fälle …«
»Ich war Kriminalbeamter, ja, aber das ist vorbei, jetzt bin ich Privatdozent hier an der Uni«, fiel Max dem Mann ins Wort. Das Gespräch entwickelte sich in eine Richtung, die ihm nicht gefiel.
»Ja, das weiß ich. Und Sie wissen sicher, dass im Raum Köln in den letzten zwei Wochen zwei Mädchen verschwunden sind.«
»Ich habe davon gehört. Aber noch einmal, ich …«
»Genauso wie vor sechs Jahren. Damals waren es drei Kinder, die nie wieder aufgetaucht sind. Der Täter ist nicht gefasst worden.« Benz sprach nun sehr schnell, als befürchtete er, Max würde das Gespräch beenden, bevor er alles gehört hatte, was er ihm sagen wollte.
»Ich erinnere mich«, sagte Max und dachte tatsächlich daran, das Gespräch zu beenden. »Und ich bin ganz sicher, die Polizei wird alles tun, um den Täter zu fassen. Allerdings verstehe ich nicht, was Sie von mir wollen.«
»Ich … würde Sie gern engagieren.«
»Mich engagieren?« Max schüttelte humorlos lächelnd den Kopf. »Wozu? Und wie kommen Sie überhaupt auf diese Idee? Ich bin doch kein Privatdetektiv.«
Benz ließ den Kopf sinken, seine Augen füllten sich mit Tränen. »Es … geht um meine Tochter. Leni. Sie gehörte zu den drei Mädchen, die damals verschwunden sind. Da war sie zehn Jahre alt.«
Max hatte das Gefühl, sein Magen würde von zwei Fäusten zusammengequetscht, so wie er es in den letzten neun Monaten, seit er den Polizeidienst quittiert hatte, immer wieder spürte, wenn er irgendwo über die Schicksale von Verbrechensopfern und ihren Angehörigen las. Oder wenn er daran dachte, wie er alles darangesetzt hatte, Ermittler zu werden und diejenigen dingfest zu machen, die anderen grausame Dinge antaten, aus Profitgier oder um ihre niedersten Instinkte zu befriedigen. Und er dachte auch daran, was dieser Beruf mit ihm gemacht hatte. All die Schmerzen. Die Albträume. Der Verlust …
»Das tut mir sehr leid, Herr Benz. Aber noch einmal: Die Polizei wird mit Sicherheit alles in ihrer Macht Stehende tun, um diese Taten aufzuklären.«
»Aber das ist zu wenig. Meine Tochter ist vor sechs Jahren verschwunden, und die Polizei hat bis heute noch keine Spur von ihr gefunden. Können Sie nicht verstehen, dass ich verzweifelt bin?«
»Doch, das kann ich, sehr gut sogar, aber ich bin trotzdem der falsche Ansprechpartner.«
»Wovor haben Sie nur solche Angst?«
»Was soll das?«, entgegnete Max gereizt. »Wie kommen Sie auf die Idee, ich hätte Angst?«
»Warum sonst quittiert ein überaus erfolgreicher und scharfsinniger Ermittler den Dienst, bevor seine Karriere richtig begonnen hat?«
»Das …« Das geht Sie nichts an, wollte er dem Mann entgegenschleudern, verkniff es sich aber angesichts des furchtbaren Verlustes, den dieser erlitten hatte.
»Ich kann Ihnen nicht helfen, tut mir leid.«
Max wandte sich ab und wollte gerade an Robert Benz vorbeigehen, als der sagte: »Es sieht so aus, als wäre sie wieder da.«
Max blieb stehen und wandte sich Benz erneut zu. »Was? Wie soll ich das verstehen?«
Benz wartete, bis eine Studentin an ihnen vorbeigegangen und außer Hörweite war. »Als ich vor vier Tagen nach Hause kam, stand ihr Schulrucksack im Flur. Genau an der Stelle, an der sie ihn immer abgestellt hatte, wenn sie von der Schule nach Hause kam. In der Küche war der Tisch für drei Personen gedeckt, auf ihrem Platz lag eine Puppe, die meine Mutter für sie gehäkelt hat. Im Keller lag ihr Schläger auf der Tischtennisplatte, als hätte sie gerade gespielt. Alles war so wie zu der Zeit, bevor sie verschwunden ist. Nur Leni selbst konnte ich nicht finden.«
»Das ist ja wirklich seltsam«, murmelte Max nachdenklich. »Das dritte Gedeck war für Ihre Frau?«
»Ja, allerdings sind wir mittlerweile geschieden. Unsere Ehe hat den Verlust unseres Kindes nicht verkraftet. Ich lebe allein. Aber das kann Leni ja nicht wissen.«
Max nickte. »Verstehe. Und Sie sind sicher, dass es der Rucksack und die Puppe Ihrer Tochter waren, die da lagen? Könnte es nicht sein, dass jemand …«
Benz schüttelte energisch den Kopf. »Nein, das kann nicht sein. Ich bin damals aus Versehen mit dem Auto über den Rucksack gefahren. Die Spuren davon sind immer noch sichtbar. Und die Puppe hat meine Mutter gehäkelt. Ich habe sie sofort wiedererkannt, sie ist ein Unikat.«
»Haben Sie der Polizei davon erzählt? Und Ihrer Frau?«
»Nein.«
»Nein? Aber warum nicht?«
Die Mundwinkel des Mannes zuckten, und Max sah ihm an, dass er um Beherrschung rang.
»Was meine Frau betrifft – davon abgesehen, dass die Trennung unschön war und wir beide nicht den Wunsch haben, jemals wieder voneinander zu hören, wüsste ich nicht einmal, wo ich sie erreichen könnte. Sie ist irgendwann mit ihrem neuen Freund nach Andalusien gezogen. Um Abstand zu all dem zu...
Erscheint lt. Verlag | 24.3.2021 |
---|---|
Reihe/Serie | Max Bischoff | Max Bischoff |
Verlagsort | Frankfurt am Main |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Andreas Winkelmann • Arno Strobel Neuerscheinung 2021 • Arno Strobel neues Buch 2021 • Bernd Menkhoff • Bestseller 2021 • Bücher Bestseller 2021 • Bücher für Männer • Buchgeschenk • Buchgeschenk für Männer • Cold Case • Düsseldorf • Entführung • Fallanalytiker • Im Kopf des Mörders • Kidnapping • Kindesentführung • Köln • Max Bischoff • Missbrauch • Profiler • Psychothriller • Psychothriller Bestseller • Psychothriller Neuerscheinungen • Sebastian Fitzek • Täterpsyche • Thriller • Thriller Bestseller • Thriller Neuerscheinungen • Urangst • Weihnachtsgeschenk 2021 |
ISBN-10 | 3-10-491268-8 / 3104912688 |
ISBN-13 | 978-3-10-491268-4 / 9783104912684 |
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