John Sinclair Special (eBook)

Halloween Doppelband

(Autor)

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2020 | 1. Aufl. 2020
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0734-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Special - Jason Dark
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Zwei Halloween Folgen des Kult-Geisterjägers in einem Band. Genießen Sie diese zwei schaurigen Geschichten von John Sinclair aus der Feder von Jason Dark:

Blutiges Halloween:

Halloween - ein Fest, das in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert wird. Stunden, in denen die Masken regieren.

Doch dieses Mal war eine Maske echt. Eine schreckliche Rache nahm ihren Anfang, und ein fröhliches Fest wurde zur Party des Schreckens.

Während sich die Dunkelheit wie ein Mantel um die Menschen legte, blitzte das Messer des Killers, und ich geriet in einen Strudel aus Angst und Grauen ...

Das Fest der Köpfe:

Samhain ist das keltische Halloween: In dieser Nacht, so besagt die Legende, kriechen die Toten aus ihren Gräbern und in die Betten der Schlafenden, um sich an den Lebenden zu wärmen.
Auch in der irischen Ortschaft Kimberly wurde das 'Fest der Köpfe' einmal im Jahr gefeiert, doch diesmal hatte es im Vorfeld zwei mysteriöse Todesfälle gegeben. John Sinclair, der Geisterjäger von Scotland Yard, sollte sie aufklären ? und war auf einmal spurlos verschwunden!
Sein Freund und Partner Suko machte sich auf nach Irland, um herauszufinden, was John widerfahren war ? und fuhr direkt in die keltische Zombie-Hölle!


»Macht es tot! Macht es tot! Macht es tot!«

Sie standen vor dem Kind und schrien. Immer öfter und hektischer wiederholten sie diesen einen Satz, der wie eine Woge gegen das Kind schwappte und es nervlich dem Ende entgegentrieb.

»Macht es tot! Macht es tot!«

Die Angst verzerrte das Gesicht des Angesprochenen. Von den anderen sehr deutlich zu erkennen, weil sich das Licht der Taschenlampen auf die Züge konzentrierte. Das Licht blendete auch, sodass es dem Kind nicht möglich war, seine Peiniger zu erkennen.

Und die Stimmen hallten. Immer wenn diese schrecklichen Worte geschrien wurden, kamen sie als Echo zurück, vermischten sich mit den nachfolgend gerufenen Sätzen und wurden für das Opfer zu einem Wirbel des Schreckens.

Es wusste nicht, wohin es sollte. Mit dem Rücken lehnte es hart gegen die Fensterbank. Durch das geöffnete Fenster fuhr kalt der Wind. Er griff in den Nacken des Kindes, und es spürte die Kühle auf der schweißnassen Haut.

Der Psycho-Terror ging weiter. Irgendjemand gab den Befehl, die Lampen zu drehen, und die anderen folgten dem Beispiel. Plötzlich wirbelten die Lichter über seinen Körper, streiften das Gesicht, zuckten auf und nieder, und mit einer Geste der Verzweiflung riss das Mädchen beide Arme hoch, um sein Gesicht zu schützen.

»Hört doch auf!«, wimmerte es. »Bitte, lasst mich in Ruhe! Ich habe euch nichts getan …«

»Macht es tot! Macht es tot …« Immer wieder brandeten die Worte dem erbarmungswürdigen Opfer dieses Terrors entgegen, als wollten sie die Seele zerstören.

Dazwischen gellte ein Lachen auf. In der hohen Halle gab es nicht nur das Licht der Taschenlampen, sondern auch die gespenstischen Schatten, die bizarre Muster auf die Wände zeichneten.

»Hört auf!«

Das Kind war am Ende. Es schrie verzweifelt, schüttelte den Kopf, während aus den Augen Tränen rannen und sich mit Schweiß auf den Wangen vermischten. Urplötzlich wurde es ruhig. Keine Stimme war mehr zu hören. Alles war still. Totenstill.

Selbst das Atmen schienen die anderen eingestellt zu haben. Allerdings nur für Sekunden, dann waren die schweren Atemzüge wieder zu hören. Flüsternde Stimmen geisterten durch die Halle. Dazwischen ein nur wenig unterdrücktes Lachen, das sich anhörte wie ein Glucksen. Das Kind stand am Fenster. Seine Knie zitterten. Die Haare klebten schweißnass am Kopf, der Mund stand offen. Über die Lippen floss der Atem stoßweise. Das Kind hatte die Hände zusammengekrampft, und durch das offene Fenster fuhr der kalte Wind.

Draußen lag die Dunkelheit wie ein Sack. In dem großen Park brannte nicht ein Licht. Es war dort unheimlich und gespenstisch. Bäume und Büsche schienen zu Geistern zu werden, die aus einer anderen Welt gekommen waren.

War der Terror zu Ende? Das Kind wollte es nicht glauben. Es schluckte und hob den Blick.

In diesem Moment wurde es angesprochen. Eine wispernde Stimme sagte: »Hallo, kleine Angela, hörst du mich?«

Das Mädchen zuckte hoch. Es hob den Kopf. Da hatte jemand seinen Namen gerufen, aber Angela konnte die Stimme nicht identifizieren.

»Angela?«

»Ja?«

»Weißt du, wer ich bin?«

»Nein!«, hauchte die Kleine, und ein Schauer rann über ihren Körper.

»Du weißt es wirklich nicht?«

Angela schüttelte den Kopf.

»Dann will ich es dir sagen«, raunte die Stimme. »Hör genau zu, und du wirst merken, wie seltsam ich klinge. Weißt du, weshalb ich so seltsam klinge?«

»Nein!« Die Antwort klang gequält.

»Weil ich deine Mutter bin, Angela!«

Deine Mutter, hatte sie gesagt. Angela stand da wie erstarrt. Die Worte flossen durch ihr Gehirn. Nein, das war nicht möglich. Das konnte nicht ihre Mutter sein. Niemals!

»Du bist es nicht!«, schrie Angela. Ihre Stimme hallte laut durch den Flur. »Du bist niemals meine Mutter!«

»Und weshalb nicht?«

»Sie ist tot!«, brüllte Angela. »Meine Mutter lebt nicht mehr! Sie kann nicht zurückkommen! Man hat sie getötet! Sie ist im Himmel …«

Ein hohes Kichern unterbrach die Stimme des Mädchens. Zuerst lachte nur eine Person, dann stimmten die anderen ebenfalls mit ein, bis sie abrupt stoppten. Die Stimme sagte: »Nein, sie ist nicht im Himmel, sie ist aus der Hölle zurückgekehrt, Angela. Hörst du, was sie dir mitgeteilt hat? Aus der Hölle!«

Das Kind hob die Hände. Es spreizte die Finger, sein Mund öffnete sich, und es schrie: »Hört auf, verdammt! Ihr sollt aufhören. Ich will nicht, dass ihr …«

»Gleich kommt sie …«

Angela versteifte sich. Bisher hatte sie dem Druck widerstehen können und war noch nicht zusammengebrochen. Nun aber spürte sie, dass es allmählich dem Ende zuging. Sie konnte die schrecklichen Belastungen nicht mehr ertragen. Sie musste irgendetwas tun, sonst drehte sie noch durch.

»Du kannst sie sehen, kleine Angela! Schau nach vorn! Da im Flur steht sie …«

Angela gehorchte. Die Stimme hatte Macht über sie. Das Mädchen tat, was man ihm befahl, obwohl es das eigentlich nicht wollte. So richtete Angela ihren Blick in die mit den Schatten der Umstehenden ausgefüllte Dunkelheit.

Dort sah sie etwas. Zunächst war es nur ein heller Umriss in der Tiefe des Gangs. Obwohl sich Angela sehr anstrengte, konnte sie nicht genau erkennen, was da auf sie zukam.

Der helle Fleck bewegte sich im Dunkel des Gangs. Etwas Unheimliches ging von ihm aus. Angela konnte es nicht begreifen und sich nicht erklären, was da auf sie zukam.

Ihre Mutter? Das hatten ihr die anderen gesagt, doch sie wollten ihr nur Angst einflößen.

Durch das offene Fenster in ihrem Rücken kam die Kälte, und vor ihr schimmerte das Licht. Es wanderte in Angelas Richtung und nahm eine gelbrote Farbe an. Es schien keine natürliche Quelle zu haben, musste von einer Fackel oder Kerze stammen, wie Angela plötzlich zu wissen glaubte.

War es tatsächlich ihre Mutter?

Nein, das durfte nicht wahr sein. Ihre Mutter war tot, die stand nicht aus dem Grab auf …

»Deine Mutter!«, unterbrach eine wispernde Stimme die Stille. »Deine Mutter kommt. Ihre Seele hat sich aus den Tiefen der Hölle gelöst, um dich zu suchen, Angela …«

Das Mädchen hatte sich auf die Stimme konzentriert und das Licht für diese Zeitspanne aus den Augen gelassen. Nun sah Angela wieder hin und bekam den Schock ihres Lebens. In fast greifbarer Nähe war das Licht zur Ruhe gekommen. Nein, das konnte nicht ihre Mutter sein, das ging nicht, denn vor ihr schwebte eine grässliche Fratze. Eine Maske!

Sie sah aus wie ein Kürbis, der von innen ausgehöhlt war. Man hatte aus der »Haut« Augen, Mund und Nase herausgeschnitten und in das Innere des Kürbisses eine Kerze gestellt. Das flackernde Licht ließ der Fantasie eines sensiblen Menschen freien Lauf, sodass Angela glaubte, die Maske wäre mit einem unheimlichen Leben erfüllt!

Sie verkrampfte sich. Die nächsten Augenblicke gehörten zu den schrecklichsten in ihrem Leben, und hinter der Maske bewegten sich die anderen, um sie durch einen Halbkreis einzuengen.

Dann sprachen sie. Zuerst war es nur eine Stimme, die das Wort durch die Lippen zischte.

»Halloween!«

Angela lauschte. Ja, es war Halloween. Die Nacht vom 31. Oktober auf den ersten November.

»Halloween!« Eine weitere Stimme fiel ein, denn die erste wiederholte das Wort laufend.

»Halloween!« Nun flüsterten alle dieses Wort. Es drang aus ihren Mäulern, als wäre es von Hexen gesprochen worden. Immer wieder.

Halloween! Die Nacht des Schreckens! Die Nacht der Geister. Uralte Tradition. Nie lagen Spaß und Angst so dicht beieinander wie in dieser einen schrecklichen Nacht.

»Wir haben Halloween. Der Geist deiner Mutter meldet sich, Angela. Hör genau zu …«

»Ich will nicht!« Das Mädchen brüllte die Worte. Sie hallten durch den kahlen Gang, pflanzten sich fort, wurden gebrochen, und das Echo kam unheimlich und schaurig zurück.

»Es ist Halloween …«

Angela konnte es nicht mehr aushalten. Sie drückte sich zurück. Doch da gab es nichts mehr, wo sie sich verstecken konnte. Keine Nische, nichts.

Angela musste fliehen. Sie konnte diesem Terror nicht länger standhalten. Die Maske schwebte jetzt dicht vor ihr. Furchterregend sah der ausgehöhlte Kürbis aus. Ein verzerrtes Gesicht, eine widerliche Fratze, in der das Kerzenlicht flackerte.

»Deine Mutter ist da. Sie kommt dich am Halloween-Tag besuchen!«, vernahm Angela eine dünne Stimme.

Angela drehte durch. Es begann mit einem markerschütternden Schrei. Er schwebte noch in der Luft, als Angela ihre Hände auf die Bank stützte und sich mit großer Kraft in die Höhe stemmte. Plötzlich stand sie auf der Fensterbank.

Vor ihren Augen begann alles zu tanzen. Die Maske drehte sich ebenso wie die Schatten der Mitschüler. Sie wurden zu einem Wirbel, einem Kreisel, der sich immer schneller bewegte und sie in die Tiefe zu reißen drohte.

In die Tiefe!

»Angela!!!«

Es war ein gellender Warnruf, aber er das Mädchen ignorierte ihn. Es hatte sich selbst Schwung gegeben und war im Nu von der Fensterbank verschwunden. Nur das graue Rechteck blieb zurück.

Auf einmal verstummten die Stimmen. Stille breitete sich aus. Nach einer Weile schluchzte jemand auf. Gleichzeitig wurde die Kerze im Innern der Maske ausgeblasen.

»Das habe ich doch nicht gewollt«, sagte derjenige, der die Maske gehalten hatte.

»Es war nur Spaß«, versuchte sich ein anderer Mut zu...

Erscheint lt. Verlag 31.10.2020
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Bastei • Bestseller • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geisterjäger • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Roman-Heft • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Stephen-King • Terror • Thriller • Tony-Ballard • Top
ISBN-10 3-7517-0734-4 / 3751707344
ISBN-13 978-3-7517-0734-3 / 9783751707343
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