Zandschower Klinken
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-42992-1 (ISBN)
Schnell stellt er fest: Die Bewohner des Orts rund um »Getränke-Wolf« folgen einem strengen Wochenplan, donnerstags werden zum Beispiel zwanzig Plastikschwäne auf dem Teich ausgesetzt, und sie feiern an ihrer »Lagune« Festspiele unter künstlichen Palmen.
Überhaupt: Mit den prekären Verhältnissen mitten in der Pampa finden sich die Menschen hier nicht mehr ab. Ihr Zandschow ist Sansibar, hier kann man arm sein, aber trotzdem paradiesisch leben, in viel Verrücktheit.
Mit unbändiger Fantasie und viel Witz erzählt Thomas Kunst in Zandschower Klinken von einer solidarischen Gemeinschaft, die sich am eigenen Schopf aus der Misere zieht – trotzig und stur, frei und eigensinnig. Er entwirft eine Utopie in unserer globalisierten Gegenwart und findet für sie eine Sprache von bezwingender Musikalität.
Thomas Kunst, geboren 1965 in Stralsund, lebt und arbeitet in Leipzig. Er veröffentlicht Gedichte und Romane sowie Hörbücher, für die er mehrfach ausgezeichnet wurde, unter anderem mit dem Lyrikpreis Meran 2014. Für einen Auszug aus Zandschower Klinken erhielt er den Niederösterreich Literaturpreis 2018.
»In einer von Klartext, Emphase und Appellen dominierten Gegenwartsliteratur ist ein derart verrätselter, verspielter, atmosphärischer Roman ... eine willkommene Anomalie.« Oliver Jungen Frankfurter Allgemeine Zeitung 20210913
»In einer von Klartext, Emphase und Appellen dominierten Gegenwartsliteratur ist ein derart verrätselter, verspielter, atmosphärischer Roman ... eine willkommene Anomalie.«
»Wer von der Fülle nicht erschlagen wird und sich auf das nicht-lineare Erzählen einlässt, der wird sich freuen – über die immer neuen Entdeckungen, die dieses Kunst-Werk Seite für Seite bereithält.«
»Kunst macht Montage, arbeitet am Sprachmaterial, greift Phrasen auf und setzt sie in neue Kontexte, dreht sie durch ein erzählerisches Kaleidoskop, das mit jeder Umdrehung neues Material ansetzt.«
»... die Kraft der Sprache [hält] die Leseraugen fest. Thomas Kunst baut seine Sätze beschwörungsartig auf ... Er erzählt in Kreisen und Schleifen, eben Gesagtes zuweilen repetierend wie in einem Gesang ... Wie unvermittelt [die Wiederholungen] kommen, wie sie Erzählebenen überschreiten, als wäre dies ein Tanz, der durch mehrere Räume führt.«
»Für die prekäre Existenz seiner Akteure, für ihr Nicht-verankert-Sein in der bürgerlichen Welt und für ihr sprunghaftes Denken und Fühlen findet Thomas Kunst eine passende Sprache. Dass die Zandschower Clique fast schon nebenbei auch zum Spiegelbild unserer ›wütenden‹ Gesellschaft wird, macht diesen Roman zu einem faszinierenden – der Kalauer sei erlaubt – Kunst-Stück.«
»Thomas Kunst ist ein furchtloser Außenseiter im hiesigen Literaturbetrieb, ein Berserker der fantasievollen Zärtlichkeit.«
»Nicht der erzählerische Realismus, der die Gegenwartsliteratur dominiert, sondern der Eigensinn der Sprache und der Assoziationsgewitter sind das Antriebsmittel dieses faszinierenden Romans.«
»... eine hinreißende Sprach- und Gedankenspielerei ...«
»So hinreißend komisch der Roman oft ist, so traurig ist er doch auch. Der tragikomische Irrwitz menschlicher Existenz wird erweckt als ein tragikomisches, irrwitziges Stück Literatur.«
»Es ist ein Feuerwerk der Phantasie und des Witzes, bei dem man immer wieder Tränen lacht ...«
Erscheinungsdatum | 10.02.2021 |
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Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Maße | 125 x 210 mm |
Gewicht | 416 g |
Einbandart | gebunden |
Themenwelt | Literatur ► Fantasy / Science Fiction ► Fantasy |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | abgehängt • Abgelegen • Arbeiter-Klasse • Armaturenbrett • Armut • aussteigen • Auto • Autofahrt • Bengt Claasen • Bevölkerung • Deutschland • Dorf • eigensinnig • Erich Fried Preis 2023 • Fantasie • Festspiele • Feuerlöschteich • Frei • Freude • Gemeinschaft • Genuss • Gesellschaft • Getränke-Wolf • Halsband • Hündin • Kaff • Klassismus • Kleist-Preis 2023 • Kollektiv • Kolonien und Manschettenknöpfe • Konsum • Lagune • Lebensmodell • Mitteleuropa • Nordostdeutschland • Palmen • Pampa • Paradies • Plastikschwäne • Prekariat • Prekarität • Proletariat • Roadtrip • Sansibar • Solidarität • Staat im Staat • Teich • Ungleichheit • Utopie • Walachei • Walter-Bauer-Preis 2018 • Wettrennen • Witz • Zandschow • Zusammenhalt • Zusammenleben |
ISBN-10 | 3-518-42992-2 / 3518429922 |
ISBN-13 | 978-3-518-42992-1 / 9783518429921 |
Zustand | Neuware |
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR) | |
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