Der Bergdoktor 2048 (eBook)

Wir brauchen ein Wunder
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0269-0 (ISBN)

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Der Bergdoktor 2048 - Andreas Kufsteiner
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Nur die tiefe Liebe ihres Mannes gibt Lea die Kraft, die ständigen Demütigungen ihres Schwiegervaters zu ertragen. Dieser macht aus seiner Abneigung ihr gegenüber kein Hehl und beschimpft dieses 'Bettelmadel', wie er seine Schwiegertochter nennt, tagaus, tagein.
Als Dr. Burger ihre Vermutung, sie könnte schwanger sein, bestätigt, hoffen Lea und Andreas inständig, dass der cholerische Altbauer seine Schwiegertochter nun endlich akzeptiert und sich auf sein Enkelkind freut.
Leider erfüllt sich diese Hoffnung nicht. Und es kommt noch schlimmer. Bei der nächsten Untersuchung hat Dr. Burger eine niederschmetternde Nachricht für das junge Paar ...


Wir brauchen ein Wunder

Ein Paar trifft eine schwere Entscheidung

Von Andreas Kufsteiner

Nur die tiefe Liebe ihres Mannes gibt Lea die Kraft, die ständigen Demütigungen ihres Schwiegervaters zu ertragen. Dieser macht aus seiner Abneigung ihr gegenüber kein Hehl und beschimpft und schikaniert sie, tagaus, tagein.

Als Dr. Burger ihre Vermutung, sie könnte schwanger sein, bestätigt, hoffen Lea und Andreas inständig, dass der cholerische Altbauer seine Schwiegertochter nun endlich akzeptiert und sich auf sein Enkelkind freut.

Leider erfüllt sich diese Hoffnung nicht. Und es kommt noch schlimmer. Bei der nächsten Untersuchung hat Dr. Burger eine niederschmetternde Nachricht für das junge Paar ...

»So, zum Nachtisch gibt’s heut was Besonderes.« Zenzi Bachhuber, altgediente Hauserin im Doktorhaus von St. Christoph, stellte ein Tablett mit sechs Dessertschälchen auf den Esstisch und lächelte zufrieden, als alle Anwesenden jubelten. Ihre Burgers wussten eben, was sie an ihr hatten. Und besonders der Senior im Haus, Pankraz Burger, strahlte Zenzi nur so an.

»Die Morgenröte, mei, Zenzi, du hast dich selbst übertroffen«, seufzte er verzückt und schloss genießerisch die Augen, nachdem er das raffinierte Dessert, das aus einer Mischung aus Grießschaum und Erdbeerpüree bestand, gekostet hatte.

»Ganz herrlich«, freute sich auch Martin Burger. Der hochgewachsene, sportliche Arzt hatte schon als Bub die feinen Süßspeisen der Hauserin lieben gelernt. Damals, als er mit nur elf Jahren viel zu früh die Mutter verloren und Zenzi bei ihm fortan Mutterstelle vertreten hatte.

Martins Frau Sabine aß das Dessert mit stillem Vergnügen. Die hübsche, schlanke Blondine, mit der St. Christophs Bergdoktor in zweiter Ehe verheiratet war, war ebenso sportlich wie ihr Mann und ebenfalls Ärztin.

Bevor er die charmante Wienerin kennen- und lieben gelernt hatte, war Martin Burger lange allein gewesen. Seine erste Frau Christl war nämlich nach nur einem Jahr Ehe im Kindbett gestorben und hatte das Kleine mit sich zu den Engeln genommen.

Danach war für den sensiblen Mediziner nichts mehr wie vorher gewesen. Er hatte sogar für einige Jahre in der Fremde gelebt und gearbeitet, bis ihn das Heimweh schließlich zurück ins Zillertal geführt hatte.

Sabine und Martin waren sehr glücklich miteinander, ihre Ehe wurde von drei munteren Kindern gekrönt.

Tessa, die Älteste, ein Schulmadel von acht Jahren, ihr jüngerer Bruder Philipp, der Filli gerufen wurde, und die kleine Laura, mit ihren zweieinhalb Jahren das Nesthäkchen der Familie Burger.

Auch Laura löffelte vergnügt die »Morgenröte« und verteilte dabei einen nicht unerheblichen Teil auf ihrem Lätzchen, ihren runden Wangen und natürlich auch auf der Ablagefläche ihres Hochstuhls.

Sabine legte den Löffel mit einem leisen Seufzer ins leere Dessertschälchen.

»Da braucht aber jemand eine Wäsche«, stellte sie dann schmunzelnd fest. »Mei, Mauserl, du klebst und riechst wie eine süße Erdbeere.«

»Mal was anderes statt voller Windeln!«, meinte Filli lachend.

»Pfui«, rief Tessa.

Normalerweise rügte sie ihren Bruder mit viel deutlicheren Worten, wenn, ihrer Meinung nach, seine Manieren mal wieder zu wünschen übrig ließen. Doch an diesem sonnigen Oktobermittag war das hübsche Madel mit den schwarzen Schneckerln milde gestimmt. Sozusagen der ganzen Welt gegenüber, was auch ihren Bruder einschloss.

Tessa hatte nämlich im Aufsatz einen Einser geschrieben und war vor der ganzen Klasse von der Lehrerin gelobt und dann daheim allseits bewundert worden. Da hieß es, auch mal nachsichtig zu sein, wenn Filli sich im Ton vergriff.

Der wusste ihre Großzügigkeit aber leider gar nicht zu schätzen und streckte ihr kurzerhand die Zunge heraus.

Bevor die Geschwister wieder das Zanken begannen, schlug Pankraz begütigend vor, das goldene Oktoberwetter zu nutzen und draußen ein wenig zu schaukeln. Filli hatte nichts dagegen, Tessa allerdings lehnte dankend ab.

»Ich werde mir noch mal meinen Aufsatz durchlesen«, beschloss sie und erhob sich hoheitsvoll. »Das macht allerweil wieder Spaß.« Sie musterte Filli mit verhaltenem Spott. »Aber natürlich nur, wenn man lesen kann, gell?«

Der Bub bedachte sie mit einem wütenden Blick. Da ihm aber keine passende Erwiderung einfiel, beschloss er, sich beim Schaukeln eine zu überlegen und seine Schwester später damit zu überraschen.

»Ja, unsere Kleinen.« Pankraz lächelte nachsichtig. »Manchmal denk ich, es ist noch net lange her, dass du so in den Garten zur Schaukel gestürmt bist, Martin. Die Zeit vergeht viel zu schnell.«

»Leider wahr«, gab sein Sohn ihm recht. »Ich muss gleich rüber, die Nachmittagssprechstunde beginnt gleich.«

Die Praxis von Dr. Burger befand sich im Anbau des Doktorhauses, das Pankraz vor gut fünfzig Jahren hatte bauen lassen.

Als Martin die Praxis dann übernommen hatte, war eine gründliche Renovierung und Modernisierung erfolgt. Ein Labor, ein vollständig eingerichteter OP, ein Röntgenraum sowie zwei Krankenzimmer für einen stationären Aufenthalt waren hinzugefügt worden.

Eine so gut ausgestattete Landarztpraxis war für die Dörfler ein wahrer Segen.

»Was Besonderes heut?«, erkundigte Pankraz sich. Obwohl er auf die achtzig zuging, war er noch immer geistig rege und nahm Anteil an den Fällen, die sein Sohn behandelte. Sein reicher beruflicher Erfahrungsschatz hatte Martin schon bei manch verzwicktem Fall geholfen, eine Lösung zu finden.

»Das Übliche. Der Stegmaier schaut mal wieder zur Kontrolle vorbei. Ich wette, sein Blutdruck wird wie immer viel zu hoch sein.«

»Hoffentlich nimmt er seine Medikamente regelmäßig ein.«

»Das hoffe ich auch.«

Sabine kehrte mit frischem Kaffee an den Tisch zurück und füllte ein Haferl für jeden.

»Gute Idee«, freute ihr Mann sich. »Der Kaffee wird mich wieder munter machen.«

»Der Stegmaier-Karl war in jungen Jahren gar kein so übler Kerl. Auch wenn man sich das heut nimmer recht vorstellen kann«, sagte Pankraz. Der Großbauer hatte einst zu seinen guten Bekannten gezählt. Allerdings war das vor der Zeit gewesen, als er sich zum unausstehlichen Despoten und Choleriker nach dem Lehrbuch entwickelt hatte.

»Der Wutnagel?« Sabine schüttelte leicht den Kopf. »Den kenne ich fei nur als Rakete mit Dauerzündung. Sobald was net nach seinem Willen läuft, geht er in die Luft. Und besonders schlimm ist’s, seit der Andi verheiratet ist. Die Lea hat auf dem Erbhof fei nix zu lachen, das könnt ihr mir glauben. Dabei ist sie glücklich mit ihrem Mann. Alles könnte perfekt sein, wenn der Alte net allerweil dazwischenfunken tät.«

»Der Karl hat allerweil mehr haben wollen als die anderen. Schon als Bub war’s ihm ums Strunzen bestellt. Später hat er sich die Braut dann nur nach der Mitgift ausgesucht. Auf die Art und Weise wird man freilich net glücklich. Dabei hatte er Massel, der Hund. Die Paltinger-Elfi war ein stilles, liebes Madel. Ihre duldsame Art hat der Andreas geerbt.«

»Der Andreas ist wirklich ein netter Bursche«, warf sein Sohn ein.

»Ja, das ist auch der einzige Grund, warum es auf dem Stegmaier-Hof net ständig Mord und Totschlag gibt. Die Elfi ist net mal dreißig geworden, dann hat sie einen Herzschlag gekriegt. Und hernach hat der Karl sich auf seinen Sohn konzentriert. Was immer der Andreas getan hat, der Alte hat’s überwacht und seinen Senf dazugegeben. Dass der Bub unter den Umständen net zum Amokläufer geworden ist, grenzt an ein Wunder.«

»Vater!«

»Es stimmt, Sabine, glaub mir. Dabei ist der Andreas kein Duckmäuser geworden. Er ist nur gutmütig und verträglich.«

»Er muss ein Heiliger sein, um mit seinem Vater auszukommen.«

»Als er die Lea Hauser geheiratet hat, da hat er sich zum ersten Mal im Leben gegen den Willen des Vaters gestellt. Das muss ihm schwergefallen sein«, meinte Martin Burger.

»Er hat sie halt von Herzen lieb«, merkte Sabine an. »Da gab es für ihn kein Überlegen. Die oder keine, so was kommt vor.«

Martin betrachtete sie mit zärtlichem Blick.

»Das stimmt, Schatzerl.«

»Jetzt versucht der Karl auf seine Weise, das ›Problem’ zu lösen. Er macht ständig Stunk und hofft, dass er Lea so vergraulen kann«, wusste Pankraz zu berichten. »Aber ich glaub, diesmal wird er seinen Willen net durchsetzen können. Solange die Jungen zusammenhalten, wird er fei nix erreichen.«

»Und bei seinen sinnlosen Versuchen, dem jungen Glück zu schaden, schadet er freilich nur sich selbst.« Martin Burger trank seinen Kaffee aus und erhob sich. »Ich muss in die Praxis. Vielleicht gelingt es mir ja heut, den Stegmaier zur Vernunft zu bringen. Statt ständig Unfrieden zu schüren, sollte er froh und glücklich sein, dass sein Sohn ihm so eine hübsche und patente Schwiegertochter auf den Hof gebracht hat.«

»Du wirst nix...

Erscheint lt. Verlag 27.10.2020
Reihe/Serie Der Bergdoktor
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-0269-5 / 3751702695
ISBN-13 978-3-7517-0269-0 / 9783751702690
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