Silvia-Gold 119 (eBook)

Nina und die ungehörte Wahrheit

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0501-1 (ISBN)

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Silvia-Gold 119 - Daniela Sandow
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So etwas passiert anderen, aber doch nicht mir! Wer hat nicht schon so oder ähnlich gedacht?
Auch Nina Cortin, Filialleiterin einer Bank, schießt dieser Gedanke durch den Kopf, als sie eines Morgens plötzlich den Lauf einer Pistole im Rücken spürt, während eine heisere Stimme 'Überfall! Tresor öffnen!' von ihr verlangt.
Damit beginnt ein Albtraum ohnegleichen für die junge Frau. Zwar gelingt es ihr, den Alarmknopf zu drücken, doch gerade dies löst eine Reihe so unglücklicher Missverständnisse aus, dass Nina als Haupttäterin vor Gericht landet. Wochen der Verzweiflung bis zur Selbstaufgabe liegen hinter ihr, als der Prozess beginnt. Sie ist ganz auf sich allein gestellt, denn nicht nur Klaus, ihr Verlobter, hat sich von ihr getrennt, auch ihr Pflichtverteidiger ist von ihrer Schuld überzeugt. Und dann geschieht ein Wunder ...


Nina und die ungehörte Wahrheit

Plötzlich war sie nicht mehr Opfer, sondern Schuldige

Von Daniela Sandow

So etwas passiert anderen, aber doch nicht mir! Wer hat nicht schon so oder ähnlich gedacht?

Auch Nina Cortin, Filialleiterin einer Bank, schießt dieser Gedanke durch den Kopf, als sie eines Morgens plötzlich den Lauf einer Pistole im Rücken spürt, während eine heisere Stimme »Überfall! Tresor öffnen!« von ihr verlangt.

Damit beginnt ein Albtraum ohnegleichen für die junge Frau. Zwar gelingt es ihr, den Alarmknopf zu drücken, doch gerade dies löst eine Reihe so unglücklicher Missverständnisse aus, dass Nina als Haupttäterin vor Gericht landet. Wochen der Verzweiflung bis zur Selbstaufgabe liegen hinter ihr, als der Prozess beginnt. Sie ist ganz auf sich allein gestellt, denn nicht nur Klaus, ihr Verlobter, hat sich von ihr getrennt, auch ihr Pflichtverteidiger ist von ihrer Schuld überzeugt ...

»Ich mache Feierabend, Frau Cortin.« Hartmut Hellwig steckte den Kopf durch die Tür ihres Büros.

Nina sah auf und nickte ihrem Mitarbeiter zu.

»Auf Wiedersehen, Herr Hellwig. Ich wünsche Ihnen einen schönen Feierabend.«

»Bleiben Sie noch lange?«, wollte er wissen. Seine Blicke wanderten in einer Art und Weise über ihren Körper, die Nina schon immer als abstoßend empfunden hatte.

Hartmut Hellwig hasste Nina aus vollem Herzen, obwohl er sich ihr gegenüber stets mit freundlicher Höflichkeit verhielt. Eine falsche Freundlichkeit, das war Nina nur allzu bewusst, denn er hatte es ihr bisher nicht verziehen, dass sie nach der Pensionierung des alten Konrads zur Filialleiterin der städtischen Zentralbank ernannt wurde. Eine Position, die ihm gewissermaßen zugestanden hätte, wie Hartmut Hellwig meinte. Schließlich war er fünfzehn Jahre älter als die einunddreißigjährige Nina und arbeitete bedeutend länger bei der Bank.

Dass Nina vom Vorstand in erster Linie wegen ihrer fachlichen Kompetenz und ihres Engagements für die Filialleitung ausgewählt worden war, wollte Hartmut Hellwig nicht begreifen.

Nina wusste, dass er auch im Kreis der Kollegen gegen sie intrigierte. Doch da sie bei den Mitarbeitern, im Gegensatz zu Hartmut Hellwig, sehr beliebt war und er mit seinem Gerede keinen großen Schaden anrichten konnte, verzichtete sie darauf, ihn zur Rede zu stellen.

»Ja. Ich habe noch zu tun«, sagte Nina mit einem kühlen Lächeln und wandte sich wieder den Unterlagen auf ihrem Schreibtisch zu. Sie wollte ihm so zu verstehen geben, dass sie das Gespräch als beendet betrachtete. Dadurch entging ihr jedoch der Hass, der in seinen Augen loderte.

Nina sah erst wieder auf, nachdem Hartmut Hellwig das Büro verlassen hatte.

Erleichtert seufzte sie auf. Es fiel ihr schwer, in seiner Gegenwart den Schein zu wahren und höflich zu bleiben. Doch sie verdrängte jeden weiteren Gedanken an diesen Mann und konzentrierte sich vollständig auf ihre Arbeit.

Unwillig runzelte sich ihre Stirn, als fünf Minuten später das Telefon klingelte. Nina nahm den Hörer ab und meldete sich.

»Dachte ich mir doch, dass du noch im Büro bist«, vernahm Nina die Stimme ihres Verlobten. »Hast du vergessen, dass wir heute Abend bei meinen Eltern eingeladen sind?«

»Das habe ich natürlich nicht vergessen«, erwiderte sie und sah auf die Armbanduhr, die Klaus ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatte. Ein wenig zu protzig für ihren Geschmack, und sie trug sie auch nur Klaus zuliebe.

»Ich habe noch eine Menge Zeit«, fuhr Nina fort. »Entschuldige, Klaus, aber ich möchte diese Präsentation unbedingt fertig machen, damit ich sie dem Vorstand morgen vorlegen kann.«

Klaus zögerte einen Moment, und Nina spürte, dass er noch etwas sagen wollte.

»Ist noch etwas?« Es fiel ihr schwer, ihre Ungeduld zu unterdrücken.

»Worum ich dich noch bitten wollte«, begann er und ließ eine weitschweifige Einleitung folgen.

Nina stöhnte innerlich genervt auf. Wenn Klaus so begann, endete das meist damit, dass seinen Eltern bei ihrem letzten Besuch etwas an Nina nicht gepasst hatte und sie ihren Sohn damit beauftragt hatten, dafür zu sorgen, diesen Punkt abzustellen.

»Deine Garderobe ist wirklich sehr hübsch«, hörte sie ihn sagen. »Aber du weißt, meine Eltern sind in dieser Hinsicht ein wenig ... nun ja, wie soll ich sagen ...« Hilflos brach er ab.

Spießig wäre das richtige Wort, schoss es Nina durch den Kopf. Sie hütete sich jedoch davor, es auch laut auszusprechen.

»Was genau willst du mir eigentlich sagen, Klaus?«, fragte sie laut.

»Nun, das rote Kleid, das du bei deinem letzten Besuch getragen hast. Meinen Eltern erschien es ein wenig frivol.«

Nina hätte beinahe laut aufgelacht. Sie kleidete sich dezent, so, wie es von ihr als Filialleiterin erwartet wurde, aber dennoch mit modischem Schick. Ihre Kleidung als frivol zu bezeichnen, war nun doch weit übertrieben.

»Ich möchte dich bitten, auf die Wünsche meiner Eltern Rücksicht zu nehmen«, fuhr Klaus in oberlehrerhaftem Ton fort.

»Bis später, Klaus«, erwiderte Nina mit sanftem Nachdruck und legte den Hörer auf. Die ganze Sache erschien ihr zu albern. Trotzdem wusste sie nicht, ob sie darüber lachen oder sich ärgern sollte.

♥♥♥

Als Nina zwei Stunden später nachdenklich vor ihrem Kleiderschrank stand und sich dabei ertappte, dass sie nach einem Outfit Ausschau hielt, das von Klaus‹ Eltern nicht kritisiert werden konnte, ärgerte sie sich über sich selbst. So weit kam es noch, dass sie sich von den von Sternbergs vorschreiben ließ, was sie tragen durfte.

Trotzig griff sie nach einem tiefvioletten Kleid, das einen reizvollen Kontrast zu ihren langen, blonden Locken bildete. Der glänzende Stoff saß wie eine zweite Haut.

Ninas blaue Augen besaßen etwas Strahlendes. Es waren ihre Augen gewesen, die Klaus fasziniert hatten, als er sie in der Bank kennenlernte.

Zuerst hatte Nina sich distanziert verhalten, als sie Klaus‹ offensichtliche Bewunderung bemerkt hatte. Er war ein Kunde der Bank, mehr nicht.

Doch Klaus hatte sie beharrlich umworben. Erst war er jeden Tag in der Bank aufgetaucht. Dann hatte er ihre Privatadresse in Erfahrung gebracht und ihr täglich rote Rosen schicken lassen.

Er war so hartnäckig gewesen, dass Nina schließlich eingewilligt hatte, sich von ihm ausführen zu lassen. Daraus waren regelmäßige Verabredungen geworden, und vor einem Jahr hatten sie sich offiziell verlobt.

Als Klaus an ihrer Wohnungstür klingelte, zog sie schnell den Mantel über. In einer Art aufsässigen Eigensinns freute sie sich bereits jetzt auf sein Gesicht, wenn sie den Mantel im Haus seiner Eltern auszog.

Ob sich dieses beklemmende Gefühl, das sie jedes Mal empfand, wenn sie mit Klaus dessen Eltern besuchte, jemals legen würde? Obwohl die von Sternbergs Nina sehr freundlich behandelten, kannte sie deren Standesdünkel doch zur Genüge. Klaus hatte ihr einmal ganz stolz erzählt, dass Gertrud und Harald von Sternberg mit der Verbindung ihres Sohnes einverstanden waren, weil Nina durch ihre leitende Position gesellschaftliche Anerkennung genoss.

Nina hatte ihm nicht gezeigt, wie sehr diese Bemerkung sie kränkte. Für Nina spielten weder Geld noch Rang eine Rolle. Nur der Mensch, der dahintersteckte, war für sie von Bedeutung.

♥♥♥

Die elegante Villa der von Sternbergs war pompös eingerichtet und zeigte sehr deutlich, wie gerne die Besitzer ihren Reichtum zur Schau stellten. Nina empfand alles jedoch als kalt und wenig geschmackvoll.

Sie hätte ihre kleine Wohnung, die trotz der keineswegs, kostspieligen Einrichtung sehr gemütlich war, um keinen Preis der Welt gegen die Villa der von Sternbergs eintauschen mögen.

Gertrud von Sternberg kam ihnen in der Halle entgegen, als Klaus Nina gerade aus dem Mantel half. Beide starrten fassungslos auf das Kleid, das Nina trug.

»Klaus, also wirklich«, zischte Gertrud von Sternberg ihrem Sohn zu. Nina ignorierte sie geflissentlich.

Klaus zuckte nur hilflos mit den Schultern.

»Ich kann doch nichts dafür«, flüsterte er seiner Mutter kläglich zu und bedachte Nina mit einem strafenden Blick. Im Beisein seiner Eltern enthielt er sich jedes Kommentars, aber Nina kannte ihn gut genug, um zu wissen, dass er sie später mit Vorwürfen überhäufen würde.

Der Abend kam Nina endlos vor. Die höflichen, belanglosen Gespräche langweilten sie, und sie sehnte das Ende des Abends herbei. Doch kurz darauf ärgerte sie sich erneut, als Gertrud von Sternberg auf einen Punkt zu sprechen kam, der eigentlich nur sie und Klaus etwas anging.

»Vater und ich«, Gertrud von Sternberg warf einen bezeichnenden Blick auf ihren Mann, »haben uns überlegt, dass es langsam Zeit für euch wird, zu heiraten. Wir werden ständig von unseren Freunden gefragt, wann es denn nun endlich so weit ist.«

Nina blieb der Bissen beinahe im Hals stecken, als sie Klaus artig antworten hörte: »Wenn du meinst, Mutter.«

»Vater und ich, wir...

Erscheint lt. Verlag 20.10.2020
Reihe/Serie Silvia-Gold
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • adelsintrigen • adels-romane • Adelsromane • Anna-basener • Arztromane • Bastei • Bestseller • Bianca • Cora • Courths • Deutsch • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • Familiensaga • Fortsetzungsroman • Frauen • für • Fürsten-Roman • Glück • Großdruck • große-schrift • Happy End • Hedwig • Hedwig Courths Mahler • Heftchen • Heimat • Historical • Julia • Kelter • Kindle • leni-behrendt • Liebe • Liebesgeschichten • Liebes-Geschichten • Liebesromane • Mahler • martin-Kelter • Mira • Modern • patricia-vandenberg • Romance • Roman-Heft • romantisch • Romanze • Schicksalsroman • schicksals-romane • schicksalsromane • Serie • spannend • Tiffany • Verlag
ISBN-10 3-7517-0501-5 / 3751705015
ISBN-13 978-3-7517-0501-1 / 9783751705011
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