Dr. Stefan Frank 2574 (eBook)

Das Licht in deinen Augen

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0460-1 (ISBN)

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Dr. Stefan Frank 2574 - Stefan Frank
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Luisa Huber zieht aus einem kleinen bayrischen Dorf nach München, um Kunst zu studieren. Allerdings zahlt sie für ihren Traum einen hohen Preis: Sie überwirft sich mit den Eltern, verlässt im Streit den Hof und bricht den Kontakt daraufhin erst einmal ab.
Luisa lebt sich in ihrer Münchner-WG gut ein, allerdings belastet sie das gestörte Verhältnis zu ihren Eltern. Sie stürzt sich in allerlei Ablenkungen und Partys. Nähe und Zärtlichkeit sucht sie bei ihrem Mitbewohner Nico. Dass der an ihr gar nicht wirklich interessiert ist, merkt Luisa, als es ihr zunehmend schlechter geht. Sie leidet unter Kopfschmerzen und Sehstörungen, doch Nico nimmt sie nicht ernst und sagt ihr, sie solle sich nicht so anstellen.
Als sich die Beschwerden verschlimmern, geht Luisa endlich zum Arzt. Dr. Frank überweist seine Patientin sofort an die Waldner-Klinik. Dort ereilt Lisa der Schock ihres Lebens: Sie hat einen Gehirntumor, der auf ihr Sehzentrum drückt!


Das Licht in deinen Augen

Wie Luisa wieder Vertrauen zum Leben fasste

Luisa Huber zieht aus einem kleinen bayrischen Dorf nach München, um Kunst zu studieren. Allerdings zahlt sie für ihren Traum einen hohen Preis: Sie überwirft sich mit den Eltern, verlässt im Streit den Hof und bricht den Kontakt daraufhin erst einmal ab.

Luisa lebt sich in ihrer Münchner-WG gut ein, allerdings belastet sie das gestörte Verhältnis zu ihren Eltern. Sie stürzt sich in allerlei Ablenkungen und Partys. Nähe und Zärtlichkeit sucht sie bei ihrem Mitbewohner Nico. Dass der an ihr gar nicht wirklich interessiert ist, merkt Luisa, als es ihr zunehmend schlechter geht. Sie leidet unter Kopfschmerzen und Sehstörungen, doch Nico nimmt sie nicht ernst und sagt ihr, sie solle sich nicht so anstellen.

Als sich die Beschwerden verschlimmern, geht Luisa endlich zum Arzt. Dr. Frank überweist seine Patientin sofort an die Waldner-Klinik. Dort ereilt Lisa der Schock ihres Lebens: Sie hat einen Gehirntumor, der auf ihr Sehzentrum drückt!

Luisa stand im Zug zwischen all den anderen Reisenden, die ebenfalls in München aussteigen wollten. Sie sah hinaus auf den Bahnsteig, wo sich Menschen dicht and dicht drängten.

Im Vergleich mit der kleinen Station in ihrem Heimatdorf, war München ja beinahe ein Weltbahnhof! Zuhause in Weißenreuth war der alte Schorsch schon froh, wenn sich mal fünf Leute gleichzeitig auf den Bahnsteig verirrten.

Auch wenn die Leute in Luisas Heimatdorf nicht allzu viel vom Fortschritt hielten und die meisten Maßnahmen, die von der Landesregierung als Modernisierung angepriesen wurden, für Teufelswerk hielten: Ein bisschen wollten sie schon an den Errungenschaften der neuen Zeit teilhaben.

Zumal die Zeit so neu ja nun auch nicht mehr war. Auf den meisten Höfen in Weißenreuth und Umgebung gab es mittlerweile stabilen Netzempfang, und für die übrigen Bauern erledigte der Sohn vom alten Behrlinger die Futtermittelbestellungen gegen einen kleinen Aufpreis per Internet.

Trotzdem aber, dachte Luisa in diesem Augenblick, lebten die Bauern ihres Dorfes eigentlich immer noch im letzten Jahrhundert. Sie hatten nichts als ihre Wiesen und Felder im Kopf, ihre Gärten, Äcker und Grundstückspreise, die Quoten für Getreide und Viehfutter. Und den dörflichen Klatsch und Tratsch natürlich.

Die Huber Luisa geht in die Stadt zum Studieren, haben Sie›s schon gehört? Die ist sich anscheinend zu fein für die Arbeit im Stall. Tanzt ihren armen Eltern eh die ganze Zeit auf der Nase herum, das narrische Ding. Und jetzt sind der Jungfer anscheinend auch die feschen Burschen aus Weißenreuth nicht mehr gut genug.

Das war die freundliche Variante der Sätze, die Luisa in den letzten Tagen mehrfach zu Ohren gekommen waren. Die alte Vroni vom Behrlingerhof hatte sich dabei besonders hervorgetan. Ein Flitscherl hatte sie Luisa genannt und sie geradeheraus gefragt, ob sie vorhabe, sich in München einen Mann anzulachen, der sie aushalte. Denn so ein junges Madel allein in der Stadt – da wisse man ja, wie das gehe!

Luisa verdrehte die Augen, während sie sich jetzt mit den anderen Reisenden in Richtung Waggontür schob. Der Zug war soeben zum Stehen gekommen, zischend hatten sich die Türen geöffnet. In welchem Jahrhundert lebten sie denn? Die alte Vroni war doch bloß vergrätzt, weil Luisa ihrem Enkel Max vor ein paar Monaten eine Abfuhr erteilt hatte.

Nein, Luisa hatte wahrlich keine Lust, den Rest ihres Lebens in Weißenreuth zu verbringen, auch wenn die Landschaft dort noch so schön war. Mit ihren neunzehn Jahren und dem Abitur in der Tasche zog es sie hinaus in die Stadt. Sie wusste, was sie wollte: in München an der Akademie der Bildenden Künste freie Kunst studieren.

Schon als kleines Kind hatte ihr Interesse für Kunst den Klatsch und Tratsch im gesamten Dorf befeuert. Stundenlang hatte Luisa draußen auf den Wiesen gesessen und Skizzen angefertigt, still ins Zeichnen versunken. Ihr schönstes Geburtstagsgeschenk war ein Aquarellfarbkasten gewesen. Später in der Schule hatten sich die Lehrer dann gegenseitig ihre Bilder gezeigt. Und überall hatte es geheißen, das Huber-Madel habe Talent.

Leider hatten Luisas Eltern diese Meinung ganz und gar nicht geteilt. Im Gegenteil, Luisas Vater Anton hatte dem Kunstlehrer Fritsch sogar einmal kräftig den Marsch geblasen, als der Luisa für einen Förderzirkel vorschlagen wollte. Der Lehrer solle Luisa mit seiner brotlosen Kunst bitte schön nicht den Kopf verdrehen, hatte Anton Huber den verschreckten Herrn Fritsch angebrüllt. Ob sich das Heu etwa von selbst mache?

Werner Fritsch hatte es kein zweites Mal bei Luisas Eltern versucht, sondern stattdessen seine Förderung auf die Zeit beschränkt, die Luisa bei ihm im Unterricht war. Zuhause wiederum hatte Anton Huber alles getan, um seiner Tochter die Flausen wieder auszutreiben. Die ganzen Sommerferien hatte Luisa auf dem Feld mitarbeiten müssen und jeden Tag nach der Schule auch im Stall.

Luisas Mutter Marie hatte in dieselbe Kerbe gehauen. Ihr war es peinlich, dass die Frauen im Dorf über die Familie tratschten, als seien die Hubers von einem anderen Stern.

Zumal das im Fall von Luisas Mutter gar nicht so falsch war, denn Marie Huber, geborene Sterzinger, war eine Zugezogene aus dem Nachbartal und litt deshalb sowieso unter dem Dorfklatsch. Noch immer betrachteten die Weißenreuther Luisas Mutter als Fremde, obwohl sie schon fast dreißig Jahre hier lebte. Und nun auch noch das sonderbare Hobby der Tochter!

Trotzdem hatte sich Luisas Begeisterung natürlich nicht wieder gelegt, sondern war im Laufe der Jahre noch gewachsen. In jedes Museum hatte sie die Eltern geschleppt, wenn sich die Familie doch einmal einen ihrer seltenen Urlaube außerhalb Bayerns gegönnt hatte. Keiner wusste, woher Luisa diesen Spleen mit der Kunst hatte – aber schließlich hatten sich die Hubers arrangiert: Ihr Kind war halt aus der Art geschlagen.

Luisas Bruder Jonathan würde somit den Hof fortführen, obwohl Luisa dort nun als Arbeitskraft ausfiel. Auch Jonathan war deshalb nicht gerade begeistert gewesen, als er erfuhr, dass Luisa in München zu studieren gedachte und ihre Mappe eingeschickt hatte.

Und heute hatten sie die Eltern nun ohne Segen ziehen lassen. Der Vater hatte sich nicht einmal herabgelassen, sie mit ihrem schweren Gepäck zur Bahnhofstation zu bringen.

Luisa hatte nicht lange gezögert, sondern war schnurstracks zum Behrlingerhof hinübermarschiert. Vroni hatte nicht schlecht gestaunt, als das Flitscherl plötzlich vor der Tür gestanden und ausgerechnet ihren Enkel Max gebeten hatte, sie zum Bahnhof zu fahren.

Luisa war froh, dass der Abschied von Weißenreuth nun hinter ihr lag. Max hatte sie, als sie in den Zug gestiegen war und er ihr den schweren Koffer hinaufgereicht hatte, mit einem Blick angeschaut, dass sie beinahe doch noch ein schlechtes Gewissen bekommen hätte.

Dabei war Max kein schlechter Kerl, er war einfach nur ein bisschen in sie verliebt. Auf eine gewisse Weise fühlte sich Luisa dadurch sogar geschmeichelt. Aber es war andererseits natürlich kein Grund, gleich sämtliche Lebensträume über den Haufen zu schmeißen.

Und was ihre Eltern und Jonathan betraf: Sollten die doch ruhig zusehen, wer ihnen in Zukunft auf dem Hof die Arbeit für umsonst machte! Nein, Luisa hatte genug von all der Kleinbürgerlichkeit und Enge des Dorflebens. Sie wollte hinaus in die Welt – und München war der erste Schritt dazu.

Als sie jetzt aus dem Bahnhofsgebäude heraustrat, fühlte sie sich aber doch etwas verloren. Der Verkehr war hektisch. Zudem liefen die Leute hier samt und sonders völlig unbeteiligt an ihr vorbei, keiner schien zu bemerken, wie allein sie sich plötzlich fühlte.

Das Gefühl der Einsamkeit sollte bald hoffentlich vergehen. Luisa hatte sich bereits drei Wohnungsadressen in ihrem Handy gespeichert, bei denen sie sich heute vorstellen dufte. Bei einer würde man sich hoffentlich für sie entscheiden. Luisa war freundlich und zugewandt, hatte ein offenes Wesen – und mit ihren auffallend blauen Augen war es ihr schon öfter gelungen, die Aufmerksamkeit der Burschen auf sich zu ziehen.

Ihr Aussehen würde ihr sicher auch in München nicht zum Nachteil gereichen. Luisa schulterte den schweren Rucksack und ging hinüber zur Straßenbahnhaltestelle. Das erste WG-Zimmer, das sie sich anschauen wollte, lag in Schwabing.

***

In der Arztpraxis in der Gartenstraße in Grünwald schob Martha Giesecke gerade einem Patienten ein Anmeldeformular über den Tresen. Der ältere Mann, der es unterschreiben sollte, war kurzsichtig, weshalb die Sprechstundenhilfe mehrmals mit dem Kugelschreiber auf die Stelle tippte, wo die Unterschrift zu setzen war.

Normalerweise war Martha Giesecke nicht so ungeduldig, aber heute war irgendwie der Wurm drin. Den ganzen Vormittag hatten sie und ihre Kollegin Marie-Luise Flanitzer es nicht geschafft, den Überhang abzuarbeiten, der sich inzwischen angestaut hatte. Mehr als eine halbe Stunde lagen sie immer noch im Terminplan zurück.

Marthas Chef, der Grünwalder Allgemeinmediziner Dr. Stefan Frank, war gerade erst von einer fünftägigen Konferenz zurückgekehrt. Sein Zug war gestern wegen eines technischen Defekts liegen geblieben, so dass man...

Erscheint lt. Verlag 20.10.2020
Reihe/Serie Dr. Stefan Frank
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Arzt • arzt deutsch • arzt kindle • arzt krimi • arzt-krimi • arzt liebe • Arzt Liebesroman • arzt liebesroman deutsch • Arzt Roman • arztroman buch • arzt romance • Arztromane • arztromane deutsch • arztromane e-books • arztromane e-books und liebesromane • arztromane hefte • arztromane kindle • arztromane kindle ebook • arztromane kindle ebooks deutsch • arzt roman familie • arzt romanhefte • arzt romantik • bastei hefte • bastei heftromane • bastei romane • bastei romane hefte • Bergdoktor • Bestseller • Bianca • Chefarzt • Cora • Deutsch • Doktor • dr daniel • dr laurin • dr norden • Dr Stefan Frank • eBook • E-Book • eBooks • Fortsetzungsroman • Frauen romane • Frauenromane • für Frauen • Großdruck • große-schrift • Happy End • Happy-End • Hedwig Courths Mahler • Heftchen • Heft-Roman • heftromane bastei • Julia • kaipurgay • Kelter • Kindle • Klinik • Krankenhaus • Krankenschwester • Landarzt • Liebe • Liebesroman • liebesroman arzt • Liebesromane • liebesroman kindle deutsch romantisch • Liebesroman Reihe • liebesroman serien • Medizin • Mira • Modern • Notarzt • Patient • Praxis • Romance • Romanheft • romantik deutsch • romantisch • Schicksal • Schicksalsroman • schöner roman • Serie • spannend • Wohlfühlroman
ISBN-10 3-7517-0460-4 / 3751704604
ISBN-13 978-3-7517-0460-1 / 9783751704601
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