So ein Theater mit dem (Muskel-) Kater -  Ina Rom

So ein Theater mit dem (Muskel-) Kater (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
116 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7526-3377-1 (ISBN)
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Kater Louis ist der charmanteste Trainingspartner, den man sich vorstellen kann. Gemeinsam mit seiner Katzenfamilie, bestehend aus Amelie, Pauli und Rosso, lebt er bei Doris, einer leidenschaftlichen Pilatestrainerin und genauso großen Katzenliebhaberin. In amüsanten Episoden erzählt Louis von seinen oft spektakulären Auftritten in den Pilatesstunden und dem abenteuerlichen Leben mit seinen vierbeinigen Freunden. Auf ihren Streifzügen in die Häuser und Gärten der Umgebung sind die vier (nicht immer) gern gesehene Gäste bei der Nachbarschaft. Eine kurzweilige Unterhaltung für Katzenfans und Leserinnen und Leser mit Humor.

Ina Rom, Jahrgang 1959, ist das Pseudonym einer österreichischen Autorin. Die gebürtige Wienerin lebt mit ihrer Familie im schönen Niederösterreich und geht gerne ihren Hobbys wie Wandern, Garteln, Reisen und Lesen nach. Vor wenigen Jahren hat sich Ina Rom den Wunsch erfüllt, die Lebenserfahrungen ihrer 1923 in Schlesien geborenen Mutter aufzuschreiben, um sie vor dem Vergessen zu bewahren. Ihr Mut, ihr Debütbuch "Blaubeeren vergisst man nicht" als Selfpublisherin zu veröffentlichen, hat sich gelohnt. Die berührenden Resonanzen und die Freude über das Erstlingswerk motivierten die Autorin dazu, eine neue, eigene Geschichte zu schreiben. Aus der großen Zuneigung zum Nachbarskater Louis (JA, es gibt ihn wirklich!) entstand der amüsante Kleine Auszeit-Roman "So ein Theater mit dem (Muskel-) Kater".

4


Der Pilates-Wahnsinn beginnt


Ich rannte – so schnell wie ich konnte – durch die geöffnete Kellertür zurück in das Erdgeschoß des Hauses und war nun bereit, meinen unermesslichen Charme in der ersten Pilatesstunde des Tages zu versprühen. Noch bevor ich die oberste Stufe der Treppe erreicht hatte, konnte ich die ewig gleichen, jedoch sehr motivierenden Sätze von Doris hören: „Bauchnabel nach innen ziehen, Schultern nach unten drücken und Kopf in Richtung Decke strecken. Dann den Körper langsam Wirbel für Wirbel ablegen. Denkt dabei an eine Perlenkette mit ihren einzelnen Gliedern. Atmen nicht vergessen.“

Ich machte noch einen kurzen Abstecher in die Küche, um die Schälchen meiner Artgenossen auf etwaige Reste zu kontrollieren, indem ich sie sorgfältig ausschleckte. Dann leckte ich mir noch schnell mein Mäulchen und stolzierte mit senkrecht nach oben gerichtetem Schwanz Richtung Trainingszimmer. Mein Kopf lugte gerade einmal ein paar Zentimeter durch den Türspalt, als ein fröhlich ausgestoßener Schrei die mühsam errungene Konzentration der beiden männlichen Gruppenmitglieder ins Wanken brachte.

„Louis, na endlich, ich habe schon auf einen von euch roten Tigern gewartet. Komm, spring zu mir auf das Folterbett!“

Dieser Aufforderung von Edith kam ich, ohne zu zögern, mit einem eleganten Sprung auf den „Trapeze Table“ sofort nach. Vorsichtig tapste ich auf ihrem Bauch herum, um mich gleich mit lautem Schnurren auf diesem niederzulassen. Der weiche Nicky-Plüsch der Trainingsjacke fühlte sich herrlich kuschelig an. Fast im selben Augenblick landete ihre Hand auf meinem Kopf und begann mich sanft zu streicheln. Edith gönnte sich in diesem Moment eine kleine Auszeit von den anstrengenden Übungen und ich glaube, dass ihr diese kleine Pause nicht ungelegen kam.

Doris war zur gleichen Zeit damit beschäftigt, Klaus und Josef auf ihren jeweiligen Geräten die nächste Übung zu demonstrieren. Klaus hatte schon auf dem „Studio Reformer“ Platz genommen und Josef stand in aufrechter Haltung vor dem „Combo Chair“.

„Josef, drück mit einem deiner Füße die kleine Stange hinunter und lass sie langsam wieder hochkommen“, erklärte Doris mit ruhiger Stimme. „Die Sprungkraft der darunter angebrachten Feder kann ich so justieren, wie du sie als angenehm empfindest, aber probiere es bitte ohne Zuhilfenahme deiner Hände an den Haltegriffen“, fügte sie lachend hinzu. „Wir wollen doch deinen Gleichgewichtssinn stärken!“ Mit einem breiten Grinsen im Gesicht bedachte sie Josefs verdutzten Gesichtsausdruck. „Aber du musst das langsam angehen, sonst schnalzt die Feder mit einem schnarrenden Getöse in die Höhe! Und nicht vergessen, den Fuß zu wechseln“, hallten Doris’ motivierenden Anleitungen weiter durch den Raum. Dann warf sie Josef noch einen aufmunternden Blick zu und wandte sich mit einem lauten „Also pass gut auf!“ dem anderen männlichen Teilnehmer zu.

„Klaus, nimm bitte die Schlaufen richtig in die Hand und ziehe sie nach hinten wie bei einem Rudergerät, aber vergiss dabei nicht, auch hier den Bauchnabel nach innen zu ziehen und die Spannung zu halten – und die Beine sollen dabei leicht abgewinkelt bleiben!“

Während Doris auf Klaus einredete, schielte sie immer wieder mit leicht geneigtem Kopf zu Edith und mir herüber.

Wie lange wird sie uns diese Schmusepause wohl noch erlauben?, fragte ich mich mit halb geschlossenen Augen.

Gerade, als ich so dahin sinnierte, weckten mich ihre scharfen Worte wie aus einem schönen Traum: „Louis, jetzt ist wieder Schluss mit Kuscheln, lass Edith ihre Beckenbodenübung machen!“

Ich schaute Edith mit verschlafenen Augen an und bemerkte, dass es auch ihr nicht leichtfiel, mich von ihrem Bauch zu verscheuchen. Natürlich verstand ich den Wink mit dem Zaunpfahl und hechtete mit einem Sprung von meinem persönlichen „Trapeze Table“ herunter. Nach einem dumpfen Aufprall am Parkettboden – ich habe immerhin sieben Kilo zu navigieren – verlor ich kurz das Gleichgewicht und stieß leicht gegen Josefs Bein. Um mir nicht die Blöße eines Umfallers zu geben, krallte ich mich in der Höhe seines Unterschenkels an der Sporthose fest. Da diese aber aus einem furchtbar dünnen Material bestand, konnte er jede einzelne Kralle, die sich in diesem komischen Textil verfing, auf der Haut spüren. Mit einem lauten Aufschrei hob er plötzlich mit einer zuckenden Bewegung sein Bein von der in Balance zu haltenden Metallstange. Daraufhin schnellte die Stange mit der auf der Unterseite montierten Feder mit einem lauten Krach zurück in Josefs Kniehöhe. Ich erschrak zu Tode und wollte in diesem Moment nur die Flucht nach vorne antreten. Mit Schwung rappelte ich mich auf, aber meine Pfoten schlitterten am glatten Parkettboden dahin, dass ich mich für Sekunden nicht von der Stelle wegbewegen konnte.

Als ich gefühlte Minuten später dann endlich vom Fleck kam, war mein erster Gedanke: Nur raus auf die Terrasse und hoffentlich hat der Peter dieses Missgeschick nicht mitbekommen!

Verlegen zwängte ich mich durch die offene Glastür auf die Terrasse und sah aus dem Augenwinkel, wie sich der unmögliche schwarze Kater vor Lachen krümmte.

„Habt ihr da drinnen eine Folterkammer oder probt ihr schon für ein Halloweenfest?“, waren seine glucksenden Worte.

Hinter der Glastür drang die besorgte Stimme von Doris an meine Ohren: „Josef, ist alles in Ordnung? Ich hoffe, du hast dich nur erschrocken und nicht verletzt?“

„Ja, es ist alles okay. Ich glaube, der Louis hat sich bei seinem Hechtsprung etwas übernommen. Ist der nicht ein bisschen zu dick geworden?“, fragte er mit leicht gerunzelter Stirn.

Ich drehte mich abrupt um.

„Nein, das glaube ich jetzt aber nicht! Peter, hast du das gehört?“, wandte ich mich empört an meinen Freund und erhoffte mir einen aufrichtigen Zuspruch. Der schwarze Kater aber konnte sich vor Lachen kaum mehr auf den Beinen halten und stammelte laut gurgelnd: „Ja, ich habe alles mit Spannung verfolgt und ich möchte zu gerne morgen wiederkommen, denn euer Training ist unterhaltsamer als jede spannende Mäusejagd!“

Nachdem sich Peter nach seinem Lachanfall wieder gefasst hatte, sprang er leichtfüßig von der Terrasse, machte dabei einen Satz über mehrere Blumenkästen und landete schließlich mit einem letzten weiten Sprung sanft auf dem grünen Rasen. Ich überlegte ein paar Sekunden, ob ich ihm folgen oder mich wieder der Pilatesgruppe meines Frauchens zuwenden sollte. Edith hatte mich schon zweimal gerufen und ich wollte mir ihre Zuneigung nicht verscherzen.

So zwängte ich mich durch den schmalen Türeingang und miaute laut: „Warum ist die dumme Tür eigentlich immer nur einen Spalt breit offen? Herrje, hier drinnen ist die Luft ja zum Schneiden!“

„Ach, da ist er ja wieder, der Schlawiner. Achtung, Josef, die kleine Kratzbürste traut sich wieder herein, pass auf dein Hosenbein auf“, hörte ich Klaus voll Übermut lachen.

„Dir wird auch noch das Lachen vergehen“, knurrte ich leise und stolzierte hocherhobenen Hauptes an Klaus vorbei.

„Louis, mein Süßer, komm her, Männer können so kindisch sein!“, rief mir Edith von der anderen Seite des Raumes zu.

Ich schaute mich geschwind im Zimmer um und bemerkte, dass Edith und Klaus inzwischen in Rückenlage und mit aufgestellten Beinen auf den blauen, länglichen Pilatesrollen Platz genommen hatten. Edith hatte ihre liebe Mühe, ihr Gleichgewicht auf diesem Trainingsgerät zu halten, und Klaus jammerte unaufhörlich über den Härtegrad der Rolle. Josef hing währenddessen kopfüber über einen „Ladder Barrel“ und ignorierte mich eiskalt. Ich war ganz froh darüber, denn so konnte ich über die unangenehme Hosenerfahrung hinwegsehen. Trotzdem ärgerte mich seine unübersehbare Ignoranz.

„Was glaubt dieser Josef eigentlich? Dass es mir großen Spaß gemacht hat, mich in diesem Polyesterfetzen zu verfangen?“, fluchte ich leise vor mich hin. Auf schnellen Pfoten durchquerte ich den Raum, um mich in Ediths Nähe niederzusetzen.

„Tief einatmen, beim nächsten Ausatmen den Bauchnabel nach innen ziehen, wieder einatmen und die Spannung im Bauch halten, beim nächsten Ausatmen dann langsam aufrichten.“

Doris bemühte sich, der kleinen Gruppe noch einen letzten Motivationsschub zu verpassen, denn die Pilatesstunde näherte sich ihrem wohlverdienten Ende. Ich legte mich neben Edith und hoffte inständig, dass sie nicht von der Rolle herunterfiel. Sie stöhnte und ächzte und ich dachte bei mir, es wäre an der Zeit, das Training für heute zu beenden. Aber Doris hatte noch eine Kleinigkeit mit Edith und Klaus vor. Sie drückte beiden zwei kleine Bälle in die Hände, welche sie beim Aufrichten des Oberkörpers mit ausgestreckten Armen Richtung Decke stemmen sollten. Gleichzeitig sollten sie je ein Bein anheben.

„Für heute ist Schluss, ich kann nicht...

Erscheint lt. Verlag 7.10.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
ISBN-10 3-7526-3377-8 / 3752633778
ISBN-13 978-3-7526-3377-1 / 9783752633771
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