ELB VERTIEFUNG

Diether Siegel, walkabout-writer, 1946 in Gaissau am Bodensee geboren, aber aufgewachsen und seit 1950 sesshaft geworden in Hamburg und Umland, hat sich im wahrsten Sinne des Wortes der Migration verschrieben. Seit 1975 als Gymnasiallehrer im Schuldienst, macht er sich 2002 in einem Sabbatjahr zum ersten Mal zu Fuß auf den Weg, und zwar zu seinem Geburtsort – gemeinsam mit seiner Hündin Luna. Das bislang unveröffentlichte Manuskript über seinen ersten Walkabout, wie er in der Tradition der australischen Ureinwohner seine Wande-rung versteht, trägt den Titel "MAY WAY of LIFE" (Mai-Lebensweg) unter dem Pseudonym "Walkman". 2008, nach seinem Ausscheiden aus dem Schuldienst, schloss sich sein zweiter Walkabout an, auf dem er sich mit dem heiligen Band, das das Land durchzieht, verband: der Elbe. Von dieser zweiten großen Wanderung berichtet das vorliegende Buch. Über seine Person hinaus verdankt es sich dem Otter, seinem Totemtier, das ihn gerufen hatte. Gesehen hat er den Otter an der Elbe nicht, aber dem „Nickelmann“, dem Vertreter seines Sternzeichens, ist er begegnet, und zwar ganz konkret, in Mödlich gegenüber von Gorleben. Und ein Walkabout steht für ihn noch aus. Denn sein erster fand im Frühjahr statt und stand – wie ihm erst im Nachhinein klar wurde – wohl auch im Zusammenhang mit Nine-Eleven in 2001, in dem sein Sabbatjahr begann. Den im Buch beschriebenen zweiten, die Elbwanderung, startete er im Sommer und beendete ihn im Septem-ber 2008, als schon die Finanz- und Bankenkrise vor der Tür stand. Und nun plant er für den Herbst 2020 seinen dritten und letzten Walkabout, wenn denn die Corona-Krise es zulässt. Trotz aller derzeitigen Einschränkungen der Bewe-gungsfreiheit steht nämlich nach wie vor für ihn fest: "migrare humanum est" – und sein Manifest lautet: "Ich bin ein Migrant."