Das wilde Herz der Highlands (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
384 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4959-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das wilde Herz der Highlands - Lynsay Sands
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Schottland, 1395: Lord Blake Sherwell trägt den Spitznamen 'Engel'? Pure Ironie, findet die heißblütige Seonaid Dunbar. Schließlich weiß jeder, dass alle Engländer Teufel sind. Und ausgerechnet diesen Teufel in Engelsgestalt soll die schöne Schottin auf Wunsch von König Richard II. heiraten? Niemals! Lieber flieht sie - wenn es sein muss, bis ans Ende der Welt! Doch Blake ist ihr bereits auf den Fersen, entschlossen, seine kampflustige Braut zu erobern. Mit List und Tücke, süßen Worten oder sinnlicher Leidenschaft: In Krieg und Liebe ist schließlich alles erlaubt. Eine Jagd quer durch die Highlands beginnt ...



Bekannt ist die kanadische Autorin Lynsay Sands für ihre historischen sowie übernatürlichen Geschichten, die sie mit ihrem speziellen Humor ausstattet. Sie hat eine Buchreihe über die Familie Argeneau verfasst, dabei handelt es sich um eine moderne Vampirfamilie. Für ihre über 30 Bücher hat sie bereits mehrere Auszeichnungen erhalten. Ihr erstes Manuskript sandte sie nach Abschluss der Highschool an einen Verlag, der in seiner Antwort bat, das Manuskript umzuschreiben. Diese Antwort deutete sie als Ablehnung, deshalb begann sie ein Psychologie-Studium an der Windsor Universität. Ihr erstes Buch veröffentlichte sie im Jahr 1997. Mit den Kenntnissen der menschlichen Seele sowie ihrem Humor bewältigt sie die Arbeit und ihr Leben. Mit einer genialen Mischung aus mittelalterlicher Romantik sowie mit den sympathischen Heldenpaaren schafft sie es, kurzweilige Geschichten zu schreiben. Bisher stand Lynsay Sands bereits auf zahlreichen Bestseller-Listen, unter anderem bei der New York Times, dem Spiegel, außerdem ist sie Romantic Times-Bestseller Autorin. Wie Lynsay Sands über sich selbst sagt, wurde sie im Jahr 1142 geboren, und zwar weil sie das Historische liebt. Die kanadische Autorin liebt ihren Beruf, da sie in ihren Büchern entscheiden kann, dass das Gute über das Böse siegt.

PROLOG

Seonaid lachte übermütig, als sie durch das Tor von Dunbar Castle und quer über den Burghof galoppierte. Vor dem Wohnturm zügelte sie ihr Pferd, schwang sich aus dem Sattel und wandte sich um. Ihr Cousin und ihre Cousine kamen ebenfalls in den Hof geritten, und Seonaid lächelte ihnen triumphierend entgegen.

„Sieh an, wie zufrieden sie dreinschaut“, meinte Allistair, als er abstieg. „Ich hatte gehofft, dass es dir ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, wenn ich dich gewinnen lasse. Schön zu sehen, dass es geklappt hat.“

„Mich gewinnen lassen?“, wandte Seonaid empört ein. „Von wegen! Ich habe ehrenhaft gewonnen, und das weißt du genau, Allistair Dunbar!“

„Wenn du es sagst, Teuerste“, versicherte er rasch.

Aus schmalen Augen musterte sie ihn. Welch selbstgefälliges Lächeln er zur Schau trägt, stellte sie gereizt fest. Ihr war klar, dass er nur versuchte, sie aufzustacheln. Und es gelang ihm.

Als er an ihr vorbeischritt, sprang sie ihn mit einem kehligen Knurren von hinten an. Zum Glück trug sie Hosen aus Plaidtuch. Sie schlang ihm die Beine um die Hüften, umklammerte mit einem Arm seine Schultern und hieb mit der freien Hand auf seinen Blondschopf ein.

Seonaid war eine hochgewachsene Frau, und viele Männer wären bei einem solchen Übergriff in die Knie gegangen. Aber Allistair war aus demselben Holz wie sie geschnitzt, überragte sie gar noch und besaß den Körperbau eines Bullen. Leise lachend packte er ihre Beine, damit sie ihm nicht entgleiten konnte, und drehte sich zu seiner Schwester um, die ebenfalls abgesessen war.

„Ihr zwei seid mir vielleicht ein Paar“, sagte Aeldra amüsiert. „Aber dass Seonaid nur deshalb strahlt, weil du sie vermeintlich hast gewinnen lassen, nimmt dir nun wirklich keiner ab, Allie. Sie strahlt ja schon, seit wir einen Weg gefunden haben, sie vor Sherwell zu bewahren.“

Aye, na also!“ Seonaid zupfte Allistair an der langen Mähne.

„Jetzt zieht sie mir auch noch an den Haaren.“ Er schnaubte und ließ sie auf seinen Rücken hüpfen. „So etwas kann doch nur einer Frau einfallen.“ Von jenseits des Tors, das sie soeben passiert hatten, erschallte ein Ruf. Allistair hielt inne und schaute auf.

Seonaid folgte seinem Blick. Ihre Augen wurden groß, als ein Wagen und etwa zwanzig Reiter in langsamem Tempo in den Burghof einzogen.

Als sie sah, dass ihr Vater die Gruppe anführte, runzelte sie die Stirn. Auch ihren Bruder erspähte sie, der seine junge Gemahlin Iliana vor sich im Sattel hielt. Das Paar ritt ebenfalls vor dem offenen Gefährt her. Auf dem Wagen musste eine Gestalt liegen, denn Seonaid konnte einen Kopf erkennen, mehr jedoch nicht.

„Was ist da los?“, fragte Aeldra.

Seonaid hatte ihre Fußgelenke vor Allistairs Bauch verschränkt und löste sie nun, wobei sie ihm auf den Arm klopfte, damit er sie hinunterließ. Als er ihre Beine freigab und sie wieder sicheren Boden unter sich hatte, trat sie neben ihn und musterte die Reiter. „Keine Ahnung. Ich wusste gar nicht, dass sie die Burg verlassen hatten.“

„Wo sie wohl waren?“, murmelte Aeldra.

Seonaid zuckte die Schultern. „Weit fort können sie nicht gewesen sein. Schließlich waren wir nicht lange unterwegs, und als wir aufgebrochen sind, waren sie noch da.“

Eine Magd rannte die Treppe vor dem Wohnturm herab und lief auf sie zu. „Sie haben Lady Wildwood geholt“, verkündete sie atemlos. Janna war ihr Name, meinte Seonaid sich zu erinnern. Sie war eine der Frauen aus dem Dorf, die Iliana jüngst eingestellt hatte.

„Lady Wildwood?“

„Lady Ilianas Mutter“, erklärte Janna mit besorgter Miene. „Sie ist vor diesem Greenweld davongelaufen, der sie in die Ehe gezwungen hat. Auf dem Weg hierher muss sie krank geworden sein, denn weiter als bis zur Grenze von Dunbar hat sie es nicht geschafft. Sie hat einen Bediensteten hergeschickt, einen Wagen zu holen. Lady Iliana und Duncan sind sofort mit Lord Angus und zwanzig Männern aufgebrochen, um sie herzubringen.“

Seonaid nickte nur, ehe sie sich wieder der kleinen Truppe zuwandte, die vor ihnen anhielt. Schweigend beobachtete sie, wie ihr Bruder seine Frau vom Pferd hob. Sobald Iliana unten war, lief sie zum hinteren Ende des Wagens. Duncan folgte ihr, stieg auf den Wagen stieg und bückte sich, um etwas aufzuheben. Zunächst hielt Seonaid es für ein schweres Kleiderbündel, erst, als Duncan wieder unten war und auf sie zukam, erkannte sie, dass das Bündel ein Mensch war – offenbar die Person, die sie gerade schon bemerkt hatte. Nur das Haar, das sich in langen, von Grau durchsetzten Locken über Duncans Arm ergoss, ließ darauf schließen, dass es sich um eine Frau handelte. Das verschandelte Gesicht gab nichts dergleichen preis.

Falls Lady Wildwood auch nur etwas von dem Liebreiz ihrer Tochter besaß, so war jetzt nichts davon zu entdecken. Ihr Gesicht war aufgedunsen, die Haut mit blauen Flecken übersät und die Unterlippe aufgeplatzt. Ihre Nase war so stark geschwollen, dass Seonaid mutmaßte, sie sei gebrochen. Bei jedem vorsichtig gesetzten Schritt Duncans wimmerte die Frau und zuckte zusammen, was davon kündete, dass es um ihren Leib nicht besser bestellt war. Die Reise musste die Hölle für sie gewesen sein.

Seonaids Blick ging von dem übel zugerichteten Gesicht der Dame zu Duncan, und sie schluckte sämtliche Fragen, die ihr auf der Zunge lagen, hinunter. Ihr Bruder schäumte vor Wut. Trotzdem konnte Seonaid ihre Neugier nicht lange bezwingen und hielt ihren Vater, der Duncan gerade die Treppe hinauffolgen wollte, am Arm fest. „Ist das Ilianas Mutter?“, fragte sie nach einem Moment des Zögerns. „Janna sagte, sie sei es.“

„Aye“, beschied er schroff, offenbar vom selben Zorn gepackt wie Duncan.

„Was ist mit ihr geschehen?“

„Greenweld“, stieß ihr Vater angewidert hervor. „Hat sie misshandelt, dieser englische Hund. Sie ist geflohen, weil sie um ihr Leben gebangt hat.“

„Und sie hat den weiten Weg hierher auf sich genommen?“ Seonaid war erstaunt. Gewiss hätte es in England einen Ort gegeben, an dem sie hätte Zuflucht suchen können. Wieso war sie bis nach Schottland gekommen?

„Durch Iliana ist sie eine der Unseren“, beschied er grimmig. „Sie weiß, dass wir sie vor diesem Bastard von Gemahl schützen und sie niemals aushändigen werden, sollte er sie zurückfordern.“ Er wandte sich ab und folgte den anderen hinauf in den Wohnturm.

Nachdem sich das Portal geschlossen hatte, kam Seonaid der Burghof ungewöhnlich still vor.

„Vielleicht solltet ihr beiden heute schon aufbrechen“, sagte Allistair leise, und Seonaid schaute vom geschlossenen Portal zu ihm.

„Aye“, pflichtete Aeldra ihm bei. „Alle sind so sehr durch Ilianas Mutter abgelenkt, dass sie es gar nicht merken würden, wenn wir uns davonmachten.“

Versonnen nickte Seonaid, schüttelte dann jedoch den Kopf. „Nay, wir halten uns an den Plan und reiten morgen. Vermutlich fällt ihnen unsere Abwesenheit auch morgen nicht auf. Dass Lady Wildwood von Greenweld derart misshandelt wurde, wird alle einige Tage lang beschäftigen.“

„Hm.“ Finster starrte Allistair das geschlossene Portal an und schüttelte den Kopf. „Verfluchtes Pack, diese Engländer. Was für feige Hunde sie sind, auf Frauen einzuschlagen.“ Er sah Seonaid durchdringend an, in seinen Augen loderte es. „Sollte Sherwell je …“

„Wird er nicht“, unterbrach sie ihn fest.

„Genau.“ Aeldra knuffte ihren Bruder, um ihn aus seiner plötzlich so düsteren Stimmung zu reißen. „Er wird Seonaid gar nichts antun können, da sie nicht hier sein wird. Dafür wollen wir ja sorgen, falls du dich erinnerst.“

„Aye.“ Seonaid rang sich ein Lächeln ab. „Er hat zu lange gezaudert, und ich werde nicht Däumchen drehend auf ihn warten.“

Das schien Allistair umso mehr aufzubringen. „Verdammter Dummkopf! Wenn er dich erst einmal zu Gesicht bekommen hat und sieht, wen er da so lange gezögert hat zu holen, wird er seine Saumseligkeit bereuen. Dann wird er dir den Hof machen, wirst schon sehen.“

„Oh, natürlich“, entgegnete Seonaid spöttisch und wollte sich in Richtung Übungsplatz aufmachen. „Eine schottische Amazone – welcher Engländer wünscht sich nicht eine solche zum Weibe.“

Allistair packte sie am Arm und drehte sie unsanft zu sich herum, die Miene wie versteinert. Zorn glomm in seinen Augen. „Er hätte dich vor mindestens sechs Jahren holen sollen. Und das wäre auch geschehen, wenn er sich nur ein Mal hierherbequemt und gesehen hätte, wie schön du bist.“

Sie schüttelte leicht den Kopf und wollte sich abwenden, aber er fasste sie am Kinn und zwang sie so, seinem Blick zu begegnen. „Denn du bist schön, Seonaid. Ich weiß, es schmerzt dich, dass er dich verschmäht hat. Es kränkt dich. Du glaubst, etwas stimme nicht mit dir und aus diesem Grund habe er gezaudert. Ich habe dich beobachtet und gesehen, dass es dir zusetzt.“

Peinlich berührt senkte sie den Blick. Der Schmerz und die Scham, von denen Allistair gesprochen hatte, drohten sie zu überwältigen. Sie war Sherwell als Kind versprochen worden, und Allistair hatte recht: Er hätte sie bereits vor Jahren holen sollen. Doch das hatte er nicht, und mit jedem Jahr, das ins Land gezogen war, fühlte sie sich stärker gedemütigt, ohne ein Wort darüber zu verlieren. Sie hatte so getan, als schere es sie keinen Deut. Und wer war schon erpicht darauf zu heiraten? Eine Ehe hätte sie nur der Freiheit...

Erscheint lt. Verlag 20.10.2020
Reihe/Serie Historical Victoria
Historical Victoria
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Chase, The
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Victoria • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher
ISBN-10 3-7337-4959-6 / 3733749596
ISBN-13 978-3-7337-4959-0 / 9783733749590
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