Der Tod kam vor dem Frühstück (Ein Cozy-Krimi mit Lacey Doyle - Buch 1) -  Fiona Grace

Der Tod kam vor dem Frühstück (Ein Cozy-Krimi mit Lacey Doyle - Buch 1) (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
250 Seiten
Lukeman Literary Management Ltd. (Verlag)
978-1-0943-4460-7 (ISBN)
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ANMERKUNG: NEUVERÖFFENTLICHUNG. DAS BUCH WURDE IM SEPTEMBER 2020 KOMPLETT NEU ÜBERSETZT. 'Sehr unterhaltsam. Dieses Buch sollte in jeder Privatbibliothek von Lesern stehen, die einen gut geschriebenen Krimi mit einigen unerwarteten Wendungen und einer interessanten Handlung zu schätzen wissen. Sie werden nicht enttäuscht sein. Ein ausgezeichneter Begleiter für ein kaltes Wochenende!' --Books and Movie Reviews, Roberto Mattos (für Der Tod kam vor dem Frühstück) DER TOD KAM VOR DEM FRÜHSTÜCK (EIN COZY-KRIMI MIT LACEY DOYLE - BUCH 1) ist der Auftakt einer herzerwärmenden neuen Cozy-Krimireihe von Fiona Grace. Die frisch geschiedene, 39 Jahre alte Lacey Doyle braucht eine drastische Veränderung. Sie muss ihren Job kündigen, ihren schrecklichen Chef und New York hinter sich lassen und den Ausstieg aus ihrem hektischen Leben schaffen. Sie beschließt, das Versprechen, das sie sich als junges Mädchen gegeben hat, wahrzumachen, und alles hinter sich zu lassen und in das ruhige englische Küstenstädtchen Wilfordshire, an das sie sich durch wunderschöne Familienurlaube erinnert, zurückzukehren. Wilfordshire ist mit seiner zeitlosen Architektur, den Straßen aus Kopfsteinpflaster und der allgegenwärtigen Natur noch genauso, wie Lacey es in Erinnerung hatte. Lacey will nicht wieder nach Hause zurückkehren und beschließt spontan, ihren Kindheitstraum zu verwirklichen, indem sie ihren eigenen Antiquitätsladen eröffnet. Endlich hat Lacey das Gefühl, dass in ihrem Leben alles nach Plan läuft - bis ein neuer und guter Kunde ihres Ladens tot aufgefunden wird. Als Neuankömmling in der Stadt richten sich alle Augen auf Lacey, die nun ihren Namen reinwaschen muss. Hält ihr neues Leben Laceys Erwartungen stand, während sie ihr eigenes Geschäft leiten, sich mit einem gehässigen Nachbarn auseinandersetzen und ein Verbrechen lösen muss - ganz zu schweigen von dem attraktiven Bäcker auf der anderen Straßenseite? Buch 2 der Reihe - EIN HAARIGER FALL - kann bereits vorbestellt werden!

Die Debutautorin Fiona Grace ist die Verfasserin der LACEY DOYLE COZY-KRIMI Buchreihe, die bisher aus den Romanen DER TOD KAM VOR DEM FRÜHSTÜCK (Buch Eins), FÄHRTENSUCHE IM SAND (Buch Zwei), VERBRECHEN IM CAFÉ (Buch Drei), EIN VERHÄNGNISVOLLER BESUCH (Buch Vier) und EIN TÖDLICHER KUSS (Buch Fünf) besteht. Fiona ist außerdem Autorin der EIN TOSKANISCHER WEINGARTEN COZY-KRIMI Buchreihe. Fiona würde sich sehr freuen, von Ihnen zu hören, deshalb besuchen Sie bitte ihre Webseite www.fionagraceauthor.com, über die Sie kostenlose E-Books erhalten, wissenswerte Neuigkeiten rund um die Autorin erfahren und mit ihr in Kontakt treten können.

 

 

 

 

KAPITEL EINS


 

 

Einvernehmlich.

So stand es schwarz auf weiß und deutlich auf dem Scheidungsurteil.

Einvernehmlich geschieden.

Lacey seufzte und betrachtete das vor ihr liegende Dokument. Der so harmlos aussehende Briefumschlag war gerade von einem pickeligen Boten im Teenageralter mit gleichgültigem Gesichtsausdruck bei ihr abgegeben worden. Fast so, als handle es sich um eine Lieferung des Pizzadienstes. Und obwohl Lacey genau wusste, worum es sich bei diesem, von einem Kurier zugestellten Brief, handelte, hatte sie in diesem Moment rein gar nichts gefühlt. Ihre Gefühle holten sie erst wieder ein, als sie sich auf ihr Sofa sinken ließ. Neben ihr stand der Cappuccino, den sie wegen des Klingelns an ihrer Tür unberührt auf dem Couchtisch hatte stehen lassen. Als sie den Umschlag öffnete und die Dokumente entnahm, stieg noch immer leichter Dampf auf.

Die Scheidungspapiere.

Scheidung.

Zuerst hatte sie aufgeschrien und die Papiere auf den Boden geworfen, fast so als hätte sie panische Angst vor Spinnen und jemand hätte ihr eine Vogelspinne geschickt.

Und nun lagen sie da, kreuz und quer auf dem modernen und äußerst teuren Teppich verstreut. Der Teppich, den ihr ihre Chefin Saskia, die Besitzerin des Möbelhauses, in dem sie arbeitete, geschenkt hatte. Selbst von da unten aus starrten ihr die Worte David Bishop gegen Lacey Bishop entgegen. Daneben kristallisierten sich aus dem Wust der vor ihr liegenden Worte ein paar einzelne Begriffe heraus: Aufhebung der Ehe, unüberbrückbare Differenzen, einvernehmlich…

Zögerlich sammelte sie die Papiere vom Boden auf. Eigentlich war das Ganze gar nicht so überraschend gekommen. Mit den Worten „Du hörst noch von meinem Anwalt!“ hatte David einen Schlussstrich unter ihre vierzehnjährige Ehe gesetzt. Doch das alles hatte Lacey nicht vor dem Gefühlsausbruch bewahren können, der nun, wo sie die Papiere tatsächlich in den Händen hielt, über sie hereingebrochen war. Es gab einfach nichts, das sie vor dem Schrecken und der Endgültigkeit des schwarz auf weiß vor ihr liegenden Dokuments, das ihr bescheinigte „einvernehmlich geschieden“ zu sein, bewahren konnte. So ging man eben in New York an die Dinge heran – einvernehmliche Scheidungen sind doch weniger schmutzig als strittige Scheidungen, oder? Aber das Wort „einvernehmlich“ kam Lacey in ihrem Fall etwas dick aufgetragen vor. Wenn man allerdings David glaubte, dann war sie – und zwar sie ganz allein – Schuld am Ende ihrer Ehe. Denn schließlich war sie 39 Jahre alt und noch immer kinderlos, ja sie hatte noch nicht ein einziges Mal irgendwelche Anzeichen dafür gezeigt, dass sie schwanger sein könnte. Genauso wenig hatte sie beim Anblick fremder Babys, zum Beispiel denen, die es im Laufe der Jahre in ihrem Freundeskreis zuhauf gegeben hatte, irgendwelche Hormonwallungen bekommen. 

„Deine biologische Uhr tickt“, hatte ihr David eines nachts bei einem Glas Merlot erklärt, womit er aber wohl eher meinte: „Unsere Ehe ist eine tickende Zeitbombe.“

Lacey seufzte. Ach, wenn sie damals, mit 25 Jahren, als sie ihn in einem einzigen Rausch aus weißem Konfetti und überschäumendem Champagner geheiratet hatte, nur schon gewusst hätte, dass ihr die Tatsache, dass es ihr wichtiger sein würde, Erfolg im Beruf zu haben als Mutter zu werden, einmal zum Verhängnis werden würde.

Einvernehmlich. Ha!

Mit Gliedern, die plötzlich so schwer wie Blei zu sein schienen, machte sie sich auf die Suche nach einem Stift und fand schließlich einen in dem Behälter, in dem sie ihre Schlüssel aufbewahrte. Wenigstens hatte jetzt – wo kein David mehr hier herumschwirrte und nach verschusselten Schuhen, verlegten Schlüsseln, verlorenen Brieftaschen und nicht mehr auffindbaren Sonnenbrillen suchte – alles wieder seine Ordnung. Zwar war jetzt wieder alles dort, wo sie es platziert hatte, doch, wenn sie ehrlich war, war ihr das auch kein besonderer Trost.

Mit dem Stift in der Hand ging sie zurück zum Sofa, wo sie diesen auf der gepunkteten Linie ansetzte, auf der sie unterschreiben sollte. Doch bevor der Stift das Papier tatsächlich berührte, hielt Lacey inne und ließ diesen weniger als einen Millimeter über der gepunkteten Linie schweben, als gäbe es eine unsichtbare Grenze zwischen dem Kugelschreiber und dem Papier. Denn inzwischen hatte das Wort „Ehegattenunterhalt“ ihre Aufmerksamkeit erregt.

Stirnrunzelnd blätterte Lacey die entsprechende Seite auf und überflog die entsprechende Klausel. Diese besagte, dass Lacey als der besserverdienende Teil von ihnen und die alleinige Eigentümerin der Wohnung in der Upper Eastside, in der sie gerade saß, David über einen „Zeitraum von bis zu zwei Jahren“ hinweg eine „bestimmte Summe“ zu zahlen hätte, damit er sich „unter ähnlichen Bedingungen wie den ihm bisher gewohnten“ ein neues Leben aufbauen könne.

Lacey lachte kläglich. Was für eine Ironie es doch war, dass David jetzt ausgerechnet von ihrer Karriere profitieren sollte, die doch der Faktor gewesen war, der letztendlich zum Ende ihrer Ehe geführt hatte! David, der schon immer ein etwas kleinkarierter Gerechtigkeitsfanatiker gewesen war, würde dies bestimmt als eine Art „Entschädigung“ sehen. Doch Lacey wusste genau, was diese Zahlungen wirklich sein sollten, nämlich: Vergeltung. Rache. Heimzahlung.

Das ist wie ein Arschtritt, dachte sie.

Plötzlich verschwamm alles vor Laceys Augen, so dass sie ihren Nachnamen nicht mehr erkennen konnte und ihr die Tinte verlaufen und das Papier unter ihrem Stift zerknittert vorkam. Dies lag wohl an der außer Kontrolle geratenen Träne, die aus ihrem Auge und auf das Papier getropft war. Wütend wischte sie sich mit dem Handrücken über das Auge.

Jetzt muss ich wohl wieder meinen Mädchennamen annehmen, dachte sie.

Denn Lacey Fay Bishop war Geschichte. Sie existierte nicht mehr. Das war der Name von Davids Frau gewesen und die war sie, sobald sie auf der gepunkteten Linie unterschrieben hatte, nun einmal nicht mehr. Sie würde wieder zu dem ihr seit ihren zwanziger Jahren nicht mehr vertrauten und inzwischen fast gänzlich in Vergessenheit geratenen Mädchen namens Lacey Fay Doyle werden.

Doch der Name Doyle bedeutete Lacey fast noch weniger als der Name, den sie sich in den letzten vierzehn Jahren von David „geborgt“ hatte. Ihr Vater hatte die Familie verlassen, als sie sieben Jahre alt gewesen war, direkt nach einem ansonsten wunderbaren Familienurlaub in dem idyllischen englischen Küstenstädtchen Wilfordshire. Seitdem hatte sie ihren Vater nicht mehr gesehen. Eben noch da – Eis schleckend an einem zerklüfteten, wilden, windigen Strand – war er am nächsten Tag verschwunden gewesen.

Und nun hatte sie ebenso versagt wie ihre Eltern damals! Nach all den Tränen, die sie in ihrer Kindheit wegen des Verschwindens ihres Vaters vergossen hatte und all den bitteren Vorwürfen, die sie ihrer Mutter als Teenager deswegen gemacht hatte, hatte sie nun als Erwachsene dieselben Fehler gemacht wie ihre Eltern! Sie hatte ihre Ehe ebenso in den Sand gesetzt wie sie. Der einzige Unterschied war, dass von ihrem Versagen nur sie und David betroffen waren und niemand sonst in Mitleidenschaft gezogen worden war. Ihre Scheidung ließ wenigstens keine zwei verstörten, psychisch angeknacksten Töchter zurück. Sie starrte erneut auf diese verdammte Linie, auf der sie unterschreiben sollte. Sie zögerte weiterhin. Es schien, als könne sie sich gerade auf nichts Anderes konzentrieren als auf ihren neuen Namen.

Vielleicht lasse ich meinen Nachnamen in Zukunft ganz weg, dachte sie sich ironisch. Ich könnte mich Lacey Fay nennen, als wäre ich irgendein Popstar. Sie spürte wie sich ein hysterisches Lachen in ihrer Brust ausbreiten wollte. Aber warum nicht gleich Nägel mit Köpfen machen? Für ein paar Dollar könnte ich mir einen ganz neuen Namen zulegen. Ich könnte mich – sie sah sich auf der Suche nach einer Eingebung in ihrem Wohnzimmer um, wobei ihr Blick schließlich an der immer noch unberührt vor ihr auf dem Tisch stehenden Kaffeetasse hängen blieb – Lacey Fay Cappuccino nennen. Warum eigentlich nicht? Prinzessin Lacey Fay Cappuccino!

Sie brach in Gelächter aus, bei dem sie ihren mit schimmernden dunklen Locken bedeckten Kopf in den Nacken warf. Doch dieser Lachanfall verebbte so schnell wie er gekommen war und so wurde es in der Wohnung, in der sich ja außer ihr selbst niemand aufhielt, plötzlich wieder sehr still.

Schnell kritzelte Lacey ihren Namen auf die Scheidungspapiere. Das war‘s dann also.

Sie nippte an ihrem Kaffee. Er war kalt.

 

*

 

Wie jeden Tag betrat Lacey die ziemlich volle U-Bahn, die sie zu dem Büro bringen sollte, in dem sie als Assistentin einer Innenarchitektin beschäftigt war. Mit ihren hochhackigen Schuhen und ihrer Handtasche reihte sich Lacey nahtlos in die Menge der anderen Pendlerinnen ein. Nur, dass sie anders war als die anderen. Denn unter der halben Million anderer Pendler, die an diesem Morgen die New Yorker U-Bahn bevölkerten, war sie wahrscheinlich die einzige, die noch vor ihrem Aufbruch zur Arbeit ihre Scheidungspapiere zugestellt bekommen hatte. Und so war sie nun das neueste Mitglied im Club der traurigen Scheidungsopfer. 

Lacey spürte wie ihr die Tränen kamen. Sie schüttelte ihren Kopf und zwang sich dazu, an schönere Dinge und bessere Zeiten zu...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 1-0943-4460-5 / 1094344605
ISBN-13 978-1-0943-4460-7 / 9781094344607
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