Halbseidenes biedermeierliches Wien. 16 Krimis aus einer fälschlich verklärten Epoche -  Günther Zäuner

Halbseidenes biedermeierliches Wien. 16 Krimis aus einer fälschlich verklärten Epoche (eBook)

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2020 | 1. Auflage
250 Seiten
Federfrei Verlag
978-3-99074-100-9 (ISBN)
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Im 5. Band seiner Erfolgsserie beschäftigt sich Günther Zäuner mit der Zeit von 1815 bis 1848. Nach Napoleon wurde im Wiener Kongress Europa neu gezeichnet. Überall lauerten Metternichs Spitzel, drangen bis in die Privatsphäre der einfachen Leute vor. Dazu erklangen die Geigen von Johann Strauß sen. und Joseph Lanner, Fanny Elßler begeisterte mit ihrer Tanzkunst. Waldmüller verewigte diese scheinbare Idylle in seinen Bildern. Waren die Wiener Madln wirklich so süß oder ausgekochte Luder? Eine Stadt, in der das Laster blühte, dem Verbrechen aller Art Tür und Tor sperrangelweit geöffnet waren. Ein Tanz auf dem Vulkan, der Brandgeruch der nahenden Revolution von 1848 war bereits zu riechen.



Ein Wiener und Ostfriesland? Wie passt das zusammen? Die Erklärung ist einfach: Die lieben Verwandten. Zwar leben sie in Dänemark, doch durch die vielen Reisen blieb es nicht aus den quasi 'vorgelagerten' Norden genauer unter die Lupe zu nehmen. Selbstverständlich gehört dazu Ostfriesland. Es gibt so viel Magisches, Faszinierendes und Historisches zu entdecken. Vieles für einen Ösi, noch dazu ein Wiener, gänzlich unbekannt. Von Labskaus bis zur christlichen Seefahrt. Wasser hat mich immer schon angezogen. Aber mit Ost- und Nordsee kann die Donau niemals konkurrieren. ...und ich mag fangfrischen Fisch in allen Variationen. Den gibt es allerdings nur im Norden.

Der Naderer


1814

 

»Le congrès danse beaucoup, mais il ne marche pas.«

(»Der Kongress tanzt, aber er geht nicht weiter.«)

Fürst Charles Joseph de Ligne

(* 23. Mai 1735 in Brüssel – † 13. Dezember 1814 in Wien)

Schriftsteller, Offizier und Diplomat in österreichischen Diensten; der »rosarote Prinz«9

 

Zeittafel

 

Napoleon hält Europa weiterhin in Atem.

1. Jänner 1814: In der Neujahrsnacht beginnt der preußische Feldmarschall Blücher mit seiner 82.000 Mann starken Schlesischen Armee den Rhein bei Mannheim, Kaub und Koblenz zu überqueren. Allerdings erschwert Treibeis das Manöver und kann erst am 3. Jänner abgeschlossen werden.

Zu Weihnachten 1813 überschreitet die Hauptarmee mit 202.000 Soldaten unter Feldmarschall Fürst zu Schwarzenberg den Rhein, um sich mit Blüchers Truppen im Raum Langres zu vereinigen.

10. Jänner: Gefecht von St. Dié – die Bayern unter General Wrede waren über die Vogesen vorgerückt und besiegen die Franzosen, die Lunéville und Nancy räumen, und auf Toul zurückweichen müssen.

Einen Tag später, am 11. Jänner, verbünden sich Österreich und Neapel. Der König von Neapel, Murat, ein Schwager Napoleons, stellt sich gegen Frankreich.

29. Jänner: Schlacht bei Brienne. Kaiser Napoleon I. greift mit 40.000 Mann den mit nur 30.000 Soldaten unterlegenen Feldmarschall Blücher an und siegt. Die Verluste auf beiden Seiten: jeweils dreitausend Mann.

Der Gegenschlag erfolgt zwei Tage später, am 1. Februar in der Schlacht bei La Rothière. Teile der Hauptarmee vereinigen sich mit der Schlesischen Armee. Napoleons 40.000 Mann sind nahezu von 53.000 Verbündeten eingekreist. Der Korse verliert sechstausend Mann an Gefallenen, Verwundeten und Gefangenen. Der Franzosenkaiser muss sich gegen Troyes zurückziehen.

5. Februar: Im Kongress von Châtillon-sur-Seine garantieren die Verbündeten Frankreichs die Grenzen von 1792 und Napoleon darf die Krone behalten, doch seine Unterhändler lehnen ab.

8. Februar: Schlacht am Mincio. Eugène-Rose de Beauharnais, ein Stiefsohn Napoleons und Vizekönig von Italien, versucht vergeblich die Österreicher unter Johann Freiherr von Hiller zu verdrängen. Es herrscht Pattstellung. Die Gegner verschanzen sich und harren bis zum 23. Februar in ihren Stellungen aus.

Vom 10. bis 14. Februar zieht Feldmarschall Blücher selbstständig mit der Schlesischen Armee in drei Kolonnen mit 50.000 Mann gegen Paris. Doch das Unternehmen scheitert. In einzelnen Gefechten besiegen die Franzosen den Preußen. Blücher verliert in diesen Tagen nahezu 14.000 Mann.

Da von Blücher derzeit keine Gefahr droht, kann sich Napoleon anderen Kriegsschauplätzen widmen. Am 18. Februar im Gefecht von Montereau stellen sich die französischen Truppen der Hauptarmee von Feldmarschall Fürst zu Schwarzenberg, die nur mehr drei Tagesmärsche von Paris entfernt ist. Der Fürst unterliegt und Napoleon besiegt nebenbei noch das russische Korps Pahlen.

In der Schlacht bei Bar-sur-Aube am 27. Februar stoppt Schwarzenberg den Rückzug der Verbündeten nach der Niederlage von Montereau und bezwingt die Franzosen unter Marschall Oudinot. Gegen 52.000 Mann unter den Generälen Wrede und Wittgenstein sind die 30.000 französischen Soldaten chancenlos. Die Verluste sprechen für sich: 3.500 Mann verloren Napoleons Truppen, die Verbündeten 1.900.

Einen Tag später, am 28. Februar, stellen die Verbündeten ein Ultimatum an Napoleon, fordern bis zum 10. März einen ihren Vorschlägen entsprechenden Friedensvertrag.

1. März: In Chaumont bilden Österreich, Preußen, Russland und Großbritannien die sogenannte Quadrupelallianz zur Wahrung des Gleichgewichtes in Europa, und die beschlossenen Forderungen der Verbündeten auf dem Kongress von Châtillon sollen dadurch nochmals unterstrichen werden. Dieses Defensiv- und Offensivbündnis gegen Frankreich akzeptiert nur einen gemeinsamen Friedensschluss. Dennoch geht das Abschlachten unvermindert weiter. Feldmarschall Blücher vereinigt sich mit der Nordarmee unter dem Kommando von Feldmarschall Bülow.

Am 9. März verliert Napoleon in der Schlacht bei Laon gegen die vereinigte Schlesische Armee mit der Nordarmee, doch der Sieg kann wegen einer Erkrankung Blüchers nicht richtig verwertet werden.

Der britische Admiral Arthur Wellesley Herzog von Wellington nimmt am 12. März Bordeaux ein.

Erst am 15. März, das Ultimatum ist längst überschritten, trifft Napoleons Entwurf für einen Friedensvertrag ein, der jedoch fast nur Forderungen enthält, daher von den Alliierten abgelehnt wird. Daraufhin wird der Kongress von Châtillon ergebnislos am 19. März abgebrochen.

Napoleon gibt nicht auf, will es in der zweitägigen Schlacht vom 20. und 21. März bei Arcis-sur-Aube abermals wissen. 33.500 Franzosen stehen 74.000 Feinden der Hauptarmee unter Führung von Feldmarschall Fürst zu Schwarzenberg gegenüber. Napoleon erleidet eine fatale Niederlage, verliert 8.000 Soldaten, Schwarzenberg 2.500.

Jetzt zieht sich die Schlinge für den Franzosenkaiser immer enger zu. Am 24. März erfolgt der Befehl für die Verbündeten zum Marsch auf Paris. Einen Tag später, am 25. März, die nächste Niederlage für die Franzosen im Rückzugsgefecht bei La Fère Champenoise, die geschlagenen Truppen ziehen sich in die französische Hauptstadt zurück.

Die Stadt ist nicht mehr sicher. Am 29. März verlässt Kaiserin Marie Louise, Napoleons zweite Ehefrau und Tochter des österreichischen Kaisers Franz I., mit ihrem Sohn Napoleon Franz Bonaparte, dem späteren Herzog von Reichstadt, Paris.

Keine Sekunde zu früh, denn bereits am 30. März stürmen die Alliierten den Montmartre in Paris trotz heftiger Gegenwehr durch die Marschälle Marmont und Mortier. Nach der Kapitulation erhalten sie freies Geleit.

Am 31. März erfolgt der siegreiche Einzug der Verbündeten in Paris. Angeführt von dem russischen Zaren Alexander I. und Preußenkönig Friedrich Wilhelm III. Österreichs Kaiser Franz I. zieht es vor bei seinen Truppen in Dijon zu bleiben. Napoleon versucht nochmals zu retten, was noch zu retten ist, doch seine Generalstäbe sind schlachtenmüde, meutern und verweigern dem obersten Befehlshaber den Gehorsam.

Vorläufig ist der Machtgrößenwahn Napoleons gestoppt. Am 2. April wird der selbsternannte Franzosenkaiser abgesetzt, das Volk vom Treueeid entbunden. Eine provisorische Regierung unter Herzog Charles-Maurice de Talleyrand-Périgord übernimmt die Regierungsgeschäfte.

4. April: Napoleon dankt in Fontainebleau zugunsten seines Sohnes Napoleon Franz Bonaparte ab, doch das reicht den Siegern nicht. Zwei Tage später, am 6. April, erfolgt Napoleons bedingungslose Kapitulation. Ludwig XVIII., ein Bruder Ludwigs XVI., der im Verlauf der Französischen Revolution zusammen mit seiner Gemahlin Marie Antoinette, einer Tochter Maria Theresias, durch die Guillotine hingerichtet wurde, wird von der provisorischen Übergangsregierung zum neuen König von Frankreich proklamiert.

Im Vertrag von Fontainebleau vom 11. April wird festgehalten, dass Napoleon I. seinen Kaisertitel behalten darf und die Insel Elba als souveränes Fürstentum erhält. Noch ahnt niemand, was der abgehalfterte Franzosenkaiser tatsächlich im Schilde führt, nämlich dass er Elba nur als Erholungsort sieht, um sich dort neu zu orientieren um zu einem späteren, günstigen Zeitpunkt erneut nach der Macht zu greifen.

Seine Frau Marie Louise, erhält das Herzogtum Parma, doch zieht sie es vor, mit ihrem Sohn in ihre Heimatstadt Wien zurückzukehren. Am 20. April verlässt Napoleon I. Fontainebleau und trifft am 4. Mai in seinem vorübergehenden Exil auf Elba ein.

Am 13. April debütiert ein gewisser Ferdinand Raimund als Schauspieler im Theater in der Josefstadt in Kotzebues Stück »Belagerung von Saragossa«.

Am 23. April kapituliert auch der italienische Vizekönig Eugène-Rose de Beauharnais und verzichtet auf sämtliche Würden, geht zu seinem Schwiegervater, dem König von Bayern, nach München.

Am 7. und 8. Mai besetzen die Österreicher Venetien und die Lombardei, ziehen in Venedig und Mailand ein.

Doch das ist weit weg. In Wien beschäftigt die Musikliebhaber ein besonderes Ereignis. Am 23. Mai wird die dritte und letzte Fassung der einzigen Oper Ludwig van Beethovens, »Fidelio«, uraufgeführt.

Am 30. Mai...

Erscheint lt. Verlag 30.6.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
ISBN-10 3-99074-100-4 / 3990741004
ISBN-13 978-3-99074-100-9 / 9783990741009
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