Skull-Ranch 39 (eBook)

Dein ist die letzte Kugel

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Lübbe (Verlag)
978-3-7517-0502-8 (ISBN)

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Skull-Ranch 39 - Dan Roberts
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Wie einen Quacksalber haben ihn die Leute aus Golden City davongejagt, aber der geheimnisumwitterte Fremde ist ein richtiger Doc. Aber das geht niemanden etwas an. Denn Fred Bowler wird gesucht. Ein Rinder-King aus Texas will Doc Bowler sterben sehen!
Von alldem ahnt John Morgan nichts, als er den Fremden auf die Skull-Ranch holt. Aber Bowler kann seinem Verfolger nicht entkommen. Der Rinder-King aus Texas kennt nur ein Ziel: Die letzte Kugel ist für Bowler!


Dein ist die letzte Kugel

von Dan Roberts

Wie einen Quacksalber haben ihn die Leute aus Golden City davongejagt, aber der geheimnisumwitterte Fremde ist ein richtiger Doc. Aber das geht niemanden etwas an. Denn Fred Bowler wird gesucht. Ein Rinder-King aus Texas will Doc Bowler sterben sehen!

Von alldem ahnt John Morgan nichts, als er den Fremden auf die Skull-Ranch holt. Aber Bowler kann seinem Verfolger nicht entkommen. Der Rinder-King aus Texas kennt nur ein Ziel: Die letzte Kugel ist für Bowler!

Der kleine Shorty sitzt kerzengerade im Sattel seines dürren, erbärmlich wirkenden Pferdes. Das Tier erweckt den Eindruck, als bräche es in der nächsten Minute entkräftet zusammen. Zudem ist es so gebaut, dass es mehr einem Ziegenbock als einem Weidepferd gleicht.

Aber dieser Eindruck täuscht, täuscht gewaltig.

Denn Shortys Mähre ist ein mächtig geschicktes Tier und nimmt es mit jedem Rinderpferd auf. Es klettert wie eine Bergziege; und in seinem ausgemergelten Körper steckt Kraft, die niemand vermutet.

Der kleine Cowboy der Skull-Ranch betrachtet die Rinderherde, die in knapp fünfzig Yards Entfernung steht.

Es sind alles Longhorndamen, die einen Kreis um ihre Sprösslinge bilden. Irgendwie wittern die Rinder mit ihrem Instinkt, dass den Kälbern etwas Unangenehmes bevorsteht.

Und so ist es auch.

Die Mavericks sollen das Brandzeichen der Skull-Ranch, den Stierschädel, erhalten.

»Na, dann wollen wir die alten Tanten mal aufscheuchen«, sagt Shorty zu seinem Pferd, dessen Ohren sich bei diesen Worten aufstellen.

Aber der Kleine ist nicht richtig bei der Sache. Er vermisst Brazos, seinen massigen, hochgewachsenen Freund.

Der Bulle, wie er manchmal genannt wird, liegt im Schlafhaus der Skull-Ranch. Er ist krank und fiebert, und selbst Doc Smokys Künste, der doch ein erfahrener Treibherdenkoch ist, versagen.

Und der Alte flucht und läuft mit mürrischem Gesicht umher. Sein ledriges Gesicht liegt in kummervollen Falten, weil er Brazos nicht helfen kann.

Shorty zupft am Zügel und hebt den rechten Arm.

Die beiden anderen Reiter der Ranch, es sind neue Männer, treiben ihre Pferde an. Sie traben auf die Longhorndamen zu, die unwillig die Köpfe zurückwerfen. Die Rinder kennen diese seltsamen Wesen, die schreien und wiehern können, und sie wissen, dass sie vorsichtig sein müssen.

Shorty entdeckt drei Rinder, deren Hörner nadelspitz und an den Spitzen bereits weiß geworden sind. Die Tiere ziehen sich zurück. Shorty zupft am Zügel und reitet an, denn drei Mavericks folgen ihren Müttern.

Der kleine zwingt sein Pferd in einen Bogen, um den Longhorns mit ihren Kälbern den Weg abzuschneiden. Sie erkennen die Gefahr und senken die Köpfe.

Die abgewetzten Hörnerspitzen glänzen im Sonnenlicht.

Und dann donnern die drei Longhorntanten los!

Sie rasen wie die wilde Jagd auf Shortys Klepper zu und es sieht so aus, als wollten sie das Pferd einfach überrennen.

Aber das Tier, das der Kleine einst von Big Nose, dem Kiowa-Häuptling, geschenkt bekam, weicht geschickt aus.

Die Rinder rennen ins Leere.

Zornig drehen sie sich um, stellen die Schwänze steil auf und galoppieren erneut los.

Aber auch jetzt macht sie ihr Zorn blind. Denn Shorty jagt längst auf die Mavericks zu und schlägt mit seinem Lasso auf die Rücken der Kälber. Sie springen erschreckt hoch und rennen auf die Herde zu, sie suchen Sicherheit.

Bevor Shorty die Zügel zu sich heranziehen kann, macht sein Pferd einen mächtigen Satz zur Seite, und die Rinder jagen erneut vorbei.

Sie entdecken ihre Kälber bei der kleinen Herde und geben auf. Friedlich trotten sie hinter den anderen Tieren her.

Shorty grinst und lacht misstönend.

Irgendwie hat ihm die kleine Jagd gutgetan. Und endlich hat er einen Blick für das Land, das sich in sattem Grün bis zu den Berghängen erstreckt.

Die Sangre de Christo Kette erstreckt sich bis nach New Mexiko. Und die steil aufragenden Berge sind mit Coloradofichten und Zedern bewachsen.

Hier, im Süden des Bluegrass Valleys, münden zwei Trails in das weite Land, das John Morgan in Besitz nahm.

Der ehemalige Südstaatenmajor gelangte nach dem Bürgerkrieg in den Besitz einer Rinderherde und kam zu ein paar Dollars. Und er wagte es, denn er gehörte zu den Verlierern des Bruderkrieges. Seine Baumwollpflanzung in Alabama war vernichtet, seine Frau war tot.

Und so zog John Morgan mit wenigen Männern nach Colorado, in das Bluegrass Valley, von dem ihm Leroy Spade, der Raubwildjäger berichtete.

Und nun sieht es so aus, als hätten Morgan und seine Männer eine neue Heimat gefunden. Eine Heimat, die es mit allen Mitteln zu verteidigen gilt. Denn das weite Tal, das mit Blaugras bewachsen ist, besitzt viele Zugänge. Und es ist zu groß, als dass es ständig überwacht werden kann.

In den wilden Städten und Minencamps in den Bergen wühlen goldgierige Männer den Boden nach dem gelben Metall um. Immer noch lockt das Gold Abenteurer und Desperados an, die vom schnellen Geld, von leicht verdienten Dollars träumen.

Und schon mehr als einmal hatten John Morgan und seine Männer harte Auseinandersetzungen zu bestehen.

Aber im Moment droht der Ranch, deren Wahrzeichen ein ausgebleichter Stierschädel ist, keine Gefahr.

Die Weidereiter leben in Frieden mit Big Nose und seinen Kiowa. Und die Banditen sind vorsichtig geworden.

Shorty schnalzt mit der Zunge. Sein dürres Pferd geht an und folgt der kleinen Herde im Schritt.

Nach wenigen Yards stößt sich der Kleine den Hut in den Nacken und sieht sich um. Er wittert förmlich, aber er kann nichts entdecken. Und doch spürt er, dass sich irgendetwas verändert hat. Noch weiß er nicht, was geschehen wird, aber mit dem Instinkt des naturverbundenen Menschen fühlt er, dass eine Auseinandersetzung bevorsteht.

Shorty wendet sich im Sattel um und blickt nach hinten.

Dort mündet der Trail nach Golden City in das Valley.

Und dann sieht Shorty den Wagen!

Es ist eine Conestoga, ein richtiger Prärieschoner, wie ihn die Auswanderer benutzen. Die weiße Plane, die in hohem Bogen das Dach bildet, ist verschmutzt und fleckig.

Und die vier Maultiere vor dem Wagen galoppieren in wilder Karriere in das Bluegrass Valley hinein.

Shorty kneift die Lider etwas zusammen, um besser sehen zu können.

Auf dem Kutschbock stemmt sich ein Mann mit den Kniekehlen gegen das Sitzbrett. Dieser Mann ist ganz in Schwarz gekleidet. Auf dem Kopf trägt er einen flachkronigen Hut, der verwegen schräg aufgesetzt ist.

Und immer wieder lässt der Mann in Schwarz die Zügel auf die Rücken der Mulis herabsausen. Die Tiere geben ihr Bestes, legen alle Kraft in die Geschirre, und der schwere Conestoga hüpft und schlingert über den unebenen Boden.

Shorty stößt mit einem pfeifenden Ton die Luft aus seinen Lungen.

Seitlich des Prärieschoners preschen mehr als zwanzig Indianer aus den Deckungen der Zedern und Rotfichten.

Die Krieger lassen ihren Pferden die Zügel frei. Es kann nur noch Minuten dauern, bis sie den Wagen eingeholt und umzingelt haben.

Shorty schaut zu den beiden Weidereitern, die unter seiner Leitung die kleine Herde zum Brennfeuer bringen sollen.

Die beiden Männer zügelten ihre Pferde und halten die Gewehre in den Fäusten.

Der kleine Cowboy treibt seinen Klepper an und rast zu den Männern. Die Hufe des ausgemergelten Pferdes reißen die Grasnarbe auf, als Shorty die Zügel anzieht.

»Steckt die Gewehre weg, ihr Narren«, faucht der Kleine die Reiter an. »Das dort sind Big Noses Krieger, und wir leben in Frieden mit ihnen.«

»Heee, es gefällt mir einfach nicht, dass eine Horde Rothäute einen weißen Mann jagt«, sagt einer der Weidereiter. »Warum erschrecken wir die Kerle nicht ein wenig?«

Shorty schüttelt den Kopf, verdreht die Augen und antwortet klagend: »Du hast nichts im Kopf, Hank, noch nicht einmal rote Grütze, denke ich. Ich sagte doch gerade, dass es Big Noses Krieger sind. Du lebst doch nun schon zwei Monate im Bluegrass Valley. Du weißt doch, wie wir zu den Kiowa stehen.«

Hank grinst schief und murmelt etwas, das nicht zu verstehen ist. Und sicherlich ist das auch gut so, denn es war bestimmt nichts Freundliches, was der Cowboy sagte.

»Also, die Kanonen weg«, befiehlt Shorty auf einmal hart.

Der kleine Mann, der im Sattel richtig großartig wirkt, hat sich verändert. Jetzt spüren die beiden Reiter, dass Shorty genau weiß, was er tut.

Zögernd stecken sie die Winchester in die Scabbards.

»Treibt die Herde zum Brennfeuer«, weist Shorty die beiden an. »Ich kümmere mich um diesen Fremden und die Indianer.«

Der Kleine zupft am Zügel. Das Pferd wirft sich sofort herum und jagt los.

Die Kiowa verteilen sich. Sie bilden ein U um den Wagen. Nur die Flucht nach vorn, in das Bluegrass Valley hinein, bleibt dem Mann in Schwarz noch.

Shorty galoppiert heran und hört den Fremden brüllen.

»Los, ihr verdammten Mähren, lauft, lauft schneller, oder ich gebe euch von meiner Medizin zu saufen. Lauft, verflucht noch mal, ich habe keine Lust, von den Indianern geröstet zu...

Erscheint lt. Verlag 13.10.2020
Reihe/Serie Skull Ranch
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-0502-3 / 3751705023
ISBN-13 978-3-7517-0502-8 / 9783751705028
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