Mörderische Förde (eBook)

Ein Ostsee-Krimi
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
300 Seiten
Midnight (Verlag)
978-3-95819-303-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mörderische Förde -  Christa S. Lotz
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Still ruht die See an der deutsch-dänischen Ostseeküste - Der erste Fall für Biografin Sara Leuze Sara Leuze hat den Auftrag, die Biografie des Hotelmanagers Lukas Brauer zu schreiben. Während einer Sitzung gesteht er ihr, dass er eine Schuld mit sich trägt, die er ihr beichten möchte. In der darauffolgenden Nacht erhält Sara einen Anruf von ihrem Klienten, versteht jedoch kein Wort. Alarmiert eilt sie zu ihm ins Hotel. Doch es ist bereits zu spät: Lukas Brauer liegt tot in der Badewanne. Da die Todesursache ungeklärt ist, werden Hauptkommissar Johann Jessen und sein Team von der Flensburger Kripo informiert. Für die Polizei sieht alles nach einem Unfall aus. Sara fühlt sich jedoch verfolgt und ist sich sicher, dass der Tod kein Zufall war ...

Christa S. Lotz, geboren 1950, wuchs an der Flensburger Förde auf, bevor sie in ihre Wahlheimat im Süden Deutschlands zog. Sie studierte an der Universität Tübingen, arbeitete als Diplom-Pädagogin vor allem mit traumatisierten Menschen und unternahm ausgedehnte Reisen in Europa und Übersee. Im Jahr 2004 veröffentlichte sie ihren ersten Roman über den Dichter Eduard Mörike, der große Beachtung in den Medien fand. Seitdem hat sie weitere historische Romane und historische Krimis veröffentlicht. Heute lebt sie in einer kleinen Stadt am Rande des Schwarzwalds. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, geht sie mit ihrem Lebensgefährten wandern, fotografiert oder macht Ausflüge, die sie zu neuen Geschichten anregen.

Christa S. Lotz, geboren 1950, wuchs an der Flensburger Förde auf, bevor sie in ihre Wahlheimat im Süden Deutschlands zog. Sie studierte an der Universität Tübingen, arbeitete als Diplom-Pädagogin vor allem mit traumatisierten Menschen und unternahm ausgedehnte Reisen in Europa und Übersee. Im Jahr 2004 veröffentlichte sie ihren ersten Roman über den Dichter Eduard Mörike, der große Beachtung in den Medien fand. Seitdem hat sie weitere historische Romane und historische Krimis veröffentlicht. Heute lebt sie in einer kleinen Stadt am Rande des Schwarzwalds. Wenn sie nicht gerade schreibt oder liest, geht sie mit ihrem Lebensgefährten wandern, fotografiert oder macht Ausflüge, die sie zu neuen Geschichten anregen.

1.


Dieser Sommer war einer der heißesten, die Sara jemals erlebt hatte. Es war so heiß, dass der Asphalt auf den Straßen zu schmelzen drohte. Der Schweiß lief ihr in Strömen den Rücken herab. Die Luft waberte, der Geruch nach Meer und vertrocknetem Tang wehte zu ihr herüber. Silbermöwen hockten stumm auf den Pfählen. Wenn die Sonne unterging, würden sie wieder lebendig werden, aufflattern und am Strand entlangspazieren, um nach Muscheln und Krebsen zu suchen.

Sara blickte von ihrer Terrasse aus aufs Meer hinaus, spürte jedoch keinen Windhauch. Auch später kühlte es nicht ab. Am Abend war es Sara nicht möglich einzuschlafen. Sie wälzte sich hin und her, warf die Decke beiseite, stand auf, lief ins Bad und spritzte sich Wasser ins Gesicht. Erst danach begann sie endlich wegzudösen.

Mitten in der Nacht schreckte sie hoch. Ein Brummen hatte sie geweckt. Ihr T-Shirt war völlig durchgeschwitzt. Schlaftrunken tastete sie nach ihrem Smartphone und schaute aufs Display. Sie erkannte die Nummer von Lukas Brauer, ihrem Kunden, für den sie gerade eine Biografie schrieb. Wieso rief er so spät an? Sie räusperte sich. »Hallo, Herr Brauer?«

Statt einer Antwort drang ein Keuchen aus dem Hörer. Im Hintergrund hörte Sara das Rauschen von Wasser.

»Herr Brauer, was ist mit Ihnen? Geht es Ihnen nicht gut?«

Keine Antwort.

Da stimmte doch was nicht. Sara hatte ein flaues Gefühl im Magen. »Brauchen Sie einen Arzt, Herr Brauer? Bitte antworten Sie mir doch!«

Ein leises Krachen ertönte, als wäre sein Smartphone auf den Boden gefallen.

»Herr Brauer!«, schrie sie ins Telefon. Doch die Verbindung war bereits unterbrochen.

Sara wählte die Nummer des Hotels, in dem Brauer als Resident-Manager arbeitete. Es klingelte einmal, zweimal, fünfmal, doch niemand ging ran. Sie trommelte mit den Fingern auf der Bettkante herum. Schließlich sprang sie aus dem Bett, zog sich in Windeseile an und eilte hinaus.

Schwülwarme Luft schlug ihr vom Meer entgegen und trug Salzgeruch herüber. Am Horizont flammte ein Wetterleuchten. Sie schwang sich hinter das Steuer ihres Wagens und fuhr los. Bis zum Hotel brauchte sie etwa zwanzig Minuten. Der Schweiß lief ihr in Strömen den Rücken hinunter, ihre Hände klebten am Lenkrad. Hoffentlich kam sie nicht zu spät. Sie trat stärker aufs Gaspedal. Endlich erreichte sie den Parkplatz des Hotels Europa und eilte ins Foyer. Der Platz hinter dem Tresen war leer. Sara drückte auf die Klingel, die den Portier benachrichtigen sollte, wieder und wieder. Sie trat von einem Fuß auf den anderen. Das konnte doch nicht wahr sein. Endlich schlurfte der Nachtportier herein und gähnte.

»Lukas Brauer hat mich angerufen«, rief sie ihm zu. »Er war offensichtlich nicht mehr fähig zu sprechen. Ich habe versucht, Sie zu erreichen. Da ist was passiert!«

Er kniff misstrauisch die Augen zusammen. »Die Rezeption ist nicht rund um die Uhr besetzt«, brummte er. »Wissen Sie, wie spät es ist? Drei Uhr in der Früh. Da dürfen wir niemanden stören.«

Ihr stieg das Blut in den Kopf. »Er braucht dringend Hilfe!«

»Er hat sich heute Abend schon früh in seine Suite zurückgezogen. Und er fühlte sich tatsächlich nicht gut. Wissen Sie, in welchem Zimmer er wohnt?«

»Ja, ich war schon dort, ich kenne mich aus.«

»Dann gehen Sie schon mal hinauf. Ich suche inzwischen den Schlüssel heraus.«

Sara lief einen Spiegelgang entlang und fuhr mit dem Aufzug in den zweiten Stock. Sie eilte zur Tür seiner Suite und klopfte. Nichts rührte sich. Sie hämmerte lauter an die Tür. Keine Reaktion. Der Portier kam schnaufend angerannt, den Ersatzschlüssel in der Hand. Nachdem er umständlich aufgesperrt hatte, lief sie in die Wohnung, der Portier folgte ihr. Saras Puls raste. Fieberhaft durchsuchte sie das Wohnzimmer und das Schlafzimmer. Brauer war nirgends zu sehen. Als sie die Tür zum Bad öffnete, erschrak sie. Ein saurer Geruch schlug ihr entgegen.

Lukas Brauer lag mit weit offenen Augen angekleidet in der Badewanne, die Haut seines Gesichts und seiner Hände war bläulich-weiß verfärbt, der Mund weit geöffnet. Es wirkte, als hätte er noch einmal um Hilfe gerufen. Sara versuchte, den leblosen Körper aus der Wanne zu ziehen, doch er entglitt ihr und rutschte zurück ins kalte Wasser. Der Portier fühlte nach dem Puls an Brauers Halsschlagader.

»Kein Lebenszeichen«, sagte er. »Mein Gott. Er hat wohl einen Herzschlag erlitten.«

Sara hatte das Gefühl, sich in einem Albtraum zu befinden. Und es wurde mit jeder Sekunde schlimmer. Neben der Toilette bemerkte sie Erbrochenes, eine Wodkaflasche lag zersplittert auf dem Boden. Daneben sein Telefon mit zerbrochenem Display. Nervös fingerte sie ihr Smartphone aus der Tasche und wählte den Notruf. Der Portier klingelte inzwischen den Hoteldirektor und die Angestellten aus dem Schlaf. Sara ließ sich in einen der Sessel im Wohnzimmer fallen und überlegte krampfhaft. Was war gestern Nachmittag geschehen, als sie das letzte Gespräch mit Herrn Brauer geführt hatte? Er hatte gesagt, er wolle ihr bei der nächsten Sitzung etwas Brisantes erzählen. Etwas, das auf ihm lastete wie ein Zentnergewicht und das er seit fünfzehn Jahren mit sich herumtrug. Sein Gesicht war totenbleich und mit Schweißperlen bedeckt gewesen.

Endlich hörte Sara das Martinshorn. Gleich darauf stürzte der Notarzt, gefolgt von zwei Sanitätern mit Trage, in die Wohnung und ließ sich von Sara den Weg zum Bad zeigen. Einige Zeit später kehrte er ins Wohnzimmer zurück; seine Miene war bekümmert.

»Wir haben alles versucht, leider vergeblich.« In seinen müden Augen stand eine unausgesprochene Frage.

»Ich bin von Beruf Biografin«, beeilte sie sich zu sagen. »Herr Brauer ist mein Kunde, ich schreibe seine Biografie. Beziehungsweise war er es. Vor etwa einer Dreiviertelstunde hat er mich angerufen, sich aber nicht gemeldet. Er klang, als befände er sich in Lebensgefahr.«

»Hat er davon gesprochen, sich umbringen zu wollen?«

»Nein, von Selbstmordgedanken war nie die Rede.«

»Litt er an einer Epilepsie?«

»Nicht, dass ich wüsste.«

»Ich habe keine Anzeichen von Gewalteinwirkung, Abwehrverletzungen wie abgebrochene Fingernägel oder Hämatome, bemerkt«, fuhr der Arzt fort. »Eher scheint er unter starkem Alkoholeinfluss gestanden zu haben. Vielleicht hat er sich zur Abkühlung in die Badewanne gelegt, ist ohnmächtig geworden und ertrunken. Näheres wird nur eine Obduktion ergeben. Wir ziehen in solchen Fällen immer die Kriminalpolizei hinzu. Ich werde die Kollegen verständigen.«

Sara setzte sich wieder ins Wohnzimmer, auf einen veloursbezogenen Sessel. Sie stützte den Kopf in die Hand, fühlte sich müde und erschöpft. Was war da mitten in der Nacht geschehen? Gestern Nachmittag schien doch mit Brauer alles in Ordnung zu sein. Bis auf die Nervosität. Er war im Begriff gewesen, ihr etwas Wichtiges mitzuteilen, eine Schuld zu beichten, etwas, das seinem Leben eine entscheidende Wendung gegeben hatte.

Zwanzig Minuten später waren die Kollegen da. Der eine, ein etwa vierzigjähriger Mann mit vollem, an den Schläfen leicht ergrautem Haar, kam mit energischen Schritten herein. Er war mit Jeans und Hemd bekleidet. In seinen Augen lag ein wacher Ausdruck. Der weiß, was er will, dachte Sara.

»Mein Name ist Johann Jessen, Kriminalhauptkommissar von der Kripo Flensburg, und das ist Kommissarin Linda Mattheus.«

Die Kollegin war blond, etwas pummelig und trug ihr Stupsnäschen selbstbewusst vor sich her. Sie nahmen Saras Personalien auf; der Notarzt berichtete, wie er Brauer vorgefunden hatte und was er als Todesursache vermutete. Inzwischen waren die Leute von der Spurensicherung eingetroffen und verteilten sich in der Wohnung. Jessen wandte sich an Sara.

»Auf dem Balkon können wir ungestört reden. Hier stehen wir nur im Weg.«

Vom Balkon aus hatte Sara einen Blick auf das Tal der Krusau. Es dämmerte. Die Lichter der Gebäude glänzten im Morgennebel, und die Vögel begannen in den Bäumen zu zwitschern.

»Sie sind die Biografin von Herrn Brauer?«, fragte er. »Schildern Sie doch bitte, was sich zugetragen hat.«

Sara räusperte sich.

»Ich war mit Herrn Brauer an einem entscheidenden Punkt der Biografie angekommen. Er wollte mir heute etwas Wichtiges mitteilen. Gegen drei Uhr nachts kam ein Anruf von ihm, aber er meldete sich nicht, ich hörte nur einige Geräusche am Telefon, dann war die Verbindung unterbrochen. Ich bin sofort losgefahren und habe den Portier alarmiert. Der ist dann mit mir hoch zu Herrn Brauers Wohnung und hat aufgeschlossen. Da haben wir ihn gefunden.«

»Ist Ihnen bei dem Telefonat etwas Besonderes aufgefallen?«, fragte Linda Mattheus.

»Nein, außer dass er sich nicht äußerte.«

»Das passt ja zu der Wodkaflasche und dem Erbrochenen«, stellte Jessen fest. »Hatten Sie während des Schreibens der Biografie den Eindruck, Brauer wäre depressiv?«

Sara überlegte. »Das hat mich der Notarzt schon gefragt. Ich...

Erscheint lt. Verlag 5.10.2020
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Biografin • Buch • Dänemark • Detektivin • Familiengeheimnis • Flensburg • Förde • Geschichte • Hacker • Inseln • Kommissar • Krimi • Kriminalroman • Leiche • Mord • Ostsee • Polizei • Privatermittler • regional • Roman • Schleswig-Holstein • Segeltörn • Toter • Vergangenheit
ISBN-10 3-95819-303-X / 395819303X
ISBN-13 978-3-95819-303-1 / 9783958193031
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