G. F. Unger Sonder-Edition Collection 20 (eBook)

5 Romane in einem Band

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
400 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-7449-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

G. F. Unger Sonder-Edition Collection 20 - G. F. Unger
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5 spannende Westernromane von G.F. Unger lesen, nur 4 bezahlen!

G.F. Unger wird zu Recht als der beliebteste und erfolgreichste deutschsprachige Western-Autor gefeiert. Mit einer Rekordauflage von über 250 Millionen Exemplaren gehört er zur internationalen Spitzenklasse der Spannungsliteratur. Seine Epoche ist das späte 19. Jahrhundert, seine Schauplätze sind die unermesslichen Weiten des amerikanischen Westens, deren Grenzen von unerschrockenen Frauen und Männern immer weiter nach Westen verschoben werden, bis sie schließlich die Küste des Pazifiks erreichen.
Erleben Sie den amerikanischen 'Wilden Westen', wie nur G.F. Unger ihn schildern kann: hart, authentisch, leidenschaftlich.
Dieser Sammelband enthält die Folgen 96 bis 100 der G.F. Unger Sonder-Edition:
Folge 96: Jagd auf Quade
Folge 97: Jessup
Folge 98: El Toro
Folge 99: Schatten folgen seiner Fährte
Folge 100: Die Canons - Der Aufstieg

Er bricht seine Gedanken ab. Denn er verspürt plötzlich wieder jene feinen Warnsignale seines Instinktes. Er kennt diese unheilvollen Ahnungen und weiß sie längst zu deuten.

Irgendwie ergeht es ihm wie einem Wolf, der von seinem Instinkt gewarnt wird, wenn irgendwo Jäger die Grenzen seines Reviers überschreiten, wenn sie sich ihm nähern und bald auf ihn Jagd machen werden.

Solch ein Einzelgängerwolf spürt das genau, auch ein Tiger im Dschungel.

Und so etwa ergeht es ihm. Denn er hat das schon oft genug erlebt. Er hat immer wieder Schatten auf der Fährte, denen er zwar manchmal für eine Weile entkommen kann, von denen er aber bisher stets irgendwann wieder eingeholt werden konnte.

Als er mit seinen Gedanken so weit ist, erhebt er sich sachte aus dem breiten Doppelbett. Es ist ein prunkvolles, sogenanntes Französisches Bett, das Eveline einst aus New Orleans kommen ließ.

Er ist völlig nackt. Sein hagerer Körper besitzt nicht ein einziges Gramm zu viel Fleisch, obwohl er seit einigen Wochen recht bequem und komfortabel lebte. Er mag etwas mehr als einsachtzig groß sein und bei aller Hagerkeit um die achtzig Kilo wiegen. Denn er hat starke Knochen. Seine Handgelenke sind fast so breit wie die Handrücken.

Leicht wie ein Federgewicht tritt er ans Fenster und zieht die Gardine ein wenig zurück. Es ist ein Eckfenster. Er kann die Hauptstraße hinauf nach Süden und über die Straße zur anderen Seite hinüber auf das Restaurant blicken.

Er sieht reges Treiben. Auch Lärm tönt herauf durch das geschlossene Fenster. Dieser Lärm ist wie das ständige Summen eines gewaltigen Bienenhauses, und in den Nächten klingt es anders als bei Tag.

Denn rings um Golden Hill wird Silber und Gold gefunden.

Und als der Run losbrach, da kamen sie alle – die Guten und die Bösen, die Reinen und die Sündigen, die Redlichen und die Betrüger – und all die vielen, vielen Schattierungen dazwischen.

Und alle wollten auf ihre Weise zu Erfolgen kommen. Auch er gehörte dazu.

Und er ging in den Yellow Bord Saloon und sah Eveline Summer.

Sie schien nur auf ihn gewartet zu haben, obwohl jeden Tag und jede Nacht mehr als tausend Männer in der Stadt waren. Aber sie schien nur auf ihn gewartet zu haben. Und sie schien sich seinetwegen ganz sicher zu sein, nachdem sie in seine hellgrauen Augen geblickt hatte.

Und jetzt verbringt er die Stunden zwischen dem Morgengrauen – wenn sie den Saloon geschlossen haben – und dem frühen Mittag mit Eveline Summer in dem Luxusbett aus New Orleans.

Wieder denkt er: Ja, wir könnten heiraten, wenn nicht meine Vergangenheit wäre, deren Schatten mir nachkriechen.

Er verspürt das warnende Gefühl seines Instinkts plötzlich sehr stark. Und weil das so ist, blickt er noch einmal auf die Straße hinauf nach Süden.

Und da sieht er sie kommen.

Ja, es sind die drei Cassedys, Bud, Ben und Bac Cassedy, Menschenjäger.

Schon zweimal entkam er ihnen.

Und jetzt?

Er spürt in sich einen bösen, heißen Zorn aufsteigen, einen Zorn, der zerstören und vernichten will. Er möchte nicht wieder flüchten müssen, um dann schließlich doch wieder eingeholt zu werden, obwohl er seine Fährte verwirrte und alles tat, sie unverfolgbar zu machen.

Er möchte diesmal besonders gerne bleiben.

Denn da ist Eveline Summer. Sie und er würden ein Paar sein, das sich gesucht und gefunden hat. Und er weiß, dass auch Eveline sich nach einem anderen Leben in einem anderen Land sehnt, nach einem neuen Anfang.

Wenn sie diesen Saloon nur noch ein Jahr lang zusammen hätten führen und dann gut verkaufen können …

Er unterbricht abermals seine Gedanken, denn er weiß, sie führen nur zu Wünschen, die unerreichbar sind.

Denn dort unten kommen die drei Cassedys.

Und er hat die Wahl.

Entweder stellt er sich ihnen, kämpft es aus mit ihnen und bleibt vielleicht Sieger und am Leben.

Oder aber er ergreift abermals die Flucht und verzichtet auf alles, was Eveline und er sich gegenseitig geben könnten bis ans Lebensende.

Dann würde er wieder einsam seine Zickzackfährte reiten, und die kalte Einsamkeit würde ihn bitter und hart machen, unduldsam und feindlich gegen die ganze Welt.

Was soll er tun?

Diese Frage stellt er sich, indes er durch den schmalen Gardinenspalt beobachtet, wie die drei Cassedys ihre Pferde an die Haltestange vor dem Restaurant gegenüber lenken, absitzen, sich witternd umsehen und dann im Restaurant verschwinden. Sie müssen hungrig wie die Wölfe nach einem Blizzard sein, denkt er.

Was soll er tun? Kämpfen und bleiben wollen? Oder abhauen, kneifen und auf alles verzichten.

Wieder blickt er auf das Bett und auf die reizvolle Frau.

Nach langer Zickzackfährte fand er hier dieses Glück. Ja, es ist ein Glück für ihn, ein Geschenk des Schicksals.

Er kam aus einer kalten und unheilen Welt, die erbarmungslos ist zu Männern seiner Sorte. Und er fand Wärme und Zärtlichkeit, einen Menschen, der ihn brauchte, sodass er nicht nur nahm, sondern auch geben konnte.

Aber jetzt …

Oh, er weiß, dass er sich entscheiden muss. Sofort.

Die drei Cassedys werden nur ihren Hunger stillen und dann nach ihm zu suchen beginnen. Wahrscheinlich wissen sie sogar, wo sie ihn finden können, weil sie für gutes Geld ihre Spürhunde in alle Städte schickten, die in Frage kommen.

Er muss sich sofort entscheiden.

Aber wenn er bleiben will, wird er kämpfen und töten müssen.

Und weil sie zu dritt auf ihn losgehen werden, darf er keine stolzen Regeln einzuhalten versuchen. Er wird kämpfen müssen ohne Fairness, einzig und allein ums Überleben.

Wenn er gewinnt, kann er bei Eveline bleiben.

Wenn er verliert, wird er tot sein.

Und wenn er flüchtet, wird er nicht töten müssen und kann auch selbst nicht getötet werden.

In dieser Minute muss er sich entscheiden.

In seinen Blick, den er auf Eveline gerichtet hält, tritt der Ausdruck von Bedauern.

Dann beginnt er sich anzukleiden. Aber er zieht sich nicht seinen Stadtanzug an, sondern kleidet sich so wie für einen Ausritt. Bevor er seine Jacke anzieht, legt er das Schulterholster an mit dem kurzläufigen Colt, den man am Spieltisch sitzend sehr viel schneller ziehen kann als eine langläufige Waffe aus dem Hüftholster.

Doch auch einen Waffengurt mit einem Linksholster legt er sich um die Hüften.

Nun ist er fertig bis auf ein paar Kleinigkeiten, die er auf den Tisch legte, eine Uhr, ein Taschenmesser, die Geldbörse und die Brieftasche, ein Taschentuch und einen Ring besonderer Art. Es ist der Ring, den alle Absolventen der Militärakademie West Point erhalten, wenn sie von dort als Offiziere abgehen.

Aber er trägt ihn schon lange nicht mehr an der Hand, sondern nur noch in der Westentasche.

Als er fertig ist, blickt er noch einmal auf Eveline Summer.

Sie schläft immer noch tief und fest, aber das ist kein Wunder, denn sie kamen erst im Morgengrauen ins Bett.

Das bittere Bedauern in seinem Blick wird noch stärker erkennbar.

Und einen Moment lang zögert er, fragt sich, ob er das, was er jetzt tun will, wirklich tun soll.

Doch dann entschließt er sich endgültig.

Als er sich zur Tür bewegt, ist er leise wie ein Schatten.

Und dann gleitet er hinaus.

Die Tür hinter ihm schließt dann einen Lebensabschnitt ab, und so kurz dieser Abschnitt auch gewesen sein mag – er hätte nicht bedeutsamer sein können für ihn.

I

Er hat keinerlei Gepäck bei sich. Deshalb sieht alles nach einem kurzen Ausritt aus, den er fast jeden Tag unternimmt, um sein gutes Pferd zu bewegen und auch selbst frische Luft zu bekommen und körperlich nicht einzurosten.

Im Sattelholster aber steckt ein Gewehr, das der Stallmann für ihn aufbewahrt hat, weil er es nie durch die Straßen tragen wollte zwischen Saloon und Mietstall hin und her.

Er reitet ruhig aus der Stadt – aber dann verlässt er schon bald den Hauptweg und schlägt durch den Red Valley Canyon den Weg nach Westen ein.

Der Canyon ist etwa zwanzig Meilen lang, und überall sind die Claims und Minen. Überall wird nach Silber und Gold geschürft. Erzwagen sind unterwegs, auch Reiter und Maultierkarawanen, hochbepackt mit allerlei Lasten, die man in Wagen nicht in die Berge schaffen kann.

Als es Abend wird, reitet er aus dem Canyon in das weite Tal und sieht vor sich die Lichter von Best Chance.

Es ist eine Campstadt.

Und er möchte dort wenigstens seinen Hunger stillen und ein paar Vorräte und etwas Ausrüstung kaufen.

Ja, er glaubt, dass sein Vorsprung vor den Cassedy-Brüdern groß genug ist. Er reitet auf die Lichter zu.

Sein Magen knurrt.

Er denkt an Eveline Summer – und das Bedauern in ihm wird zu einer tiefen Bitterkeit, aus der schnell ein böser und wilder Zorn entstehen könnte.

Denn er ist ja kein Heiliger, sondern ein vitaler Mann.

Er denkt an ein Wort, das hieß: Jeder Augenblick des Daseins wird vom Vergangenen geprägt – aber jeder Augenblick wird auch die Zukunft bestimmen.

Oder ist das nicht so?

Er weiß es nicht.

Als er dann die wilde Minen- und Goldgräberstadt erreicht, hält er wirklich nur so lange an, bis er gegessen und die notwendigen Dinge eingekauft hat.

Dann reitet er weiter.

Erst gegen Mitternacht sucht er sich einen guten Platz für sein Camp.

Bald...

Erscheint lt. Verlag 22.9.2020
Reihe/Serie G. F. Unger Sonder-Edition Collection
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Anthologie • Bestseller • Box • bud-spencer • buffalo-bill • Bundle • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Collection • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • e-bundle • eBundle • Erwachsene • Exklusiv • für • Garner • GF • g f barner • Großband • Indianer • jack-slade • Jugend • karl-may • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • matt-brown • Paket • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Staffel • stewart-brown • uksak • Western • western-country • Western-roman • Westernromane • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7325-7449-0 / 3732574490
ISBN-13 978-3-7325-7449-0 / 9783732574490
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