Skandal um die begehrenswerte Miss Darby (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
264 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4925-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Skandal um die begehrenswerte Miss Darby - Julia London
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Nichol Bain, Sohn eines schottischen Barons, gilt in der adligen Gesellschaft als Experte für brisante Fälle. So auch, als Miss Maura Darby rasch verheiratet werden soll, um ihrer Cousine keine Konkurrenz zu machen. Natürlich weiß Nichol einen passenden Gentleman! Doch während er die ebenso begehrenswerte wie aufsässige Miss Darby durch die unwegsamen Highlands zu ihrem zukünftigen Gatten begleitet, hat der Charmeur im Schottenrock selbst ein Problem: Die Schönheit mit dem rabenschwarzen Haar will von ihm in die Kunst der Liebe eingeweiht werden! Er verzehrt sich nach ihr - aber wie kann er sie danach einem anderen Mann zur Frau geben?



Julia London hat sich schon als kleines Mädchen gern Geschichten ausgedacht. Später arbeitete sie zunächst für die US-Bundesregierung, sogar im Weißen Haus, kehrte aber dann zu ihren Wurzeln zurück und schrieb sich mit mehr als zwei Dutzend historischen und zeitgenössischen Romanzen auf die Bestsellerlisten von New York Times und USA Today. Sie lebt mit ihrer Familie in Austin, Texas.

1. KAPITEL

Stirling, Schottland

1758

Calum Garbett bekam sein Glück einfach nicht zu fassen. Immer wenn er glaubte, es wäre zum Greifen nah, stürzten sich seine Frau und seine Tochter im letzten Augenblick auf ihn, um jede Hoffnung zu zerstören.

Die Szene, die sich jetzt gerade im Salon abspielte, war der Schlag, der allem die Krone aufsetzte. Er konnte gleichsam spüren, wie ihm all seine harte Arbeit durch die Finger rann. Er durfte gar nicht an das Geld und die Zeit denken, die er darauf verwendet hatte, Carrons Eisenhütte zum Leben zu erwecken. Es war eine Herkulesaufgabe gewesen, ein gutes Verhältnis zu Thomas Cadell aufzubauen, einem Engländer, der selbst eine ertragreiche Eisenhütte besaß und der den Schotten die neuesten Techniken beibringen konnte. Techniken, mit denen sich sowohl Zeit als auch Geld einsparen ließ, sodass Calum dann mehr schottische Männer einstellen konnte.

Er hatte alles dafür getan, um zu einem der wichtigsten Industriellen von ganz Schottland aufzusteigen. Wenn es nicht so gewesen wäre, hätte er doch jetzt wohl kaum neben dem Duke of Montrose gesessen, der vorhatte, sein eigenes Geld und seinen Einfluss in das Unternehmen zu investieren.

Ja, Calum hatte die Hand seiner Tochter zu einem Teil des Geschäfts gemacht, aber damit hatte er ihr im Grunde genommen einen Gefallen getan, denn ihre Aussichten auf eine gute Ehe waren ansonsten nicht gerade blendend. Wenn er ehrlich war, musste er zugeben, dass seine Tochter nicht besonders attraktiv war. Und wenn junge, kraftstrotzende Männer im heiratsfähigen Alter eine mögliche Partnerin vorgestellt bekamen, bei deren Anblick sie zusammenzuckten, wenn sie sich ausmalten, das Bett mit ihr zu teilen, zogen sie sich in der Regel völlig zurück.

Nun ja, er hatte trotzdem jemanden für seine Tochter Sorcha gefunden, doch jetzt war sie dabei alles zu ruinieren. Ihre Mutter stand ihr dabei entschlossen zur Seite, und das alles nur, weil sich der junge Gockel, den sie heiraten sollte, in die weit hübschere und wesentlich unerreichbarere Maura Darby verguckt hatte, Calums Mündel.

Calum hatte Maura vor zwölf Jahren unter seine Fittiche genommen, nachdem ihr Vater, sein ältester Freund, gestorben war. Das Mädchen war ganz allein auf der Welt, und Darby hatte an Calums Großzügigkeit und seinen Sinn für Anstand appelliert. Calum hatte nichts dagegen gehabt, sie aufzunehmen, vor allem weil das Mädchen eine ansehnliche Geldsumme mitgebracht hatte und ihre Anwesenheit ihn eigentlich nicht betraf.

Dabei hatte er jedoch überhaupt nicht damit gerechnet, wie beleidigt seine Tochter Sorcha deswegen sein würde, von seiner Frau ganz zu schweigen. Sie war vom Augenblick ihrer Ankunft an sehr gegen das Mädchen gewesen.

Über die Jahre hatte sich die Ablehnung nur noch verschlimmert. Als die Mädchen zu Frauen heranwuchsen, stellte sich heraus, dass die arme Sorcha trotz aller Bemühungen von Calums Frau zu einem Leben mit Knollennase und schief stehenden Augen verdammt war, während aus Maura eine Frau mit hübschem pechschwarzem Haar und Augen so blau wie der Winterhimmel wurde. Je anziehender Maura wurde, desto mehr versuchte seine Frau, sie aus dem Weg zu räumen. Sorcha war zufälligerweise die Erste gewesen, die ein Heiratsangebot erhalten hatte – mit tatkräftiger Hilfe von Mrs. Garbett, die dafür alles in ihrer Macht Stehende getan hatte – außer Maura tatsächlich einzusperren.

Das Mädchen hatte das alles einigermaßen gut verkraftet und beklagte sich nie. Wahrscheinlich hatte sie sich daran gewöhnt, abgelegte Kleider zu tragen und alles was ihr gehörte an Sorcha abzutreten – ein Kätzchen, als sie dreizehn gewesen war, einen Muff ein paar Jahre später und dann auch noch ein Schultertuch, das sie von einer Freundin zu ihrem zwanzigsten Geburtstag bekommen hatte. Und das waren nur die Dinge, von denen Calum wusste.

Doch was sich in den letzten vierzehn Tagen unter seinem Dach abgespielt hatte, hatte aus Sorcha eine vollkommen unverschämte kleine Hexe gemacht. Calum war überzeugt davon, dass sie mitten in einer verfluchten Katastrophe steckten.

Soweit er bis jetzt wusste, war eine Kammerzofe Zeugin eines Kusses zwischen Maura und Mr. Adam Cadell, dem Verlobten seiner Tochter, geworden. Da sie wusste, dass dies eine unverzeihliche Kränkung für ihre Herrin sein musste, war die Zofe zur Haushälterin gelaufen, die wiederum Calums Frau aufgesucht hatte, und die war anschließend laut klagend die Treppe hinunter und ins Arbeitszimmer gekommen, wo Calum und Adams Vater, Thomas Cadell, gerade im Beisein des Duke of Montrose ihren Vertrag endgültig unterschreiben wollten.

Mrs. Garbett wurde dicht gefolgt von der heulenden Sorcha, deren Schluchzen ihre Nase unglücklicherweise noch größer erscheinen ließ. Hinter ihr betrat die Mutter des Jungen Mannes, Mrs. Cadell, den Raum, die lauthals leugnete, dass ihr Sohn sich irgendetwas hatte zuschulden kommen lassen. Als Letzter kam sehr kleinlaut Adam Cadell herein, der darauf bestand, dass die ältere Frau, Maura, die gerade vierundzwanzig geworden war, sich ihm an den Hals geworfen und er nicht gewusst hatte, was er tun sollte.

Der verdammte schamlose Gockel wollte ihnen allen Ernstes einreden, dass er nur ein kleiner Junge war, den man überrumpelt hatte.

Schnell wurde im Salon ein Strafgericht aus drei verwirrten Männern gebildet – Calum, Thomas Cadell und dem Duke. Calum verlangte, dass die Zofe gerufen wurde, um zu bezeugen, was sie beobachtet hatte. Die Angeklagte, Maura, wurde ebenfalls herbeigezerrt und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust. Ihre hübschen blauen Augen funkelten vor Widerwillen, als sie sie alle ansah.

„Ich hab gesehen, dass Miss Darby an der Wand gestanden hat und Mr. Cadell sie geküsst hat“, sagte die Zofe und hielt dabei den Blick fest auf den Boden unter ihren Füßen gerichtet.

„Ich weiß genau, dass es andersherum war“, sagte Adam hoffnungsvoll.

Calum sah Maura an. „Miss Darby?“

„Es war genau so, wie Hannah gesagt hat, Sir, aye.“

Das klang für Calum nicht danach, als ob sie sich Adam an den Hals geworfen hätte, nicht wenn sie mit dem Rücken an der Wand gestanden hatte. Aber sie hatte den Kuss zugegeben, und er wusste nicht genau, was er jetzt tun sollte. „Also gut“, sagte er unsicher. „Alle müssen mir versprechen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“

„Mr. Garbett!“, kreischte seine Frau wie außer sich. „Willst du die Ehre deiner Tochter nicht verteidigen?“

Du lieber Gott, schlug sie etwa vor, dass Calum den jungen Mann fordern sollte? Sich auf Leben und Tod mit ihm in der Einfahrt duellieren? Er wollte sich den Skandal nicht einmal vorstellen, ganz zu schweigen von den Schwierigkeiten und der Unordnung, die sich unweigerlich daraus ergeben würden.

„Papa!“ Sorcha kreischte in derselben Tonlage wie ihre Mutter. „Ich heirate den nicht! Ich hasse ihn! Ich hasse Maura! Warum hast du sie überhaupt hergeholt?“

Calum spürte die ungebremste Katastrophe als Druck auf seiner Brust. Außerdem juckte ihm der Kopf unter der Perücke, und er hätte gern einen Stock oder so etwas Ähnliches gehabt, um sich damit zu kratzen und verdammt noch mal nachdenken zu können. Wenn es keine Heirat gab, dann gab es auch keinen Vertrag. Seine Eisenhütte, die das Zeug dazu hatte, das wirtschaftliche Juwel von ganz Schottland zu werden, würde den Bach hinuntergehen. Langsam erhob er sich. „Lass uns nichts überstürzen, Liebes.“

„Überstürzen?“, rief Sorcha. „Das ist schon das zweite Mal, dass sie meinen Verlobten geküsst hat!“

Ach ja, richtig. Beim ersten Mal hatte Maura gesagt, dass der Bengel ihr draußen im Garten aufgelauert hätte, wo niemand sie sehen konnte, um sie zu küssen. Wie erwartet hatte der Junge alles geleugnet. Die beiden Familien hatten ihm geglaubt.

„Ich habe ihn überhaupt nicht geküsst“, sagte Maura, und dabei war ihre Stimme erstaunlich ruhig in der überreizten Stimmung, die sie umgab. „Er hat mich auf dem Gang überrascht und mich dann geküsst, Sir.“ Sie sah den jungen Dummkopf an. „Bitte sagen Sie die Wahrheit, Mr. Cadell.“

„Wie können Sie es wagen!“, rief Mrs. Cadell. „Das steht Ihnen nicht zu!“ Aber dann drehte sie sich um und versetzte ihrem Sohn mit der flachen Hand einen so heftigen Schlag auf den Hinterkopf, dass er ein paar Schritte vorwärtsstolperte.

„Sie ist eine Verführerin, wirklich!“, sagte Adam aufgebracht. Er sah sich um. Wahrscheinlich hoffte er auf einen mitfühlenden Blick, aber diese Hoffnung war vergeblich.

„Ich will sie hier nicht, aye, Papa? Ich will sie nirgendwo in meiner Nähe haben!“, sagte Sorcha mit Nachdruck.

Calum wechselte einen Blick mit Thomas, der genauso verwirrt aussah wie Calum sich fühlte. Calum wusste wirklich nicht, was er mit Maura machen sollte. Er konnte sie ja nicht in eine Truhe stecken und auf dem Dachboden verstauen.

„Calum!“, sagte seine Frau. „Du musst sie wegschicken!“

„Aye, schon gut, schon gut, ich habe ja verstanden, dass eure Gefühle verletzt sind“, sagte er scharf und versuchte nachzudenken. Sein Cousin? Er hatte David Rumpkin seit Jahren nicht gesehen. Er lebte auf dem Landsitz, der ehemals seinem Vater gehört hatte, in der Nähe von Aberuthven. Er war ein alter Scharlatan, der sich noch nie auf ehrliche Weise seinen Lebensunterhalt verdient hatte, aber Calum konnte sich vorstellen, dass er Maura gegen Entgelt aufnehmen würde, bis Gras über dieses ganze Debakel gewachsen war.

Er sah Maura an, die seinen Blick ruhig...

Erscheint lt. Verlag 6.10.2020
Reihe/Serie Historical Gold
Historical Gold
Übersetzer Simone Wolf
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel Seduced by a Scot
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • highlander liebesromane • Historical Gold • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Stürmisches Verlangen nach dem Highlander
ISBN-10 3-7337-4925-1 / 3733749251
ISBN-13 978-3-7337-4925-5 / 9783733749255
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