Jack Slade 914 (eBook)

Wild Jack wird gezähmt

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7517-0026-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Jack Slade 914 - Jack Slade
Systemvoraussetzungen
1,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Auf dem Rückweg von einer Hochzeitsfeier geraten Lara Brendon und ihre Kusinen Lucy und Molly in ein schweres Unwetter. Bei einem heftigen Blitzschlag gehen die Pferde durch, und die Kutsche stürzt einen Abhang hinunter. Zwar können sich die Mädchen retten, doch sie verirren sich im Gebirge. Nach Tagen stoßen sie schließlich halb verhungert auf eine einsam gelegen Blockhütte. Diese gehört dem Trapper Wild Jack O'Hara ...


WILD JACK
WIRD
GEZÄHMT

Auf dem Rückweg von einer Hochzeitsfeier geraten Lara Brendon und ihre Kusinen Lucy und Molly in ein schweres Unwetter. Bei einem heftigen Blitzschlag gehen die Pferde durch, und die Kutsche stürzt einen Abhang hinunter. Zwar können sich die Mädchen retten, doch sie verirren sich im Gebirge der Smoky Mountains. Nach Tagen stoßen sie schließlich halb verhungert auf eine einsam gelegene Blockhütte. Diese gehört dem geheimnisvollen Trapper Wild Jack O’Hara …

Sie hatten soeben einen turmartigen Felsen passiert, als Old Tim auf dem Fahrersitz zusammensackte. Es war ein drückend heißer Tag gewesen, und er hatte wohl zu viel getrunken bei der Hochzeitsfeier, von der sie sich jetzt auf der Heimfahrt befanden. Offenbar war ihm übel geworden. Er ließ die Zügel fallen und griff sich ans Herz.

In diesem Moment fuhr ein greller Blitz vom schwarz gewordenen Himmel, der vor einer Stunde noch völlig klar gewesen war. Ein ohrenbetäubendes Krachen folgte dem Blitz, der anscheinend ganz in der Nähe eingeschlagen hatte. Es roch plötzlich nach Schwefel.

Die Pferde gerieten in Panik. Erschrocken wiehernd, stürmten sie mit angelegten Ohren und wild rollenden Augen los. Und niemand war da, der sie gestoppt hätte.

Die vier Insassinnen der offenen Kutsche begannen vor Angst laut zu kreischen. Sie erkannten die Gefahr, in der sie plötzlich schwebten. Das Gelände war abschüssig, die kurvenreiche Straße war steinig und voller Schlaglöcher. Außerdem führte sie an einem Abgrund vorbei, in dessen Tiefe ein Wildwasser schäumte.

Die Kutsche schlingerte. Old Tim hing schief auf seinem Sitz, von dem er jeden Moment herunterfallen konnte. Anscheinend war er bewusstlos geworden.

»Onkel Tim – mein Gott!«, rief die erst neunzehnjährige Molly. »Was ist los mit dir?«

Ohne auf eine Antwort zu warten, die sie ohnehin nicht bekommen hätte, wollte sie über die Sitzlehne klettern und die Zügel an sich bringen, um die drohende Katastrophe abzuwenden.

Aber da passierte es schon. Die Kutsche geriet mit dem rechten Hinterrad über die Abbruchkante, bekam Schlagseite und wurde durch die Schwerkraft in die Tiefe gerissen. Und sie riss nicht nur die beiden Pferde mit sich, sondern auch die Insassen der Kutsche.

Molly und ihre Gefährtinnen schrien durchdringend in ihrer Todesangst. Im letzten Augenblick versuchten sie, aus der sich überschlagenden Kutsche herauszuspringen. Molly gelang das gerade noch rechtzeitig, sodass sie nicht unter das Gefährt geriet, von dem sie wohl erschlagen worden wäre.

Der Sturz in die Tiefe blieb ihr dennoch nicht erspart. Kopfüber purzelte sie den Steilhang hinunter und wusste nicht, dass sie dabei ununterbrochen schrie. Oder waren es die Schreie ihrer Gefährtinnen, die ihr in den Ohren klangen? Daneben ertönte auch das schaurige Wiehern der Pferde.

Endlich fand der endlos scheinende Sturz in die Tiefe ein Ende. Zusammengerollt wie ein Ball, prallte Molly gegen einen Busch und wurde von ihm aufgefangen.

Dicht an ihrem Ohr hörte sie, als die Benommenheit von ihr wich, Wasser rauschen. Die Todesschreie der Pferde waren verstummt. Stattdessen ertönte wieder schmetternder Donnerschlag. Die vorangegangenen Blitze tauchten die Schluchtsohle in ein unwirklich scheinendes Licht. Wenn dieses erlosch, wurde es so dunkel, dass man die eigene Hand nicht mehr sehen konnte. Der Tag wich der Nacht.

Strömender Regen hatte eingesetzt. Molly war im Nu bis auf die Haut durchnässt. Aber das spürte sie jetzt ebenso wenig wie die Schmerzen in ihren zerschundenen Gliedern. Sie hatte bei dem wilden Sturz etliche Abschürfungen und Prellungen erlitten.

Der Überlebensdrang gab ihr den Anstoß, sich vom Bachufer zu entfernen. Auf allen vieren kroch sie den steilen Hang hinauf und drohte dabei immer wieder den Halt zu verlieren. Verbissen arbeitete sie sich weiter nach oben. Ein starker Überlebenswille verlieh ihr ungeahnte Kräfte.

Der Regen strömte auf sie herab, und Blitz und Donner wechselten einander in schneller Reihenfolge ab. Das Gewitter, das sich im Laufe des Tages durch ungewöhnliche Hitze und eine seltsame Spannung in der Luft angekündigt hatte, brach jetzt mit voller Stärke los und wuchs sich binnen weniger Minuten zu einem schrecklichen Unwetter aus.

Als Molly den mühevollen Weg nach oben endlich geschafft hatte, brach die Dunkelheit herein. Mit letzter Kraft zog sie sich über die Abbruchkante, rang minutenlang nach luft und blieb zunächst auf dem durchnässten Boden liegen.

Erst jetzt spürte sie allmählich die von ihren Schrammen ausgehenden Schmerzen. Mühsam atmend fragte sie sich, ob sie wohl die Einzige war, die das Unglück überlebt hatte.

Dass dem nicht so war, begriff sie, als plötzlich eine schwankende Gestalt neben ihr auftauchte. Es war ihre um zwei Jahre ältere Schwester, die sie an ihrem hellen Kleid erkannte. Die brünetten Haare hingen ihr in nassen Strähnen ins bleiche Gesicht.

»Lucy!«, rief Molly erleichtert und rappelte sich auf. Ihre rau gewordene Stimme klang fremd.

Schluchzend fielen sich die beiden Schwestern in die Arme.

Außer ihnen hatte auch ihre Kusine Lara überlebt. Sie schaffte es als Letzte nach oben und wurde von Lucy und Molly mit Erleichterung empfangen.

Doch dann kam niemand mehr. Bang schauten sich die drei jungen Mädchen an.

»Wo bleiben Onkel Tim und Tante Hettie?«, fragte Lucy. »Warum kommen sie nicht?«

»Weil sie nicht können«, antwortete Molly. »Sie sind – sind …« Sie verstummte, denn sie wagte nicht, dieses eine so bedeutungsvolle Wort auszusprechen.

Lucy aber wollte noch nicht glauben, dass die Vermissten ums Leben gekommen waren. Sie trat an den Rand des Abgrunds und rief hinab:

»Tante Hettie! Onkel Tim? Was ist mit euch? Gebt doch eine Antwort!«

Doch es meldete sich niemand. Nur das dumpfe Rauschen des rasch anschwellenden Wildbaches war zu hören, das Strömen des Regens und das Krachen weiterer Donnerschläge.

Da begriffen die drei Mädchen, dass jedes weitere Rufen vergeblich sein würde. Old Tim und die ebenfalls schon in die Jahre gekommene Tante hatten den Absturz nicht überlebt.

Wie gebadete Mäuse standen sie da und bemühten sich, mit der Situation fertig zu werden. Das grelle Licht eines aus dem pechschwarzen Gewölk zuckenden Blitzes zeigte ihnen den Weg zu dem hohen Felsen, an dem sie vor dem Absturz vorbeigefahren waren. Da er etwas überhing und der Wind aus einer anderen Richtung wehte, fanden sie darunter notdürftigen Schutz. Sie kauerten sich am Fuße dieses Felsens nieder und schmiegten sich aneinander, um auf diese Weise weniger in ihren nassen Kleidern zu frieren.

Der Regen rauschte gleichmäßig hernieder und verwandelte den durch die Smoky Mountains führenden Fahrweg in eine schlammige Piste.

Eine endlos scheinende Nacht, die den drei jungen Mädchen wohl immer im Gedächtnis bleiben würde, musste schließlich der Morgendämmerung weichen. Das Gewitter war vorbei. Es regnete zwar noch immer, aber nicht mehr so stark.

Frierend richteten sich Lara und die beiden Schwestern auf und blinzelten in das graue Dämmerlicht.

Ihre Sorge galt der vermissten Tante und Old Tim, dem Kutscher.

»Wir müssen nachsehen, was aus ihnen geworden ist«, drängte Lucy.

Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, gingen die drei zu der Stelle, wo es zu dem Unglück gekommen war, und spähten forschend und mit starker Beklemmung in die Schlucht hinab, in der es noch immer ziemlich dunkel war. Trotzdem sahen sie, wenn auch nur unscharf, die Überreste der Kutsche und die leblosen Körper der beiden Pferde, halb noch am Land, halb im Wasser, am Ufer des Flusses liegen, der während der Nacht zu mehrfacher Größe angeschwollen war. Auch die zertrümmerte Kutsche lag dort.

Von Tante Hettie und Old Tim war nichts zu sehen. Die beiden waren wohl ins Wasser gestürzt und fortgespült worden. Und wenn der Fluss weiter so anstieg, womit zu rechnen war, würden wohl auch die toten Pferde noch von den Wassermassen mitgerissen werden.

Der über seine Ufer getretene Gebirgsfluss führte losgerissenes Buschwerk und ganze Bäume samt Wurzeln mit sich und füllte die Schluchtsohle in ihrer ganzen Breite aus. Ein wildes Getöse drang an die Ohren der beklommen lauschenden Überlebenden. Wo gestern noch große Felsblöcke aus dem Flussbett ragten, war jetzt nur noch eine braune, brodelnde Flut zu sehen, die alles verschlang, was ihr in den Weg kam.

Lucy bekreuzigte sich, während Lara und Molly entsetzt die Hände vors Gesicht schlugen.

»Sie sind tot!«, rief Lara mit erstickter Stimme. Sie begann laut zu schluchzen.

»Ja, da gibt es wohl keinen Zweifel mehr«, meinte Lucy. »Es hat keinen Sinn, nach ihnen zu suchen. Wir müssen jetzt an uns selbst denken.«

»Aber wie soll es jetzt weitergehen?«, fragte Molly besorgt.

»Wir müssen uns zu Fuß durchschlagen«, antwortete Lucy pragmatisch. »Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.«

»Du hast recht. Wie viele Meilen sind es von hier wohl noch nach Clayton?«

»Zehn oder...

Erscheint lt. Verlag 22.9.2020
Reihe/Serie Jack Slade
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer-Roman • alfred-bekker • Bestseller • bud-spencer • buffalo-bill • Cassidy • Chaco • clint-eastwood • Country • Cowboy • Deutsch • e Book • eBook • E-Book • e books • eBooks • Erwachsene • Exklusiv • für • g-f • GF • g f barner • g f unger • Indianer • jack-slade • Jugend • Karl May • kelter-verlag • Kindle • Klassiker • Krimi • Laredo • larry-lash • Lassiter • lucky-luke • Männer • martin-wachter • pete-hackett • peter-dubina • Reihe • Ringo • Roman-Heft • Serie • sonder-edition • Unger • Western-roman • Wilder Westen • Wilder-Westen • Winnetou • Wyatt Earp • Wyatt-Earp
ISBN-10 3-7517-0026-9 / 3751700269
ISBN-13 978-3-7517-0026-9 / 9783751700269
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49
Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit …

von Rita Falk

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99