Rupert undercover - Ostfriesische Jagd (eBook)

Spiegel-Bestseller
Der neue Auftrag. Band 2. Kriminalroman
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
448 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-491194-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Rupert undercover - Ostfriesische Jagd -  Klaus-Peter Wolf
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Der zweite Auftrag für Hauptkommissar Rupert als Undercover-Agent, dem beliebten Kollegen von Ostfrieslands berühmtester Kommissarin Ann Kathrin Klaasen von Nummer-1-Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf. Kriminaldirektorin Liane Brennecke hätte eigentlich Angst um ihr Leben haben müssen, aber dem war nicht so. Sie betrachtete sich im Spiegel. Sie war sich selbst fremd geworden. In diesem Folterkeller war etwas mit ihr geschehen. Etwas war aus dem Körpergefängnis geflohen und hatte sich in Sicherheit gebracht. Ein Seelenanteil von ihr war entkommen. Sie sorgte sich um ihre geistige Gesundheit. War sie kurz davor, verrückt zu werden, oder hatte sie diese Schwelle bereits in dem Rattenloch überschritten, in dem er sie gefangen gehalten hatte? Um wieder ganz zu werden, musste sie ihn erledigen. Dazu brauchte sie einen Köder und ein Werkzeug. Nichts und niemand erschien ihr geeigneter als dieser Rupert. (Auszug aus Band 2)

Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bislang sind seine Bücher in 26 Sprachen übersetzt und über fünfzehn Millionen Mal verkauft worden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Der Autor ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Die Romane seiner Serie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen stehen regelmäßig mehrere Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit werden mehrere Bücher der Serie prominent fürs ZDF verfilmt und begeistern Millionen von Zuschauern.

Klaus-Peter Wolf, 1954 in Gelsenkirchen geboren, lebt als freier Schriftsteller in der ostfriesischen Stadt Norden, im selben Viertel wie seine Kommissarin Ann Kathrin Klaasen. Wie sie ist er nach langen Jahren im Ruhrgebiet, im Westerwald und in Köln an die Küste gezogen und Wahl-Ostfriese geworden. Seine Bücher und Filme wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Bislang sind seine Bücher in 26 Sprachen übersetzt und über fünfzehn Millionen Mal verkauft worden. Mehr als 60 seiner Drehbücher wurden verfilmt, darunter viele für »Tatort« und »Polizeiruf 110«. Der Autor ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland. Die Romane seiner Serie mit Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen stehen regelmäßig mehrere Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit werden mehrere Bücher der Serie prominent fürs ZDF verfilmt und begeistern Millionen von Zuschauern.

Mit diesem deftig-prallen, witzigen und wahnwitzig abgedrehten Krimi schickt der 67-jährige Autor seine Leserschaft auf die spannende »Ostfriesische Jagd«.

Die Wiederbegegnung mit bekannten Orten und einem deftig-prallen Figurenkabinett schafft einen Krimi mit Wohlfühlfaktor und Strandkorbsehnsucht, süffig zu lesen, witzig und abgedreht.

Er kann nicht nur spannend, er kann auch witzig.

Packende Urlaubslektüre für Strand und Meer, Flachland, Berge und das heimische Sofa.

Eine spannende Lektüre

Der in Gelsenkirchen geborene Schriftsteller Klaus-Peter Wolf hat mit seinen Ostfriesenkrimis das Genre des humorvoll geschriebenen Kriminalromans erobert.

Der Bestseller-Autor Klaus-Peter Wolf verbindet wieder einmal hochspannende Plots mit der Idylle Ostfrieslands.

Klaus-Peter Wolf, der zuverlässig seine Fans elektrisiert und in Normalzeiten riesige Säle füllt

Mit dem zweiten Band seiner Rupert-Romane ist dem Krimi-Autor Klaus-Peter Wolf wieder ein ganz großer Wurf gelungen.

Die Ostfriesen-Krimis von Klaus-Peter Wolf zum Beispiel sind längst Legende.

Das alles ist wie immer in den Krimis von Klaus-Peter Wolf einfallsreich und mit feiner Ironie umgesetzt.

notorischer Chartstürmer

so spannend wie skurril

Diese (Hauptfigur) darf sich über eine Charakter-Entwicklung freuen, die sich auch im serienübergreifenden 20. Rupert-Einsatz fortsetzt. Und der hat es in sich.

die fiktive Welt aus Mord und Totschlag, die mittlerweile einen großen Liebhaberkreis hat

Es braucht Typen und Themen. Und dies ist die Stärke von Klaus-Peter Wolf.

George hieß eigentlich Wilhelm Klempmann. Er wurde Willi gerufen. Aber vor einem Willi Klempmann hatten die Leute vielleicht Respekt. Angst hatten sie vor einem, der so hieß, nicht.

Als Gangsterboss lebte er aber davon, dass man ihn fürchtete. George klang irgendwie geheimnisvoll, fand er. Manche sprachen den Namen deutsch aus, mit »e« am Ende, wie bei Götz George. Früher hatte er sie dann selbst korrigiert, jetzt taten das seine persönliche Assistentin oder sein Bodyguard.

Die meisten Menschen wurden schon, bevor sie auf ihn trafen, von Mitarbeitern darauf hingewiesen, dass sein Name englisch ausgesprochen werde, wie bei George Clooney. Er selbst sah nicht gerade aus wie der erwähnte Filmstar, sondern eher wie der Fußballfunktionär Reiner Calmund – vor seiner Diät.

Früher war George als Boxer recht erfolgreich gewesen. Jetzt hätte er als Sumoringer eine gute Figur gemacht, aber Sport war nicht mehr sein Ding. Zumindest nicht aktiv. Er träumte immer davon, einen Boxstall zu leiten und einen Champion zu trainieren.

Jetzt weinte er. Ja, er weinte tatsächlich. Richtige, echte Tränen flossen über sein aufgedunsenes Gesicht bis hin zu seinen Lippen.

Carl und Heiner waren tot. Er hatte sie geliebt, wie andere Menschen ihre eigenen Kinder lieben. Hatte ihnen eine Chance gegeben. Eine Zukunft.

Frederico Müller-Gonzáles, auch Der Kronprinz genannt, hatte sie auf dem Gewissen. Im Norddeicher Yachthafen, vor dem Skipperhuus, waren beide erschossen worden.

Am liebsten hätte er in seiner Trauer das ganze Gebäude in die Luft gesprengt, dabei mochte er es eigentlich. Mehrfach hatte er dort gegessen und den Blick auf die Nordsee und den Hafen genossen. Das Haus war wie ein Schiff gebaut, mit großen Glasfenstern, die, besonders wenn es heftig stürmte oder ein Gewitter tobte, einen unwiderstehlichen Ausblick auf die Naturgewalten ermöglichten.

Er erinnerte sich an den letzten Besuch dort. Heiner und Carl hatten mit ihm Schollen gegessen und dazu viel Bier getrunken. Und jeder drei oder vier eiskalte Aquavit.

Sie waren seine Jungs gewesen. Seine! Treu ergeben. Dankbar. Sie hätten ihn einst beerben sollen. Noch hatten sie nicht das Zeug dazu gehabt. Nicht sein Format. Aber er war geduldig mit ihnen gewesen. Ihre Loyalität war ihm wichtiger als alles andere. Bildung konnte sich jeder Papagei aneignen, der in der Lage war, etwas auswendig zu lernen. Charakter hatte man oder eben nicht.

Jetzt waren die beiden tot, und im Skipperhuus hatte er, als der Regen gegen die Scheiben prasselte, gesagt: »Draußen wütet eine Sturmflut, und wir sitzen hier schön warm und gucken zu.«

Heiner hatte ihm recht gegeben: »Ja, hier sind wir sicher.«

Welch ein Irrtum! Sein lebloser Körper war zwischen Glasscherben auf der Terrasse gefunden worden. Der Terrasse, auf der sie letzten Sommer noch Eis gegessen hatten.

George schwor Rache. Vendetta. Das Wort kreiste in seinem Gehirn. Er musste es alle paar Minuten aussprechen: »Vendetta!« Es hörte sich italienisch furchterregender an als das deutsche Wort Blutrache, glaubte er. Er, der keine Fremdsprache wirklich beherrschte, fand Deutsch oft zu spießig oder zu provinziell. Deshalb schmückte er seine Reden gern mit ausländischen Vokabeln. Vendetta wurde jetzt zu seinem Lieblingswort.

Frederico Müller-Gonzáles sollte sterben. Und mit ihm sein ganzer Clan. Auge um Auge. Zahn um Zahn. So sah es der Ehrenkodex vor.

Zunächst wollten Weller und Rupert sich im Mittelhaus an der Theke treffen, um die Probleme einzudeichen. Es gab eine Menge zu besprechen und zu klären. Noch wusste keiner von beiden, ob sie sich am Ende weinend als Freunde in den Armen liegen würden oder ob ihnen eine Schlägerei bevorstand.

Mehr als einmal hatten sie sich Rücken an Rücken irgendwo freigekämpft. Jeder den jeweils anderen deckend und füreinander einstehend, waren sie meist ganz gut klargekommen. Doch diesmal war es möglich, dass sie gegeneinander statt miteinander gegen andere kämpfen würden.

Sie hatten sich dann vorsichtshalber lieber zu einem Spaziergang am Deich verabredet. Der Wind konnte die überkochenden Gefühle vielleicht ein bisschen abkühlen. Die Weite eröffnete manchmal auch in Gesprächen einen neuen Horizont. Einen Blick über Denkbarrieren hinweg. Das Meer bot eine Erweiterung der Perspektive. Die beiden fühlten sich hier geistig weniger eingemauert. Oder, wie der ehemalige Kripochef Ubbo Heide es ihnen beigebracht hatte: Ein Blick aufs Meer relativiert alles.

Sie hatten sich so viel zu sagen, doch jetzt gingen sie schweigend auf der Deichkrone nebeneinander her in Richtung Westen. Sie wurden immer schneller. Je fester sie die Lippen geschlossen hielten, umso mehr legten sie die unausgesprochene Wut in ihre Beinmuskulatur. Ihr Spaziergang ähnelte eher einem militärischen Gewaltmarsch. Rupert wurde schon kurzatmig und griff sich in die Seite.

Vor ihnen wich eine Schafherde aus. Fünfzig, sechzig Tiere flohen deichabwärts in Richtung Watt, die anderen Schafe liefen landeinwärts. Zum Glück hinderte ein Zaun sie daran, auf die Straße zu kommen. Normalerweise waren Schafe friedlich und eher faul. Sie machten zwar Spaziergängern bereitwillig Platz, gingen aber einfach nur kurz zur Seite und gaben den Weg frei.

Vor unbekannten Hunden hatten sie Angst. Weller hatte mal ein Schaf gesehen, das einen Herzinfarkt bekam und den Deich runterrollte, weil ein Hund auf die Herde zugelaufen kam. Schafe spürten aufkeimende Gefahren oder Aggressionen sofort. Insofern, dachte Weller, müsste Rupert auf die Tiere wie ein hungriger Wolf wirken.

Er schloss aus, dass es an ihm selbst liegen könnte. Obwohl er mit Rupert Schritt hielt, kam Weller sich ausgeglichen, ja friedlich vor. Rupert hingegen kochte spürbar.

Endlich platzte Rupert damit raus: »Was läuft zwischen dir und Beate?«

Weller blieb stehen. Rupert tat es ihm gleich. Der Wind blies Weller jetzt ins Gesicht und Rupert in den Rücken. Seine Jacke flatterte in Richtung Weller, und sein Hemd blähte sich auf.

Weller lachte, ein bisschen aus Verlegenheit und ein bisschen, weil es ihm so blöd vorkam: »Du bist ja eifersüchtig!«

»Ja, verdammt, bin ich! Sie ist meine Frau!«

»Gut, dass du dich daran erinnerst. Wenn mich nicht alles täuscht, hast du ja noch eine Miet-Ehefrau. Wie geht’s der denn?«

»Nicht ich«, wehrte Rupert ab, »ich habe keine Miet-Ehefrau, sondern Frederico!«

»Oh ja, verzeih, alter Kumpel. Wie konnte ich euch beide nur verwechseln … Ach, by the way, mit wem rede ich eigentlich gerade? Mit meinem Kollegen Rupert oder mit dem Gangsterboss Frederico Müller-Gonzáles?«

Rupert machte eine schneidende Bewegung durch die Luft, als müsste er etwas durchtrennen. »Fang jetzt bloß nicht diese Haarspalterei an!«

»Haarspalterei?«, hakte Weller nach.

»Hast du Ehekrüppel jetzt etwas mit meiner Beate oder nicht?«

Weller lachte für Ruperts Gefühl ein bisschen zu herausgestellt. Solch demonstratives Lachen kannte Rupert aus Verhören von Ganoven, wenn sie mit der Wahrheit konfrontiert wurden. Sie versuchten, mit einem Lachen ganze Indizienketten zu widerlegen, aber es ging meist schief, weil er clever genug war, ihr falsches Lachen richtig zu deuten.

»Ich habe«, erklärte Weller und wählte seine Worte mit Bedacht, »sie in Sicherheit gebracht, weil wir befürchtet haben, dass sich die Schweine Beate greifen, wenn du auffliegst.«

Rupert schluckte schwer daran, es klang aber ehrlich für ihn. »Und dann«, folgerte Rupert provokativ, »hast du mit ihr auf Norderney ein Doppelzimmer genommen?«

Weller wehrte ab: »Nein, nein, das stimmt nicht, Rupert.«

»Lüg mich nicht an!«, brüllte Rupert.

Weller blieb dabei: »Nicht auf Norderney. Auf Juist haben wir uns ein Doppelzimmer genommen.«

Rupert schlug sich mit der rechten Faust in die offene linke Handfläche. Er trampelte wild auf dem Boden herum.

Die ersten mutigen Schafe, die sich gerade den ruhig stehenden Männern vorsichtig näherten, verzogen sich sofort wieder.

»Deine Beate ist eine ganz wunderbare Frau, Rupert«, schwärmte Weller.

Rupert biss in den Rücken seiner rechten Hand. Nur so konnte er verhindern, Weller die Faust ins Gesicht zu hauen. Er hätte ihm zu gern die Zähne eingeschlagen. Gleichzeitig wusste er, dass er Weller brauchte. Der fuhr fort: »Ich mag ihre Leidenschaft …«

Rupert tänzelte herum wie ein Boxer, der eine Lücke in der Deckung seines Gegners suchte.

Weller musste niesen. Irgendwelche Gräserpollen flogen hier herum, gegen die er allergisch war.

»Ihre Leidenschaft?«, fragte Rupert ungläubig nach. »Da muss mir was entgangen sein.«

»Ja. Ihre Leidenschaft für gute Bücher. Sie ist so gar kein oberflächlicher Mensch – also, sie ist echt ganz anders als du, Rupert.«

»Ja klar«, bestätigte Rupert, »sie ist eine Frau, und ich bin ein Mann.«

»Das ist zu einfach gedacht, Rupert. Sie ist feinsinnig, spirituell, eine Seele von Mensch.«

Weller putzte sich die Nase. Sobald er das Taschentuch einsteckt, semmel ich ihm eine rein, dachte Rupert. Ein Mann, der eine Hand in der Tasche hat, macht seine Deckung sträflich weit offen.

Noch mit dem Taschentuch in der Hand, fuhr Weller kopfschüttelnd fort: »Völlig unverständlich, wieso sie ausgerechnet einen wie dich liebt.«

»Heißt das«, fragte Rupert, »du hast sie nicht flachgelegt?«

Weller schüttelte tadelnd den Kopf: »Denkst du das wirklich, Alter? Nee, deine Beate ist nicht so eine. Die hat sich...

Erscheint lt. Verlag 1.6.2021
Reihe/Serie Rupert
Rupert
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Ann Kathrin Klaasen • Aurich • Bremen • Drogenboss • Drogenmafia • Frankfurt am Main • Frank Weller • Köln • Krimi • Mordsmäßige Geschenke • Norden-Norddeich • Ostfriesenhölle • Ostfriesenzorn • Ostfriesland • Rache • Rupert • Undercover Agent • Wattenmeer • Weihnachtsgeschenk 2021
ISBN-10 3-10-491194-0 / 3104911940
ISBN-13 978-3-10-491194-6 / 9783104911946
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