Der Krimi Sommer Rucksack 2: Zwei Krimis in einem Band. Tod im Morgengrauen und Der Tod macht die Musik -  Victoria Wolf,  Edelgard Spaude

Der Krimi Sommer Rucksack 2: Zwei Krimis in einem Band. Tod im Morgengrauen und Der Tod macht die Musik (eBook)

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2020 | 1. Auflage
480 Seiten
Federfrei Verlag
978-3-99074-130-6 (ISBN)
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Doppelte Spannung für Ostern: Mit dem Krimi Osterkorb erhalten Sie 2 spannende Krimis zum halben Preis. Freuen Sie sich mit diesem Krimi Sammelband auf die beiden Regionalkrimis aus Österreich „Tod im Morgengrauen“ von Victoria Wolf und „Der Tod macht die Musik“ von Edelgard Spaude.


 


Tod im Morgengrauen


Der Fellhofer Bauer wird tot in seinem Stall aufgefunden. Inspektor Weyrich steht kurz vor der Pension, und so schließt er den Fall rasch ab. Tod durch anaphylaktischen Schock. Fellhofer hatte eine Bienenstichallergie. Doch Bianca Baldinger, die neue Kollegin aus Salzburg will den Fall nicht auf sich beruhen lassen. Ehrgeizig rollt sie den Fall neu auf und stößt bei der Durchsicht der Akten und Befragungen der Angehörigen auf viele Ungereimtheiten.


 


Der Tod macht die Musik


Während eines Vortrags in der Perchtoldsdorfer Burg bricht der Referent, Professor Christoph Martin Schönberg, plötzlich zusammen. Die erschreckten Zuschauer und die herbei gerufene Rettung können nur noch konstatieren, dass dies das tödliche Ende der Veranstaltung war. Chefinspektorin Johanna Grasel und ihre Mitarbeiterin Alexandra Jennerwein entdecken bald, dass das Mordopfer ein gerissener Betrüger und Erpresser war. Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, nicht zuletzt deshalb, weil die gegenseitige Sympathie füreinander nicht gerade sonderlich ausgeprägt ist.

Prolog


Montag, 10. März


Hans Fellhofer jagte seinen Jeep in halsbrecherischem Tempo die schmale Bergstraße zu seinem Stall hinauf.

»Scheiß Weiber!«, schimpfte er und hieb mit der Faust auf sein Lenkrad. Er war wütend. Wütend auf seine Mutter, die sich den Knöchel geprellt hatte, und wütend auf Frau Dr. Reinisch, diese hochnäsige Kuh.

»Ich habe deiner Mutter strenge Bettruhe für mindestens eine Woche verordnet. Du wirst wohl oder übel die Stallarbeit die nächsten Wochen alleine machen müssen«, hatte Dr. Reinisch gemeint.

Nur, weil sie einen weißen Arztkittel trug, hatte sie noch lange kein Recht, so schulmeisterlich mit ihm zu reden. Er brauchte niemanden. Er kam mit seinen Rindviechern auch ganz gut alleine zurecht. Erst vor zwei Jahren hatte er hier oben den Freilaufstall mit einer vollautomatischen Melkanlage für seine fünfzig Kühe gebaut. Nächstes Jahr würde er auch noch ein Wohnhaus anbauen, denn von der Anhöhe aus hatte man einen herrlichen Blick auf das Tal und den angrenzenden Mondsee.

An diesem tristen Märzmorgen jedoch blieb die Aussicht bedeckt. Der Schneefall der Nacht war nun in Regen übergegangen, und der auffrischende Wind trieb dicke Nebelschwaden vom See den Hang herauf. Bald würde der Nebel hier alles einhüllen.

Eine Sturmböe erfasste seinen Jeep und reizte seine ohnehin schon angespannten Nerven noch mehr. Sein Fahrzeug schlingerte um die letzte Kurve, als ihm der Atem stockte. STIRB DU SCHWEIN prangte in riesigen knallroten Lettern auf dem Metalltor. Die herabgeronnenen Farbnasen wirkten wie Bluts-tropfen und riefen einen eisigen Schauer in ihm hervor. Er schluckte und starrte ungläubig auf die Worte. Dann stieg er aus seinem Wagen, den Blick gebannt auf das Geschmiere gerichtet. Ein Rascheln hinter dem dichten Heckenrosenbusch zu seiner Linken ließ ihn erschrocken herumfahren. Angestrengt spähte er in die Richtung, aus der das Geräusch kam, konnte aber nichts Verdächtiges ausmachen. »Idiot, das war doch nur der Wind«, schimpfte er sich selbst, und sein Wut-Pegel erreichte einen neuen Höchststand. Der Weyrich, der Polizeiinspektor, musste her. Der würde diesen feigen Schmierfink schon finden. Er hatte auch schon einen leisen Verdacht, wer dieser herumpinselnde Armleuchter war. Sicher steckte der Toni, dieser Mistkerl, hinter der Aktion. Seit er Tonis Frau beim letzten Sommerfest an ihr Hinterteil gefasst hatte, war dieser nicht mehr gut auf ihn zu sprechen.

»Finger weg von meiner Vroni, sonst bring ich dich um«, hatte der Toni geschrien.

Dabei hätte die Vroni sicher eine Freude daran gehabt, endlich einmal einen richtigen Mann, einen Mann wie IHN, zu spüren. Aber niemand drohte ihm ungestraft! Seitdem verweigerte er dem Toni die Zufahrt zu dessen Bienenstöcken und zur Waldwiese. Denn um dort hinzukommen, musste der Toni seinen Weg benutzen. Auf Tonis Weideland hatte er es ohnehin schon lange abgesehen. Er brauchte das Futter für seine Kühe, aber der Toni hatte jedes ehrliche Pachtangebot von ihm stets ausgeschlagen. So hatte er am Ende doch bekommen, was er wollte: Und das Gras von Tonis Wiese verfütterte er nun an seine Kühe, und der Toni musste zu Fuß zu seinen Bienenstöcken laufen. Dummer Toni, hinterhältiger Dreckskerl!

Vergebens kramte er in seinen Hosentaschen nach dem Handy. Sicher hatte er es wieder einmal auf dem Küchentisch liegen lassen. Er beschloss, den Inspektor später anzurufen, jetzt musste er an die Arbeit, er war ohnehin schon viel zu spät dran.

War der Schmierfink noch auf dem Gelände? Er überlegte kurz, dann betrat er den Stall nicht wie gewohnt durch das Tor, sondern über die Tür zur Milchkammer, die gleich daneben lag, und verschloss diese sorgfältig. Im Vorbeigehen schnappte er sich die Heugabel, bereit, sich damit gegen jeden ungebetenen Eindringling zur Wehr zu setzen. Angriffslustig ließ Hans Fellhofer seinen Blick durch die Halle schweifen, die von einigen wenigen Deckenlampen matt beleuchtet wurde. Außer seinen Kühen schien niemand hier zu sein. Links und rechts der Stallgasse reihten sich je fünfundzwanzig Metallboxen, die Melkstände mit den computergesteuerten Melkrobotern. Hinter den Boxen befanden sich die Liegeflächen für die Rinder.

Mit schweren Schritten stapfte er über den Mittelgang ans gegenüberliegende Ende, öffnete die Türe zur Futterkammer und befüllte eine Schubkarre mit einer Mischung aus Heu, Mais und Kraftfutter. Dann verteilte er sie vor den Melkständen.

»Na, was is los mit euch?«, wunderte er sich. »Sonst lasst’s euch doch a net zweimal bitten, wenn’s Futter gibt.«

Aber heute waren die Tiere seltsam unruhig. Sogar die gelassene Rosl, seine achtjährige Schwarzgescheckte, scharrte nervös mit den Hufen, wetzte ihren Kopf an der Wand und klatschte ihren Schwanz unruhig hin und her, als müsse sie eine Horde lästiger Fliegen verscheuchen. Er unterbrach seine Arbeit, lehnte die Heugabel an das Gitter vor Rosls Box und versuchte, das Tier zu beruhigen. Eine Windböe pfiff um das Gebäude. Rosl stampfte heftig mit ihren Hufen. »Ruhig, meine Schöne, es ist nur der Wind«, raunte er seiner Lieblingskuh ins Ohr, nahm sie am Halsband und führte sie in den Melkstand. Dabei streifte ihn ein Luftzug. Verdutzt warf er einen Blick zur Türe zum Hof. Sie stand sperrangelweit offen. Dabei hatte er sie doch vorhin ganz sicher geschlossen, als er eben in die Milchkammer gekommen war.

»Wer da?«

Er bekam keine Antwort. Stattdessen war es plötzlich merkwürdig still, selbst die Kühe gaben kein Geräusch mehr, gerade so als würden auch sie angestrengt lauschen, und sogar der Sturm hatte eine Pause eingelegt. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in seiner Magengrube aus. Er schnappte sich abermals die Heugabel, stapfte entschlossen zur Tür und lugte in den Hof. Niemand war zu sehen. Knurrend verriegelte er die Tür von innen und kehrte zu seiner Arbeit zurück. Er trieb eben eine weitere Kuh in die Melkanlage, als auf der anderen Stallseite etwas mit metallischem Klappern zu Boden fiel. Er zuckte zusammen, beruhigte sich dann aber sofort wieder. Vermutlich war wieder einmal die Schaufel, die immer hinten beim großen Metalltor lehnte, umgefallen. Das passierte nicht das erste Mal. Eine der Kühe war wohl versehentlich dagegen getreten, so unruhig wie die Viecher heute waren. Doch irgendwie spürte er, dass es diesmal nicht so war. Nein, jemand war hier, irgendjemand beobachtete ihn. Er spähte zum Tor hinüber.

»Wer stört?«, schnauzte er unwirsch. »I hab koa Zeit.« Erneut packte er die Heugabel und umklammerte den Griff noch fester.

Auch diesmal erhielt er keine Antwort. Angestrengt starrte er in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war, konnte aber in dem schummrigen Licht nichts erkennen.

Dann schälte sich plötzlich eine Gestalt aus dem Schatten. Sie war in einen Umhang gehüllt, ein breitkrempiger Hut bedeckte den Kopf, und die Stiefel reichten ihr fast bis zu den Knien. Langsam näherte sie sich ihm. Etwa zehn Meter vor ihm machte sie halt. Erst jetzt erkannte er das Gesicht unter dem voluminösen Hut.

»Ach, du bist’s«, stieß er erleichtert aus und ließ seine Mistgabel wieder sinken. Die Gestalt antwortete nicht, stand nur stumm da, beobachtete ihn, wartete.

»Was stehst’n so da? Und was willst überhaupt noch? Wir ham doch alles ausg’redt. Host du etwa STIRB DU SCHWEIN auf mei Stadltor g’schmiert?«

Wiederum kam keine Antwort, stattdessen führte die Gestalt etwas zum Mund. »Bist narrisch, im Stall wird net g’raucht«, wollte er schon zornig erwidern. Aber statt dem Zünden eines Feuerzeugs war lediglich ein leises Pustegeräusch zu vernehmen. Unmittelbar darauf spürte er einen leichten Stich am Hals. »Verdammt, was hast du …«, der Satz blieb unvollendet, denn im selben Moment breitete sich ein höllisches Brennen in seinem Körper aus, als stünde er in Flammen. Seine Atemwege schwollen in Sekundenschnelle zu. Verzweifelt rang er nach Luft. Angst erfasste ihn. Sein Kopf drohte zu zerspringen. Ein wahnsinniger, tödlicher Schwindel erfasste ihn. Bilder stürzten auf ihn ein – wie der Toni, der gerade sein Stalltor mit der hässlichen Parole beschmierte, sich zu ihm umdrehte. Aus seinem Pinsel troff Blut. »Das ist dein Blut«, schrie der Toni ihm zu und lachte höhnisch auf. Dann das Bild seiner Mutter mit ihrem geprellten Knöchel und Frau Dr. Reinisch, die hämisch grinste, weil er nun die Stallarbeit allein machen musste. Der Boden unter seinen Füßen begann, sich zu drehen. Er schien abwärts zu rasen. Er stöhnte auf. Die Visionen wurden abgelöst von einem schwarzen Loch, das unaufhörlich wuchs und schließlich alles zu vernichten drohte, was an ihm lebendig war.

Die Gestalt trat zurück in den Schatten, verschwommen merkte er, dass sie ihn weiter beobachtete. Verzweifelt versuchte er, um Hilfe zu bitten, aber seiner Kehle entrang sich nur ein Röcheln. Halt suchend taumelte er gegen eine Kuh. Übelkeit kroch in ihm hoch, und er übergab sich in einem Schwall auf den Stallboden.

»Luft, ich brauche Luft.«

Das war der letzte klare...

Erscheint lt. Verlag 27.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-99074-130-6 / 3990741306
ISBN-13 978-3-99074-130-6 / 9783990741306
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