Mystery -  Dominik Mang

Mystery (eBook)

Ich werde dich finden

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
328 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7526-4964-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
7,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Ein Killer. Eine Clique. Und jeder hat etwas zu verbergen. Ein Jahr nach dem Tod von Bennys Eltern findet die Party des Jahres statt. Doch dann droht ihnen ein Unbekannter, ein Stalker, jemand, der alles über sie weiß. Mit dem Namen Mystery versetzt er Benny und dessen Clique in Aufruhr. Nach furchteinflößenden Nachrichten und mysteriösen Botschaften schlägt Mystery zu und nichts mehr ist so, wie es zuvor gewesen war. Denn einer von ihnen hat diese Nacht nicht überlebt und plötzlich beginnt für die Freunde ein gefährliches Spiel um Leben und Tod... "Hochspannung, Nervenkitzel und jede Menge unerwartete Wendungen garantiert"

Dominik Mang wurde 2004 in Mindelheim, einer Kleinstadt in Bayern, geboren und zählt somit zu den jüngsten Thriller-Autoren Deutschlands. Neben der Schule schrieb er gerne kleinere Kurzgeschichten, bis er schließlich seinen ersten eigenen Thriller "Mystery - Ich werde dich finden" verfasste und veröffentlichte.

KAPITEL 1


Nervös und konzentriert stand ich vor dem Spiegel im Badezimmer. In wenigen Minuten musste ich fertig sein, um zur Zeugnisvergabe zu fahren. Aus der Küche ertönte schon ein lautes „Kommst du endlich Benny?“ von meiner älteren Schwester Anna.

Ich zupfte nochmals an meinem weißen, frisch gekauften Hemd, richtete meine Krawatte und schnürte mir die schwarzen Lackschuhe doppelt und dreifach bis ich mir sicher war, dass die Schleife für den Rest des Abends halten würde. Nur noch meine Haare musste ich passend frisieren. Ich öffnete den schwarzen Badezimmerschrank, den ich normalerweise nie anrührte, da sich dort Beautyartikel und Schminke meiner großen Schwester befanden und holte die kleine Dose Haarspray aus der hintersten Ecke des Schranks heraus. Ich nahm die Kappe ab und sprühte wildgestikulierend auf meine frisch gewaschenen Haare.

Nachdem ich zufrieden war, erinnerte ich mich an etwas, was meine Mutter mir mindestens 100 Mal eingetrichtert hatte:

„Nimm nicht so viel von dem grässlichen Zeug. Das ist Gift für die Haare und die Kopfhaut.“

Ich hatte nie auf meine Mutter gehört, bis ich eines Tages tatsächlich wegen eines Kopfhautausschlags zum Arzt musste. Seitdem hatte ich die Dose kein weiteres Mal angerührt. Auch wegen dem grässlichen Gestank, der mir jedes Mal entgegenkam.

Früher hatte ich solche „Weisheiten“ von meinen Eltern nicht ausstehen können, doch heute wünschte ich mir einfach nur, die Stimme meiner Eltern zu hören, sie in den Arm zu nehmen und sie auf der Abschlussfeier an meiner Seite zu wissen.

Doch leider sind meine Eltern Hannah und Bernd Schuhmann ziemlich genau vor einem Jahr an einem tragischen Autounfall gestorben. „Tödliches Schädelhirntrauma“, meinte damals der Arzt. Von dort an lebte ich mit meiner sechs Jahre älteren Schwester zusammen in einer großen Villa am Stadtrand. Nur wegen des Todes meiner Eltern, willigte sie ein, wieder nachhause zu ziehen, um sich um mich so gut es ging zu kümmern.

Beim Anblick der Dose Haarspray kamen all die Erinnerungen hoch, die ich hoffte verdrängt zu haben. Doch tief in mir waren sie noch, alle schlimmen Bilder, die durch den Unfall entstanden waren:

Es war ein normaler Samstag vergangenen Jahres. Ich stand wie üblich gegen 11 Uhr morgens auf, machte mir Cornflakes in meine Lieblingsschüssel und übersäte diese mit reichlich Milch. Als ich fertig gegessen hatte, wollte ich gerade meine Schüssel in das Spülbecken stellen, als ich am Glasschrank einen kleinen Zettel entdeckte, auf dem eine kurze Nachricht stand:

„Wir sind in die Innenstadt gefahren, um uns ein neues Bett zu kaufen. Wir kommen gegen 17:00 Uhr zurück. Ich bringe dir noch etwas zu essen mit, schicke mir einfach eine Nachricht oder ruf mich an, wenn du wach bist. Kuss Mama.“

Es war nicht sehr ungewöhnlich, dass meine Eltern am Wochenende wegfuhren, denn auch so waren meine Eltern, die beide als Rechtsanwälte tätig waren, nicht oft zu Hause. Sie führten die erfolgreichste Kanzlei in ganz München, besser bekannt unter dem Namen Safer Law. Obwohl wir in Geld schwammen, waren die ganzen materialistischen Dinge, die ich besaß, kein Ersatz für die fehlende Zuneigung von meinen Eltern.

Meine Schwester war ebenfalls nur einmal die Woche im Elternhaus, weil sie in der Innenstadt eine Wohnung gemietet hatte, um nah an der Universität München zu sein, um Informatik zu studieren. Ihr Faible fürs Programmieren hatte sie früh entwickelt. Spätestens ab dem Zeitpunkt, an dem sie eine eigenständige Software im Technikcamp entwickelt hatte, war für sie und meine Eltern klar, dass sie Informatik studieren würde. Nur am Sonntag besuchte sie mich und meine Eltern. Die restliche Zeit verbrachte sie auf Partys, in der Wohnung beim Lernen, bei Freunden oder bei ihrem neuen Freund Sven, den ich nicht leiden konnte.

Ziemlich groß, durchtrainiert, dunkler Teint und Vollbart. Ein schmieriger Typ, wenn ihr mich fragt. Es störte mich nicht sonderlich, dass er sich hier nicht allzu oft blicken ließ. Daraufhin schrieb ich an dem besagten Tag Mama eine kleine Nachricht, in der ich ihr mitteilte, dass ich Lust auf Lasagne hätte, woraufhin ich meine besten Freunde Jan, Moritz und Leon informierte, dass ich sturmfrei hatte.

Jan kannte ich schon seit der fünften. So richtig befreundet waren wir erst, als wir beide im Golfverein anfingen und gemeinsam Bälle schlugen. Wir verstanden uns auf Anhieb gut und auch der Punkt, dass wir beide im Luxus schwelgten, hatte ein Verbundenheitsgefühl zu ihm aufgebaut.

Der nächste, der damals in die Tür stolzierte, war Moritz, besser bekannt unter seinem Spitznamen Mo. Mo war ein absoluter Fitness-Junkie und Mädchenschwarm. Er ging so oft in die Muckibude, dass man meinen könnte, er lebte dort. Jedenfalls wäre wahrscheinlich sogar dieses stickige Studio ein besseres Zuhause. Seine Eltern waren nett ausgedrückt…schwierig. Dass beide arbeitslos waren und sich nicht im Geringsten um ihren Sohn kümmerten, war wohl die kleinste Macke an ihnen gewesen.

Zehn Minuten zu spät öffnete ich Leon die Tür, der Letzte damals im Bunde. Sein dicker Bauch und die schlabbrigen Arme sowie die kugelrunde Brille ließen ihn wie Harry Potter in pummelig wirken. Genau wie meine Schwester Anna interessierte auch er sich für Computer und alles, was damit verbunden war. Hardware, Anschlüsse, Softwares…

Jeder von ihnen brachte am Todestag meiner Eltern Chips, Schokolade sowie sämtliche Päckchen Gummibärchen mit, um mit mir den ganzen Tag verschiedenste Videospiele zu spielen. Neben Fortnite und Call of Duty gehörte auch World of Warcraft zu den damaligen Spielen. Wir vergnügten uns bis in den späten Nachmittag hinein, bis Leon und Mo nach Hause gehen mussten. Freundlicherweise begleitete Jan die zwei, denn auch er wusste, dass seine Mutter nicht allzu begeistert sein würde, wenn er noch länger bleiben würde.

Ich warf die leeren Verpackungen in den Müll, saugte Chips- und Schokoladenkrümel auf, damit meine Mutter, wenn sie vom Möbeleinkauf zurückkam, nichts zu meckern hatte und räumte die halbleeren Cola- und Fanta-Flaschen in den Keller. Ich hasste den Keller, auch heute noch. Ich verband ihn immer mit Spinnen und ich hatte eine scheiß Angst vor ihnen.

Obwohl ich den Müll größtenteils entfernt hatte, roch es im ganzen Wohnzimmer nach Chips und Schokolade. Nicht, dass ich etwas dagegen hatte, aber meine Schwester verabscheute den Geruch.

Hinzu kommt noch das eklige AXE- Deo von Jan, was, wie ich fand, nach Klospüler roch. Eklige Kombination, wenn ihr mich fragt. Nachdem ich alles aufgeräumt hatte, fragte ich mich nun, wo meine Eltern blieben, denn schließlich war es schon 19:00 Uhr.

„Vielleicht wollte Mum noch im Resteraunte essen“, dachte ich mir.

Ich öffnete Netflix und streamte ein paar Folgen meiner Lieblingsserie „Prison Break“. „Einfach nur genial, wie Michael Scofield seinen Bruder aus dem Gefängnis holt“, staunte ich. Über die Jahre war er wohl zu meinem kleinen Idol geworden. Vielleicht war das auch der Grund dafür, dass ich mir die Haare auf drei Millimeter rasiert hatte. Anna wusste schon vorher, dass es bescheuert aussehen würde, aber ich wollte nicht auf sie hören.

Als es schließlich 22:00 Uhr auf meinem Handydisplay anzeigte, begann ich mir langsam Sorgen zu machen.

„War ihnen etwas zugestoßen?“, ging es mir durch den Kopf. Normalerweise kontaktierten sie mich jedes Mal, wenn sie nächtliche Meetings oder Termine hätten. Vorsichtshalber kontaktierte ich meine große Schwester, ob sie wüsste, wo unsere Eltern waren, doch auch sie reagierte nicht auf meine Nachrichten.

Schließlich wählte ich die Handynummer von meinem Vater. „Papa, bitte geh ran! Komm schon. Geh ran!“

Doch auch nach etlichem Piepen antwortete nur die Mailbox:

„Guten Tag, hier ist der Anschluss von Bernd Schuhmann, Rechtsanwalt aus München, Safer Law Kanzlei, leider bin ich derzeit nicht zu erreichen, hinterlassen Sie doch bitte eine Nachricht nach dem Piepton.“

„So ein verdammter Scheißdreck!“, fluchte ich durch das ganze Haus.

Daraufhin probierte ich meine ganze Familie anzurufen, schrieb ihnen zahlreiche Nachrichten, jedoch ohne Erfolg. Sie waren alle mit einem grauen Haken versehen, was bedeutete, dass sie nicht einmal auf dem gegenüberliegenden Gerät angekommen waren, was mich beunruhigte.

Gerade wollte ich auf Play klicken, um die nächste Folge abzuspielen, jedoch ertönte ein lautes Ding Dong im Haus und ich hoffte, es wären meine Eltern. „Wieso gehen sie nicht mit dem Haustürschlüssel rein? Selbst wenn sie ihn vergessen hätten, würde unter dem Blumentopf ein Ersatzschlüssel liegen“, grübelte ich.

Misstrauisch sprang ich von der Couch und öffnete die Tür: „Guten Tag Herr Schuhmann. Mein Name ist Kommissar Brückner von der Kriminalpolizei München, könnte ich kurz hereinkommen?“, brummelte ein großer Mann mittleren...

Erscheint lt. Verlag 19.8.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
ISBN-10 3-7526-4964-X / 375264964X
ISBN-13 978-3-7526-4964-2 / 9783752649642
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Adobe DRM)
Größe: 392 KB

Kopierschutz: Adobe-DRM
Adobe-DRM ist ein Kopierschutz, der das eBook vor Mißbrauch schützen soll. Dabei wird das eBook bereits beim Download auf Ihre persönliche Adobe-ID autorisiert. Lesen können Sie das eBook dann nur auf den Geräten, welche ebenfalls auf Ihre Adobe-ID registriert sind.
Details zum Adobe-DRM

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen eine Adobe-ID und die Software Adobe Digital Editions (kostenlos). Von der Benutzung der OverDrive Media Console raten wir Ihnen ab. Erfahrungsgemäß treten hier gehäuft Probleme mit dem Adobe DRM auf.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen eine Adobe-ID sowie eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49
Ein Provinzkrimi | Endlich ist er wieder da: der Eberhofer Franz mit …

von Rita Falk

eBook Download (2023)
dtv (Verlag)
14,99