Rover. Secret Society Band 3 -  Melanie Thorn

Rover. Secret Society Band 3 (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
300 Seiten
Wild Books by Latos Verlag
978-3-96415-084-4 (ISBN)
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Vier Wochen auf den Straßen New Yorks. Mila Thompson muss nicht lange überlegen, ob sie an dem Exchange Programm für Cops teilnimmt, denn es verspricht ihr genau das, wonach sie sich seit Jahren sehnt – mehr Aufregung in ihrem Leben. Als Kleinstadt-Cop aus New Mexico packt sie die Gelegenheit beim Schopf, mit erfahrenen Kollegen in der pulsierenden Metropole auf Streife zu gehen. Ihr Aufenthalt verläuft jedoch vollkommen anders als erwartet. An ihrem letzten Tag in New York findet Mila sich eingesperrt in einem Keller wieder. Ihr einziger Trost: Sie ist nicht allein in ihrem Gefängnis.
Seit Wochen wird Jaymes Rover in einem Keller gefangen gehalten, gefoltert und gedemütigt. Erst als Mila zu ihm in die winzige Zelle gesperrt wird, schöpft er wieder Hoffnung, sich aus der Gefangenschaft befreien zu können, denn sie erweist sich als clevere Komplizin. Umso schwerer fällt es Jaymes, ihr die Wahrheit vorzuenthalten. Er kann ihr nicht sagen, dass er sie selbst in Freiheit nicht gehen lassen wird, denn Mila bietet ihm nicht nur seine Chance auf Rache, sondern der »Secret Society« auch die perfekte Möglichkeit, ihren Feinden Einhalt zu gebieten.



Melanie Thorn ist das, was man eine Tagträumerin nennt. Eigentlich ist es ein Wunder, dass sie noch nicht 'unter die Räder' gekommen ist, denn sie hat die Angewohnheit, während des Einkaufens oder Spazierengehens ihren Gedanken vollkommen freien Lauf zu lassen, ohne auf ihre Umgebung zu achten. Dabei denkt sie sich immer wieder neue Geschichten aus, die sie in einem dicken Notizbuch festhält. 'Obsession: Von dir besessen' war die erste Geschichte, die es aus Melanies Notizbuch herausgeschafft hat, veröffentlicht wurde und sogar Bestsellerstatus auf Amazon erreicht hat. Mittlerweile hat sie auch 'Seduction: Von dir verführt' und 'Dedication: Von dir gezähmt' veröffentlicht. Aktuell arbeitet sie an ihrer neuen Reihe 'Secret Society'.

Kapitel 1


 

Jaymes

 

»Gute Arbeit, aber jetzt sieh zu, dass du aus diesem Loch verschwindest«, rundete Ethan sein Lob mit einem Befehl ab, der keinen Widerspruch duldete. Wäre die Situation eine andere, würde ich mich vielleicht zu einem passenden – oder auch unpassenden – Kommentar hinreißen lassen. Aber durch diesen Haufen Russen, die mir so dicht auf den Fersen waren, dass ich ihren Atem praktisch in meinem Nacken spüren konnte, war mein Humor nicht so ausgeprägt wie sonst.

Sie hatten die beiden Ein- und Ausgänge des Hotels sicherlich schon abgeriegelt und waren bereits auf dem Weg zu mir – zu Fuß in die sechste Etage, weil der Fahrstuhl nicht funktionierte. Und es kam mir so vor, als könnte ich das schnelle Trampeln ihrer Füße im Treppenhaus als Vibration unter meinen eigenen spüren.

Dieses Hotel war nur eine billige Absteige mit papierdünnen Wänden, dass ich in den Nächten, die ich auf der viel zu weichen Matratze gelegen und an die Decke gestarrt hatte, das Gefühl gehabt hatte, ich würde mit meinen Zimmernachbarn in einem Bett liegen, während sie es wie die Ochsen miteinander trieben.

Ich überlegte, ob vielleicht genau das meine Fluchtmöglichkeit war – die anderen Zimmer auf dieser Etage. Über die Feuerleiter konnte ich nicht entkommen, denn die Fenster waren allesamt vergittert, als hätte der Hotelbesitzer Angst, seine Gäste könnten die Zeche prellen, indem sie darüber verschwanden. Und wenn ich es über das Treppenhaus versuchte, würde ich den Russen direkt in die Arme laufen. Meine einzige Chance bestand darin, mich in einem der Zimmer in der Nähe des Treppenaufgangs zu verstecken, bis meine Verfolger an mir vorbeigelaufen waren und ich mich auf den Weg ins Erdgeschoss machen konnte. Dann musste ich nur noch die Handvoll Männer erledigen, die wahrscheinlich in der Hotellobby warteten, und … Verdammt, ich steckte bis zum Haaransatz in der Scheiße, mir ging die Luft aus und ein rettender Strohhalm war nicht in greifbarer Nähe.

Ich würde gerne behaupten, dass ich mich schon in schlimmeren Situationen befunden hatte, aber das wäre gelogen. Meine Chance, hier lebend rauszukommen, war verschwindend gering, um nicht zu sagen, dass sie eigentlich nicht existierte. Trotzdem musste ich es versuchen.

»Bin so gut wie weg«, grummelte ich vor mich hin, nahm zwei Waffen vom breiten Rand der Badewanne und steckte sie in den Hosenbund an meinem Rücken. Eine dritte Glock behielt ich in der Hand und trat näher ans Waschbecken, auf dessen Seifenablage ich mein Smartphone für das FaceTime-Gespräch mit Ethan und Colton gestellt und an die Wand gelehnt hatte, damit meine Hände frei blieben und ich meine Waffen laden konnte.

Gedämpfte Stimmen drangen vom Flur durch die geschlossene Zimmertür, ich sah auf und mir wurde klar, dass ich keine Chance bekommen würde, meinen dürftigen Notfallplan umzusetzen. Ein erster wuchtiger Tritt ließ die Zimmertür erzittern, ehe zwei weitere kurz hintereinander folgten, die das Schloss zerlegten und das Türblatt gegen die Wand krachen ließen. Die Scharniere brachen, die Tür fiel zu Boden und ich riss meine Waffe hoch.

Fuck!, war alles, was ich denken konnte, als ich sah, wie gleich mehrere Männer ins Zimmer stürmten. Einer, zwei, drei Männer … und im Gang vor dem Zimmer befanden sich weitere, die ich zwar nicht sehen, aber hören konnte, wie sie sich etwas in einem grauenhaft unverständlichen Mix aus gurgelndem Russisch und bruchstückhaftem Englisch zuriefen. Ich war mir sogar beinahe sicher, meinen Namen verstanden zu haben. Womit ich ausschließen konnte, dass die Kerle sich einfach nur in der Tür geirrt hatten und nicht mich, sondern eigentlich meinen Zimmernachbarn überfallen wollten.

Ich schloss meine Finger fester um das Griffstück der Waffe in meiner Hand und blendete alles um mich herum aus. Mein Fokus richtete sich auf dieses Loch in der Wand, das bis vor wenigen Augenblicken von einer Tür in traurigem Aschgrau verdeckt gewesen war und durch das immer mehr bullige Kerle in mein Hotelzimmer drängten, dass ich mir vorkam, als würden mir in einem Computerspiel am Ende eines Levels Endgegner im Sekundentakt entgegengeschleudert werden. Vier Männer und der fünfte schob sich direkt im Anschluss gleich hinterher. Offensichtlich hatte ich mit meinen Recherchen zu viel Dreck aufgewühlt, denn sonst hätte Popow mir sicher nicht gleich eine ganze Horde seiner Leute hinterhergejagt.

Ich versuchte, das Positive an dieser bescheidenen Situation zu sehen: Mehr Männer bedeuteten auch mehr Ziele und obendrein ein klasse Training für meine Hand-Augen-Koordination.

Innerlich vollkommen ruhig und mit emotionaler Distanz, die mich jedes Mal überkam, wenn ich eine Waffe zog, um zu töten, eröffnete ich das Feuer. Ich zielte und schoss, zielte und schoss, zielte und schoss, ohne darüber nachzudenken. Kopf, Kopf, Brust. Der dritte Russe fiel zu Boden und ich nahm bereits den vierten ins Visier, als sie anfingen, in Deckung zu gehen und das Feuer zu erwidern.

Gott, diese Kerle bestanden offenbar nur aus bergeweise Muskeln, nicht einer besaß Hirn. Was hatten sie gedacht, womit ich sie empfangen würde, wenn sie die Tür eintraten und mein Zimmer stürmten? Champagner, Erdbeeren und Schokolade? Sorry, Jungs, aber für euch gab es nur Patronen.

Projektile pfiffen an mir vorbei und schlugen hinter mir in die Wand ein. Ich hörte, wie die Fliesen wegplatzten und die Bruchstücke scheppernd in die Badewanne fielen, in der ich vor nicht mal fünf Minuten alles verbrannt hatte, was ich in den letzten Tagen und Wochen an Informationen über Michail Popows Machenschaften zusammengetragen hatte. Er würde niemals herausfinden, was ich wusste und was ich gerade noch rechtzeitig an Ethan und Colton hatte weitergeben können.

Mehrere Projektile schlugen in den Türrahmen der Badezimmertür ein und ich drückte mich dichter gegen die Wand neben dem Waschbecken, um ihnen kein Ziel zu bieten. Dann feuerte ich die nächste Runde in Richtung der Russen, hörte schmerzvolles Stöhnen und lautes Fluchen, weil meine Treffer einem von ihnen den Hals zerfetzten und einem anderen das Ohr.

»Sieh zu, dass du da rauskommst, verdammt!«, herrschte Colton mich an. Ich konnte ihn zwar nicht sehen, weil mein Handy sich noch immer hinter mir auf der Seifenablage des Waschbeckens befand, aber ich war mir dennoch sicher, er hatte sein Gesicht grimmig verzogen. Wie ein Pitbull, den man an den Eiern gepackt hielt.

Steel war ein Kontrollfreak. Ein Pedant, der es hasste, wenn irgendetwas nicht so lief, wie er es sich vorstellte. Und dieser Auftrag – meine Recherchen in New York, um dem Verräter in unseren eigenen Reihen auf die Schliche zu kommen und mehr über Daxton Edwards und Michail Popows Machenschaften herauszufinden – mochte vielleicht neue Informationen zu Tage gefördert haben, aber er hätte auch nicht beschissener enden können.

Ich war aufgeflogen, weil ich während meiner Nachforschungen Gabriel Payne über den Weg gelaufen war. Ein nichtsnutziger Penner, der kein Problem damit hatte, seine Nichten für Spielschulden einzutauschen, und der auch ganz offensichtlich einen direkten Draht zu den Russen haben musste. Eben jene, die regelrecht übereinander stolperten, um in mein schäbiges Hotelzimmer hineinzukommen. Keine Ahnung, ob ich herausfinden würde, wie viele von denen im Flur vor der Zimmertür noch auf mich warteten.

»Dafür muss ich an diesen Kerlen vorbei«, antwortete ich Colton mit gepresster Stimme.

Ich machte mir nicht die Mühe, meine Waffe nachzuladen, als ich den letzten Schuss im Magazin abgefeuert hatte, außerdem blieb mir dafür ohnehin keine Zeit. Stattdessen warf ich die Glock ins Waschbecken, zog die nächste bereits geladene Waffe hinten aus meinem Hosenbund und lehnte mich ein kleines Stück zur Seite, um hinter der Badezimmerwand hervor einen besseren Blick auf die ungebetenen Gäste in meinem Hotelzimmer zu haben. Dann gab ich weitere Schüsse ab, erledigte zwei unvorsichtige Russen mit gezielten Kopfschüssen und zischte einen derben Fluch, als ich den brennend-reißenden Schmerz an meinem Hals spürte. Ich drückte eine Hand gegen die Stelle und taumelte rückwärts, bis ich mit den Beinen gegen die Toilette stieß. Blut trat zwischen meinen Fingern hervor, lief warm über meinen Handrücken und verschwand unter dem Ärmel meiner Lederjacke.

Mein Blick hob sich zur Handykamera und ich zog eine Grimasse, als ich die Sorge und das Bedauern in Ethans Augen entdeckte. Zwar hatte er es mir niemals persönlich gesagt, aber ich wusste, dass Ethan in mir mehr sah als nur einen Angestellten, dem er jeden Monat einen großzügigen Scheck ausstellte. Er betrachtete mich als Teil seiner Familie. Seiner selbst gewählten Familie, die aus einem zusammengewürfelten Haufen Kerle bestand, die ohne ihn kein Zuhause, keinen Job und keine Perspektive gehabt hätten. Ein Sammelsurium an Außenseitern, lauter schwarze Schafe, die von anderen keine Chance eigeräumt bekommen hatten.

Es war vorbei. Ich erkannte es an seinem Blick. Ethan wusste genauso gut wie ich oder Colton, der mit versteinerter Miene neben ihm...

Erscheint lt. Verlag 31.8.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-96415-084-3 / 3964150843
ISBN-13 978-3-96415-084-4 / 9783964150844
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