Hex Files - Wilde Hexen (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
321 Seiten
Lyx.digital (Verlag)
978-3-7363-1394-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Hex Files - Wilde Hexen - Helen Harper
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Licht! Kamera ... und etwas Zauber-Action!

Ivy Wilde, die faulste Hexe von Oxford, befindet sich noch immer in den bürokratischen Fängen des Heiligen Ordens der Magischen Erleuchtung. Was tatsächlich nur noch so semi-schlimm ist, denn so kann Ivy ungehindert Zeit mit Raphael Winter, ihrem saphirblauäugigen Untergang, verbringen. Als er dann noch ihre Fähigkeiten benötigt, um für ihn am Set der Serie Verwünscht (Ivys absolute Lieblingsshow!) zu spionieren, ist Ivy sofort Feuer und Flamme. Denn wenn man etwas so sehr liebt, dann kann der Auftrag auch nicht schwer werden. Oder gefährlich. Oder etwa doch ...?



'Ich LIEBE dieses Buch, es hat so viel Spaß gemacht, es zu lesen!' Under The Covers
Band 2 der Hex-Files-Serie von Helen Harper!

1


Zeit für die Couch!

Ich gab Gas, um einer Gruppe Frauen mit Designerlabel-Einkaufstaschen zu entgehen, die den Arm elegant gehoben hatten, damit ich sie mitnahm. Auch die wiederholten Signale meines Smartphones, die mich auf potenzielle Kunden aufmerksam machten, ignorierte ich. Für heute hatte ich genug gearbeitet, dass ich meine Rechnungen bezahlen konnte, und war auf dem Weg nach Hause, um die Beine hochzulegen. Die Freuden der Freiberuflichkeit: Feierabend machen, wann man will! Und genau das würde ich jetzt tun.

Ich stellte die Musik lauter und lächelte zufrieden. Wenn ich die richtigen Straßen nahm, konnte ich in einer Viertelstunde zu Hause sein. Dann trat ich so abrupt auf die Bremse, dass ich nur knapp einem Schleudertrauma entging.

Eine Hexe in rotem Gewand stand an der Straßenecke. Ich hielt und ließ das Seitenfenster runter. »Wohin?«

»Ich dachte, Sie würden nicht halten«, sagte sie überrascht. »Ich möchte zum Sitz des Ordens.« Nervös sah sie mich an, als erwartete sie, ich würde höflich ablehnen. Sie erkannte mich offensichtlich nicht, doch ich hatte nichts gegen Hexen, ganz im Gegenteil: Früher hatte ich den Orden gemieden wie die Pest; inzwischen aber lagen die Dinge anders.

»Prima!«, erwiderte ich strahlend. »Steigen Sie ein.«

Unbeholfen kletterte sie auf die Rückbank, und fast wäre ihre Robe in die Tür geraten.

Wir fuhren los. »Schon recht spät, was?«, fragte ich.

Ausdruckslos betrachtete sie mich im Rückspiegel. »Hm?«

»Um zu arbeiten«, setzte ich erklärend hinzu. »Schon recht spät, um zu arbeiten.«

Sie kratzte sich am Arm. »Ich hab Bereitschaft.« Pause. »Vertrauliche Sache.«

Fast hätte ich geschnaubt. Es war mir egal, warum sie um diese Zeit auf dem Weg zur Arbeit war. Unsinnigerweise hält der Orden seine Aktivitäten noch immer möglichst geheim; wenn er sich vor der Welt verstecken will, ist das seine Sache. Ich hatte mich nur um eine Unterhaltung bemüht. Aber ehrlich gesagt sind mir schweigsame Fahrgäste lieber. Manchmal ist es eine Qual, sich über das Wetter, die Politik oder sonst etwas zu unterhalten.

Ich nahm Nebenstraßen, um den Feierabendverkehr zu umgehen, und setzte sie vor der Abteilung Runenmagie ab. Ein Hexer wartete vor dem Gebäude und kam angelaufen, um ins Taxi einzusteigen. Ich tat, als hätte ich ihn nicht gesehen, und fuhr über den Campus davon, ehe er die Tür aufmachen konnte. Dabei hielt ich die Augen offen.

Ich wusste, dass ich mich albern verhielt, vielleicht sogar besessen. Aber ich stalkte Winter nicht, oh nein. Ich hatte nur zufällig einen Fahrgast hierher bringen müssen. Wie das Leben so spielt.

Wenn ich mir das oft genug sagte, wurde es vielleicht sogar wahr.

Wieder hielt ich, diesmal vor dem flachen grauen Bau der Arkanen Abteilung. Wegen der späten Stunde brannte nur wenig Licht, und ich würde nicht lange warten müssen. Sollte Adeptus Exemptus Raphael Winter mit seinen lapislazuliblauen Augen, die eine Schar panisch flüchtender Frauen binnen einer Sekunde zum Stillstand bringen konnten, indessen zufällig gerade um diese Zeit seine Arbeit beenden …

Ich trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad. Er hatte ein Auto und brauchte kein Taxi. Falls er aber aus dem Gebäude käme, wäre es unhöflich, ihn nicht zu begrüßen. Schließlich hatten wir letzten Monat eng zusammengearbeitet. Sehr eng.

Nun, da der Zauber, der uns aneinandergebunden hatte, gelöst war, musste ich nicht mehr in seiner Nähe sein, nicht länger mit ihm zusammenarbeiten. Aber Winter schlich sich irritierenderweise immer wieder in meine Gedanken; das hatte nichts mit Magie zu tun, sondern mit dem heißen, belebenden Kick blanker Lust. Und vielleicht mit noch etwas, über das ich lieber nicht zu intensiv nachdachte.

Winter hatte mein Bett nach unserem alkoholisierten Abend in der Karaoke-Bar eilig verlassen, und seitdem hatte ich nichts mehr von ihm gesehen oder gehört. Das hätte mir nichts ausmachen sollen. Tat es aber.

Wieder erlosch ein Licht, und ich hielt den Atem an. Ein, zwei Minuten später schlurfte ein älterer Hexer mit schwerem Gang aus dem Gebäude, gefolgt von drei jüngeren Hexen. Alle wirkten erschöpft. Der Heilige Orden der Magischen Erleuchtung fordert zweifellos seinen Tribut.

Unwillkürlich fragte ich mich, woran sie arbeiteten. Es ging mich eigentlich nichts an, nicht mehr jedenfalls. Ich wollte meine Arbeitstage nicht in der Verfassung beenden, in der diese Hexen sich offensichtlich befanden. Das war nichts für mich. Dennoch verspürte ich eindeutig Neugierde.

Fünf Minuten vergingen. Zehn. Ich seufzte. Es war lächerlich: Entweder arbeitete Winter noch – dann käme er so bald nicht –, oder er hatte das Gebäude schon verlassen. Hier zu warten, war sinnlos. Und wenn er mich nicht sehen wollte, konnte ich es kaum erzwingen.

Ich schüttelte noch den Kopf über meine Dummheit, da kam abermals eine Hexe heraus. Ich erkannte sie, sprang aus dem Taxi und winkte. »Eve!«

Meine langbeinige Nachbarin blinzelte erstaunt und kam lächelnd zu mir herüber. »Schön, dich zu sehen, Ivy. Was führt dich in diesen Teil der Stadt?«

Ich spielte mit einer blonden Locke. »Ach«, meinte ich allzu lässig, »ich hatte eine Fahrt hierher und dachte, ich schau mal, ob du gerade Feierabend machst und ich dich nach Hause bringen kann.«

Eve runzelte die Stirn. »Ich habe ein Auto. Wusstest du das nicht?«

Doch. Natürlich. »Äh …«

»Aber wenn du Gesellschaft suchst, begleite ich dich.« Sie musterte mich besorgt. »Das spart Benzin, und morgen früh kann ich den Bus nehmen.«

Ich zuckte innerlich zusammen. Eve war so nett, dass sie das wirklich getan hätte. Lächelnd winkte ich ab. »Nicht nötig. Ich hab nur vorbeigesehen, weil ich in der Gegend war.«

Weil ich sie in letzter Zeit kaum gesehen hatte, nahm ich an, dass sie viele Überstunden schob. Zu der Zeit, da sie morgens das Haus verließ, verkehrten womöglich noch nicht mal Busse, und sicher würde ich mich nicht in aller Frühe aus dem Bett schälen, um sie zur Arbeit zu fahren. Unbegreiflich, dass jemand, der nicht komplett auf den Kopf gefallen war, so früh aufstehen wollte. Na, jedem Tierchen sein Pläsierchen.

Eve wirkte ihrerseits erleichtert. »Ich muss sowieso auf dem Heimweg einen Hausbesuch machen«, gestand sie mir. »Wegen der neuen Aufgabe, die mir zugeteilt wurde.«

Ich setzte eine desinteressierte Miene auf. »Ach ja?«

»Eine Gruppe Hexen, die nicht zum Orden gehört, macht Ärger. Meine Mentorin möchte, dass ich mich mit einer von ihnen unterhalte und sie dazu bringe, sich etwas zurückzuhalten.«

Eigentlich hätte Winter Eves Mentor sein sollen, aber sie war jemand anderem zugeteilt worden. Ich kaute auf der Unterlippe. »Wie läuft’s denn mit deiner Mentorin?«

»Sie ist toll!« Eve lächelte. »Ich lerne unglaublich viel, Ivy, und es macht großen Spaß.«

Spaß? Darunter verstanden wir eindeutig verschiedene Dinge. Auf dem Sofa rumzuhängen, das machte Spaß; Vierzehn-Stunden-Tage mit einem Rudel Ordenstrottel zu verbringen, war dagegen ätzend. »Sind außer dir noch andere Hexen neu in der Arkanen Abteilung?«, wollte ich wissen.

Eve presste die Lippen zusammen, als wollte sie ein Kichern unterdrücken. Sie wusste also, warum ich hier war. »Adeptus Exemptus Winter arbeitet bis jetzt noch allein.«

»Ich bin nicht … Ich meine, ich hab nicht …« Seufzend gab ich nach. »Wie geht’s ihm so?«

»Wie wär’s, wenn ich dir seine Telefonnummer gebe und du fragst ihn selbst?«, schlug sie mit der heiteren Abgeklärtheit eines Menschen vor, den keine fast seelenzerstörerische Verliebtheit quälte. »Oder ich sage ihm, dass du hier warst und …«

»Nein!« Winter sollte auf keinen Fall denken, ich würde hier in der Hoffnung herumhängen, ihn zu sehen. Und falls ich ihn anrief und er nicht mit mir sprechen wollte, würde ich mich nur noch schlechter fühlen. Er hatte mir gesagt, wir sollten die gemeinsame Nacht vergessen. Außerdem hatten wir ohnehin keine Gemeinsamkeiten. Ich musste aufhören, ihm nachzutrauern, und nach vorn schauen. Auch wenn ich mich so fühlte: Ein liebeskranker Teenager war ich nicht.

»Ich muss los«, sagte ich eilig. »Brutus fragt sich bestimmt schon, wo ich bleibe.«

Eve grinste. »Sicher, Ivy. Sag Bescheid, falls du es dir anders überlegst.«

Ich nickte fahrig. »Wir sehen uns.«

Eve ging zum Parkplatz, und ich kehrte zu meinem Taxi zurück. Dabei beschloss ich, nach Hause zu fahren, beim Lieferdienst ein Curry zu bestellen, eine Flasche Wein zu öffnen und nicht an Raphael Winter zu denken. Kein einziges Mal.

Ich ließ den Motor an und hatte ganz vergessen, dass mein »Taxi«-Schild noch eingeschaltet war. Ehe ich noch den Gang eingelegt hatte, war jemand auf die Rückbank geschlüpft. »Ich hab Feierabend«, ächzte ich.

»Ich freue mich auch, dich zu sehen, Ivy«, erwiderte Tarquin ebenso leise wie aalglatt.

Ich knirschte mit den Zähnen. Genau solcher Szenen wegen hätte ich auf meinen Instinkt hören und mich möglichst weit vom Orden fernhalten sollen. Hätte ich etwas zu sagen gehabt, wäre mein schlapphaariger Feind wegen seiner Machenschaften, um Eve loszuwerden, gehängt, gestreckt und gevierteilt worden. Sie dagegen hatte ihm seine Einmischung durchgehen lassen und war der Ansicht, er verdiene eine zweite Chance.

»Steig aus, Tarquin.«

»Dein Schild leuchtet.«

Ich schaltete es aus. »Tut es nicht.« Ich musterte ihn kalt. Anders als die...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2020
Reihe/Serie Hex Files
Hex Files
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel Star Witch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Adeptus Exemptus Raphael Winter • Arkanen Zweig • Auftrag • Blood Destiny • Bürokratiefehler • Chloe Neill • Christine Feehan • Enchantment • Große Gefühle • HallowedOrder of Magical Enlightenment • Hexe • Ilona Andrews • Ivy Wilde • Katze • Leidenschaft • Liebe • Magie • Paranormal • Romance • Romantasy • Romantik • Romantische Fantasy • romcom • Serie • Spionage • Urban Fantasy • vertauschte Identität • Zauber
ISBN-10 3-7363-1394-2 / 3736313942
ISBN-13 978-3-7363-1394-1 / 9783736313941
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Ohne DRM)

Digital Rights Management: ohne DRM
Dieses eBook enthält kein DRM oder Kopier­schutz. Eine Weiter­gabe an Dritte ist jedoch rechtlich nicht zulässig, weil Sie beim Kauf nur die Rechte an der persön­lichen Nutzung erwerben.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich