Ein delikater Mord (eBook)

Band 1

(Autor)

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2020 | 2. überarbeitete Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-361-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ein delikater Mord - Janet Laurence
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Tödliche Delikatessen - Darina Lisle ermittelt wieder mit britischem Charme und feiner Spürnase
Ein kulinarischer Cosy Crime für Fans von Ellen Barksdale

Darina Lisle, Meisterköchin, Hobby-Detektivin und neuerdings Kochbuchautorin, hat einen neuen Auftrag: Sie soll ein Kochbuch für Finer Foods - ein Familienunternehmen, das Delikatessen aus dem Fernen Osten importiert - schreiben. Während Darina versucht, mehr über das Unternehmen zu erfahren, deckt sie ungewollt einige Geheimnisse auf, die lieber im Verborgenen hätten bleiben sollen. Als dann noch ein Angestellter von Finer Foods ums Leben kommt, ist ihre Spürnase endgültig geweckt. War es ein Unfall oder ein bis ins kleinste Detail geplanter Mord? Während die polizeilichen Ermittlungen ihren Lauf nehmen, wird Darina mehr und mehr in die zwielichtigen Vorgänge bei Finer Foods verwickelt. Mit der Hilfe ihres Verlobten William Pigram, Detective Inspector der örtlichen Polizei, versucht sie, einen weiteren Mord zu vereiteln. Kommen sie dem Täter noch rechtzeitig auf die Spur?

Dies ist die Neuauflage des beliebten Darina Lisle-Krimis Mord für Feinschmecker.

Erste Leserstimmen
'mit ihrem Humor und Charme konnte Darina Lisle mich erneut überzeugen'
'auch der neue Fall für Darina lässt den Leser bis zum Ende im Dunkeln, wer der Mörder ist'
'bei den Beschreibungen der fernöstlichen Köstlichkeiten läuft einem beim Lesen das Wasser im Munde zusammen'
'Janet Laurence schafft es immer wieder, mich mit ihren Cosy Crimes in ihren Bann zuziehen - klare Leseempfehlung!'
'feinster Kochkrimi für alle, die gerne miträtseln, kochen und auf britischen Humor stehen'

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Janet Laurence begann ihre berufliche Laufbahn in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie leitete Kochkurse, schrieb nebenbei regelmäßig für den Daily Telegraph und verfasste eine wöchentliche Kolumne zum Thema Kochen. Heute schreibt sie sowohl Kochbücher als auch Kriminalromane und lebt mit ihrem Mann in England und in der Bretagne.

Kapitel 1


Feindseligkeit knisterte am Tisch wie das Karamell auf einer Crème brûlée. Dies war keine Häufung geschäftlicher Meinungsverschiedenheiten, dies waren Machtkämpfe persönlicher Art. Darina Lisle wünschte sich, woanders zu sein.

Christen, die in einer römischen Arena wilden Löwen ins Auge blicken, hätten vermutlich dieselbe makabere Faszination geboten. Hier aber war es unmöglich zu entscheiden, wer die Christen und wer die Löwen waren.

Gegenüber am Tisch saß Marian Drax, vermutlich keine Löwin. Eine magere Frau Anfang Fünfzig, die irgendwann einmal attraktiv gewesen sein mochte, doch das Leben hatte ihr die Kraft ausgesaugt und sie ausgetrocknet zurückgelassen. Blaue Augen, so blass wie gebleichter Jeansstoff, und Haut wie roher Blätterteig. Das verblichene, blonde Haar wirkte in ihrer Hochsteckfrisur zu schwer für den schmalen Hals, und ihre Stimme hatte kaum mehr Kraft als das Rascheln toten Laubes. Einmal hatte ihr dürftiger Körper vor zurückgehaltener Wut gezittert, mit gefährlich tränenden Augen, doch ihr Groll brach lediglich im Ton einer gekränkten Beschwerde aus ihr hervor, ohne jedes Anzeichen christlicher Hingabe. »Du leitest diese Firma, Joel, als wärst du ein Sultan, der seinen Harem herumkommandiert.«

»Nur verständlich, wenn man bedenkt wie er Geschäftsführer geworden ist«, warf Anna Drax schleppend vom anderen Ende des Mittagstisches ein. Ihren Kopf, mit der geschmeidigen Haube aus kastanienbraunem Haar, hielt sie leicht schräg, ihre achatgrünen Augen schimmerten vor Vergnügen und Bosheit. Sie strahlte Energie und Machtbewusstsein aus, definitiv eine Löwin. Dennoch zeigte sie auch den Eifer religiösen Glaubens.

Marian Drax blickte flüchtig nach rechts, zu dem Mann am Kopf des Tisches; ihre dünnen Lippen verzogen sich unbehaglich und ihr Körper zuckte vor Elend. »Oh, ich meinte nicht, also, lass uns fair bleiben, Anna.«

»Ja«, sagte der Gastgeber mit einem urbanen Charme, der deutlicher von Gefahr zeugte, als offene Feindseligkeit es getan hätte; er hatte sicherlich das Potenzial zum Löwen, aber auch etwas anderes, das auf ein viel verschlageneres Tier hindeutete. »Absolut, lass uns fair bleiben, Marian. Lass uns zum Beispiel darüber sprechen, warum du so lange brauchst, um eine Entscheidung über die Digitalisierung der Geschäftskonten zu fällen. Man könnte fast glauben, du würdest befürchten, dass ein effizientes System enthüllen könnte – nun, was könnte es enthüllen?« Mit dem Anschein aufrichtiger Wissbegierde ließ er seinen Blick um den Tisch wandern.

»Um Himmels willen, Joel, du kannst doch nicht unterstellen, dass etwas mit Marians Abrechnungssystem nicht stimmt«, polterte der Verkaufsleiter zu Darinas Rechten. In einer nervösen Geste schloss er die linke Manschette seines feinen Batisthemdes, dabei kamen in Gold gefasste Manschettenknöpfe mit Amethysten zum Vorschein. Der Mann, etwa im Alter der Buchhalterin, hatte sich bis jetzt aus dem Streit herausgehalten. Darina fragte sich, ob Michael Berkeley gezögert hatte, eine Seite zu wählen, oder ob er sich einfach lieber aus der Schusslinie hielt.

Die letzte Person am Mittagstisch war kein bisschen zögerlich gewesen. Anfang Dreißig, nüchtern gekleidet, das schüttere, blonde Haar nach hinten aus seinem verschlossenen Gesicht gekämmt; es war Peter Drax, der die Aufmerksamkeit von der Essensauswahl auf die fehlenden Gewinne der Firma gelenkt hatte.

»Ich würde gerne die Frage nach unserem Gewinnrückgang aufwerfen«, hatte er gesagt. Jedes Wort hatte er mit einer derart präzisen Sorgfalt ausgewählt, dass der Eindruck eines Eiferers entstand, der mehr Reife zu vermitteln suchte, als sein Alter ihm zugestand. »Ich habe mitbekommen, dass unsere Dividende stark sinken wird. Ich hoffe, das ist nur eine vorübergehende Erscheinung und kein Trend, der sich fortsetzen wird. Wenn dem doch so ist ...« Er hob die Hand um voreilige Zwischenreden zu unterbinden, obwohl niemand Anstalten machte. »Wenn dem so ist, hätte ich gerne eine Erklärung.«

Alle Augen richteten sich auf den Geschäftsführer, Joel Madoc, und von diesem Moment an schien Darinas Anwesenheit vergessen.

»Du hättest Hirnchirurg statt Allgemeinmediziner werden sollen, Peter. Du triffst den Nerv der Sache. Lass uns deine Schwester fragen. Also, Anna, was ist deine Erklärung als Marketing-Leiterin?«

Christen und Löwen waren dann dazu übergegangen, gegenseitig ihr Fleisch in grobe, blutige Fetzen zu reißen, während die Argumente im Zickzack über den Tisch flogen. Auf die Zuschauertribüne verdammt, bemühte Darina sich, ihre Aufmerksamkeit mehr dem Essen zu schenken als den Beschuldigungen und Gegenvorwürfen. Dafür war sie immerhin hier.

Der Tisch war mit verschwenderischer Großzügigkeit gedeckt. Die Gerichte schienen die Beute eines ausgedehnten Raubzuges durch ein erstklassiges Feinkostgeschäft zu sein und hätten für weit mehr als sechs Personen gereicht. Vorzüglicher Schinken, gut gewürzte Würstchen vom Festland und köstliche eingelegte Heringe in verschiedenen Soßen, dazwischen jene Sorte Salat, der Darina gewöhnlich keine große Beachtung schenkte. Konservengemüse und Trockenfrüchte waren in fantasievollen Kombinationen stilvoll angerichtet und überraschend schmackhaft. Gleich welche Vorbehalte sie auch gegenüber der Firma an diesem Mittagstisch hatte, sie galten nicht dem Essen.

Was verwunderlich war, denn ursprünglich hatte sie sehr zögerlich darauf reagiert, sich für solche Speisen engagieren zu sollen.

Charles Johnson, ihr Verleger, hatte angeregt, dass sie sich dafür interessieren könnte.

»Finer Foods plant eine Werbekampagne«, hatte er beiläufig gesagt, als sie gerade eine Besprechung über das Titelbild von Darinas neuem Kochbuch beendet hatten. »Als Teil der Neudefinition ihrer Position am Markt wollen sie ein Taschenbuch herausgeben. Sie kennen das, eine Anleitung, wie ihre Produkte zu verwenden sind. Etwas, das die Vielseitigkeit ihrer Feinkostprodukte zeigt und ihre Qualität unterstreicht, mit vielen ansprechenden Rezepten. Illustriert mit stimmungsvollen Strichzeichnungen, haben wir uns gedacht; Exklusivität ohne die Kosten von Fotografien.« Er machte sich einige Notizen und schaute sie dann an. »Wären Sie interessiert, oder haben Sie schon etwas Anderes am Laufen?« Er hätte auch fragen können, ob sie schon entschieden hatte, was es zum Abendessen geben würde.

»Nur Ideen«, hatte Darina eingestanden.

»Also, wie wäre es hiermit? Ein Thema, dem Sie sich annehmen könnten?« Es steckte kein Druck hinter dieser Frage.

Darina betrachtete ihn nachdenklich, während er mit der Rückenlehne nachlässig an das überquellende Bücherregal in seinem Büro stieß. Eine Fliege in Paisleymuster schmückte den Kragen seines Viyella-Hemdes und eine lange, zugeknöpfte Strickjacke reichte bis über seine gutsitzende, graue Hose; halbrunde Brillengläser und blondes Haar, das einen Schnitt vertragen konnte, milderten die Strenge seines knochigen Gesichts und gaben ihm den Anschein eines Gläubigen, der beschlossen hatte, die Mönchszelle sei zu unbequem. Sie kannte ihn jetzt seit einigen Jahren, bewunderte seine Fähigkeit, sich ein Manuskript in fertiger Form vorzustellen, und war begeistert davon, wie er ihr eigensinniges Schreibmaschinenmanuskript in einen gedruckten Entwurf verwandelt hatte, den man mit Freude anschauen und lesen konnte.

Sie hatte sich auch an seine besonnene Herangehensweise gewöhnt, bei Themen, die ihm am Herzen lagen. Sie fragte sich, was ihn an diesem speziellen Projekt begeisterte. Natürlich kannte sie die Produkte von Finer Foods, hauptsächlich Gourmet-Artikel: getrocknete Lebensmittel, Fleisch vom Festland, Obst und Gemüse in Konserven, Eingemachtes, urtümliche Soßen, alles von exzellenter Qualität, doch was er gerade beschrieben hatte, klang wie eines der regelmäßig anfallenden, fremdfinanzierten Bücher; kaum die Art Buch, die sein Verleger-Adrenalin in Wallung brachte.

»Ich bin mir nicht sicher, ob das meine Art zu Kochen ist«, sagte sie vorsichtig.

»Joel Madoc, der Geschäftsführer, ist mein Freund«, sagte Charles mit wegwerfender Sachlichkeit. »Ich würde gerne sehen, dass die Firma mal etwas Neues hervorbringt. Mir kam in den Sinn, dass Sie die optimale Wahl sein könnten. Ihre Gabe, ansprechende, aber leicht zugängliche Rezepte mit dem Hauch von Außergewöhnlichem zu entwickeln, ist genau, was die brauchen.«

»Mit Schmeicheleien erreicht man alles«, sagte Darina. Aber sie war dennoch erfreut.

»Oder erscheint Ihnen die Aussicht auf Hülsenfrüchte, Backpflaumen und Parmesan unbeschreiblich langweilig?«

»Das ist zu gemein«, protestierte sie. »Ich habe mehrere Artikel von Finer Foods in meinem Regal.«

»Nur für den Notfall?«

»Nein, gar nicht.« Wenn sie darüber nachdachte, benutzte sie sogar viele ihrer Produkte regelmäßig; etwa Dosentomaten, die mehr Aroma hatten als die meisten frischen aus England, getrocknete Hülsenfrüchte für eine Vielzahl von Gerichten, Trockenfrüchte für die unterschiedlichsten Zwecke, nicht zu vergessen mehrere aus der umfangreichen Auswahl chinesischer und indischer Produkte. Es gab keinen Grund, sich dieser Firma gegenüber elitär zu geben. »Wie viele Seiten und wie ist der Zeitplan?«

»Nur ein dünnes Buch, und sie wollen es um diese Zeit im nächsten Jahr herausbringen.« Er blickte sie mit vogelartiger Lebhaftigkeit über seine halbrunden Brillengläser an. »Ich brauche, wenn möglich, bis Januar ein vollständiges Manuskript.«

»Aber das gibt mir nur drei Monate!«, rief Darina aus. Doch wenn es das Thema schon nicht tat, die Dringlichkeit des Projektes reizte sie. Also stimmte sie zu, Charles’ Freund, den...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2020
Reihe/Serie Darina Lisle ermittelt-Reihe Staffel 2
Übersetzer Lennart Janson
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte britisch-e-r-cosy-krimi-nal-roman • cosy-cozy-crime-krimi • Cosy-Krimi-nal-Roman-e • englisch-e-r-krimi-nal-roman-e • hobby-detektiv-in • kulinarisch-er-krimi-roman • weib-liche-er-mittler-in
ISBN-10 3-96817-361-9 / 3968173619
ISBN-13 978-3-96817-361-0 / 9783968173610
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