Der Notarzt 378 (eBook)

Zeit für dich

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7517-0051-1 (ISBN)

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Der Notarzt 378 - Karin Graf
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Für Karlotta und Oliver zählt vor allem eines: dass sie ihre Zukunft bestmöglich planen. In ihrem Leben darf nichts dem Zufall überlassen werden, denn alles soll genau so werden, wie sie es sich erträumen. Für Menschen, die in den Tag hinein leben und sich dann wundern, dass sie es zu nichts bringen, haben die beiden kein Verständnis. Sie wissen ganz genau: ohne Fleiß kein Preis.
Zugegeben, das Paar sieht sich kaum, weil beide rund um die Uhr arbeiten. Aber das ist ihnen die Aussicht auf ein zukünftiges luxuriöses Leben allemal wert. Wenn sie erst einmal alles erreicht haben, dann können sie immer noch einen Gang runterschalten und ihre gemeinsame Zeit in vollen Zügen genießen.
Doch ein Anruf, der Karlotta mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißt, verändert plötzlich alles. Die junge Frau muss auf eine furchtbare Weise erkennen, dass man das Leben nicht aufschieben kann, sondern dass nur das Hier und Jetzt zählt. Denn auf einmal ist nicht mehr sicher, ob es für sie und Oliver überhaupt noch eine Zukunft geben wird ...


Zeit für dich

Warum das junge Paar jede gemeinsame Minute unendlich schätzte

Karin Graf

Für Karlotta und Oliver zählt vor allem eines: dass sie ihre Zukunft bestmöglich planen. In ihrem Leben darf nichts dem Zufall überlassen werden, denn alles soll genau so werden, wie sie es sich erträumen. Für Menschen, die in den Tag hineinleben und sich dann wundern, dass sie es zu nichts bringen, haben die beiden kein Verständnis. Sie wissen ganz genau: ohne Fleiß kein Preis.

Zugegeben, das Paar sieht sich kaum, weil beide rund um die Uhr arbeiten. Aber das ist ihnen die Aussicht auf ein zukünftiges luxuriöses Leben allemal wert. Wenn sie erst einmal alles erreicht haben, dann können sie immer noch einen Gang runterschalten und ihre gemeinsame Zeit in vollen Zügen genießen.

Doch ein Anruf, der Karlotta mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißt, verändert plötzlich alles. Die junge Frau muss auf eine furchtbare Weise erkennen, dass man das Leben nicht aufschieben kann, sondern dass nur das Hier und Jetzt zählt. Denn auf einmal ist nicht mehr sicher, ob es für sie und Oliver überhaupt noch eine Zukunft geben wird …

Drei Kinder und kein Geld, um ihnen etwas Vernünftiges zum Essen zu kaufen!

Nein, für so etwas hatte Karlotta Rebholz – ihre Freunde nannten sie Karlie – wahrlich kein Verständnis. Selbst Tiere bauten erst ein sicheres Nest, ehe sie Nachwuchs in die Welt setzten. Und in Zeiten, in denen es nicht genügend Nahrung gab, unterdrückten sie ihren Fortpflanzungstrieb überhaupt gleich ganz.

Nur der Mensch schien genau umgekehrt zu funktionieren. Je weniger Geld, desto mehr Kinder.

Kopfschüttelnd beobachtete die neunundzwanzigjährige Physiotherapeutin die Mutter dreier Kinder, die – wie sie selbst auch – ihren Wochenendeinkauf in einem Frankfurter Supermarkt erledigte.

Die Frau war vermutlich erst Ende dreißig, sah aber wie sechzig aus. Verhärmt und abgearbeitet.

Für halbwegs ordentliche Kleidung schien sie auch kein Geld übrig zu haben. Sie und die Kinder trugen billiges Synthetikzeug aus irgendeiner Wühlkiste, bei dem Karlie schon alleine vom Hingucken einen Ausschlag bekam. Zumindest fing ihre Haut vor Entsetzen zu kribbeln an.

Eines der drei Kinder, ein Mädchen, das so um die sechs Jahre alt sein mochte, rannte von Regal zu Regal und schleppte immer neue Sachen daher, die es unbedingt haben wollte.

„Kann ich Kekse, Mami? Kaufst du uns Schokolade? Guck mal, Mami, Erdnüsse. Die sind doch gesund, oder?“

Die Antwort der Frau lautete immer gleich.

„Nein, Schatz, dafür reicht das Geld nicht mehr. Nächste Woche soll das Kindergeld kommen, dann kaufen wir Erdnüsse und Kekse und Schokolade.“

Mitleid empfand Karlie keines. Mit den Kindern vielleicht, denn die konnten ja nichts dafür. Mit der Frau aber ganz sicher nicht. Wozu auch? Wenn schon, dann hatte sie höchstens deswegen Mitleid, weil die Frau offensichtlich zu dämlich war, um ihre Zukunft zu planen.

Hätte sie nicht ein bisschen früher darüber nachdenken können, dass drei Kinder Geld kosteten? Ja, hätte sie, wenn da ein bisschen mehr Grips im Oberstübchen wäre. Und dann hätte sie sich entweder gegen drei Kinder entscheiden oder vorsorgen können, dass genügend Geld für drei Kinder vorhanden wäre. Also: selbst schuld.

Ein etwa vierjähriger Junge hatte sich in einen Zipfel ihrer billigen Strickjacke verkrallt und zerrte das ohnehin schon völlig fassonlose Teil einseitig in die Länge.

Das dritte Kind – undefinierbaren Geschlechts – hockte im Einkaufswagen und kreischte in einer Frequenz, die Karlie körperliche Schmerzen bereitete.

Kein Geld, ein Haufen Kinder und mit der Erziehung völlig überfordert. Für Karlie war das, was sie sah, das Lehrbuchbeispiel einer asozialen Familie. Vater gab es vermutlich keinen. Oder er war arbeitslos. Oder ständig betrunken. Wahrscheinlich beides.

Nicht, dass Karlie etwas gegen Kinder gehabt hätte. Sie und Oliver hatten auch eines in ihre Lebensplanung miteinbezogen. Vielleicht sogar zwei. Aber … nicht so! Nein, so ganz sicher nicht!

Sie und der zweiunddreißigjährige Computerspezialist Oliver Wenzel hatten sich vor fast einem Jahr verlobt. Sie wollten demnächst heiraten. Aber Kinder würden sie erst dann in die Welt setzen, wenn alles hundertprozentig passte. Seit ihrer Verlobung arbeiteten sie beide diszipliniert und unermüdlich auf dieses Ziel hin. Wie es sich gehörte!

Karlie arbeitete in einem Zentrum für physikalische Therapie. Abends machte sie noch Hausbesuche, hauptsächlich bei alten, bettlägrigen Menschen, und die meisten Wochenenden waren für ihre Heilgymnastikgruppen reserviert.

Sie hatte einen Raum in einem Fitnessstudio gemietet, und dort bot sie für die diversen Erkrankungen – Herzschwäche, Rückenschmerzen, Haltungsfehler, Diabetes, Übergewicht und so weiter – die richtige Gymnastik an.

Wann immer an einem ihrer arbeitsreichen Tage eine halbe Stunde übrig blieb, produzierte sie Videos für ihren eigenen Youtube-Kanal. Dort gab sie Fitness- und Gesundheitstipps, präsentierte einfach nachzumachende Übungen und schlug Diätpläne vor. Für die Werbung für einschlägige Produkte, die sie ihren Followern empfahl oder mit denen sie hantierte, strich sie weitere nicht unbeträchtliche Summen ein.

Natürlich hätte auch sie sonntags lieber länger geschlafen, es sich zu Hause vor dem Fernseher gemütlich oder mit Oliver einen schönen Ausflug gemacht.

Seit Monaten trafen sie einander fast nur noch zwischen Tür und Angel. Frühmorgens hatten sie es meistens beide sehr eilig, und spätabends, wenn sie nach Hause kamen, waren sie viel zu müde, um noch irgendetwas zu unternehmen.

Das war hart und erforderte eine ganze Menge Disziplin und Durchhaltevermögen. Aber sie waren – zum Glück! – beide äußerst vernünftige Menschen. Sie wussten, dass die Mühen, die sie jetzt auf sich nahmen, sich später bezahlt machen würden. Dann könnten sie sich entspannt zurücklehnen und ein sorgenfreies Leben genießen.

In drei Monaten würden sie heiraten – den genauen Termin hatten sie bereits bei der Verlobung festgelegt.

Geplant war eine schlichte Zeremonie, die sie alles in allem maximal fünfhundert Euro kosten würde. Ihre Hochzeitsgäste beschränkten sich auf die beiden Trauzeugen, mit denen sie nach der standesamtlichen Trauung schön essen gehen würden.

Statt in die Flitterwochen an irgendeinen überfüllten Südseestrand zu fliegen, wollten sie sich ein romantisches verlängertes Wochenende im Allgäu gönnen.

Danach sollte ein Häuschen im Grünen gekauft und nach und nach mit wertbeständigen Möbeln eingerichtet werden.

Vier gemeinsame Bankkonten, auf die sie das Geld, das sie verdienten, aufteilten, hatten sie jetzt schon eingerichtet. Eines für alltägliche Besorgungen, eines für die größeren Anschaffungen wie Haus, Auto und so weiter, eines für Ausbildung oder Studium des Kindes oder der Kinder und eines für ihre eigene Altersvorsorge.

So machte man das! Nicht so wie diese Frau hier. Die hatte wohl bislang in den Tag hinein gelebt und hingenommen, was ihr der Zufall so alles beschert hatte. Und was hatte er ihr beschert? Einen Mann, der offensichtlich nichts taugte, drei ungezogene Kinder, irgendeinen unterbezahlten Aushilfsjob (falls sie überhaupt arbeitete) und natürlich die daraus folgende ständige Geldnot.

Karlie musste am Kühlregal warten, bis die Frau mit ihrer Suche nach Produkten mit überschrittenem Ablaufdatum zum halben Preis endlich fertig war, denn sie, ihr Einkaufswagen und die Kinder blockierten hier alles.

Als der Weg endlich frei war, packte Karlie ein halbes Pfund Butter, eine Flasche Milch und ein paar verschiedene Käsesorten in ihren Einkaufswagen und wollte schon weitergehen, als eine andere Kundin ihre Aufmerksamkeit erregte.

Diese Frau war etwa Mitte dreißig, sehr gut gekleidet, ziemlich attraktiv, und man konnte ihr ansehen, dass sie zu der gehobeneren Gesellschaftsschicht gehörte.

Karlie wusste nicht gleich, wo sie diese Frau hintun sollte, aber sie war sich ganz sicher, dass sie sie schon öfter mal im Fernsehen gesehen hatte.

Sie blieb stehen, weil sie wissen wollte, was diese vermutlich prominente Frau mit dieser asozialen Familie zu schaffen hatte. Die Frau steuerte nämlich – ein breites Lächeln im Gesicht – direkt auf die Familie zu.

Ehe sie sich bemerkbar machte, zog sie allerdings noch einen Hundert-Euro-Schein aus ihrer Geldbörse.

Karlie schüttelte unwillig den Kopf. Die adrette Dame würde doch hoffentlich nicht so dumm sein, diesem Gesindel Geld zu geben. Dummheit und Faulheit sollte man nun wirklich nicht auch noch unterstützen.

Sie wollte sie diesbezüglich ansprechen, doch da eilte die prominente Frau auch schon direkt auf die drei lärmenden Rotznasen und deren unsägliche Mutter zu, die gerade ächzend in die Knie gegangen war, um auf dem untersten Regalbrett nach den billigsten Spaghetti zu...

Erscheint lt. Verlag 15.9.2020
Reihe/Serie Der Notarzt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-0051-X / 375170051X
ISBN-13 978-3-7517-0051-1 / 9783751700511
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