Guy de Maupassant - Gesammelte Werke -  Guy De Maupassant

Guy de Maupassant - Gesammelte Werke (eBook)

Romane und Geschichten
eBook Download: EPUB
2024 | 2. Auflage
5245 Seiten
Null Papier Verlag
978-3-96281-769-5 (ISBN)
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Guy de Maupassant (1850-1893) war ein französischer Schriftsteller und Journalist. Maupassant gilt neben Stendhal, Balzac, Flaubert und Zola als einer der großen französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts. Er ist auch einer der am häufigsten verfilmten Autoren. Bel Ami, Dickchen, Ein Menschenleben, Fräulein Fifi, Das Haus, Herr Parent, Der Horla, Die kleine Roque, Der Liebling, Miss Harriet, Mondschein, Nutzlose Schönheit, Die Schnepfe, Die Schwestern Rondoli, Stark wie der Tod, Tag- und Nachtgeschichten, Der Tugendpreis, Unser Herz, Vater Milon, Zwei Brüder Null Papier Verlag

Guy de Maupassant (1850-1893) war ein französischer Schriftsteller und Journalist. Maupassant gilt neben Stendhal, Balzac, Flaubert und Zola als einer der großen französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts. Er ist auch einer der am häufigsten verfilmten Autoren.

Guy de Maupassant (1850-1893) war ein französischer Schriftsteller und Journalist. Maupassant gilt neben Stendhal, Balzac, Flaubert und Zola als einer der großen französischen Erzähler des 19. Jahrhunderts. Er ist auch einer der am häufigsten verfilmten Autoren.

Vater Milon und andere Erzählungen
Vorwort des Übersetzers
Vater Milon
Am Frühlingsabend
Der Blinde
Der verhängnisvolle Kuchen
Der Schäfersprung
Aus alten Tagen
Magnetismus?
Ein korsikanischer Bandit
Die Totenwache
Träume
Eine Beichte
Mondschein
Eine Leidenschaft
Briefwechsel
Angeführt
Yveline Samoris
Freund Josef
Das Pflegekind
Bel Ami
Teil 1
Teil 2
Das Haus Tellier und Anderes
Das Haus Tellier
Der Kirchhof Montmartre
Auf dem Wasser
Gedanken des Oberst Laporte
Bertha
Die Geschichte einer Bauernmagd
Im Familienkreise
Simons Papa
Ein Menschenleben
I.
II.
III.
IV.
V.
VI.
VII.
VIII.
IX.
X.
XI.
Yvette und Anderes
Paul's Verhältnis
Eine Landpartie
Im Frühling
Mamsell Fifi
Fett-Kloss
Zwei Freunde
Ein Stückchen Bindfaden
Das Ziehkind
Die Rückkehr
Marroca
Mohammed Cripouille
Der Waldhüter
Der letzte Spaziergang
Zwei Brüder
Erstes Kapitel.
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel.
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel.
Siebentes Kapitel.
Achtes Kapitel.
Neuntes Kapitel.
Der Horla
Der Horla
Das Loch
Gerettet
Clochette
Der Marquis von Fumerol
Das Zeichen
Der Teufel
Dreikönigstag
Im Walde
Eine Familie
Josef
Das Wirtshaus
Der Landstreicher
Liebe – Aus dem Tagebuch eines Jägers
Mont Oriol
Erster Teil
Zweiter Teil
Herr Parent
Herr Parent
Belhommes Vieh
Zu verkaufen
Die Unbekannte
Das Geständnis
Die Taufe
Unvorsichtigkeit
Ein Wahnsinniger
Ländliche Gerichtsverhandlung
Die Haarnadel
Eine Entdeckung
Die Schnepfen
Auf der Eisenbahn
Ça ira
Einsamkeit
An Bettes Rand
Die beiden kleinen Soldaten
Dickchen
Dickchen
Der Bursche
Allouma
Hautot Vater und Hautot Sohn
Ein Abend
Die Stecknadeln
Duchoux
Das Stelldichein
Die Tote
Nutzlose Schönheit
Nutzlose Schönheit
Das Olivenfeld
Die Fliege
Der Ertrunkene
Die Probe
Die Maske
Das Bild
Der Krüppel
Die fünfundzwanzig Franken der Oberin
Ein Scheidungsgrund
Wer weiß!
Schnaps-Anton
Schnaps-Anton
Freund Patience
Der Schnurrbart
Das Bett No. 29
Bombard
Das Haar
Der alte Mongilet
Der Schrank
Zimmer No.

Vater Milon


Seit ei­nem Mo­nat flammt die Son­ne mit Macht über der Land­schaft. Leuch­tend ent­fal­tet sich das Le­ben un­ter die­sem Feu­er­re­gen. Blau spannt sich der Him­mel bis an die Rän­der der Welt. Die nor­man­ni­schen Höfe, die über die Ebe­ne ver­streut sind, se­hen von fer­ne wie klei­ne Wal­dun­gen aus, die ein ho­her Bu­chen­gür­tel um­schlingt. Kommt man nä­her und öff­net das ver­wit­ter­te Hof­tor, so glaubt man in einen Rie­sen­gar­ten zu tre­ten, denn all die al­ten Ap­fel­bäu­me, die so knor­rig wie die Bau­ern des Lan­des sind, ste­hen in Blü­te. Ihre al­ten schwar­zen, ge­krümm­ten und ge­wun­de­nen Stäm­me ste­hen rei­hen­wei­se im Hofe und ent­fal­ten ihre wei­ßen und rosa Blü­ten­wip­fel un­ter dem blau­en­den Him­mel. Der süße Blü­ten­duft mischt sich in die fet­ten Gerü­che der of­fe­nen Stäl­le und die Aus­düns­tun­gen des gä­ren­den Dün­ger­hau­fens, auf dem es von Hüh­nern wim­melt.

Es ist Mit­tag, die Fa­mi­lie sitzt im Schat­ten des Birn­baums vor der Tür, Va­ter, Mut­ter, vier Kin­der, zwei Mäg­de und drei Knech­te. Ge­spro­chen wird nicht, nur ge­ges­sen. Erst die Sup­pe, dann wird die Fleisch­schüs­sel auf­ge­deckt, auf der Kar­tof­feln mit Speck lie­gen. Von Zeit zu Zeit steht eine Magd auf und geht in den Kel­ler, um den Äp­fel­wein­krug zu fül­len.

Der Mann, ein statt­li­cher Vier­zi­ger, dreht sich nach dem Hau­se um und blickt auf ein Wein­spa­lier, das noch ziem­lich kahl ist und sich wie eine Schlan­ge un­ter den Lä­den weg um die Mau­er win­det. End­lich tut er den Mund auf. »Va­ter sein Wein« sag­te er, »schlägt dies Jahr früh aus. Vi­el­leicht wird er was tra­gen.«

Die Frau dreht sich gleich­falls um und blickt hin, ohne ein Wort zu sa­gen.

Die­ser Wein ist ge­ra­de an der Stel­le ge­pflanzt, wo der Va­ter er­schos­sen wur­de.

*

Es war im Krie­ge 1870. Die Preu­ßen hat­ten das gan­ze Land be­setzt. Ge­ne­ral Faid­her­be stand ih­nen mit der Nor­dar­mee ge­gen­über.

Das preu­ßi­sche Stab­s­quar­tier be­fand sich just in die­sem Hofe. Va­ter Mi­lon, der Be­sit­zer, mit Vor­na­men Pier­re, hat­te den Feind gut auf­ge­nom­men und nach bes­ten Kräf­ten un­ter­ge­bracht.

Die preu­ßi­sche Avant­gar­de lag seit ei­nem Mo­nat hier in Beo­b­ach­tungs-Stel­lung. Die Fran­zo­sen stan­den zehn Mei­len ent­fernt, ohne sich zu rüh­ren, und doch ver­schwan­den all­nächt­lich Ula­nen.

Alle ein­zel­nen Rei­ter, die auf Pa­trouil­le ge­schickt wur­den, auch wenn sie zu zweit oder zu dritt rit­ten, ka­men nie wie­der.

Man fand sie am nächs­ten Mor­gen im Fel­de, am Ran­de ei­nes Ge­höfts oder Gra­bens tot. Selbst ihre Pfer­de la­gen an den Stra­ßen hin­ge­streckt; ein Sä­bel­hieb hat­te ih­nen die Keh­le zer­schnit­ten.

Die­se Mord­ta­ten schie­nen im­mer von den­sel­ben Leu­ten ver­übt zu wer­den, die man nicht ent­de­cken konn­te.

Das Land wur­de ein­ge­schüch­tert, Bau­ern auf ein­fa­che De­nun­zia­ti­on hin er­schos­sen, Wei­ber ge­fan­gen ge­setzt. Aus den Kin­dern such­te man durch Dro­hun­gen et­was her­aus zu pres­sen. Es kam aber nichts her­aus.

Doch da lag ei­nes Mor­gens Va­ter Mi­lon im Stall auf der Streu und hat­te einen klaf­fen­den Hieb im Ge­sicht.

Zwei Ula­nen mit auf­ge­schlitz­tem Lei­be la­gen etwa drei Ki­lo­me­ter vom Hofe ent­fernt. Der eine hielt sei­ne blu­ti­ge Waf­fe noch in der Faust; er hat­te sich ge­wehrt und ge­kämpft.

So­fort wur­de ein Kriegs­ge­richt auf dem Hofe un­ter frei­em Him­mel ab­ge­hal­ten und der Alte vor­ge­führt.

Er war achtund­sech­zig Jah­re alt, von klei­ner Sta­tur, ma­ger, et­was ge­beugt, und hat­te große Hän­de wie Krebs­sche­ren. Sein Haar war ge­bleicht, spär­lich und zart wie der Flaum ei­ner jun­gen Ente; über­all ließ es die Kopf­haut durch­schim­mern. An der brau­nen, run­ze­li­gen Haut des Hal­ses quol­len di­cke Adern her­vor, die un­ter dem Kinn ver­schwan­den und an den Schlä­fen wie­der zu Tage tra­ten.

Man stell­te ihn zwi­schen vier Sol­da­ten und an den her­aus­ge­zo­ge­nen Kü­chen­tisch setz­ten sich fünf Of­fi­zie­re so­wie der Oberst ihm ge­gen­über.

Die­ser er­griff das Wort auf Fran­zö­sisch.

– Va­ter Mi­lon, sag­te er, seit wir hier sind, ha­ben wir uns über Euch nie zu be­kla­gen ge­habt. Ihr seid im­mer ge­fäl­lig und so­gar auf­merk­sam ge­gen uns ge­we­sen. Aber heu­te las­tet eine furcht­ba­re An­kla­ge auf Euch, und die Sa­che be­darf der Auf­klä­rung. Wo­her habt Ihr die Wun­de, die Ihr da im Ge­sicht tragt?

Der Bau­er ant­wor­te­te nicht.

– Euer Schwei­gen ver­dammt Euch selbst, Va­ter Mi­lon, fuhr der Oberst fort. Aber ich wün­sche, dass Ihr ant­wor­tet, ver­steht Ihr mich. Wisst Ihr, wer die bei­den Ula­nen ge­tö­tet hat, die heu­te Mor­gen am Kru­zi­fix ge­fun­den wur­den?

Der Alte sag­te laut und deut­lich:

– Das bin ich ge­we­sen.

Der Oberst war be­trof­fen. Er schwieg eine Se­kun­de und blick­te den Ge­fan­ge­nen scharf an. Va­ter Mi­lon stand un­ge­rührt in sei­ner schwer­fäl­li­gen Bau­ern­art und senk­te die Au­gen, als ob er vor sei­nem Beich­ti­ger stän­de. Nur ei­nes ver­riet viel­leicht sei­ne in­ne­re Be­we­gung: er schluck­te fort­wäh­rend mit sicht­li­cher An­stren­gung, als ob ihm die Keh­le zu­ge­schnürt wäre.

Sei­ne Fa­mi­lie, d. h. sein Sohn Jean, sei­ne Schwie­ger­toch­ter und die zwei Klei­nen, stan­den zehn Schritt da­hin­ter, ver­stört und in ängst­li­cher Span­nung.

Der Oberst fuhr fort.

– Wisst Ihr auch, wer alle Mel­de­rei­ter un­se­rer Ar­mee um­ge­bracht hat, die seit ei­nem Mo­nat je­den Mor­gen auf den Fel­dern ge­fun­den wur­den?

Und mit der­sel­ben bru­ta­len Gleich­gül­tig­keit ant­wor­te­te der Alte:

– Das bin ich ge­we­sen.

– Ihr? Ihr habt sie um­ge­bracht?

– Frei­lich, ich bin es ge­we­sen.

– Ihr al­lein?

– Ich al­lein.

– Sagt mir doch, wie habt Ihr das an­ge­stellt?

Dies­mal schi­en der Mann be­wegt. Der Zwang, lan­ge re­den zu müs­sen, be­läs­tig­te ihn sicht­lich.

Ich… ich weiß nicht. Ich hab’ das ge­tan, wie sich ’s gra­de mach­te.

– Ich ma­che Euch dar­auf auf­merk­sam, fuhr der Oberst fort, dass Ihr nichts zu ver­schwei­gen habt. Ihr wer­det also gut tun, Euch auf der Stel­le zu ent­schlie­ßen. Wie habt Ihr sie um­ge­bracht?

Der Bau­er warf einen un­ru­hi­gen Blick auf sei­ne An­ge­hö­ri­gen, die hin­ter ihm horch­ten, schi­en noch einen Au­gen­blick zu zau­dern und ent­schloss sich dann plötz­lich, zu re­den.

– Ich kam ei­nes Abends heim, sag­te er. Es war um zehn Uhr, den Tag dar­auf, wo Sie her­ge­kom­men wa­ren. Sie und Ihre Sol­da­ten hat­ten mir mehr als für fünf­zig Ta­ler Fut­ter und eine Kuh und zwei Ham­mel fort­ge­nom­men. Ich habe mir gleich ge­sagt: So viel mal sie mir zwan­zig Ta­ler neh­men, so viel will ich ih­nen heim­zah­len. Und dann hat­te ich noch an­de­re Sa­chen auf dem Her­zen, die will ich Ih­nen nach­her sa­gen. Ich sehe da also einen von Ihren Rei­tern, der sitzt auf mei­nem Gra­ben­rand und raucht sei­ne Pfei­fe hin­ter mei­ner Scheu­er. Ich gehe und neh­me mei­ne Sen­se her­un­ter und schlei­che mich ganz sach­te von hin­ten an ihm ’ran, dass er nur ja nichts merkt. Und mit ei­nem Schla­ge hau’ ich ihm den Kopf ab, wie einen Halm, dass er nicht mal mehr »Uff!« sag­te. Sie brau­chen nur im...

Erscheint lt. Verlag 12.12.2024
Reihe/Serie Gesammelte Werke bei Null Papier
Gesammelte Werke bei Null Papier
Verlagsort Neuss
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Klassiker / Moderne Klassiker
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 365 liebhaber • ab 18 • Ab 18 Jahren • Adel • BDSM • Blut • Bundesprüfstelle • busen • casa nova • casanova prinzip • Casanovas • casanovas rückkehr • de Sade • Dirne • erotic blog • erotic sins • erotik anzeigen • erotik blog • erotikblog • Erotikfilme • erotik forum • Erotikfoto • erotik free • erotikgeschichte • erotik seiten • erotik spiel • erotikwitze • erotisch • erotische • erotische liebe • Erotische Romane • erotischer Roman • fellinis • fellinis casanova • Folter • Giacomo • Giacomo Casanova • Herrin • Herzog • Inzest • Josefine • josefine mutzenbacher • josephine mutzenbacher • Kaffeehausliteratur • kunstfreih • Lesben • Lust • Maso • Nackt • Nackte • Peitsche • Porno • Romantik • romantisch • Sadismus • Sado • Sadomaso • Schmerz • Sex • SM • Sodom • Venedig
ISBN-10 3-96281-769-7 / 3962817697
ISBN-13 978-3-96281-769-5 / 9783962817695
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