John Sinclair Großband 19 (eBook)

Folgen 181-190 in einem Sammelband

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2020 | 1. Aufl. 2020
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7325-8758-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

John Sinclair Großband 19 - Jason Dark
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10 gruselige Folgen der Kultserie zum Sparpreis in einem Band!


Mit über 250 Millionen verkauften Romanen und Taschenbüchern, sowie 5 Millionen verkauften Hörspielfolgen ist John Sinclair die erfolgreichste Horror-Serie der Welt.

Begleite John Sinclair auf seinen gruseligen Abenteuern und ziehe mit ihm in den Kampf gegen die Mächte der Dunkelheit. Erlebe mit, wie John Sinclair zum Schrecken der Finsternis wurde und die Serie Kultstatus erreichte.


Tausende Fans können nicht irren - über 640 Seiten Horrorspaß garantiert!

Dieser Sammelband enthält die Folgen 181 - 190.

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Betty sah das quer über die Straße gespannte Seil, als es bereits zu spät war. Ein kurzes Aufblitzen dicht vor ihren Augen, dann erfolgte der Aufprall.

Das hohle Singen fiel zusammen mit dem Schmerz. Es riss Betty vom Rad. Sie spürte, wie das Blut aus der Wunde an ihrem Hals quoll und im Kleiderstoff versickerte, dann wurde sie buchstäblich aus dem Sattel gefegt und knallte zu Boden, während das Rad noch allein ein paar Schritte weiterrollte, umkippte und im Straßengraben liegen blieb.

Betty stöhnte. Sie lag auf dem schmalen Weg, fühlte das Blut an ihrem Hals und hatte das Gefühl, ohnmächtig werden zu müssen. Aber sie wurde es nicht. Sie blieb auf der Erde hocken und versuchte, sich zu bewegen.

Es klappte.

In der Tat konnte Betty ihre Glieder rühren. Arme und Beine, auch der Kopf ließ sich bewegen, ebenso der Hals, obwohl die Wunde wehtat.

Wer hatte ihr den höllischen Streich gespielt? Betty wusste genau, dass ihr dieses verdammte Seil auch den Kopf von den Schultern hätte reißen können. Sie hatte nur Glück gehabt, dass dies nicht passiert war.

Aber wer tat so etwas? Wollte man sie umbringen? Nein, Feinde hatte sie nicht, vielleicht war die Falle für einen anderen gedacht und sie war durch Zufall hineingefahren?

Betty schielte nach oben. Dort sah sie das Stahlband. Es spannte sich quer über die Straße und war an zwei Bäumen befestigt. Man hatte es um die Stämme gewickelt.

Betty riss sich zusammen und kam dann auf die Beine. Sie fühlte den Schwindel, aber sie dachte nicht daran, aufzugeben. Das wäre völlig falsch gewesen, zudem wollte sie so rasch wie möglich diese einsame Umgebung verlassen.

Ihr Rad lag im Straßengraben. Dort war es hingerollt, und nur der Lenker schaute hervor. Jenseits des Grabens begann ein lichter Wald. Hinter der anderen Straßenseite führte ein Feldweg zum nächsten Dorf, das schon zu London gehörte, während sich Betty noch vor dem Stadtrand befand.

Sie hatte ein Taschentuch hervorgeholt und presste es gegen ihre Wunde am Hals. So versuchte sie, die Blutung zu stoppen. Doch auch das Band wollte sie nicht länger über der Straße lassen. Andere konnten ebenso gut in die Falle hineinfahren wie sie, und sie hatten dann nicht so ein Glück.

Es war dunkel. Nicht mehr lange, dann würde die Tageswende einen neuen Morgen einläuten. In dieser Gegend hier brannten keine Laternen oder Lichter, wenn es Licht gab, dann das des Mondes oder der Sterne.

Das Seil war ein paar Mal verknotet worden, sogar ziemlich raffiniert, dass Betty Mühe hatte, die Knoten zu lokkern und sie sich fast dabei die Finger blutig riss.

Dann hatte sie es geschafft, trat zurück und hörte, wie das Seil mit einem singenden Geräusch über die Straße peitschte. Das wiederum erinnerte sie daran, welch ein Glück sie doch gehabt hatte. Man konnte es wirklich kaum beschreiben. Hätte das Stahlseil sie direkt am Hals getroffen und wäre nicht über die Schulter abgeglitten, wäre sie vielleicht nicht mehr am Leben. So war ihr wirklich das Glück ein großer Helfer gewesen.

Betty atmete auf. Sie war 18 und beschloss, nie mehr so lange bei ihrer Freundin zu bleiben. Das war ja schlimm, wenn man abends allein nach Hause musste. Besonders diese warmen Spätsommernächte waren gefährlich, denn es konnte durchaus sein, dass irgendjemand auf sie lauerte.

Und wenn sie daran dachte, dass sie oft nackt in der Nähe badete, lief ihr jetzt noch ein Schauer über den Rücken.

Von der weißen Farbe des Kleides war nicht mehr viel zu sehen. Dreck und Staub hatten ein graues Muster hinterlassen. Das dunkelblonde Haar war ebenfalls verschmutzt und das aus der Halswunde laufende Blut hatte rote Flecken in das Kleid gefärbt.

Betty hob ihr Rad aus dem Graben.

Sie brauchte nur einmal hinzuschauen, um erkennen zu können, dass sie damit nicht weiterkam. Das Vorderrad war völlig verbogen. Das Fahrrad konnte sie vergessen. Es blieb Betty nichts anderes übrig, als zu Fuß nach Hause zu gehen.

Das war etwa eine halbe Meile.

Ihre Eltern bewirtschafteten eine Hühnerfarm, und die Gehöfte standen leider ziemlich einsam. Betty schimpfte, dass sie die Strecke nicht fahren konnte. Und sie schimpfte heftig, denn sie war allein, und sie hatte Angst. Durch das Schimpfen jedoch konnte sie die Angst unterdrücken. Zum Glück fror sie nicht. Ein warmes Hochdruckgebiet lag über England. Betty dachte auf ihrem Weg über den Täter nach. Wer machte so etwas? Wer spannte ein Seil mitten über die Straße und dazu noch in der Dunkelheit. Der oder die Personen mussten schlimme Absichten haben. Sie wollten Menschen töten, denn das straff gespannte Seil konnte man mit ruhigem Gewissen als eine Todesfalle bezeichnen.

Als Betty daran dachte, lief ihr ein kalter Schauer über den Rücken. Sie schaute sich furchtsam um und blickte die leere Straße entlang. Sie lag vor ihr wie ein Band, das mit der Dunkelheit verschmolz. Nur in der Ferne funkelten ein paar Lichter. Sie gehörten zu einem großen Kraftwerk.

Vom Haus ihrer Eltern und von der Farm war noch nichts zu sehen. Es lag hinter einer Kurve, in die Betty gleich gelangen würde. Sie lief schneller.

Auf einmal hatte sie Angst. Konnte der unheimliche Täter nicht irgendwo in der Nähe lauern, um sich zu überzeugen, was mit seinem Opfer geschehen war?

Natürlich, das war es. Der Mörder wartete sicherlich. Das sah man doch in vielen Krimis. Und die Nacht deckte all die schlimmen Taten zu. Hier gab es keine Zeugen. Betty kam sich wie in einem Niemandsland vor. Was ihr ansonsten so vertraut schien, war für sie nun eine unheimliche Gegend.

Sie fror und schwitzte zugleich. Die Angst ließ sie so reagieren.

Staub wurde von ihren Füßen aufgewühlt, als sie über den ungepflasterten Weg lief. Jetzt ärgerte sie sich, dass sie die Abkürzung genommen hatte. Trotzdem wollte sie sich keinen Vorwurf machen, denn die Strecke war sie des Öfteren gefahren.

Plötzlich war die Gestalt da.

Sie hatte links von der Straße gelauert, dicht hinter dem Sickergraben, der das Feld eines Bauern begrenzte. Die Gestalt schoss hoch, wurde in Bettys Einbildung zu einem Riesen, der einen grotesken Sprung machte und auf einmal mitten auf dem Weg stand.

Betty schrie auf. Fast wäre sie dem Mann noch in die Arme gelaufen, sie konnte im letzten Augenblick stoppen, sodass seine ausgestreckten Hände sie nicht zu fassen bekamen.

Der Unheimliche lachte.

Es war das Lachen eines menschlichen Teufels. Grausam, gemein und triumphierend. Obwohl Betty vor Angst fast verging, registrierte sie sehr wohl das Aussehen des Mannes, den sie zuvor noch nie gesehen hatte.

Er war überdurchschnittlich groß, trug einen dunklen Vollbart, hatte eine Halbglatze und einen schwarzen Haarkranz, der seinen Hinterkopf umschloss.

Er war mit einem grauen Anzug bekleidet und trug ein dunkelgrünes Hemd unter der Jacke. Überaus kräftig war der Fremde gebaut, er machte einen furchterregenden Eindruck, aber noch schlimmer war das lange Messer in seiner rechten Hand.

Betty wusste genau, was die Waffe bedeutete.

Sie sollte damit getötet werden!

Im ersten Augenblick war sie stumm vor Entsetzen. Nicht einmal schreien konnte sie, die Angst lähmte ihre Stimme, und sie hörte ihr Herz heftig schlagen.

»Was … was wollen Sie?« Betty wunderte sich selbst, dass sie die Worte hervorbrachte, wo die Angst doch so groß war.

»Dich!«

Die Antwort war klar und eindeutig. Sie ließ keinerlei Kompromisse zu.

»Ich schreie aber. Ich werde schreien, ich …«

Das Lachen des Mannes klang finster. »Du kannst ruhig schreien, Kleine. Ich werde dich trotzdem töten. Mir entkommt keiner, denn Jack the Ripper ist auferstanden!«

Nun war es heraus.

Jack the Ripper!

Plötzlich wusste Betty Bescheid. Sie hatte von der Mordserie in der Zeitung gelesen. Mädchen waren verschwunden. Man hatte fast nichts von ihnen gefunden, bis auf die abgeschnittenen Haare und einen Zettel daneben, auf dem zu lesen stand, dass ein gewisser Jack the Ripper der Täter gewesen war.

Böse, sehr böse Erinnerungen sogar wurden wach. Betty dachte an den unheimlichen Frauenmörder, der im letzten Jahrhundert London unsicher gemacht hatte. Das war der echte Jack The Ripper gewesen, der die Mädchen, meist Dirnen, auf eine schreckliche Art und Weise getötet hatte. Er war in die Kriminalgeschichte eingegangen, und bis heute war es nicht sicher, ob man damals den echten Ripper gefangen hatte. Und in London machte dieses Jahr ein anderer Ripper die Straßen unsicher. Fünf Opfer sollen bereits gestorben sein. Gefunden hatte man sie nie, nur ihre Haare.

Daran musste Betty denken, und diese schrecklichen Sekunden wurden für sie zu einer regelrechten Folter.

»Haben … haben Sie das Seil gespannt?« , hörte sich das 18 jährige Mädchen flüstern.

»Ja, das war ich.«

»Warum? Warum haben Sie …«

»Du bist schön, meine Kleine. Du bist zu schön. Ich will dich besitzen, das habe ich mir vorgenommen. Komm her zu mir. Lass mich dein Haar anfassen!«

Das Haar.

Hatte es für Betty bisher noch einen leisen Zweifel gegeben, so war dieser jetzt aus dem Weg geräumt worden. Vor ihr stand der geheimnisvolle Mörder, von dem die Zeitungen berichteten. Und er wollte sie, ihr Haar.

»Kommst du nicht?«, flüsterte er.

»Nein!« Betty schrie das Wort, und dann packte sie die Panik. Bevor der Ripper sich versah, warf Betty sich auf dem Absatz herum, rannte nach rechts und sprang über den Straßengraben. Im weichen Boden eines Feldes sackte sie ein. Es war schon längst gemäht worden, nur noch die Getreidestoppel standen wie kleine Rohre in die Höhe. Sie...

Erscheint lt. Verlag 8.9.2020
Reihe/Serie John Sinclair Großband
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Krimi / Thriller / Horror Horror
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte 2017 • 2018 • Abenteuer • alfred bekker • Anthologie • Bastei • Bestseller • Box • Bundle • Collection • Dämon • Dämonenjäger • dan-shocker • Deutsch • eBook • E-Book • eBooks • e-bundle • eBundle • Extrem • Fortsetzungsroman • Frauen • Geist • Geisterjäger • Gespenst • Gespensterjäger • Großband • grusel-geschichten • Gruselkabinett • Grusel-Krimi • Grusel-Roman • Horror • Horror-Roman • horrorserie • Horror-Thriller • Julia-meyer • Kindle • Krimi • Kurzgeschichten • larry-brent • Lovecraft • Macabros • Männer • morland • neue-fälle • Paket • Paranomal • professor-zamorra • Professor Zamorra • Psycho • Reihe • Roman-Heft • Sammelband • Sammlung • Serie • Slasher • spannend • Splatter • Spuk • Staffel • Stephen-King • Terror • Thriller • Tod • Tony-Ballard • Top • Vampir • Werwolf
ISBN-10 3-7325-8758-4 / 3732587584
ISBN-13 978-3-7325-8758-2 / 9783732587582
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