Das heiße Verlangen der Debütantin (eBook)

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2020 | 1. Auflage
256 Seiten
CORA Verlag
978-3-7337-4824-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das heiße Verlangen der Debütantin -  Christine Merrill
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Die Rundungen ihrer Hüften unter dem Kleid, die funkelnden braunen Augen, ihr süßer Mund: Die bezaubernde Hope Strickland weckt in George Drake auf den ersten Blick ein gefährliches Verlangen. Aber sie ist die Enkelin eines Earls und er der uneheliche Sohn eines Bediensteten. Er wurde nur engagiert, um ihr bei der Suche nach verschwundenen Familienerbstücken zur Seite zu stehen, niemals wird er ihrer würdig sein. Doch in einem schwachen Moment kann er der Versuchung nicht länger widerstehen - und stellt fest, dass auch in Hope das Feuer der Leidenschaft lodert ...



Christine Merril lebt zusammen mit ihrer High School-Liebe, zwei Söhnen, einem großen Golden Retriever und zwei Katzen im ländlichen Wisconsin. Häufig spricht sie davon, sich ein paar Schafe oder auch ein Lama anzuschaffen. Jeder seufzt vor Erleichterung, wenn sie aufhört davon zu reden. Seit sie sich erinnern kann, wollte sie schon immer Schriftstellerin werden, und während einer Phase, in der sie als Mutter zu Hause war, kam sie zu dem Entschluss: Es ist Zeit, ein Buch zu schreiben'. Dann könnte sie ihre Zeit selbst einteilen und müsste nicht mehr ins Büro fahren. Doch sie ahnte nicht, wie mühselig dieser Weg sein würde. Jahre später türmten sich Manuskripte und Ablehnungen auf ihrem Schreibtisch. Aber sie gab nicht auf, und schließlich entdeckte sie begeistert ihren ersten Roman in einer Buchhandlung. Wenn sie nicht schreibt, kann man Christine mit einer großen Tüte Popcorn im Kino finden. Aber nur, wenn der Film ein Happy End hat.

1. KAPITEL

Ich habe ein Problem.“

Gregory Drake hatte die Erfahrung gemacht, dass die meisten Unterhaltungen so begannen. Was angesichts seines Berufs allerdings auch in der Natur der Sache lag.

Er brachte Dinge in Ordnung.

Nicht im herkömmlichen Sinn. Uhrmacher reparierten Uhren. Kesselflicker flickten Kessel. Er hingegen war kein Handwerker, sondern vielmehr ein Experte der menschlichen Natur. Er brachte Leben wieder in Ordnung. Wann immer sich Angehörige der vornehmen Gesellschaft vor eine schwierige, beschämende oder schlicht ermüdende Situation gestellt sahen, wandten sie sich an ihn.

Er ließ ihre Probleme verschwinden. Schnell, diskret und ohne ein weiteres Wort darüber zu verlieren.

Genau aus diesem Grund war er in den Lesekabinetten im Boodle’s und im White’s und auch in den meisten anderen Clubs in London willkommen. Mitglied werden konnte er in diesen exklusiven Einrichtungen nicht. Aber man traf ihn so häufig dort an, in vertrauliche Gespräche mit wichtigen Persönlichkeiten vertieft, dass niemand es wagen würde, ihn nach dem Grund seiner Anwesenheit zu fragen. Die vornehme Gesellschaft mochte ihn als nicht ebenbürtig betrachten, doch selbst diese illustren Herrschaften behandelten ihn respektvoll, weil sie den Mann, den sie bei möglichen Schwierigkeiten um Hilfe bitten konnten, nicht verärgern wollten.

An diesem Tag streckte Gregory die Beine vor dem Kamin aus, um die Januarkälte aus seinen Knochen zu vertreiben. Dann blickte er den Mann, der ihm im Sessel gegenübersaß, erwartungsvoll an. „Geht es bei Ihrem Problem um eine Frau?“ Bis zu seiner kürzlich erfolgten Eheschließung war James Leggett als Lebemann bekannt gewesen, der Skandale mit fast derselben Begeisterung schürte, wie er den Frauen hinterherjagte.

Darüber lachte Leggett. „Es geht um mehrere Frauen. Aber nicht so, wie Sie jetzt vermutlich denken, angesichts meines Rufs.“

„Wenn nicht um eine Affäre, worum geht es dann?“

„Es dreht sich um die Familie meiner Frau“, erklärte Leggett seufzend. „Reizende Damen, allesamt. Aber es sind einfach viel zu viele, als dass ein Mann allein mit ihnen zurechtkommen könnte.“

„Deshalb haben Sie sich an mich gewandt“, schloss Gregory und nickte verstehend.

„Die Äste des Familienstammbaums der Stricklands sind so voller Frauen, dass er praktisch kurz davor ist, wegen fehlender männlicher Nachkommen einzugehen. Meine geliebte Faith hat zwei Schwestern und eine Großmutter.“

„Die Dowager Countess of Comstock“, führte Gregory aus, um zu zeigen, dass er über die Umstände im Bilde war. „Der Earl hatte keine Brüder, und seine drei Söhne sind tot. Allerdings war ich der Meinung, dass die Krone einen Erben für den Titel gefunden hat. Es gibt einen Vetter um mehrere Ecken herum, der in Amerika lebt.“

Leggett nickte. „Was die Damen in eine heikle Lage bringt.“

Was in einer gerechten Gesellschaft ganz und gar nicht der Fall wäre. Gregory fand, dass Männer dem Gesetz nach verpflichtet sein sollten, für die Zukunft ihrer weiblichen Verwandten zu sorgen. Außerdem sollte das Erbe gerecht zwischen den Nachkommen aufgeteilt werden, ungeachtet ihres Geschlechts. Doch niemand scherte sich um die Meinung eines Mannes, der kein Vermögen geerbt hatte, und es hatte auch keinen Sinn, mit ebenjenen Männern zu diskutieren, die von den derzeitigen Umständen profitierten. Stattdessen beschrieb Gregory also die Situation, um die es hier offenbar ging. „Der verstorbene Earl hat den Damen so gut wie nichts hinterlassen, und nun fürchten sie, dass der neue Earl ihnen auch das noch wegnehmen wird.“

„Es ist nicht gerade so, als würden sie auf der Straße verhungern müssen“, warf Leggett rasch ein. „Ich werde für sie sorgen, wenn es sonst niemand tut. Aber sie sind besorgt. Der neue Earl hat verlangt, dass vor seiner Ankunft eine Prüfung der Bücher des Fideikommisses durchgeführt wird.“

Daher wehte also der Wind. „Ich nehme an, dass es einige Unklarheiten bei der Buchführung gibt?“

„Die Countess ist eine wunderbare Frau“, versicherte Leggett lächelnd. „Charmant und liebenswürdig, aber auch ein kleines bisschen unvernünftig. Sie konnte der Versuchung nicht widerstehen, den Anschein eines Reichtums aufrechtzuerhalten, den es nicht mehr gibt.“

„Sie verkauft nach und nach die Familienjuwelen“, tippte Gregory. Manchmal gewöhnten sich die Ehefrauen adliger Männer so sehr an den Schmuck, den sie trugen, dass sie ihn als ihr persönliches Eigentum betrachteten und nicht als etwas, das von einer Generation an die nächste weitergegeben werden musste.

„Ganz so fatal ist es nicht. Offenbar hat sie sich auf Möbel, Gemälde und allerlei Tand beschränkt.“ Er breitete die Arme aus, um die Bandbreite zu symbolisieren. „Alles ziemlich willkürlich. Die einzigen Nachweise der Verkäufe existieren in ihrer doch recht bruchstückhaften Erinnerung.“

„Sie brauchen also jemanden, der bei den Kaufleuten in der Lombard Street Erkundigungen einholt.“

„Wenn nötig mit einem Pferdekarren. Nur Gott weiß, wie viel fehlt. Kaufen Sie alles auf meine Kosten zurück.“ Resigniert schloss Leggett die Augen. „Und erledigen Sie das, bevor der neue Comstock eintrifft. Es gibt Gerüchte über Unwetter auf dem Meer zwischen hier und Philadelphia, aber sobald der Bevollmächtigte des neuen Earls hier eintrifft, wird alles auffliegen. Mit zwei noch unverheirateten Schwestern hat meine Frau entsetzliche Angst davor, dass ihr Ruf unter einem Skandal leiden könnte.“

„Ich habe Verbindungen unter den Geschäftsleuten, die mir bei der Wiederbeschaffung nützlich sein könnten“, versicherte Gregory ihm. „Sie sind nicht der Erste, der sich mit solch einem Problem an mich wendet. Sobald ich mich einmal mit der Sachlage vertraut gemacht habe, wird alles im Handumdrehen erledigt sein.“

„Allerdings mussten Sie sich bisher noch nie mit den Strickland-Schwestern herumschlagen.“ Leggett schnitt eine etwas verzagte Grimasse.

Gregory hielt mit einem hoffentlich ermutigenden Lächeln dagegen. „Da sie Faith, Hope und Charity heißen, also nach den drei theologischen Tugenden – Glaube, Hoffnung und Barmherzigkeit – benannt wurden, wie schlimm kann es dann sein?“

„Wie schlimm? Schlimmer geht es nicht mehr, schätze ich.“ Seine Lippen zuckten, aber es war kein richtiges Lächeln. Es verriet keine guten Erfahrungen. Doch dann wurde seine Miene sanft. „Meine Faith ist natürlich die reine Freude. Aber sie hat einen eisernen Willen.“

„Schild und Bollwerk der Familie?“

„So ungefähr. Sie ist die Älteste und hat sich bisher um alles gekümmert. Ich bringe sie zu meiner Freude und für ihren Seelenfrieden eine Weile von hier fort. Ein Monat in Italien wird Ihnen genug Zeit lassen, die Arbeit zu tun, die sie sonst selbst übernehmen würde.“

„So ist es sicher am besten“, bestätigte Gregory vorsichtig. „Und die anderen beiden?“

„Charity ist die Jüngste“, berichtete Leggett.

„Sicher ein reizendes Mädchen.“

„Sie ist kein Mädchen mehr. Sie ist neunzehn und eine Nervensäge.“ Rasch sah sich Leggett um und vergewisserte sich, dass niemand diese unverhohlene Bemerkung gehört hatte. „Ein blasses Mädchen mit einem rasiermesserscharfen Verstand und einer dazu passenden Zunge. Sie wird Ihnen eine große Hilfe sein, falls Sie sie dazu bringen können, die Bücher wegzulegen und die Bibliothek zu verlassen. Sie ist so klug wie ein Schachmeister. Falls sie sich jedoch entscheiden sollte, gegen Sie zu arbeiten, dann ist die Schlacht so gut wie verloren, noch bevor sie überhaupt begonnen hat.“

Gregory nickte, während er bereits darüber nachdachte, wie er sich Charitys Gunst sichern konnte. „Und die dritte?“

„Das ‚enfant perdu‘, im militärischen Sinn natürlich.“

„Ein verlorenes Kind?“, übersetzte Gregory und wartete auf eine Erklärung, während Leggett einen Schluck von seinem Brandy nahm.

„Sind Sie vertraut mit dem militärischen Konzept eines Himmelfahrtskommandos? Die Soldaten eines solchen Kommandos sind bereit, dem sicheren Tod entgegenzutreten und einen Angriff direkt in das feindliche Kanonenfeuer zu führen.“

„Weil sie auf eine große Belohnung hoffen.“

„Und wägen diese gegen ein beinahe sicheres Versagen ab“, bestätigte Leggett. „Das beschreibt Hope Strickland recht gut. Sie ist ein Mädchen mit festen Vorstellungen. Meiner Meinung nach mit eher dummen Vorstellungen, aber das ist ihre Sache. Davon abbringen lässt sie sich ohnehin nicht.“

„Und was für Vorstellungen wären das?“

„Sie möchte den neuen Earl heiraten, sobald er einen Fuß auf britischen Boden setzt. Sie glaubt, wenn er in die Familie einheiratet, dann wird es ihn weniger hart treffen, wenn er erfährt, dass die Dowager Countess seinen Besitz verjubelt hat.“

„Eine solche Verbindung wäre äußerst zweckdienlich.“

„Und sie würde uns von der Aufgabe befreien, einen Ehemann für Charity finden zu müssen“, stimmte Leggett zu. „Sie hat Faiths Angebot, bei uns zu wohnen, ausgeschlagen, und sie geht sämtlichen Gentlemen aus dem Weg, die ihr möglicherweise den Hof machen könnten. Aber falls Hope sich den Earl angelt, könnte Charity einfach in der Bibliothek von Comstock Manor bleiben, als hätte sich nichts verändert.“

Das klang fast, als würde er ein Möbelstück beschreiben, das zwar wertvoll, aber zu schwer war, um es zu transportieren.

„Allerdings sollte ein Mann wohl...

Erscheint lt. Verlag 8.9.2020
Reihe/Serie Historical MyLady
Historical MyLady
Übersetzer Diana Bürgel
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Original-Titel A Kiss Away from Scandal
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte bücher für frauen • Cora • cora bücher • cora historical • cora liebesromane • cora neuerscheinungen • cora romane • Cora Verlag • cora verlag kindle • eBook • ebook liebesroman • Frauenroman • Historical_Herbst_Sale23 • Historical MyLady • Historische Liebesromane • historisch roman • Liebesgeschichte • Liebesroman • Romantische Bücher • Those Scandalous Stricklands • viktorianisch
ISBN-10 3-7337-4824-7 / 3733748247
ISBN-13 978-3-7337-4824-1 / 9783733748241
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