Tödlicher Einsatz (eBook)

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2020 | 2. Auflage
dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH (Verlag)
978-3-96817-136-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Tödlicher Einsatz - D.P. Lyle
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Eine grausame Mordserie. Ein gefährlicher Gangsterboss. Ein Privatdetektiv unter Mordverdacht.
Der spannende und coole Thriller für Fans von Jack Reacher

Widerwillig nimmt der Strandbarbesitzer und ehemalige Baseballprofi Jake Longley einen Auftrag für seinen Vater Ray an. Er soll für dessen Detektei die Millionärsgattin Barbara Clammer beschatten, da ihr Mann eine Affäre vermutet. Die Mission klingt denkbar einfach: Jake schießt ein paar Fotos und genehmigt sich ab und zu einen Bourbon gegen die Langeweile. Das einzig Aufregende bei seinem Überwachungsjob ist Nicole, die blonde Strandschönheit, mit der er es sich auf seinem Posten gemütlich macht. Doch was als unscheinbarer Auftrag anfängt, nimmt eine unerwartete Wendung, als sich das Zielobjekt unter Jakes Nase ermorden lässt. Zusammen mit Nicole und dem Hacker 'Pancakes' nimmt Jake die Ermittlungen auf. Dabei geraten sie in das Visier eines Drogenbosses und als wäre das nicht genug, tauchen plötzlich noch weitere Tote auf ...

Erste Leserstimmen
'Spannende und schlüssige Handlung, gespickt mit Humor und doch mit durchaus hochkarätigem Thriller-Charakter.'
'Sehr coole und symphatische Protagonisten, ein absoluter Page-Turner!'
'Kurzweiliger, fesselnder und interessanter Action-Thriller.'
'Wer die Romane von Lee Child mag, kommt hier voll auf seine Kosten!'
'Harte Themen, lässig verpackt.'



D. P. Lyle ist preisgekrönter Bestsellerautor von Belletristik und Sachbüchern. Das erste Buch der Jake Longley-Reihe, Tödlicher Einsatz, war Finalist des Shamus Award, des ForewordINDIES 'Book of the Year' Award und des USA Today Best Book Award. D.P. Lyle war Co-Moderator von Crime and Science Radio und moderiert derzeit die Podcast-Serie Criminal Mischief. Er gewann Macavity und Benjamin Franklin Awards und wurde für die Edgar, Agatha, Anthony, Scribe und Silver Falchion Awards nominiert.

Kapitel eins


Es war genau zwölf Minuten nach Mitternacht, als die Scheibe zerbarst. Ein knirschendes Splittern, ein Knall, der mein Trommelfell erzittern ließ, und ein Regen von Glasscherben. Es ist wohlgemerkt nicht von allein zersprungen, sondern dank eines hohlen, perfekt ausbalancierten Zweihundert-Dollar-Golfschlägers. Eines Callaways. Ich wusste das, weil es meiner war. Oder zumindest war er das gewesen.

Ich wusste die genaue Zeit, weil mich die umherfliegenden Glassplitter aus dem Schlaf gerissen hatten. Mein Kopf war nach vorn gefallen und befand sich genau gegenüber der Uhr auf dem Armaturenbrett. Ich brauchte ein paar Sekunden, bis ich kapiert hatte, was geschehen war.

Schlafen war natürlich nicht Bestandteil des Jobs. Das Haus auf der anderen Straßenseite zu beobachten hingegen schon. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass sich im Haus nichts bewegt hatte. Auch nicht auf der Straße, die sich durch das Viertel der Gutbetuchten schlängelte. Zumindest nicht in den letzten Stunden. Aber als ich im Dunkeln saß, hinter dem Steuer meines Wagens, tat die Langeweile ihr Übriges. Einen guten Teil einer Bourbon-Flasche hinunterzukippen war auch nicht gerade hilfreich gewesen. Observierungen betäubten irgendwie das Hirn. Und ein bisschen mehr Hirnbetäubung konnte ja nicht schaden, oder?

„Jake, was zum Teufel machst du da?“ Die Ursache der zerborstenen Scheibe kreischte durch das gezackte Loch.

Das war nicht irgendeine Scheibe. Es war ein Originalteil. Deshalb war sie auch zersplittert, anstatt nur zu reißen. Es war das originale Beifahrerfenster meines ansonsten makellosen 1965er Mustangs. Weinrot mit Black-Pony-Innenausstattung, aktuell von Glassplittern übersät. Es würde schwierig werden einen Ersatz zu finden.

Wo wir gerade von schwierig sprechen – ich erkannte die kratzige Stimme, noch bevor ich meiner Ex ins Gesicht sah. Sie hieß Tammy und war ziemlich verrückt. Ich hatte vier wertvolle Jahre damit verschwendet dieser Stimme zuzuhören. Meistens war sie am Jammern und beschwerte sich, manchmal, wie gerade jetzt, schrie sie vor Wut. Sie hatte einen Hang zur Wut. Schien sie zu brauchen, um durch den Tag zu kommen.

Der Golfschläger lag mit dem Eisen nach oben auf ihrer Schulter, bereit noch mehr Zerstörung anzurichten. Sie hielt den Griff mit beiden Händen so fest umklammert, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. Wenn mich die Vergangenheit eines gelehrt hatte, dann dass sie vermutlich nach dem Seitenfenster mit der Windschutzscheibe fortfahren würde, bis sie auf meiner Seite angelangt war. Tammy hatte keine Bremsen. Und auch keinen Rückwärtsgang.

Alle, außer wahrscheinlich mir, fanden sie süß. Sie war eine Strandblondine mit strahlend blauen Augen, einem magischen Lächeln und einer perfekten Nase. Einige plastische Chirurgen waren wirklich begabt. Teuer, aber begabt. Ich wusste das. Ich hatte die Nase bezahlt.

Aber die süße Tammy hatte eine kurze Zündschnur. Sie brauchte nur eine Nanosekunde von Null auf C4.

Wie jetzt.

„Lustig, ich wollte dich gerade dasselbe fragen“, sagte ich.

Ich versuchte immer noch, den Schlaf abzuschütteln und mich auf die Person vor mir, den Ort und die Situation zu fokussieren. Ich schaffte es ziemlich schnell, einen Überblick zu bekommen. Der Anblick eines Golfschlägers in den Händen meiner Ex half dabei sehr gut. Der Ort fiel mir sofort wieder ein. Peppermill Road. Eine Schleife, die vom Perdido Beach Boulevard abging, der wiederum durch The Point führte, ein Wohngebiet für Superreiche, das in eine weitere teure Wohngegend eingebettet war, die als Perdido Beach bekannt war. Die Bewohner von The Point waren sehr weit oben in der finanziellen Nahrungskette angesiedelt. Das Gebiet bestand aus einer Reihe von Stelzenhäusern, jedes mit einem Wert im siebenstelligen Bereich, die wie Anhänger an einem Armband an der Peppermill Road hingen. Jedes dieser Häuser hatte einen Ausblick über den Golf und einen breiten Strand mit zuckerweißem Sand.

Okay. Zwei hatte ich, eines musste ich noch herausfinden.

Person – klar. Ort – klar. Es war die Situation, die mir Probleme bereitete.

„Warum parkst du vor meinem Haus?“, fragte sie, das Kinn vorgeschoben und mit mir wohlbekannten, wutsprühenden Augen.

Nun, so viel dazu.

„Tu ich nicht. Ich parke auf der anderen Straßenseite.“

Der Golfschläger hob sich noch ein paar Zentimeter. Ihre Knöchel wurden noch weißer und ihre vom Pilates aufgepumpten Unterarme spannten sich an.

„Verarsch mich nicht, Jake. Was zur Hölle machst du hier?“

„Ist das mein Golfschläger?“

Tammy stieg die Röte ins Gesicht, und die Wut, die sich in ihrer Brust bildete, war fast greifbar. Ich wusste, dass ich sie auf die Palme bringen konnte. Ich konnte emotionslos ihre Knöpfe drücken wie sonst niemand. Sie hatte es mir Gott weiß wie oft gesagt. Die Wahrheit war, dass ich es irgendwie genoss. Sie war süß, wenn sie wütend war. Gefährlich, aber süß.

Die kleine Ader auf ihrer Stirn trat hervor, als sie den Schläger in die linke Hand wechselte und das kleine Rückfenster auf der Beifahrerseite des Mustangs zerschmetterte. Ebenfalls ein Originalteil. Womöglich noch schwerer zu ersetzen.

„Hey, hey, hey! Was stimmt nicht mit dir?“ Ich war schlau genug, nicht „abgesehen vom Üblichen“ hinzuzufügen, aber es kam mir in den Sinn. Hatte ich erwähnt, dass diese Frau nie ihr eigenes Bremspedal fand?

Sie zeigte mit dem Golfschläger auf mich. „Warum spionierst du mir hinterher?“

Ich bemerkte, dass sie schwarze Trainingshosen und ein abgeschnittenes, pinkfarbenes T-Shirt trug, das ihren straffen Bauch frei ließ. Sie wäre heiß, wenn sie nicht so durchgeknallt wäre. Ich hatte die Heiße geheiratet und mich von der Irren scheiden lassen.

Ich strich zermahlenes Glas von meinem Hemd und schüttelte es aus meinen Haaren. „Tu ich nicht.“

„Tatsächlich? Und du denkst, ich glaube dir das?“ Wenigstens hatte sie den Golfschläger heruntergenommen. „Du parkst gegenüber von meinem Haus mit einer guten Sicht auf mein Wohnzimmer und hast dein perverses Fernglas dabei.“ Sie nickte in Richtung des Geräts auf dem Beifahrersitz, das ebenfalls von Glassplittern übersät war.

„Nachtsicht. Brauche ich für meine Arbeit.“

„Arbeit?“ Sie versuchte nicht einmal, den Sarkasmus in ihrer Stimme zu verbergen.

„Ich bin an einem Fall. Für Ray.“

„Einfach toll. Die einzige Person, die ich kenne, die dich schlau wirken lässt.“

Ray, mein Vater, war wirklich schlau, manchmal sogar beängstigend, aber Tammy und er haben nie einen Draht zueinander gefunden. Ray konnte mit den meisten Menschen nicht besonders gut umgehen. Tammy auch nicht. Also interagierten sie in einer Öl und Wasser-, Hund und Katze-, Feuer und Eis-Art.

„Du erinnerst dich an ihn?“, sagte ich. „Er wird sich freuen, das zu hören.“

Wieder einen Knopf gedrückt.

„Sei kein Arsch. Ich habe vier Jahre lang versucht, ihn mit dem Müll hinauszubringen, aber manche Wollmäuse wird man einfach nicht los.“

Ich lächelte. „Und er spricht immer so freundlich von dir.“

Sie beugte sich nach vorn und ihre Augen waren nun auf gleicher Höhe mit meinen.

„Gut. Also warum arbeitest du für Ray?“

„Er brauchte jemanden für ein bisschen Überwachungsarbeit.“

Ihrem Gesichtsausdruck konnte ich entnehmen, dass sie mir nicht glaubte. Als ob ich lügen würde. Wie kam sie bloß darauf? Sie schnaubte leise, als würde sie ein Ausrufezeichen hinzufügen. „Warum fragt er nicht diesen rothaarigen Riesen, der ihm überall hin folgt?“

„Pancake hat zu tun.“

Ein weiteres Schnauben. „Essen wahrscheinlich.“

„Oder schlafen. Er pflegt das um diese Uhrzeit jede Nacht zu tun.“

Sie schüttelte den Kopf. Es war eine Art angewidertes Schütteln. „Und ich dachte, du hättest geschworen, niemals für Ray zu arbeiten.“ Sie zuckte mit den Schultern. „Ich nehme an, damit verhält es sich wie mit jedem Versprechen, das du je gemacht hast.“

„Ein bisschen Überwachung zu machen fällt nicht wirklich unter ‚für ihn arbeiten’.“

„Überwachung? Ein großes Wort für ein bisschen Herumschnüffeln.“ Ich wollte gerade etwas Aufschlussreiches über das Sammeln von Beweisen sagen, aber Tammy war noch nicht fertig. „Es interessiert mich wirklich einen feuchten Kehricht, wem du hinterherschnüffelst, solange ich es nicht bin.“

„Du bist es nicht.“

„Gut.“ Sie trat einen Schritt zurück und hob wieder den Golfschläger. Sie sah sich nach einem neuen Ziel um. Ihr Blick blieb an der Windschutzscheibe kleben.

„Nimm den Schläger runter und hör zu.“ Sie ließ ihn ein kleines Stück sinken, hielt ihre Zähne aber fest zusammengebissen. „Ich weiß, dass sich in deiner Welt fast alles um dich dreht, aber das hier hat nichts mit dir zu tun.“

Ihr Kopf drehte sich von einer Seite zur anderen. „Mit wem dann? Was hat er gemacht?“ Nun war sie voll in Tratschlaune. Sie liebte Gerüchte. „Ich wette, es ist Betsy Friedman, richtig?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr sie fort. „Hat sie eine Affäre?“ Sie sah zu einem grauen Haus mit einem Springbrunnen davor hinüber, das genau neben meinem Parkplatz lag. „Bestimmt hat sie eine.“

„Ich kann nicht darüber reden.“

„Natürlich kannst du.“

„Nein, kann ich nicht.“

„Okay. Also das ganze ‚Privatsphäre zum Schutz des Klienten’-Zeugs?“

„Genau.“

Longly Investigations war die Privatdetektei meines Vaters. Ray Longly war Anwalt und früherer FBI-Spezialagent gewesen, bevor er irgendetwas Unheimliches für das FBI gemacht hatte, über das er nie...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2020
Reihe/Serie Ein Jake Longly Thriller
Übersetzer Dorothee Scheuch
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Amerika-nisch-e-r-thriller • Humor-voll-e-r-thriller-krimi • Mafia-Thriller-Krimi • Privatdetektiv-in-Thriller-Roman • Romanti-sch-c-e-r-Thriller-Suspense • Undercover-Agent-Polizist-in • USA-Thriller-Krimi-Roman
ISBN-10 3-96817-136-5 / 3968171365
ISBN-13 978-3-96817-136-4 / 9783968171364
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