Malunia -  Georg Odrowaz

Malunia (eBook)

Die Geschichte eines Schwarzmagiers und seiner großen Liebe
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
276 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7519-2881-6 (ISBN)
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Der Sammler kennt die wahre Geschichte des Magieschülers Tjorn, der sich in den Blutgeist Malunia verliebt. Zum Schwarzmagier Talymon gereift, schafft dieser dem Geist einen perfekten Körper. Doch was dann folgt, ruft Mächte auf den Plan, die ihre eigenen Ziele verfolgen. Und so bleibt es dem Sammler vorbehalten, die Lesenden auf dem düsteren Weg durch eine Welt zu begleiten, wo ein Todesgeist die Menschen zu verschlingen droht und die Hoffnung des Reiches ausgerechnet auf den Kräften eines Schwarzmagiers ruht. Fantasy mischt sich mit Horror. Pygmalion trifft auf Bonny & Clyde. Tauchen Sie ein in diese rasante Achterbahnfahrt, die Sie bis zur letzten Seite packen wird. Triggerwarnung! Passagen des Buches können als Trigger für posttraumatische Belastungsstörungen dienen. Sie lesen dieses Buch auf eigene Gefahr!

Der Autor lebt mit seiner Familie in Österreich und geht neben dem Schreiben einem regulären Brotberuf nach. Da in diesem Beruf eine Nebenkarriere als Schriftsteller im gegebenen Genre zu Problemen führen könnte, verwendet der Autor ein Pseudonym.

Teil 1

Olgeird der Mächtige? Olgeird der Korrupte! Olgeird der Gierige! Der Name sei verflucht. Er mag ein Erzmagier sein. Uns hat er nur viel Geld gekostet, in all den Jahren. Die Fischer des Nordens haben wenig. Und das Wenige hat er uns auch genommen. Genommen und genommen. Und was haben wir dafür bekommen?

Magie hat er unseren Häuptlingen versprochen. Magie für deren Kinder. Gold hat er genommen. Silber. Stapelweise. Und dann sind die Kinder zurückgekommen. Man sagt, manche Schamanen und manche Ordensritter hätten mehr Talent besessen. Und dann haben die Häuptlinge sich beschwert. Er hat mit den Schultern gezuckt. In jeder Schulter mehr Macht als selbst eine der großen Burgen. Zwei Dörfer hat er zerstört, so erzählt man sich.

Und immer wieder seine Besuche bei den Dirnen. Dürfen dass die Erzmeister überhaupt? Nein, bei uns ist der Name verflucht.

Was er mit dem einen Jungen gemacht hat, den er von uns mitgenommen hat? Ohne Geld dafür zu verlangen? Ich weiß nicht mal, dass er je sowas gemacht hat. Keine Ahnung? Aus Halvarsted? Tjorn? Den Vater, Borri, habe ich gut gekannt. Ein braver und ehrlicher Fischer Die Mutter ist früh verstorben. Und den Sohn, über den hat er immer nur geschimpft, bis der Unnutz eines Tages weg war. Dem Vater war es recht, ein Esser weniger.

Talent? Vielleicht auch an die Akademie gesteckt. Wo er auch nichts gelernt hat. Vielleicht auch irgendwo verkauft. Was geht im Kopf dieses Erzmagiers vor? Ein Gierschlund, der Geld nimmt und die Kinder nicht ausbildet. Keine Ahnung! Geht!

(Aus den Analen des Nordens. Gespräch mit Sigurd Svenson, Meisterfischer von Halvarsted, Auszug aus dem Bericht von Eszina, Erzmagiern der Mitte, für ihre Reise in den Norden, im Auftrag des Kaiserhofs.)

Mein Ruf ist wohl verdient. „Olgeird den Korrupten“ nennen sie mich. Olgeird, Erzmagier des Nordens, das wäre der richtige Titel. Warum man mich korrupt nennt? Nun, ich habe meine Hobbies, ein paar davon recht teuer. Und ich nehme Kinder mit nach Sonnenfels. Sonnenfels ist eine Magierakademie für niedere Talente. Jeder Mensch besitzt die Resonanz, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Wie alles, was uns umgibt. Wäre es nicht so, würde keine Magie wirken. Und in Sonnenfels können Kinder gegen Geld zumindest etwas Zauberei lernen. Wahre Talente sind das trotzdem nicht.

Ich habe mit meiner Kollegin aus der Zeit in Hochalbenwald eine Vereinbarung. Sie leitet Sonnenfels. Ich bringe Kinder mit Geld, sie unterrichtet sie. Wir teilen das Geld. Warum auch nicht? Im Codex Magicis steht nirgends etwas davon, dass solche Vereinbarungen unstatthaft sind. Nur die Kinder mit natürlicher hoher Resonanz muss ich nach Hochalbenwald bringen. Durch den Norden und nach Ostland eine Reise von fast einem halben Jahr. Viele Kinder sind es nicht. Ich habe einige Reisen durch den Norden unternommen, von denen ich nicht ein Kind für Hochalbenwald mitgebracht habe. Der Norden ist dünn besiedelt. Doch verständlich, wenn ich also die Reise nicht so häufig mache?

Und ich habe im Kodex Magicis auch nirgends gelesen, dass ich mich nicht vergnügen darf. Nur heiraten ist dem Erzmagier einer Region nicht erlaubt. Gut, das hatte ich sowieso nie vor. Also haben wir das auch geklärt.

Und ja, ich habe die Naturtalente gesammelt. Wie es meine Pflicht ist. Um genau zu sein, es waren bisher drei Kinder aus dem Norden, die ich nach Hochalbenwald gebracht habe. Die Magierin Hjelgar, inzwischen Erzmagierin des Westens, war die erste. Damals war ich in meinem ersten Jahr als Erzmagier. Dann Bila, sie arbeitet heute als Bibliothekarin in Hochalbenwald. Und eben Tjorn, den Entlaufenen, einen talentlosen Jungen, der nie auf die Akademie hätte kommen dürfen. Aber das Gesetz hat es verlangt.

Tjorn hat resoniert. Die Resonanz war schwach. Aber wenn wir die Resonanz direkt spüren, müssen wir das Kind mitnehmen, auch den dümmsten Tölpel. Was immer Tjorn an Talent hatte, auf dem Weg nach Hochalbenwald hat er es nicht gezeigt. Trotz der Resonanz. Was ich gehört habe, ist Tjorn von dort weggelaufen. Daher, was soll die dumme Fragerei von Euch, geschätzte Kollegin?

(Aus den Analen des Nordens, Hofbibliothek. Auszug aus dem Rechenschaftsbericht des Erzmagiers Olgeird, des Erzmagiers des Nordens. Anmerkung des Sammlers: Angefordert von Eszina, Erzmagiern der Mitte, im Auftrag des Kaiserhofs, undatiert, vermutlich 627 nDF, da in diesem Jahr in den Analen abgelegt.)

Niral 12, 617 nDF

Meister Olgeird ist wie so oft unzufrieden. Ich soll inzwischen eine Flamme erzeugen können, meint er. Geschlagen hat er mich. Wie mein Vater. Bei meinem Vater waren es kaputte Netze, die ich nicht geflickt hatte. Bei Meister Olgeird ist es andauernd, dass er schlechte Laune hat. Wir reisen heute drei Tage hinter Sonnenfels und er meint, er hätte mich dort lassen sollen. Als Küchenjunge. Dafür tauge ich.

Meister Olgeird trinkt wieder viel Wein. Wenn er getrunken hat, schlägt er stärker. Oft scheint mir, es könnte Magie dabei sein. Außerdem geht er gerne in Häuser mit freundlichen Frauen und jungen Männern, die ihm zuwinken.

Gestern hat er mir die Hand gebrochen. Daher kein Eintrag gestern. Heute Früh hat er meine Hand von einem Heiler richten lassen. Dabei hat er geflucht, ich wäre unfähig und koste ihn nur unnötig Zeit. Ich hoffe, wo er mich hinbringt ist es besser. Ich trage eine Schiene und darf mit der Hand nur einfache Bewegungen machen. Warum kann man sowas nicht mit Magie heilen? Als ich die Frage dem Meister gestellt habe, hat er mich nur ausgelacht und gemeint, man vergeudet keine Magie auf solchen Firlefanz. Wozu aber ist Magie denn sonst gut?

Das Wetter ist auch nicht besser als die Laune des Erzmagiers. Herbststürme. Regen. Mein Wetterfleck hält. Nur die Schuhe lösen sich langsam auf. Dem Meister scheint das alles nichts zu machen. Der Regen macht ihn irgendwie nicht nass. Hoffentlich kann ich das auch bald.

Niral 14, 617 nDF

Ich glaube, ich habe heute eine Flamme erzeugt. Sicher bin ich mir nicht. Es war nur ganz kurz, und dann war es wieder weg. Ein Zucken vielleicht. Heiß! Zumindest hat mich Meister Olgeird bis jetzt nicht geschlagen.

Wir haben heute einen Markt erreicht. Hier im Süden sind alle Orte viel größer. Viel mehr Menschen überall. Und Sachen gibt es hier. Klingen, Nähgarn für Netze, Leinen. Mein Vater wäre glücklich, könnte ich ihm davon etwas bringen. Ich habe kein Geld und Meister Olgeird wird für mich kein Geld ausgeben. Schade.

Der Erzmagier hat mich heute Abend mit einem Lehrbuch gemeinsam im Zimmer der Herberge eingesperrt. Er hat mit einem Zauber die Türe versperrt. Vom Fenster aus habe ich gesehen, wie er in ein Haus gegenüber der Herberge gegangen ist. Wieder eines dieser Häuser. Die jungen Frauen haben ihm schon beim Vorbeigehen zugewunken.

Mir recht, wenn ich den Abend für mich habe. Das Lehrbuch ist sehr kompliziert geschrieben. Irgendwas über Monde, Planeten und so. Ich verstehe es nicht. Also kann ich genauso gut im Tagebuch schreiben.

Niral 17, 617 nDF

Heute kann ich erstmals wieder schreiben. Meister Olgeird war sehr wütend, als er herausgefunden hat, dass ich das Lehrbuch überhaupt nicht gelesen habe. Er hat mich angeschrien, dann hat er mich geschlagen. Die letzten zwei Tage haben mir alle Glieder davon wehgetan. Und wir sind äußerst schnell weiter marschiert.

Mein Schuhwerk ist inzwischen löchrig. Meister Olgeird hat nur geschnaubt, ich solle endlich Reisemagie lernen. Ich gehe jetzt Barfuß. Aber die Straße besteht jetzt aus Stein und Schotter. Dazu immer noch der Regen und es ist kalt geworden. So können Sommer im Norden sein. Ich will heim.

Niral 18, 617 nDF

Wir haben eine Stadt erreicht. Eine Mauer, alle Häuser aus Stein. Einen Hafen, hat Meister Olgeird gesagt. Einen Hafen! Wir haben einen Hafen zu Hause. Hier stehen mindestens zehn Häfen! Die Stadt ist riesig. Man geht Stunden, um alle Straßen gesehen zu haben.

Wir haben uns aber nicht lange aufgehalten. Der Erzmagier ist zu einem Laden am Tor gegangen. Dort habe ich gebrauchte Stiefel bekommen. Mindestens zwei Nummern zu groß. Er hat mir geraten, sie mit Stroh auszustopfen.

Die Stiefel sind nötig. Die Straßen sind dreckig. Überall Mist und Unrat, große, schillernde Pfützen. Wenigstens der Regen hat aufgehört. Und Ratten. Überall Ratten.

Der Meister ist dann hinunter zum Meer. Dort hat er in einer Kneipe in der Nähe eines Stegs mit Seeleuten gesprochen. Wir haben dort ein Zimmer bezogen und jetzt warten wir darauf, in der Nacht auf ein Schiff zu gehen. Schiffe haben die hier – so groß! Zwei, drei, vier Masten! Unglaublich.

Niral 26, 617 nDF

Kaum Zeit zu schreiben. Ich kenne Fischerboote. Doch dieses Schiff ist mindestens zehn Mal so groß. Ein Sturm hatte uns gepackt. Kaum hatten wir den Hafen hinter uns gelassen. Mir war speiübel. Inzwischen ist der Sturm abgeklungen. Morgen erreichen wir den Zielhafen.

Meister Olgeird ist immer noch unzufrieden mit mir. Ich kann nichts, sagt er. Ich habe nicht genug gelernt. Ich werde bei der Aufnahme in der Akademie durchfallen. Sagt er.

Was soll ich denn lernen? Keiner erklärt mir was. Was sollen die Monde und Planeten. Wenn Herinos in Kongukion...

Erscheint lt. Verlag 22.6.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7519-2881-2 / 3751928812
ISBN-13 978-3-7519-2881-6 / 9783751928816
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