Der Notarzt 377 (eBook)

Ein mutiger Weg

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
64 Seiten
Bastei Entertainment (Verlag)
978-3-7517-0050-4 (ISBN)

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Der Notarzt 377 - Karin Graf
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Als Dr. Ulrich Waldner die junge Daria Dahlheim als Assistenzärztin in seiner Klinik anstellt, tut er dies mit leichten Bauchschmerzen. Von ihrem früheren Uni-Professor weiß er, dass die bildhübsche Frau zu Beginn ihres Studiums mit weitem Abstand die fleißigste, klügste und vielversprechendste Studentin von allen war. Vor zwei Jahren jedoch scheint sich bei ihr ein Schalter umgelegt zu haben. Seit diesem Zeitpunkt sind Darias Leistungen plötzlich auf einen nicht enden wollenden Tiefpunkt gesunken. Bei ihren Praktikumsstellen hat man ihr Faulheit und Dummheit bescheinigt, und ihre Approbation hat sie nur wie durch ein Wunder erhalten.
Aber Dr. Waldner ist sich sicher, dass es einen triftigen Grund für diese seltsame Wesensveränderung gibt, und er ist fest entschlossen, hinter dieses Geheimnis zu kommen. Trotzdem kann er nicht ahnen, welch unendlich großes Leid Daria hinter ihrer teilnahmslosen Miene verbirgt. Es ist ein Kummer, der ihr ganzes Leben bestimmt, und als die inneren Wunden unvermittelt neu aufbrechen, weiß Daria, dass es nur einen Weg gibt, um diesem Leid ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. Doch dieser Weg verlangt viel Mut - und er ist lebensgefährlich ...


Ein mutiger Weg

Roman um eine furchtlose Ärztin, die alle verblüffte

Karin Graf

Als Dr. Ulrich Waldner die junge Daria Dahlheim als Assistenzärztin in seiner Klinik anstellt, tut er dies mit leichten Bauchschmerzen. Von ihrem früheren Uni-Professor weiß er, dass die bildhübsche Frau zu Beginn ihres Studiums mit weitem Abstand die fleißigste, klügste und vielversprechendste Studentin von allen war. Vor zwei Jahren jedoch scheint sich bei ihr ein Schalter umgelegt zu haben. Seit diesem Zeitpunkt sind Darias Leistungen plötzlich auf einen nicht enden wollenden Tiefpunkt gesunken. Bei ihren Praktikumsstellen hat man ihr Faulheit und Dummheit bescheinigt, und ihre Approbation hat sie nur wie durch ein Wunder erhalten.

Aber Dr. Waldner ist sich sicher, dass es einen triftigen Grund für diese seltsame Wesensveränderung gibt, und er ist fest entschlossen, hinter dieses Geheimnis zu kommen. Trotzdem kann er nicht ahnen, welch unendlich großes Leid Daria hinter ihrer teilnahmslosen Miene verbirgt. Es ist ein Kummer, der ihr ganzes Leben bestimmt, und als die inneren Wunden unvermittelt neu aufbrechen, weiß Daria, dass es nur einen Weg gibt, um diesem Leid ein für alle Mal ein Ende zu bereiten. Doch dieser Weg verlangt viel Mut – und er ist lebensgefährlich …

„Grundgütiger!“

Prof. Lutz Weidner, der Chefarzt der Frankfurter Sauerbruch-Klinik, schaute dem weißen Papiertuch nach, mit dem er sich eben ein Staubkorn aus dem linken Auge entfernen wollte, weil es ihn zu ständigem Blinzeln veranlasste und unangenehm kratzte.

Ein heftiger Windstoß hatte ihm das Tuch aus der Hand gerissen. Jetzt segelte es durch die Luft, änderte mehrmals die Richtung, sank zu Boden, wirbelte wieder hoch hinauf und blieb schließlich auf dem Ast einer Kastanie hängen.

Lutz Weidner hatte etwas gegen Umweltverschmutzung, aber das Tuch war in drei Metern Höhe gelandet. Ausgeschlossen, es von dort herunterzuholen.

Er schaute zum Himmel hinauf. Vom Westen her schob sich eine dunkle, fast schwarze Wolkendecke über den eben noch so strahlend blauen Himmel über Frankfurt. Gewitterwolken.

Warum musste ausgerechnet heute einer der seltenen Fälle eintreten, in denen sich das Wetter tatsächlich so entwickelte, wie es die Meteorologen vorhergesagt hatten? Er hatte nicht an die düsteren Prognosen geglaubt, weshalb er auch keinen Regenschirm mitgenommen hatte. Andererseits hätte der ihm bei diesem Wind sowieso nicht viel gebracht.

Sein Auge tränte bereits. Er blieb unter einer knorrigen alten Eiche stehen und hob die Hand, um den kratzenden Eindringling mit den Fingern zu entfernen. Doch dann fiel ihm ein, wie viele Hände er auf dem Weg hierher geschüttelt und was er alles angefasst hatte.

Er hatte auf den Knopf gedrückt, der die Fußgängerampel von Rot auf Grün umschalten sollte. Er hatte in einer kleinen Grünanlage, die er durchquert hatte, um seinen Weg abzukürzen, einen Hund gestreichelt und ein paarmal ein Stöckchen für ihn geworfen. Er hatte die Klinke einer Ladentür angefasst und eine zerknautschte Coladose vom Wegrand aufgehoben und in einen Mülleimer geworfen.

Als Mediziner war er sich natürlich dessen bewusst, wie viele Mikroben jetzt an seinen Fingern klebten und wie leicht man sich eine schlimme Augenentzündung einfangen konnte, wenn man nicht achtsam war.

Also ließ er die Hand wieder sinken und zog stattdessen ein weiteres Papiertuch aus seiner Hosentasche. Diesmal hielt er es gut fest, denn inzwischen hatte der einzelne Windstoß sich zu einem regelrechten Sturm ausgewachsen.

Plötzlich erregte eine hübsche junge Frau seine Aufmerksamkeit. Mit erhobener Hand, in der er das Tuch hielt, erstarrte er und schaute verwirrt zu, wie sie in einigen Metern Entfernung die breite Treppe herunterstürmte, die zum Eingang der Medizinischen Fakultät der Goethe-Universität hinaufführte.

Ihre Miene war grimmig, und – ja, er hatte sich nicht getäuscht – sie rannte direkt auf ihn zu. Nein, sie rannte nicht, sie stürmte wie ein Kämpfer in einer Schlacht, der sich mit Todesverachtung auf den Feind stürzen wollte.

„Grundgütiger!“ Prof. Weidner ging in Gedanken alle Möglichkeiten durch, was sie von ihm wollen könnte. Ihrer angespannten Körperhaltung und ihrem entschlossenen Gesichtsausdruck nach zu schließen, konnte es nichts Gutes sein. Bestimmt wollte sie ihm nicht einfach nur einen schönen Tag wünschen.

Der Professor wappnete sich, indem er seine Muskeln fest anspannte, sich breitbeinig hinstellte und auf einen Angriff vorbereitete, als sie nur noch wenige Sprünge von ihm entfernt war.

Als sie ihn fast erreicht hatte, streckte sie beide Arme weit nach vorne und rammte ihm dann beide Hände gegen die Brust, ohne ihre rasende Geschwindigkeit dabei zu verringern. Sie traf ihn mit solcher Wucht, dass er drei große Ausfallschritte rückwärts machen musste, um sich wieder zu berappeln.

Doch damit nicht genug. Die offensichtlich völlig verrückte junge Frau ließ sich auf den Boden fallen und produzierte – wie ein Stuntman in einem Actionfilm – ein paar schnelle Rollen seitwärts.

Prof. Weidner kam nicht mehr dazu, sich noch weiter über die vermeintliche Irre zu wundern. Genau dort, wo er eben noch gestanden hatte, und nur wenige Zentimeter von der jungen Frau entfernt, krachte jetzt ein langer dicker Ast mit solcher Wucht auf den Boden, dass der Kies hoch aufspritzte und der Boden unter seinen Füßen spürbar erbebte.

„Grundgütiger!“

„Ich habe gerufen“, keuchte sie und setzte sich auf. „Aber Sie haben mich nicht gehört. Natürlich haben Sie mich nicht gehört, denn der Sturm hat mich übertönt.“

„Sie … Sie haben mir das Leben gerettet!“ Auf zittrigen Beinen stakste der Chefarzt auf die junge Frau zu und streckte ihr beide Hände hin. Sie ergriff sie, zog sich daran hoch und klopfte sich Sand und Staub von den Kleidern.

„War mir ein Vergnügen“, erwiderte sie trocken, drehte sich um und wollte ihren Weg fortsetzen.

„Warten Sie doch!“ Prof. Weidner steckte seine Hand in die Hosentasche, denn natürlich hatte er auch das zweite Taschentuch wieder verloren. Es flatterte zusammen mit Blättern und kleinen Zweigen in Richtung Horizont davon.

Seine Lebensretterin verstand diese Geste falsch. Sie schüttelte missbilligend den Kopf.

„Ihr Leben ist mehr wert als ein Trinkgeld. Wussten Sie das denn nicht?“

„Oh! Nein. Ich meine, ja. Ich meine, ich wollte nicht … Ich wollte nur …“ Der Klinikchef hob Taschentuch Nummer drei hoch. Diesmal hielt er es gut fest, denn es war sein letztes.

„Oh!“ Sie zuckte mit den Schultern. „Es tut mir leid, ich dachte …“

„So warten Sie doch!“, rief Lutz Weidner, als sie sich schon wieder davonmachen wollte. „Ich verspüre das Bedürfnis, mich irgendwie zu revanchieren. Und damit meine ich natürlich nicht ein Trinkgeld. Was entspräche denn Ihrer Meinung nach dem Wert meines Lebens?“

Sie musterte ihn eine Weile.

„Sie sind Herr Prof. Weidner, nicht wahr?“, fragte sie dann.

„Ja.“

„Nun, dann ist Ihr Leben wohl einiges wert.“

„Ja, das ist es. Genauso viel wie das eines jeden anderen auch.“

Sie nickte ernst. „Gute Antwort. Also sollte meine Belohnung auch einiges wert sein.“

„Natürlich! Sagen Sie mir, was ich tun kann, um Ihnen diese unglaublich großherzige Tat wenigstens ein bisschen zu vergelten. Immerhin haben Sie sich meinetwegen selbst in Gefahr begeben.“

Lutz Weidner beäugte den Ast, der unter der Eiche lag. Der wog mit Sicherheit weit mehr als zwei Zentner. Ihm war klar, dass er diesen Zwischenfall nicht überlebt hätte, wäre die hübsche junge Frau nicht so umsichtig, so mutig, so unglaublich schnell und so wild entschlossen gewesen, ihn zu retten. Er war bereit, jeden Preis zu bezahlen, den sie ihm nannte. Jeden!

Sie legte den Kopf schief und schaute ihn ernst an. Sie schien überhaupt sehr ernst zu sein. Sie hatte noch kein einziges Mal gelächelt.

„Es gibt da zwei magische Formeln“, erklärte sie, „von denen ich ganz sicher bin, dass Ihre Mutter sie Ihnen beigebracht hat. Eine der beiden hielte ich für angemessen.“

„Bitte?“ Der Chefarzt schüttelte verwirrt den Kopf.

„Das war die eine“, erwiderte sie. „Ich meinte aber die andere.“

„Ich verstehe nich…“ Der Professor stockte mitten im Wort. Plötzlich dämmerte ihm, was sie meinte. „Natürlich! Danke! Vielen, vielen Dank. Ich dachte, das hätte ich schon gesagt. Und das genügt Ihnen? Ein schlichtes Dankeschön?“

„Ein aufrichtiges Danke, das vom Herzen kommt, ist sehr viel mehr wert als das größte Trinkgeld. Das wussten Sie wohl auch nicht?“ Sie nickte ihm zum Abschied grüßend zu. „Schuld beglichen“, sagte sie und ging.

„Grundgütiger“, wiederholte sich der Chefarzt leise. Diese ernste junge Dame, die maximal Mitte zwanzig sein mochte, hatte ihm soeben eine...

Erscheint lt. Verlag 1.9.2020
Reihe/Serie Der Notarzt
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Literatur Romane / Erzählungen
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ISBN-10 3-7517-0050-1 / 3751700501
ISBN-13 978-3-7517-0050-4 / 9783751700504
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